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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.464 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.10.2025 um 22:43
Wie ich es vermutet hatte, denn ca. im Jahre 2020 sah ich hier auf Allmystery einen alten Aktenzeichen xy Beitrag, auf dem zwei Männer mit Anja Aichele nachts von einem Gassigänger beobachtet wurden:

Einer der Schauspieler in dem Filmfall sah aus wie Kurt-Werner Wichmann!

Jetzt kommt der geneigte Leser der Sache näher, denn wir lesen in dieser Quelle, verantwortlich für den Inhalt zeichnet Reinhard Chedor:
Am 27.03.1987 wird die 17-jährige Anja Aichele in Stuttgart ermordet, nachdem sie mit zwei Männern in den Weinbergen gesehen worden war. Drei Tage später wird ihre Leiche professionell vergraben aufgefunden, wie dies ein Friedhofsgärtner gekonnt hätte. Eine Aufzeichnung der Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ über diesen Mord wird in Wichmanns geheimen Zimmer gefunden.
Quelle: https://mordserie.de/kurt-werner-wichmann/


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.10.2025 um 23:18
Ich glaube, eine Seite zuvor haben dir mindestens fünf Leute erklärt, daß niemand (!!) Anja Aichele mit zwei Männern im Weinberg gesehen hat und deswegen auch kein Schauspieler wie Kurt Werner Wichmann aussehen konnte, weil den in der zweiten Jahreshälfte 1987 , als der XY-Clip gedreht wurde, noch keine Sau kannte.

Der Betreiber deiner Webseite sollte seine Hausaufgaben machen.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Eine Aufzeichnung der Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ über diesen Mord wird in Wichmanns geheimen Zimmer gefunden.
Auch das hier zum was-weiß-ich-wievielten male: In der XY-Sendung, in der der Fall Anja Aichele vorgestellt wurde, wurde auch eine Serie von Sexualverbrechen vorgestellt, für die die Kripo Buchholz zuständig war.

https://www.wikixy.de/Sendung_vom_15.01.1988

Buchholz liegt direkt bei Lüneburg. Nun darf das Füchschen kombinieren, für was sich KWW wohl eher interessiert hat?

Es ist grauselig, wie derzeit wieder alles mit Wichmann zugespammt wird. Der hat seinen eigenen Thread, wäre schön, wenn der Unsinn nicht hier rein kommt.

Wieviele Cold Cases sind nach dem Bekanntwerden Wichmanns in Sachen Meier und Göhrde vor mittlerweile schon acht ( in Zahlen 8 !) Jahren aufgeklärt worden ?

Richtig, kein einziger! Aber gut, daß diese Seite Bescheid weiß, wenn alle anderen Kripos Deutschlands zu doof sind!


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

13.10.2025 um 12:42
@JestersTear
Folgendes fällt auf:
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Der hat seinen eigenen Thread, wäre schön, wenn der Unsinn nicht hier rein kommt.
Ich weise Deine Beschuldigung, mein Beitrag sei Unsinn, aufs Schärfste zurück.

Bitte halte Dich an die Krimi-Regeln:
„Beschuldigungen anderer User“ sind untersagt.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Der Betreiber deiner Webseite sollte seine Hausaufgaben machen.
Ich weise auch das zurück. Es ist nicht meine Webseite, sondern die der Ermittlungsinitiative:
Die Ermittlungsinitiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Aufklärung dieser „Cold Cases“ voranzutreiben, in Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden – ganz wesentlich jedoch durch eigene Recherchen.
Quelle: https://mordserie.de/ermittlungsinitiative/#

Ich gehe davon aus: Die Ermittlungsinitiative macht ihre Hausaufgaben. Das traue ich Dr. Rainer Buchert und allen anderen der Ermittlungsinitiative zu.
Dr. Rainer Buchert
ist Rechtsanwalt und war lange Jahre Kriminaldirektor im BKA und Polizeipräsident.
Quelle: siehe oben

Fazit:
Anja Aichele gehört in diesen Thread und deshalb auch dieses:
Am 27.03.1987 wird die 17-jährige Anja Aichele in Stuttgart ermordet, nachdem sie mit zwei Männern in den Weinbergen gesehen worden war. Drei Tage später wird ihre Leiche professionell vergraben aufgefunden, wie dies ein Friedhofsgärtner gekonnt hätte. Eine Aufzeichnung der Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ über diesen Mord wird in Wichmanns geheimen Zimmer gefunden.
Quelle: https://mordserie.de/kurt-werner-wichmann/


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

13.10.2025 um 17:26
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Am 27.03.1987 wird die 17-jährige Anja Aichele in Stuttgart ermordet, nachdem sie mit zwei Männern in den Weinbergen gesehen worden war. Drei Tage später wird ihre Leiche professionell vergraben aufgefunden, wie dies ein Friedhofsgärtner gekonnt hätte. Eine Aufzeichnung der Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ über diesen Mord wird in Wichmanns geheimen Zimmer gefunden.
Es ist wie mit einem Kind zu reden: niemand hat Anja Aichele je mit zwei Männern in den Weinbergen gesehen.

Mal abgesehen davon, daß der Ohrenzeuge nie ein Augenzeuge....,
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb am 01.06.2025:Dann ist das der Stand der Ermittlungen, den wir wissen sollen: der ehemals als Augenzeuge gezeigte Gassigänger war ein Ohrenzeuge.
.....sondern immer, richtig, ein Ohrenzeuge gewesen ist, schien zwischendurch mal ein Funke Hoffnung zu bestehen. Lese dir einfach noch mal die letzten zwei Seiten durch.

Die Buddler haben sich bekannterweise viel Mühe gegeben und trotzdem war das Grab selbst so wenig "professionell" ausgehoben, daß selbst dem Nachbarn des Rabattenbesitzers auffallen konnte, daß hier was nicht stimmt.

Hast du übrigens eine Idee , warum sich Wichmann überhaupt Stunden nach der Tat nochmal der Gefahr aussetzen sollte, mit Equipment an den Tatort zurückzukehren und zu buddeln?
Gab doch zumindest für ihn gar keinen Grund dazu.
Er hätte sich nach seiner Tat einfach Richtung Norden absetzen können und kein Chedor wäre je auf den Gedanken gekommen, daß er was mit einem Mord in Stuttgart zu tun hat, wohin er sowieso nie verlinkt werden konnte.

Und wenn wir einmal dabei sind: du kannst bestimmt auch erklären, was er am Abend des 27.03. auf einem 150 m langen, unwirtlich dunklen Verbindungsweg zu tun gehabt haben soll, der keine andere Funktion hat, als eine abseits gelegene , gutbürgerliche Siedlung mit dem Rest der Zivilisation zu verbinden ?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

13.10.2025 um 19:16
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Füchschen schrieb am 01.06.2025:
Dann ist das der Stand der Ermittlungen, den wir wissen sollen: der ehemals als Augenzeuge gezeigte Gassigänger war ein Ohrenzeuge.

.....sondern immer, richtig, ein Ohrenzeuge gewesen ist, schien zwischendurch mal ein Funke Hoffnung zu bestehen. Lese dir einfach noch mal die letzten zwei Seiten durch.
Im XY-Filmfall vom Januar 1988 wird der Gassigeher explizit als Ohrenzeuge beschrieben ("...hört er die Wortfetzen einer -wie er zunächst glaubt- scherzhaften Unterhaltung zwischen zwei jungen Männern und einem Mädchen...") Es ist vielleicht etwas irreführend, wenn von dieser verbalen Beschreibung der Kameraschwenk von dem Gassigeher auf die Szenerie erfolgt, so dass der Eindruck aufkommen kann, dass es sich auch um einen Augenzeugen handelt. Bezeichnet wurde er meines Wissens nach niemals als solcher.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

13.10.2025 um 21:50
@Gast_01

Es gibt tatsächlich keinen einzigen Augenzeugen.
Umso erschreckender, wenn ein ehemaliger, hochrangiger Polizist Leuten irgendwelche Flöhe ins Ohr setzt, die für seine Veranstaltungen Eintritt bezahlen.

Mal ganz abgesehen von den Angehörigen der vielen auf der Webseite erwähnten anderen Opfer, die vielleicht falsche Hoffnung schöpfen und das Vertrauen in die eigentlichen Behörden verlieren , die sich jahrelang um "ihren" Fall gekümmert hatten.

Ich maße mir nicht an, zu den anderen auf der Webseite erwähnten Frauennamen was zu sagen und kann nur hoffen , daß dort hoffentlich etwas "sauberer" recherchiert wurde als bei Anja Aichele.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

13.10.2025 um 21:56
@JestersTear

Ich habe die Jahre (Jahrzehnte) diverse Fälle verfolgt. So auch diesen hier. Ich weiß aus dem Stand nicht, wann welches Teil der Kleidung auf welchem Acker verstreut wurde. Aber ich bin sehr sicher, dass niemals in den Medien von einem Augenzeugen die Rede war. Die Diskussion, ob es sich um einen Einzeltäter, oder um ein Täter-Duo handelt, ist ja immer wieder geführt worden. Auch wenn die Tendenz wohl eher zum Einzeltäter geht, habe ich keine abschließende Feststellung hierzu in meiner Erinnerung.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

14.10.2025 um 12:23
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Aber ich bin sehr sicher, dass niemals in den Medien von einem Augenzeugen die Rede war.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Es gibt tatsächlich keinen einzigen Augenzeugen.
Um noch mal in Detail zu gehen:

Es gibt keinen einzigen Augenzeugen , der Anja, wie von der Webseite "mordserie.de" behauptet und von einigen kritiklos übernommen wurde, "mit zwei Männern in den Weinbergen gesehen" hat.

Es gibt Augenzeugenberichte über die "Haltestelle Kursaal" , über zwei Jugendliche, die kurz vor dem Eintreffen der Bahn , mit der Anja sehr wahrscheinlich angekommen ist, zwischen Haltestelle "Obere Ziegelei" und dem Verbindungsweg Faxen gemacht haben, sowie von der (nach dem Mord) nächtlichen Sichtung zweier junger Männer mit Plastiktüte auf dem Schmidener Feld und zwar dort, wo später Kleidungsstücke gefunden wurden.

Warum hätte ein KWW die Kleidungsstücke dort platzieren sollen, um eine falsche Spur zu legen ?

Für ihn als Ortsfremder war das gehopst wie gesprungen !


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

14.10.2025 um 12:51
@JestersTear
sehe ich auch so. Das verteilen der Kleidung diente dazu, vom Tatort abzulenken. Ausserdem hat KWW die Kleidungsstücke behalten und auch nicht zerschnitten. Warum sollte er das tun?
Genauso und auch das hast du schon erklärt, warum sollte er sich dem Risiko aussetzen und sich die Zeit nehmen , Anja zu vergraben? Er hatte ja keinen Bezug zum Tatort? Er hätte sie im Weinberg liegen lassen können. Der oder die Anja dort begraben haben, hatten einen Grund dafür, nämlich auch wieder von sich abzulenken.
Aus diesem Grund meint die Kripo ja das der oder die Täter im dortigen Umfeld zu suchen sind.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

14.10.2025 um 16:26
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Genauso und auch das hast du schon erklärt, warum sollte er sich dem Risiko aussetzen und sich die Zeit nehmen , Anja zu vergraben? Er hatte ja keinen Bezug zum Tatort?
Der Freak soll ja sogar ganze Autos verbuddelt haben. Vielleicht hat ihn das Graben an sich erregt, was wissen wir schon?

Aber selbst wenn er um des Buddelns Willen gebuddelt hätte: dann passt wiederum das Nachtatverhalten mit der Kleidung nicht.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Er hätte sie im Weinberg liegen lassen können.
Genau.

Zusammengefasst lässt sich sagen, daß es nicht nur nicht den geringsten Hinweis auf diesen Wichmann-Typen gibt, sondern daß die Räuberpistole dazu auch vom Ablauf überhaupt keinen Sinn ergeben würde.

Ein XY-Video zum Anja-Fall, in dem gleichzeitig eine Vergewaltigungsserie in der Nordheide behandelt wird- oh Mann...


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

14.10.2025 um 17:09
@JestersTear
deine Erklärung wegen den Vergewaltigungen erscheint mir plausibel-Ich knn auch nicht verstehen , warum so oft Mordfälle immer so schnell als Serienmord gehandelt werden, bei manch einem. Serienmörder sind sehr selten, klar gibt es die, aber weit öfter haben wir es bei Frauenmorden mit Femiziden zutun.
Und AA sieht sehr danach aus, das der oder die Mördersich gut in de Gegend auskannten.ich denke sogar das Anja ihren Mörder kannte.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

14.10.2025 um 18:56
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Und AA sieht sehr danach aus, das der oder die Mördersich gut in de Gegend auskannten.ich denke sogar das Anja ihren Mörder kannte.
Das passt ja auch zum XY-Filmfall. Sprechertext von Isolde: "Vermutlich hat sie doch den Abkürzungsweg genommen. Vielleicht, weil sie in Begleitung von Personen war, denen sie nichts Böses zutraute."


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

14.10.2025 um 19:58
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:"Vermutlich hat sie doch den Abkürzungsweg genommen. Vielleicht, weil sie in Begleitung von Personen war, denen sie nichts Böses zutraute."
Das war zunächst so eine Hypothese der 80s.
Die Begründung wurde damals gleich hinterher geliefert: "Die Eltern hatten ihr verboten, den Weg im Dunkeln alleine zu gehen".
Ich vermute mal, wir sind uns heutzutage einig, daß auch "Mädchen aus gutem Hause" damals nicht immer das gemacht haben, was ihre Eltern vorgegeben hatten.

Gegen die Theorie von "zwei Begleitern, denen sie vertraute" spricht mMn , daß das Zeitfenster zwischen Betreten des Weges (die Atmosphäre scheint so entspannt zu sein, daß Anja hier noch keinerlei Bedenken hat) bis zum Übergriff nach wenigen Metern zu kurz scheint.

Klar ist aber, daß Anja an diesem Abend unter Zeitdruck stand, die Gründe dafür habe ich aus meiner Sicht hier schon mehrfach geschildert. Deshalb glaube ich, daß sie die ca. 150m , die zwar im Dunkeln nicht einladend ,aber ihr vollkommen vertraut waren, alleine angetreten ist, um eine Ansage zu Hause zu vermeiden.

Dabei könnte sie zufällig auf die beiden jugendlichen Täter getroffen sein, unabhängig davon, ob sie sie vorher kannte oder nicht. Was der O-H-R-E-N-Z-E-U-G-E zunächst noch als "harmlose Neckerei unter Jugendlichen" interpretierte, ist anschließend fatal aus dem Ruder gelaufen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

14.10.2025 um 20:23
Die Hypothesen kenne ich wohl. Hier muß man im Nachhinein die eigentlich perfekte Ausnutzung der Breite und Tiefe der deutschen Sprache beim damaligen XY noch verbessern:

Statt:
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:"Vielleicht, weil sie in Begleitung von Personen war, denen sie nichts Böses zutraute."
wäre es präziser gewesen zu sagen: "Weil sie in einer Begleitung war, der sie nichts Böses zutraute."

Damit wäre der Plural ebenfalls abgedeckt gewesen.

Es bleibt die Frage, ob sie den Weg bereits in Begleitung betrat, oder, ob sie zum Zweck der Zeitersparnis das elterliche Verbot übertreten hat und der Täterschaft erst auf dem Weg begegnet ist. Vor dem Hintergrund der unterstellten lokalen Verankerung der Täterschaft ist letzteres meiner Meinung nach ebenfalls sehr gut möglich.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

03.12.2025 um 14:47
Hier zur Orientierung die chronologische Abfolge des Verbrechens an Anja A.

Freitag, 27. März 1987, Bad Cannstatt, Wohnsiedlung Muckensturm. Um 18:30 Uhr verlässt die 17jährige Anja A. ihr Elternhaus. Ihr Ziel: der Freizeittreff in der Luthergemeinde in Bad Cannstatt. Üblicherweise ist die Gymnasiastin freitags in Begleitung ihrer Freundin aus der Nachbarschaft, doch die ist an diesem Abend verhindert. Auf dem Hinweg zur Straßenbahnhaltestelle benutzt Anja jenen Verbindungsweg der zwischen einer umzäunten Kleingartenanlage und einem Weinberg liegt und hinab zur Schmidener Straße sowie zur Endhaltestelle Obere Ziegelei führt. Bei dem Weg handelt es sich um eine gut ausgebaute, gepflegte Strecke, die eher von Anwohnern aus Muckensturm als von Fremden passiert wird; bei Dunkelheit ist sie ausreichend beleuchtet. Etwa 50 m vom oberen Eingang des Weges befindet sich linker Hand eine Einbuchtung. Dort ist ein zweiflügeliges und abgeschlossenes Gartentor angebracht (Überfallörtlichkeit). Dahinter liegen ein paar ordentlich gehaltene Schrebergärten sowie ein kleiner Weinberg. Den Verbindungsweg weiter abwärts gelaufen beginnt bald ein Treppenlauf, der nahe der vielbefahrenen Schmidener Straße endet. Anja überquert diese Straße und steigt in die Linie 2 der Straßenbahn ein. Bereits nach vier Minuten kommt sie am Kursaal an. Zu Fuß begibt sie sich ins Gemeindehaus. Um etwa 21:00 Uhr löst sich ihre Freizeitgruppe wieder auf. Zehn Minuten später kommt sie an der Haltestelle Kursaal an. Bis hierhin wird sie von einem jungen Mann aus der Gruppe begleitet. Um 21:15 Uhr trifft die Bahn der Linie 2 in Richtung Endhaltestlle Obere Ziegelei ein. Ein Fahrgast dieser Bahn hört beim aussteigen wie Anja von einer männlichen, bis heute unbekannten, Person "freudig überrascht" begrüßt wird. Anja steigt nicht in die Linie 2 ein. 15 Minuten später, es ist 21:31 Uhr, kommt die nächste Bahn am Kursaal an ...
Muckensturm, 21:40 Uhr: Ein Bewohner geht mit seinem Hund spazieren. Auf Höhe des Verbindungswegs hört er die Wortfetzen einer wie er glaubt scherzhaften Unterhaltung zwischen zwei jungen Männern und einem Mädchen. Kurz darauf vernimmt er Schreie des Mädchens. Samstag, 28. März: Anja ist nicht nach Hause gekommen. Am Vormittag beginnt im Bereich Obere Ziegelei eine Suchaktion der Polizei. Auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei an der Schmidener Straße, unweit des benannten Schrebergartengeländes, finden Suchtrupps das Foto der Vermissten, es war aus ihrer Monatskarte herausgerissen worden. Montag, 30. März: Die Polizei stößt durch den Hinweis eines Kleingärtners der Schrebergartenanlage auf Anjas Leichnam - vergraben in einem Beet, in 50 cm Tiefe, entkleidet. Hundeführer waren Stunden zuvor durch dieses Gebiet gezogen und hatten dabei nichts Auffälliges bemerkt. Anja war erst drei Tage zuvor 17 Jahre alt geworden.
Neben den zum Tode führenden Würgeverletzungen wurde auch eine Stichverletzung im Halsbereich festgestellt. Biologische Spuren die auf eine Vergewaltigung schließen lassen, oder Spuren von Misshandlungen gegen den Körper gibt es keine. Ein sexuelles Motiv ist dennoch nicht auszuschließen, sagt die Polizei. Anjas Monatskarte wird in Schnipseln auf der Schmidener Straße aufgefunden, und Spaziergängern fallen auf den benachbarten Schmidener Feldern, nahe der Feldwege, Kleiderfetzen auf. Ermittlungen im Bereich des Leichenfundorts ergeben: es handelt sich um DIE Täter, sprich um (mindestens) zwei Männer. Alibis von über 500 Männern werden überprüft. Keine Verdächtigen. 10. Juni: Die Öffentlichkeit nimmt zur Kenntnis, dass die Kripo auf der Stelle tritt, Soko Anja wird verkleinert. 5. Juli: Eine Passantin findet auf dem Feldweg des Schmidener Feldes (Remstalstraße) einen Schuhriemen von Anjas Mokassin. Wie kam der Schuhfetzen aufs Feld, fragt die Cannstatter Zeitung. Und warum erst nach drei Monaten, wollen Ortsansässige wissen. Januar 1988: Edurad Zimmermann stellt den ungelösten Mordfall in seiner Sendung XY vor. Eine positive Resonanz bleibt aus. 2008/2012: Der Code eines genetischen Fingerabdrucks wird gefunden. Mehrere hundert Männer die zur Tatzeit im näheren Tatortbereich gewohnt haben, werden aufgefordert eine Speichelprobe abzugeben. Die Gesuchten sind nicht dabei. Wo sind sie dann? Und - gehört die DNA überhaupt zu einem der Täter?

Alleine die Tatsache, dass es auf dem Schrebergartengelände (Leichenfundort) bei Dunkelheit tiefste Nacht ist und die Mörder bestimmtes Equipment für ihr Verbrechen benötigten (bspw. Nachtsichtgläser, Spaten, eine Tasche für die Kleidung ihres Opfers, vielleicht auch einen Kehricht, möglicherweise auch Schuhe zum wechseln) und den Tatort sauber verließen, meine ich: Diese widerliche Tat war geplant - spontan war hier lediglich deren Ausführung. Spontan deshalb, weil an diesem Freitagabend etwas anders war als die vorherigen Freitagabende - Anja war ohne ihre Freundin unterwegs.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

03.12.2025 um 18:15
Zitat von AutodidakteAutodidakte schrieb:Alleine die Tatsache, dass es auf dem Schrebergartengelände (Leichenfundort) bei Dunkelheit tiefste Nacht ist und die Mörder bestimmtes Equipment für ihr Verbrechen benötigten (bspw. Nachtsichtgläser, Spaten, eine Tasche für die Kleidung ihres Opfers, vielleicht auch einen Kehricht, möglicherweise auch Schuhe zum wechseln) und den Tatort sauber verließen, meine ich: Diese widerliche Tat war geplant
Auch wenn ich persönlich anderer Meinung bin : die Hypothese einer geplanten Tat ist hier immer wieder mal aufgetaucht und kann, wenn auch unwahrscheinlich, erst mal nicht widerlegt werden.

Ist also Ansichtssache.

Was sich mir gerade nicht erschließt, ist der Zusammenhang zwischen vorhandenem Equipment und der Planung?
Meinst du das in dem Sinne, daß jemand planend das Zeugs schon bereitgestellt hatte, falls er Anja...
Zitat von AutodidakteAutodidakte schrieb:spontan war hier lediglich deren Ausführung. Spontan deshalb, weil an diesem Freitagabend etwas anders war als die vorherigen Freitagabende - Anja war ohne ihre Freundin unterwegs.
...mal spontan begegnet?

Oder eher so, daß zwar ein Mord geplant , AA allerdings das eher zufällige Opfer war?

Falls Anja aber gezielt ausgewählt wurde: wo lag das Motiv?

Da gab´s ja nicht die geringsten Anhaltspunkte, daß jemand einen (tödlichen) Haß auf sie gehabt haben könnte...


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

03.12.2025 um 23:40
Zitat von AutodidakteAutodidakte schrieb:Dort ist ein zweiflügeliges und abgeschlossenes Gartentor angebracht (Überfallörtlichkeit).
Dieses Tor gab es zu der Zeit noch nicht. Am Östlichen Ende war der Weg damals auch offen, heute dauerhaft verschlossen/verbaut.


Gute Auflistung der Abfolge soweit !
Auch für mich sprechen einige Gründe für ne geplante Tat, nicht mit bewusst Tödlichen Ende, aber als letzter Ausweg.

Zufällig ist Sie alleine an dem Abend bei dem Treffen?
Der spontane Entschluss zu dem Treffen zu gehen? Jemand wusste dies, und nutze es aus? Der "Schwarm"?
Sie lässt die Bahn aus die Sie sonst genommen hätte, warum?
Sie geht die Abkürzung obwohl Sie es nicht sollte.
Niemand weiß was zwischen Kursaal und OZ geschah, niemand sah Sie in der Bahn. War Sie evtl. schon ab Kursaal in Begleitung Richtung OZ? Und/Oder wurde Sie gebracht/gefahren? Weiß auch niemand....!
Ortskunde der Täter steht für mich ebenso außer Frage.

Motiv des Verbrechens wissen Wir nicht, heißt nicht das es evtl. eines gab, aber eben nur nicht geteilt wird in der Öffentlichkeit, da spekulativ.

Das Equipment muss ja nicht zwangsläufig in den Gärten gelagert gewesen sein, sondern sie hatten es eben schnell zur Hand.

Niemand weiß auch wie lange A dort noch lag in der Nacht, bevor Sie vergraben wurde. Also genug Zeit Werkzeug ran zu schaffen.

...............

wenn man die gefundene DNA nur zuordnen könnte........ :|

Mfg


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

gestern um 08:16
Zitat von KuMa99KuMa99 schrieb:Niemand weiß was zwischen Kursaal und OZ geschah, niemand sah Sie in der Bahn. War Sie evtl. schon ab Kursaal in Begleitung Richtung OZ? Und/Oder wurde Sie gebracht/gefahren? Weiß auch niemand....!
Nehmen wir mal an, sie hat tatsächlich eine Mitfahrgelegenheit am Kursaal gefunden: warum ist sie nicht misstrauisch geworden, daß der oder die Fahrer sie nur bis zur OZ gebracht haben und den Rest des verbotenen Weges mit ihr zu Fuß gehen wollte(n) ?

Realistischer wäre doch gewesen, daß ein Angebot zur Mitnahme bis zur Haustür galt oder zumindest, wenn die Eltern nichts mitkriegen sollten, vielleicht bis 100 m davor .
Zitat von KuMa99KuMa99 schrieb:Der spontane Entschluss zu dem Treffen zu gehen? Jemand wusste dies, und nutze es aus? Der "Schwarm"?
Das hätte jemand aus ihrem eigenen, allerengstem Umfeld sein müssen.
Selbst das Umfeld der Freundin , die an diesem Freitag verhindert war, konnte nicht wissen, daß sich Anja noch mal spontan zum Aufbruch entschließt.

Warum hätte "der Schwarm" sie töten wollen?
Da schien sich doch gerade erst etwas anzubahnen.
Zitat von KuMa99KuMa99 schrieb:Niemand weiß auch wie lange A dort noch lag in der Nacht, bevor Sie vergraben wurde. Also genug Zeit Werkzeug ran zu schaffen.
Genau.
Und warum sollten der oder die Täter, möglicherweise mit Verstärkung, noch mal zum Tatort zurückkehren und diese für sie nicht ganz ungefährliche Aktion starten?
Zitat von KuMa99KuMa99 schrieb:Ortskunde der Täter steht für mich ebenso außer Frage.
Eben weil sie nahe genug am Tatort wohnten und wußten, daß sie bei den späteren Ermittlungen automatisch mit befragt werden würden. Deswegen mußte der Leichnam aus ihrer Sicht verschwinden.
Was ja tatsächlich auch fast geklappt hätte...
Die Kleidung wurde noch in der gleichen Nacht an anderer Stelle verteilt, wahrscheinlich auch ,um vom eigentlichen Tatort abzulenken.
Zitat von AutodidakteAutodidakte schrieb:Ein Fahrgast dieser Bahn hört beim aussteigen wie Anja von einer männlichen, bis heute unbekannten, Person "freudig überrascht" begrüßt wird.
Zitat von AutodidakteAutodidakte schrieb:Ein Fahrgast dieser Bahn hört beim aussteigen wie Anja von einer männlichen, bis heute unbekannten, Person "freudig überrascht" begrüßt wird.
Das würde ich zumindest mal in Frage stellen wollen.
Dieser Zeuge taucht zwar im "Aktenzeichen"- Clip, in der späteren Berichterstattung zum Fall aber nicht mehr auf.
Ich vermute, daß er sich bei der Polizei meldete , nachdem er in den Medien vom Mord hörte und aussagte, daß er das Mädchen im hellen Mantel an der Haltestelle gesehen hat.
Als er anschließend aufgefordert wurde, sich genau zu konzentrieren, weil "jedes Detail wichtig" sein könnte, erinnerte er sich, ein "freudiges Hallo" vernommen zu haben.
Ob das wirklich Anja gegolten haben muß, ist mMn ungewiß.

Möglicherweise wurde die Szene auf Wunsch der Kripo in den Fall eingebaut, um noch andere Zeugen für dieses "Hallo" zu finden, was aber offenbar erfolglos blieb.
Allerdings soll es eine Sichtung beim "Schicki" gegeben haben und dann wird i.m.o aus Anjas Verhalten wieder ein Schuh.

Habe mir den Clip noch mal angeschaut: vor dem Eintreffen der zweiten Bahn wollen mehrere (!) Zeugen Anja noch an der Haltestelle gesehen haben und das nach (!) dem angeblichen "Hallo".
Von einer Begleitung ist nicht mehr die Rede.

Wenn ein Cold Case nach Jahrzehnten erneut bei XY vorgestellt wird, legt der zweite Clip in der Regel ganz andere Schwerpunkte als der Erste.
Ich glaube, daß der "Hallo-Sager" in einer "Neu-Verfilmung" wohlmöglich gar keine Rolle mehr spielen würde.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

gestern um 08:40
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Eben weil sie nahe genug am Tatort wohnten und wußten, daß sie bei den späteren Ermittlungen automatisch mit befragt werden würden. Deswegen mußte der Leichnam aus ihrer Sicht verschwinden.
Was ja tatsächlich auch fast geklappt hätte...
Die Kleidung wurde noch in der gleichen Nacht an anderer Stelle verteilt, wahrscheinlich auch ,um vom eigentlichen Tatort abzulenken.
Genau, das ist die einzige logische Erklärung.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

gestern um 09:10
Zitat von Alray81Alray81 schrieb:
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Eben weil sie nahe genug am Tatort wohnten und wußten, daß sie bei den späteren Ermittlungen automatisch mit befragt werden würden. Deswegen mußte der Leichnam aus ihrer Sicht verschwinden.
Was ja tatsächlich auch fast geklappt hätte...
Die Kleidung wurde noch in der gleichen Nacht an anderer Stelle verteilt, wahrscheinlich auch ,um vom eigentlichen Tatort abzulenken.
Genau, das ist die einzige logische Erklärung.
Wenn wir das mal weiter spinnen: was wäre passiert, wenn der Leichnam nicht zufällig , sondern nur die Klamotten auf dem Schmidener Feld gefunden worden wären?

Wir würden hier heute noch nicht über einen "Mordfall", sondern über einen "Vermisstenfall Anja" sprechen und von einem Mädchen, das schon Nähe Kursaal/Bad Cannstatt hätte entführt und dessen sterbliche Überreste überall zwischen Stuttgart und z.B. Fellbach oder Waiblingen hätten verbracht werden können.

Die für die Täter nicht ungefährliche nächtliche Rückkehraktion lässt für mich nur den Schluß zu, daß ihre Ankerpunkte geographisch zu nah dran am Tatort waren, als daß sie den Leichnam einfach dort am Wegesrand hätten liegen lassen können.


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