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Der Fall Tanja Mühlinghaus

4.809 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 12:18
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Weil es womöglich ein völlig normales Verhalten von Teenagern in dem Alter ist, was man selbst aus der eigenen Jugend zu gut oder aus dem Bekanntenkreis kennt. Und so massiv schien es nicht gewesen sein,
Die Macht"kämpfe" mit pubertierenden Jugendlichen sind, im Nachhinein betrachtet, mitunter skuril. Ja, das kennen viele Eltern.
Wenn sich eine Seite aber entschliesst, eine amtliche Stelle einzuschalten, finde ich diesen Schritt schon "massiv". Vllt kam es an dem Abend zu einem akuten Vorfall und Tanja hoffte, zu einer Notfall-Nr weitergeleitet zu werden, von der aus sie SOFORT hätte Hilfe bekommen können? Ob alle Familienangehörigen von einem akuten Problem gewusst hätten?
Wenn Tanja so typische Pubertätsprobleme mit ihren Eltern hatte, hätte ich erwartet, dass sie sich mit ihren Freundinnen darüber austauscht (Geteiltes Leid... Überall dasselbe Theater...)
Wenn es aber doch einen massiven Vorfall gab, der nicht mit den Problemchen ihrer Freundinnen vergleichbar war, und zu dem sie sich Hilfe von ausserhalb ihrer Familie holen wollte, dann finde ich es merkwürdig, dass dazu nicht näher ermittelt wurde!

Wo waren die Eltern an dem Vormittag des Verschwindens? Beide auf Arbeit?
Gibt es eine Quelle, dass sich die Mutter zeitnah vom Vater getrennt hat? Ich las bisher nur von einer viel späteren Scheidung. Dass dabei die Sachen von Tanja aufgeteilt wurden und der Vater u.a. das Bett von Tanja mitnahm...

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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 12:20
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Wenn es aber doch einen massiven Vorfall gab, der nicht mit den Problemchen ihrer Freundinnen vergleichbar war, und zu dem sie sich Hilfe von ausserhalb ihrer Familie holen wollte, dann finde ich es merkwürdig, dass dazu nicht näher ermittelt wurde!
Ja eben du sagst es ja selbst. Du sprichst mit Freunden im Bekanntenkreis doch darüber, wenn die Probleme im Elternhaus so groß zu sein scheinen? Zumindest deinen Freund erzählst du davon, den Tanja zu dem damaligen Zeitpunkt hatte. Aber es war nix bekannt dazu. Ihre Mutter geht ja davon auch aus, dass Tanja freiwillig verschwand. Das ist aber auch ein Schutzmechanismus, weil man sich als Elternteil nicht vorstellen kann bzw. will, dass da etwas Schlimmes mit der Tocher passiert sein könnte. Das erlebt man ja immer wieder bei Vermisstenfällen, wo Kinder verschwinden, dass die Eltern ein Verbrechen nicht wahrhaben wollen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 12:26
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Wenn es aber doch einen massiven Vorfall gab, der nicht mit den Problemchen ihrer Freundinnen vergleichbar war, und zu dem sie sich Hilfe von ausserhalb ihrer Familie holen wollte, dann finde ich es merkwürdig, dass dazu nicht näher ermittelt wurde!
Naja, wenn es aber ausermittelt wurde ohne konkreten Verdacht, oder irgendwelchen Hinweisen, dann ist es vielleicht hilfreicher diesen Aspekt außer Acht zu lassen.
Aus eigener Erfahrung, ich habe in meiner pubertären Phase auch mal behauptet ich würde lieber ins Heim und gegenüber meinen Freunden auch meine Eltern wären sch**ße. Was haben meine Eltern (mir an)getan? Sie sind ihrem Erziehungsauftrag nachgekommen ;-)
Möglicherweise war das in dem Fall auch so, erster Freund, mehr wollen als dürfen, Frust und die romantische Vorstellung im betreuten Wohnen wäre alles besser.

Allerdings finde ich auch, dass es merkwürdig ist, dass diese möglichen, wenn auch unerheblichen Konflikte, keine Erwähnung finden.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 12:30
@Coldcases: Dein Beitrag wurde scheinbar gelöscht?!? Daher kann ich nicht mehr zitieren.

Zum Aufrollen von Cold Cases:

Er kommt ja immer mal wieder medial vor, aber ich stelle es mir unfassbar schwierig vor, noch Zeugen zu finden, die nach so langer Zeit noch (neue) Angaben machen können.
Hoffnung wäre natürlich, dass es Mitwisser gibt, die nach so langer Zeit doch noch den Mut finden eine Aussage zu machen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 12:47
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ja eben du sagst es ja selbst. Du sprichst mit Freunden im Bekanntenkreis doch darüber, wenn die Probleme im Elternhaus so groß zu sein scheinen? Zumindest deinen Freund erzählst du davon, den Tanja zu dem damaligen Zeitpunkt hatte. Aber es war nix bekannt dazu.
Genau. So würde ich vermuten, wenn hier ein längerfristiger / typisch pubertärer Konflikt bestanden hätte.
Ich wollte aber darauf hinaus, dass es entweder einen akuten und massiven Vorfall gegeben haben könnte - vllt am Vorabend?
Oder dass es sich um Probleme handelte, die sich deutlich von denen ihrer Freundinnen unterschieden haben, sodass sie zB aus Scham nicht mit ihnen darüber sprach.
Zitat von Suppenhuhn79Suppenhuhn79 schrieb:Naja, wenn es aber ausermittelt wurde ohne konkreten Verdacht, oder irgendwelchen Hinweisen,
Dazu gibt es eben leider keine Sichtweise von Tanja. Ein "Alles super!" der Eltern empfinde ich nicht als ausermittelt, falls es o.g. Gründe für den Kontaktversuch zum Jugendamt gab.


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15.08.2022 um 12:47
Zitat von Suppenhuhn79Suppenhuhn79 schrieb:@Coldcases: Dein Beitrag wurde scheinbar gelöscht?!? Daher kann ich nicht mehr zitieren.
Keine Ursache. Man sollte auch nicht jemanden ein Forum geben, der sowieso nur Märchen erzählt hat. Das hatte ich vergessen. Insofern auch nicht weiter der Rede wert das zu vertiefen, weil es sowieso zu nix führt.
Zitat von Suppenhuhn79Suppenhuhn79 schrieb:Er kommt ja immer mal wieder medial vor, aber ich stelle es mir unfassbar schwierig vor, noch Zeugen zu finden, die nach so langer Zeit noch (neue) Angaben machen können.
Hoffnung wäre natürlich, dass es Mitwisser gibt, die nach so langer Zeit doch noch den Mut finden eine Aussage zu machen.
Ja. Die Akten werden alle paar Jahre mal herausgekramt und sich angeschaut. Ob es Mitwisser gibt, darüber kann man nur spekulieren. Ich denke aber nicht in diesem Fall. Eines ist aber für mich ziemlich sicher. Der oder die Täter wussten genau, wie sie vorgingen und was sie taten, um Tanja für immer Verschwinden zu lassen, sodas es keine Rückschlüsse gab.

Ein Sexualstraftäter, Triebtäter der ziellos durch die Gegend fährt, um Ausschau nach einem möglichen Opfer zu halten, woran ich in Tanjas Fall überhaupt nicht glaube, der macht sich nicht so große Mühe, lässt Briefe an die Angehörigen schreiben usw. Er vergeht sich an seinem Opfer, legt es ab oder verscharrt es in den allermeisten Fällen notdürftig, sodass man Tanja auch gefunden hätte.


All das spricht gegen einen solchen Tätertypen.


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15.08.2022 um 13:23
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:waren die Eltern an dem Vormittag des Verschwindens? Beide auf Arbeit?
Waren beide wohl auf der Arbeit als Tanja verschwand.
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:es eine Quelle, dass sich die Mutter zeitnah vom Vater getrennt hat? Ich las bisher nur von einer viel späteren Scheidung.
Ja, gibt es. Die Eltern trennten sich 2001. Drei Jahre nach Tanjas Verschwinden. Wird hier in dieser Doku erwähnt:

Youtube: Verschwunden: Eltern suchen ihre Kinder | WDR Doku
Verschwunden: Eltern suchen ihre Kinder | WDR Doku
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15.08.2022 um 16:22
Zitat von TalbikerinTalbikerin schrieb:Alle drei Standorte hätten auf Tanjas direktem Schulweg gelegen, der Höfen beispielsweise ist gerade mal 800 Meter vom CDG entfernt (dieses befand und befindet sich in der Max-Planck-Straße).
Das ist interessant, demnach könnte Tanja also theoretisch durchaus die Absicht gehabt haben, einen dieser drei Standorte auf ihrem Schulweg aufzusuchen.
Auch wenn sie dort nicht angekommen ist bzw die EB bei ihren Ermittlungen - soweit wir wissen- keine Unterlagen fanden, die darauf hingewiesen hätten, dass Tanja am Vormittag ihres Verschwindens wirklich dort gewesen ist.
Zitat von TalbikerinTalbikerin schrieb:Allerdings bezweifle ich, dass sie an dem Tag Kontakt mit dem Jugendamt hatte. Ich weiß, dass damals jedes Gespräch dokumentiert und ein Protokoll angefertigt wurde. Daher wäre im Zuge der polizeilichen Recherchen ein solches Gesprächsprotokoll sicherlich aufgetaucht.
Auf dem Weg dorthin könnte etwas (für Tanja unvorhergesehenes) vorgefallen sein, was den Besuch von Jugendamt (und Schule) dann schlussendlich verhindert hat, z B könnte ihr jmnd begegnet sein, den sie evtl (flüchtig?) kannte und zu dem sie in‘s Auto gestiegen ist, stelle mir das am ehesten so vor, dass sie zunächst freiwillig mit der Person mitging bzw. mitfuhr.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Sie hatte bereits bei anderen Freunden einen Schlafplatz für die nächste Zeit organisiert oder ähnliches um erst einmal Zeit zu überbrücken.
Allerdings würde ich mich doch in diesem Szenario fragen, warum diese „anderen Freunde“ sich dann nie als Zeugen bei der Polizei gemeldet haben, immerhin sind seit Tanjas Verschwinden mittlerweile 24 Jahre vergangen, d h die Freunde von damals sind dann jetzt auch 24 Jahre älter und ich gehe fest davon aus, dass diese im Laufe der vielen Jahre wohl mitbekommen haben dürften, dass Tanja verschwunden und nie wieder aufgetaucht ist.
Selbst wenn sie damals Tanja vll nicht verraten wollten, sind 24 Jahre doch eine sehr lange Zeit, in der sich die eigenen Lebensumstände i.d.R. doch verändern und man manches anders sieht, sei es, weil man in der Zwischenzeit z B selbst Kinder bekommt und sich dadurch anders z B in die Situation von Tanjas Mutter hineinversetzen kann oder schlicht und einfach, weil man als Erwachsener manche Situationen/ Dinge anders einschätzt und beurteilt wie als Teenager.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 16:45
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Wenn sich eine Seite aber entschliesst, eine amtliche Stelle einzuschalten, finde ich diesen Schritt schon "massiv".
Dazu passt dann aber doch nicht dass sie am nächsten Tag ihre Mutter um einen Gefallen gebeten hat. Wenn es so schlimm gewesen wäre hätte ich so viel Distanz wie nur ginge zwischen ihnen und mir geschaffen.
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Wenn Tanja so typische Pubertätsprobleme mit ihren Eltern hatte, hätte ich erwartet, dass sie sich mit ihren Freundinnen darüber austauscht (Geteiltes Leid... Überall dasselbe Theater...)
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Du sprichst mit Freunden im Bekanntenkreis doch darüber, wenn die Probleme im Elternhaus so groß zu sein scheinen?
Ja eben, das schrieb ich hier auch schon öfter dass mir die Freunde-Komponente fehlt. Da würden sicher viele neue Informationen aufkommen.
Zitat von Suppenhuhn79Suppenhuhn79 schrieb:Möglicherweise war das in dem Fall auch so, erster Freund, mehr wollen als dürfen, Frust und die romantische Vorstellung im betreuten Wohnen wäre alles besser.
Ich denke auch dass Tanja nicht bedacht hatte dass es im betreuten Wohnen ebenso Regeln gab...
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Allerdings würde ich mich doch in diesem Szenario fragen, warum diese „anderen Freunde“ sich dann nie als Zeugen bei der Polizei gemeldet haben, immerhin sind seit Tanjas Verschwinden mittlerweile 24 Jahre vergangen, d h die Freunde von damals sind dann jetzt auch 24 Jahre älter und ich gehe fest davon aus, dass diese im Laufe der vielen Jahre wohl mitbekommen haben dürften, dass Tanja verschwunden und nie wieder aufgetaucht ist.
Das erinnert mich stark an den Fall Anita Richter. Dort gab es ja tatsächlich diesen neuen Freundeskreis, wo sich aber auch niemand meldete.

Ich glaube für uns wäre es wohl logisch dass wir uns an die Polizei wenden würden, aber was wenn da tatsächlich etwas mehr dahinter steckt? Eine Bedrohung von irgendwem oder einfach nur dass einer in der Gruppe "Haltet euch bloß da raus sonst steckt ihr da auch drin!" Und gerade wenn man selbst eine Familie gegründet hat hat man vielleicht doch etwas mehr Angst dass etwas passieren könnte also lässt man es lieber ruhen.

Dazu gibt es auch Fälle, wo der Zeuge, der sich meldete, auch zum (Haupt)Verdächtigen wurde.

Dazu hatte ich schon mehrere interessante Gespräche was tatsächlich gegen eine Meldung sprechen würde. Auch wenn ich persönlich wohl (!) anders handeln würde.

Nichtsdestotrotz hoffe ich natürlich doch darauf, dass sich potentielle Mitwisser ein Herz nehmen und eine Meldung machen.


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15.08.2022 um 17:30
So vieles, was vorne und hinten nicht zusammen passt.
Den Wunsch, von zuhause weg zu wollen, wenn es im Elternhaus kracht, ist ja nachvollziehbar. Auch dass es sich vielleicht nicht um allzu große Themen drehte, es reicht ja schon, wenn die Eltern oder ein Teil besonders strenge Ansichten hatte oder dachte, rebellische Aktivitäten mit noch mehr Strenge begegnen zu müssen.
Die Frage, die sich mir stellt, ist dabei, ob der Druck für Tanja wirklich so groß war, dass sie das Jugendamt anrief oder war sie generell der Typus, der sich kundig macht.
Ich meine, dass es ja eine gewisse Überwindung kostet, dort anzurufen/vorstellig zu werden. Daher kann ich mir auch eher nicht vorstellen, dass sie das vor der Schule geplant hat.
Und wenn es für sie so brisant war, wäre es doch ein genaueres Nachhaken wert, zumindest hätte ich das jetzt mindestens von einer weniger sensiblen B***-Zeitung erwartet.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 18:53
@Thermalwasser

Ich meine mich daran zu erinnern, in irgendeinem Bericht/Artikel mal gelesen/ gehört zu haben, dass Tanja sich wohl mehr „Freiheiten“ in ihrem Elternhaus gewünscht hätte.

Evtl war eher der Vater der strenge Part und die Mutter evtl eher etwas „nachgiebiger“, ist jetzt allerdings lediglich eine Vermutung meinerseits.

Fände ich allerdings bei einer 15-jährigen Teenagerin, die zudem gerade ihren ersten (?) Freund hat, jetzt nicht sooo ungewöhnlich/ auffällig, in dem Alter waren höchstwahrscheinlich viele von uns der festen Überzeugung, dass die eigenen Eltern „die letzten Spießer“ sind und der Ansicht, dass es evtl „cooler“ wäre, woanders als im eigenen Elternhaus zu leben.

Ob der Wunsch nach mehr Freiheiten in Tanjas Fall ausgereicht hat, sich hilfesuchend an das Jugendamt zu wenden, oder ob vll „mehr“ vorgefallen ist zwischen ihr und den Eltern (oder auch nur einem Elternteil), bleibt wohl im Dunklen, gehe nicht davon aus, dass man diesbezüglich nochmal irgendwann etwas Näheres erfahren wird…
Zitat von ThermalwasserThermalwasser schrieb:Und wenn es für sie so brisant war, wäre es doch ein genaueres Nachhaken wert, zumindest hätte ich das jetzt mindestens von einer weniger sensiblen B***-Zeitung erwartet.
Ja, davon kann man eigentlich ausgehen, dass sich Medien wie die BILD auf derartige Vorkommnisse „stürzen“ würden.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 19:07
Zitat von TalbikerinTalbikerin schrieb:Im Vergleich zu den heutigen 8 Anlaufstellen gab es zum damaligen Zeitpunkt deutlich MEHR. Es gab mehr BSD in Wuppertal. Die drei von mir genannten Anlaufstellen haben alle zu der Zeit existiert, zu der Tanja verschwunden ist.
Ah ok, na dann wäre es ja noch unkomplizierter gewesen. Danke!


Ich denke auch, dass man die familiäre Situation vermutlich nicht überbewerten sollte.
Mit 15 kann es schon mal vorkommen, dass man sehr impulsiv ist und überreagiert.
Persönlich finde ich den Schritt das Jugendamt überhaupt anzurufen ehrlich gesagt auch krass, aber sie hat es nun mal getan. Keiner von uns kannte Tanja, von gravierenden Schwierigkeiten mit ihren Eltern ist nichts bekannt, deswegen halte ich eine pubertierende Überreaktion ihrerseits für recht wahrscheinlich.
Diese könnte dann aber in einem geplanten Besuch beim Jugendamt gegipfelt haben.
Dort kam sie nie an…war aber en Route an diesem Morgen…


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 19:31
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Ich denke auch, dass man die familiäre Situation vermutlich nicht überbewerten sollte.
Ich denke, das sollte man schon ernst nehmen. Pubertierende Jugendliche sind das Eine. Aber die Einschaltung des Jugendamts ist schon nochmal eine ganz andere Nummer. Das macht man als Jugendlicher auch in der Pubertät nicht einfach so, imho. Man weiß auch als Jugendlicher, dass es Grenzen gibt, die man nicht ohne Grund überschreiten kann, meine ich.

Die Mutter sagt, Tanja habe gesagt
Alles andere wäre besser als zuhause
Quelle: WDR-Reportage im Beitrag von Coldcases bei 10:29


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 19:51
@sören42

Aus persönlicher Sicht gebe ich dir absolut recht, aber Menschen sind derart unterschiedlich, dass ich es trotzdem für möglich halte, dass es auf die Pubertät zurückzuführen wäre und nicht zwangsläufig schlimme Zustände im Hause M gegeben haben muss.
Da sich weder die Mutter noch die Ermittler (was sagen eigentlich die Freunde?!) diesbezüglich gezielt äußerten, bin ich eben doch geneigt auf eine Überreaktion zu spekulieren.

„Alles wäre besser als zuhause“ - denken und sagen vermutlich mit 15 auch nicht wenige.

Eigentlich ist es aber auch nicht so wichtig „wie schlimm“ es in Wirklichkeit war, oder?
Wir können wohl davon ausgehen, dass Tanja nicht glücklich war, dass sie nicht völlig unbeschwert das Haus verließ, was möglicherweise dazu führte, dass sie einen anderen Weg als sonst nahm und gegebenenfalls eher zu jemandem zustieg.

Dass sie, selbst wenn die Situation furchtbar zuhause war, an dem Morgen freiwillig verschwand und irgendwo ein neues Leben begann, macht trotzdem keinen Sinn. Dagegen sprechen dass sie keine Tasche packte, der Anruf an die Mutter und irgendwie auch die Briefe, denn selbst die hätte sie nicht schreiben müssen, schon gar nicht beginnend mit „liebe Mama, lieber Papa“.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 20:01
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:„Alles wäre besser als zuhause“ - denken und sagen vermutlich mit 15 auch nicht wenige.
Fakt ist, dass Tanja sich bemüht hat, um in eine Wohngruppe möglicherweise zu kommen, da ihre Eltern ihrer Meinung nach ihr zu wenig Freiheiten gaben. Insbesondere nach dem Tanzunterricht, wollte sie noch mit ihren älteren Freunden etwas unternehmen, was die Eltern ihr untersagten.

Was auch gegen ein freiwilliges Verschwinden spricht ist die Tatsache, dass Tanja am Folgetag mit ihrem Freund verabredet gewesen ist und Beide sich auf das Treffen gefreut haben, wie der Freund damals aussagte. Auch dieser Punkt spricht wie so Vieles für ein nicht freiwilliges Verschwinden Tanjas.


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15.08.2022 um 20:06
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Da sich weder die Mutter noch die Ermittler (was sagen eigentlich die Freunde?!) diesbezüglich gezielt äußerten, bin ich eben doch geneigt auf eine Überreaktion zu spekulieren.
Das wundert mich auch im Fall Tanja Mühlinghaus, das man praktisch nie etwas erfahren hat, was ihr Freundeskreis zu ihrem Verschwinden denkt.
Man weiß lediglich, dass am Tag ihres Verschwindens eine (Schule-) Freundin bei ihr zu Hause anrief, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, da Tanja an jenem Tag ja die Schule nicht besucht hatte.
Was dachte z B Tanjas (damaliger) Freund, was mit seiner Freundin passiert sein könnte?
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Dagegen sprechen dass sie keine Tasche packte, der Anruf an die Mutter und irgendwie auch die Briefe, denn selbst die hätte sie nicht schreiben müssen, schon gar nicht beginnend mit „liebe Mama, lieber Papa“.
Naja, rein theoretisch könnten sowohl das nicht-packen einer Tasche als auch der Anruf bei ihrer Mutter, mit der Bitte, sie an jenem Tag von der Schule abzuholen und auch die Briefe an ihre Eltern „Taktik“ gewesen sein, um bei ihrem Verschwinden Zeit zu gewinnen, bevor die Suche nach ihr losging.
Glaube ich allerdings nicht, wäre grundsätzlich nur ein möglicher Gedankengang.
Solch ein „geplantes Untertauchen“ inklusive „Ablenkungsmanöver“ würde ich den allerwenigsten 15-jährigen Teenagern zutrauen, auch wenn Tanja - rein theoretisch wieder wohlgemerkt - Hilfe von einer älteren / erwachsenen Person gehabt haben könnte.


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15.08.2022 um 20:27
Bevor die Situation jetzt eskaliert lässt man besser die Freunde von Tanja raus. Das dazu nichts öffentlich bekannt ist bedeutet nicht, dass es keine Aussagen bei der Polizei gab. Bevor es hier zu Anschuldigungen kommt, fahrt lieber mal einen Gang diesbezüglich runter.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 20:32
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich denke, das sollte man schon ernst nehmen. Pubertierende Jugendliche sind das Eine. Aber die Einschaltung des Jugendamts ist schon nochmal eine ganz andere Nummer. Das macht man als Jugendlicher auch in der Pubertät nicht einfach so, imho. Man weiß auch als Jugendlicher, dass es Grenzen gibt, die man nicht ohne Grund überschreiten kann, meine ich.
Prinzipiell sehe ich das auch so.

Wobei ich, als Kind der 60 ziger, nie im Leben alleine auf die Idee gekommen wäre, eine Behörde, egal welcher Art, gegen meine Eltern und das eventuell noch wegen Lappalien, zu aktivieren.

Weis jemand von Euch, Ihr seid ja eventuell jünger, wie das 20 Jahre nach mir, die Jugendliche generell sahen? Waren die vielleicht da schon eher bereit "Ihr vermeintlich zu stehendes Glück", sich selbst mit Behördenhilfe (lassen wir dabei mal offen, wie das letztendlich realistisch gesehen ausgegangen wäre) zu erstreiten?

Oder wäre es sogar möglich, dass Sie diese gesamte "Jugendamtgeschichte" erfand, um diese als Drohung/Druckmittel gegen die Eltern einzusetzen, um mehr Freiheiten zu bekommen.

Hierbei könnte Sie vielleicht ein "Berater/Freund", der zumindest glaubte, das wäre eine angemessene, gewichtige Drohung gegen die Eltern, beeinflusst haben?

Eine Sache, die wohl das Bild der Tat wieder anders erscheinen lassen könnte....

Alles sehr, sehr schwierig einzuordnen, alles irgendwie nur Gestochere im Drüben, Spekulation.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 20:32
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Naja, rein theoretisch könnten sowohl das nicht-packen einer Tasche als auch der Anruf bei ihrer Mutter, mit der Bitte, sie an jenem Tag von der Schule abzuholen und auch die Briefe an ihre Eltern „Taktik“ gewesen sein, um bei ihrem Verschwinden Zeit zu gewinnen, bevor die Suche nach ihr losging.
Das glaube ich nicht. Es gibt ja einige Podcasts zu diesem Fall, wo der damalige Ermittler Krester, die Mutter zur Wort kamen. In diesen Podcasts werden die " angeblichen Probleme im Elternhaus" nicht so dargestellt, wie sie hier mitunter thematisiert werden. Es wird dort klar gesagt, dass es keine gravierende Probleme im Elternhaus gab, sodass Tanja einen Grund gehabt hätte freiwillig abzuhauen.

Sie hatte 300 Meter von ihrem Elternhaus bis zur nächsten Bushaltestelle zu gehen. Kein einziger Zeuge sah sie auf diesem Weg, noch später im Bus. D.h. das Tanja nie an der Bushaltestelle angekommen ist. Irgendetwas muss auf diesen 300 Meter passiert sein. Vielleicht doch der "nette Nachbar" von nebenan, der irgendtewas mit ihrem Verschwinden zu tun hat oder jemand der sie mit einem Vorwand in ein Auto lockte. Ein anderes Szenario passt einfach nicht, da sie wie gesagt, ohne Geld, Tasche, nicht einmal den Kinderausweis bei ihrem Verschwinden dabei hatte.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

15.08.2022 um 20:54
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Vielleicht doch der "nette Nachbar" von nebenan, der irgendtewas mit ihrem Verschwinden zu tun hat oder jemand der sie mit einem Vorwand in ein Auto lockte.
Vll war es ja tatsächlich eine Kombination dieser beiden Szenarien:
Der „nette Mann von nebenan“, der Tanja unter Vorspielung falscher Tatsachen in sein Auto lockte.
Dieser wäre kein „Fremder“ für sie gewesen und sie daher wahrscheinlich weniger misstrauisch, man „kannte“ sich ja schließlich.
Eine Person aus der Nachbarschaft könnte theoretisch auch Kenntnis von Dingen gehabt haben, die in den Briefen an Tanjas Eltern erwähnt wurden, wie z B davon, dass Tanja Babysitten ging, Hasen besaß und häufiger (?) etwas bei Versandhäusern bestellte.


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