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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.150 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 21:07
Vielen Dank für die interessanten Beiträge der letzten Tage!
Ja, man muss anders denken, als es die Polizei
damals tat, ich erlaube mir als Frau zu ergänzen, dass damals Männer weitestgehend unter sich waren.

Möchte folgendes ergänzen bzw. in Erinnerung bringen:

die Polizei Lüneburg schrieb mir auf Nachfrage , die Wichmann Erkenntnisse liegen seit 2018 im zuständigen Stuttgarter Kommissariat.

Anja hatte einer Freundin am Telefon für den anderen Tag eine wichtige Mitteilung angekündigt.
Was kann es anderes sein, als ein Liebesgeschichte, eine Verliebtheit, eine Schwärmerei?
Die Zeiten waren extrem anders,
und Anja war eher als behütetes Kind aufgewachsen.
Es war eine Ehre, wenn sich ein erwachsener Mann für eine 16-Jährige interessiert.

Ich habe von Anfang an geglaubt, dass der Täter über 30 J. alt ist,

dass er sehr charmant gegenüber jungen Frauen war.

Anja und Sybille könnten dieselbe Sporthalle Nähe des Friedhofs benutzt haben.

Der Täter hatte bei Entdeckung oder Geständnis viel zu verlieren. Familie , Karriere usw.

Der Hundehalter zog meines Wissens später nach München, er kannte Anja.

Wurde er genau befragt, auch später?

Wurden die Lehrer genau überprüft, auch später?

Eine Freundin von mir in Cannstatt hörte in einem Laden damals ein Gespräch zwischen Anjas Mutter und einer anderen Frau, Frau Aichele sagte, sie und ihre Familie zögen sich aus der Nachbarschaft zurück, weil sie glauben, der Täter wohne im nahen Umfeld.

Ich glaube, dies könnte auch eine falsche Schlussfolgerung gewesen sein.

Hier sei noch auf das Buch von Michael Ohnewald verwiesen: Plötzlich ist alles ganz anders.
In ihm steht ein langes Interview mit Frau Aichele.

Ich wünsche so sehr, dass die Morde an Anja und Sybille endlich aufgeklärt werden.

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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 22:21
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Ich meine diese Morde auf den Fildern
Ah,Danke für den Link.

Aber wenn ich mich richtig erinnere, gilt der zweite Fall als aufgeklärt (ein Arbeitskollege hat gestanden) und im Fall Sabine Binder galt ein GI als dringend tatverdächtig.
Korrigiere mich bitte jemand,falls es nicht stimmen sollte: der Tatort lag auf dessen Heimweg zur Kaserne,er hatte in dieser Nacht Ausgang (es war Feiertag), er wurde später wegen Vergewaltigung einer Armee-Angehörigen nach Aschaffenburg versetzt,ermordete dort eine Einheimische und sitzt jetzt in den Staaten ein.
Zitat von inspektorinspektor schrieb: Nur denke ich, dass der Täter bei Sybille sie von der Haltestelle verfolgt hat und deutlich älter war und nicht aus Stgt-Münster kam
Der flüchtende Täter konnte beschrieben werden, soll um die 20 gewesen sein. Im Artikel der Stuttgarter Zeitung wurde erwähnt,daß die Polizei Ortskenntnisse vermutete,da er von allen sich auftuenden Fluchtwegen den plausibelsten wählte und,wie bereits vor Jahren hier jemand bemerkte: dieser führte zufälligerweise genau Richtung Bad Cannstatt bzw. "Obere Ziegelei". Außerdem hieß es,daß sich Ortsfremde so gut wie nie ohne Grund nach S-Münster verirren würden...
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Vielen Dank für die interessanten Beiträge der letzten Tage!
Ja, man muss anders denken, als es die Polizei
damals tat, ich erlaube mir als Frau zu ergänzen, dass damals Männer weitestgehend unter sich waren.
Da gebe ich dir als Mann uneingeschränkt Recht ;-)
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:die Polizei Lüneburg schrieb mir auf Nachfrage , die Wichmann Erkenntnisse liegen seit 2018 im zuständigen Stuttgarter Kommissariat.
Zu Sibylle passt Wichmann imo gar nicht: der Täter soll "auffallend schlank (dünn), dunkelhaarig und um die 20 gewesen sein: Wichmann war blond,hatte Pausbäckchen und ging zum Tatzeitpunkt schon auf die Mitte 30 zu!
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Anja hatte einer Freundin am Telefon für den anderen Tag eine wichtige Mitteilung angekündigt.
Was kann es anderes sein, als ein Liebesgeschichte, eine Verliebtheit, eine Schwärmerei?
Ja,diesen Punkt halte ich ebenfalls nicht für unwichtig!
Wir wissen alle,daß man in diesem Alter auf "Wolke 7" schweben kann,wenn man verliebt ist und sich in dem Zustand für stark bis unbesiegbar hält. Ich hatte schon mal gemutmaßt,daß Anja deswegen entgegen ihrer Gewohnheit doch allein diesen Weg hochging,nachdem sie in der Nähe des Kursaals (Tanzschule?) noch ein kurzes Treffen mit ihrem Schwarm eingefädelt hatte und so berauscht war,daß sie jede Vorsicht außer Acht ließ.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Die Zeiten waren extrem anders,
und Anja war eher als behütetes Kind aufgewachsen.
Es war eine Ehre, wenn sich ein erwachsener Mann für eine 16-Jährige interessiert.
Das ist erstaunlich. Ich bin etwas älter,als Sibylle heute wäre und wenige Jahre älter als Anja. Die Damen meines damaligen Umfeldes empfanden deutlich ältere Männer (über 30 ist für eine gerade 17 Jahre alt gewordene schon ziemlich alt) eher als "Lustmolche" ...
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Der Täter hatte bei Entdeckung oder Geständnis viel zu verlieren. Familie , Karriere usw.
Mit Verlaub: das haben alle Täter. Beziehungsdelikte, bei denen sich Täter und Opfer kannten,werden so gut wie immer aufgeklärt,die wenigen Prozent der unaufgeklärten Fälle sind eigentlich immer Zufallsbegegnungen. Mir will einfach nicht in den Kopf,daß die betreffende "schwäbische Familie" einfach nicht zu knacken war,zumal bekannt war,wo sie wohnt: nämlich noch nicht einmal irgendwo in Stuttgart,sondern in der relativ überschaubaren Siedlung Muckensturm.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Ich habe von Anfang an geglaubt, dass der Täter über 30 J. alt ist,
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Wurden die Lehrer genau überprüft, auch später?
Genau!
Wer ist denn für ein gerade 17 Jahre alt gewordenes Mädchen "über 30 und positiv besetzt" ? Familie,Lehrer,Leute aus dem Umfeld der Kirche,unmittelbare Nachbarn,Freunde der Familie. Wenn ich mal Rockstars oder Spieler des VfB außen vor lasse,ist das ein sehr,sehr überschaubares Umfeld. Und trotzdem hat dieses Profil nicht zum Täter geführt.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Der Hundehalter zog meines Wissens später nach München, er kannte Anja.Wurde er genau befragt, auch später?
Das habe ich mich auch gefragt. Er hat sich erst eine Woche nach der Tat gemeldet,obwohl am nächsten Tag schon Hundertschaften angerückt und Hubschrauber im Einsatz waren. Er ist für mich nicht automatisch mitverdächtig,allerdings hat man ihm hoffentlich auf den Zahn gefühlt,ob diese Aussage nicht nur Wichtigtuerei war.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Eine Freundin von mir in Cannstatt hörte in einem Laden damals ein Gespräch zwischen Anjas Mutter und einer anderen Frau, Frau Aichele sagte, sie und ihre Familie zögen sich aus der Nachbarschaft zurück, weil sie glauben, der Täter wohne im nahen Umfeld.Ich glaube, dies könnte auch eine falsche Schlussfolgerung gewesen sein.
Ja,wie du richtig bemerkt hast: die Zeiten waren ganz anders. Man brachte der Instanz Polizei,inbesondere der Kripo,deutlich mehr Respekt entgegen und hinterfragte nicht. Wenn die vermutete,daß der Täter "aus dem nahen Umfeld" käme, zog man sich konsequenterweise aus diesem zurück.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Hier sei noch auf das Buch von Michael Ohnewald verwiesen: Plötzlich ist alles ganz anders.
In ihm steht ein langes Interview mit Frau Aichele.
Dieser Author hat auch den im Thread allerersten verlinkten Artikel aus der Stuttgarter Zeitung verfasst ( "Zeitenwende") , der wirklich sehr schön geschrieben ist,ebenso die Berichte über die Stuttgarter Cold-Cases ! Möglicherweise hat mich sogar der Schreibstil für diese beiden Fälle eingenommen! Ist das Interview im Buch denn noch ausführlicher?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 22:39
In welcher Diskothek war Sybille eigentlich am Abend der Bundestagswahl?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 22:42
Das Buch steht bei mir im Schrank, weil über meine Lehrerin auch ein Artikel drinsteht. Aber ich glaube, der Artikel über Frau Aichele ist fast identisch mit dem Kapitel im Buch.
Ohnewald kannst du sicher ausfindig machen und fragen.
Wenn sich ein Lehrer für seine Schülerinnen interessiert ( " ich heirate dich, wenn du 18 bist"),
kann das eine 16 Jährige 1986 schon beeindrucken.
Ich glaube nicht, dass dir deine Mitschülerinnen davon erzählt hätten, wenn sie solche Ansprachen hatten .

Um nochmals auf den Wichmann Bruder zu kommen, war der involviert?
Bewunderte er seinen älteren Bruder?
Reiste er beim Vielfahrer mit?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:03
Leider habe ich keine Idee mehr, wo man noch ansetzen könnte. Stuttgart war düster damals. Warum diese beiden netten Mädchen sterben mussten, wissen nur die Täter.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:05
Zitat von inspektorinspektor schrieb:In welcher Diskothek war Sybille eigentlich am Abend der Bundestagswahl?
Die Disco hieß "MusicLand". Direkt hier auf der ersten Seite steht unter dem Stichwort "Sibylle G." dieser Artikel der Stuttgarter Zeitung,der die ausführlichsten Infos zum Fall bietet,die man im Netz finden kann. Ich wollte ihn irgendwann vor Kurzem mal wieder "nach oben" holen,allerdings wurde mein Beitrag wegen "Verletzung des Urheberrechts" gelöscht.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Ohnewald kannst du sicher ausfindig machen und fragen.
Einfacher wäre es,das Buch zu kaufen :-)
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Wenn sich ein Lehrer für seine Schülerinnen interessiert ( " ich heirate dich, wenn du 18 bist"),
kann das eine 16 Jährige 1986 schon beeindrucken.
Ich glaube nicht, dass dir deine Mitschülerinnen davon erzählt hätten, wenn sie solche Ansprachen hatten .
Hm. Ich bin mir sicher,bis auf die Naivchen wäre niemand auf sowas reingefallen. Und sowas möchte ich Anja nicht unterstellen.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Um nochmals auf den Wichmann Bruder zu kommen, war der involviert?
Bewunderte er seinen älteren Bruder?
Reiste er beim Vielfahrer mit?
Ich muß gestehen: ich lese beim Wichmann-Thread nicht mehr mit. Da ist es bei der Fülle der Beiträge mittlerweile zu schwer,die Spreu vom Weizen zu trennen.

Aber auch der Mord an Anja passt m.E. nicht zu Wichmann,der einzige Hinweis auf ihn ist dieses Vergraben des Leichnams.
Mal abgesehen davon,daß noch kein Bezug KWW´s zu Stuttgart bekannt ist: warum sollte er Anja in den Weinberg gelockt haben,nur wenige Meter vom Personengeschützen Haus des MV entfernt? Wäre sein modus operandi nicht eher gewesen,ein Mädchen ins Auto zu locken,in eine abgelegene Gegend (Wald!) zu fahren und es dort zu mißbrauchen,bevor er es tötet? Hätten ehemalige Stuttgarter Kollegen Wichmanns den nicht erkannt,als sein Bild durch alle Zeitungen ging?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:13
In meiner Gymnasium Zeit hatte der Religionslehrer zu einer Mitschülerin eine Beziehung.
Ich hatte nie das Gefühl, sie sei ein" Naivchen".


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:22
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Warum diese beiden netten Mädchen sterben mussten, wissen nur die Täter.
Oder "der" Täter. Mir ist heute bei "Maps" noch mal bewusst geworden,wie nah diese beiden Tatorte eigentlich beieinander sind. Man kann von der Anhöhe "Muckensturm" ja fast nach Münster spucken!
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Leider habe ich keine Idee mehr, wo man noch ansetzen könnte. Stuttgart war düster damals.
Ansätze,zumindest gedanklich, gibt es meines Erachtens genug.

Leider sind es von der Aktualität eingeholte "Cold-Cases" ,denen sich in unbestimmten Abständen mal jemand "routinemäßig" anzunehmen scheint.
Zeitzeugen sind verstorben,verzogen,was auch immer.
Ich befürchte,die Motivation ist leider nicht mehr ganz so groß. Man hofft auf den einen "Zufallstreffer" in Sachen DNA bei Anja, bzw. auf ein "Erleichtern des Gewissens" des Täters oder Mitwissers im Fall Sibylle.

Ich hatte vor knapp zwei Jahren noch mal was zu den Göhrde-Morden gelesen und gedacht,daß die Wahrheit wohl nie ans Licht kommt -- wenige Wochen später wurde Wichmann präsentiert.

Ähnlich erging´s bei einem amerikanischen Cold-Case,von dem ich vor ca. einem Jahr hörte und der mich sehr berührt hatte : als ich ihn kürzlich bei Allmystery suchte, las ich woanders,daß er in diesem Sommer nach über 20 Jahren geklärt wurde!

Insofern habe ich noch Hoffnung für diese beiden Fälle und wünsche mir,daß die Angehörigen das noch erleben dürfen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:27
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:In meiner Gymnasium Zeit hatte der Religionslehrer zu einer Mitschülerin eine Beziehung.
Oops! Ich hatte hier ja mal einen religösen Hintergrund des für beide Fälle in Frage kommenden Täters vermutet...(das ist jetzt nicht zu ernst gemeint ;-)
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Ich hatte nie das Gefühl, sie sei ein" Naivchen".
Wenn sie keins war,wird sie ihm aber auch nicht abgekauft haben,daß er sie "mit 18 heiraten wird" , oder?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:35
Das sind zwei verschiedene Geschichten,
Der mit dem Versprechen war Lehrer in Cannstatt.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:38
Zitat von inspektorinspektor schrieb:während der oder die Täter bei Anja Gleichaltrige aus der direkten Nachbarschaft waren.
Gleichaltrige, die ein Mädchen mit dem Messer schwer verletzen und dann erwürgen? Sehr unwahrscheinlich. Auch die übelsten Serienmörder haben - so viel ich weiß - nicht bereits mit 16 gemordet.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:48
Die Geschichte mit dem Religionslehrer lief ca.1970, da wurde Anja gerade geboren.
Ich wollte JestersTear ein Beispiel dafür geben, dass er nicht alles erklären kann und weiß, wie Mädchen 1986 tickten, weil er offensichtlich auch nicht weiß, wie manche Männer tickteticktenn. Der "Versprecher" war verheiratet und Vater zweier Töchter.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

06.10.2019 um 23:58
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:In meiner Gymnasium Zeit hatte der Religionslehrer zu einer Mitschülerin eine Beziehung.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Die Geschichte mit dem Religionslehrer lief ca.1970
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Ich wollte JestersTear ein Beispiel dafür geben, dass er nicht alles erklären kann
Wenn deine "Gymnasium Zeit" schon ca. 49 Jahre her ist, will ich nicht ausschließen,daß ich das wirklich nicht gut erklären kann.

Die Denke von jungen Leuten bzw. den Zeitgeistum um 1987 herum allerdings schon eher...


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

07.10.2019 um 00:12
@Sherlocke
Gleichaltrige, die ein Mädchen mit dem Messer schwer verletzen und dann erwürgen? Sehr unwahrscheinlich. Auch die übelsten Serienmörder haben - so viel ich weiß - nicht bereits mit 16 gemordet.

Aber warum bringt man als Erwachsener ein harmloses Mädchen auf diese Art und Weise um? Ich sehe überhaupt kein Motiv.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

07.10.2019 um 00:17
@JestersTear
Ich finde es gut, dass Du dem Fall wieder Leben einhauchst. Er kam hier immer viel zu kurz.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

07.10.2019 um 00:50
Zitat von inspektorinspektor schrieb:@JestersTear
Ich finde es gut, dass Du dem Fall wieder Leben einhauchst. Er kam hier immer viel zu kurz.
Da schließe ich mich an. Abgesehen von Anjas Schicksal ist dieser Thread wunderbar und auch ich bedauere sehr, dass die alten Teilnehmer größtenteils nicht mehr hier sind.
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Aber warum bringt man als Erwachsener ein harmloses Mädchen auf diese Art und Weise um? Ich sehe überhaupt kein Motiv.
Ein Erwachsener hat mehr zu verlieren. Im Falle einer Anzeige durch Anja hätte es für ihn kaum eine Möglichkeit gegeben, sich herauszureden. Bei Gleichaltrigen sieht das anders aus.

Sollte der Täter von außerhalb des Muckensturms kommen, wäre es für Jugendliche imho auch ungewöhnlich, gleich zu morden.

Wie @JestersTear meine auch ich, dass die Begrüßung am Kurpark nicht Anja gegolten haben muss.
Andererseits könnte es daran liegen, dass Anja in der Straßenbahn von niemandem gesehen wurde, dass sie in Begleitung war. Und mir persönlich würde ein junges Mädchen am wenigsten auffallen, wenn sie mit einem Mann unterwegs ist, den ich für ihren Vater halte.

Ich würde @JestersTear auch zustimmen, dass es nicht zwingend ist, dass Anja den Weinbergweg abends niemals nutzte.
Man darf nicht vergessen, dass er tagsüber ihr Weg war. Sie kannte sozusagen jede Stufe.
In diesem Fall fühlt man sich auch im Dunklen sicher, zumal wenn dort Jahre davor und Jahre danach nie etwas passiert ist, wie Ortskundige hier schrieben.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

07.10.2019 um 01:12
Ein Serientäter von außerhalb müsste sich keine Mühe geben, den Leichnam zu verstecken. Das "Beerdigen" spricht für eine Person, die Anja kannte. (Zeitgewinn, Bedauern, Pietät).

Wäre ich Ermittler würde ich den Gassigeher und den Gartenbesitzer ganz genau unter die Lupe nehmen.

Wenn nicht gerade KWW der Mörder ist, finde ich es doch wirklich außergewöhnlich, eine Leiche auf einem fremden Privatgrundstück zu vergraben. Dementsprechend meint ja auch die Polizei, der Täter müsse intime Kenntnisse über die Gartenanlage besitzen. Jeder andere würde ein solches Versteck nicht als sicher empfinden.

Der Gassigeher hat sich erst nach einer Woche gemeldet. Er begründete dies damit, dass er im Urlaub war. War dieser Urlaub geplant oder spontan?

Es wäre auch ohne Urlaub ohne Weiteres nachvollziehbar, dass sich der Mann nicht sofort gemeldet hat. Immerhin hätte er Anja helfen können, wenn er die Situation richtig eingeschätzt hätte und man weiß wie die Leute in solchen Fällen reden.

Andererseits könnte er sich auch entschieden haben, als Zeuge auszusagen, um nicht als Täter in Verdacht zu kommen. Denn vielleicht ging er jeden Abend um diese Zeit mit seinem Hund spazieren. Wenn man es bis zum Ende denkt, könnte er nach der Aussage von Frau MV sich unter Zugzwang gesehen haben, von zwei Tätern zu sprechen, um sich selbst als Täter auszuschließen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

07.10.2019 um 18:22
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Ich finde es gut, dass Du dem Fall wieder Leben einhauchst. Er kam hier immer viel zu kurz.
Thx ;-)
Zitat von SherlockeSherlocke schrieb:Andererseits könnte es daran liegen, dass Anja in der Straßenbahn von niemandem gesehen wurde, dass sie in Begleitung war. Und mir persönlich würde ein junges Mädchen am wenigsten auffallen, wenn sie mit einem Mann unterwegs ist, den ich für ihren Vater halte.
Ich habe mir dieser Tage noch mal den xy-Filmfall zu Gemüte geführt.
War sie wirklich wie im Flm dargestellt gekleidet ,wäre das für eine stürmische März-Nacht ziemlich auffällig gewesen:
hellbeiger,fast weißer Mantel und Hose. Sie wirkte in der Dunkelheit schon fast wie ein Gespenst,so wie sie da an der Haltestelle stand.
Zitat von SherlockeSherlocke schrieb:Ich würde @JestersTear auch zustimmen, dass es nicht zwingend ist, dass Anja den Weinbergweg abends niemals nutzte.
Man darf nicht vergessen, dass er tagsüber ihr Weg war. Sie kannte sozusagen jede Stufe.
In diesem Fall fühlt man sich auch im Dunklen sicher, zumal wenn dort Jahre davor und Jahre danach nie etwas passiert ist, wie Ortskundige hier schrieben.
Das ist natürlich ein Super-Argument und damit bereits bestimmt die siebte Begründung,warum sie alleine den Berg hochgegangen sein könnte,was wiederum die Chance erhöht, doch auf einen Zufallstäter getroffen zu sein,egal.ob sie den jetzt kannte oder nicht.
Mit dem Zufallstäter erhöhten sich die Chancen,daß der Fall unaufgeklärt blieb.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Eine Freundin von mir in Cannstatt hörte in einem Laden damals ein Gespräch zwischen Anjas Mutter und einer anderen Frau, Frau Aichele sagte, sie und ihre Familie zögen sich aus der Nachbarschaft zurück, weil sie glauben, der Täter wohne im nahen Umfeld.
Ich frage mich,ob sie einen Verdacht hatte.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen,daß,von der Hypothese der Poluzei ausgehend,der junge Täter und dessen Mitwisser sich der Familie Aichele vollkommen normal gegenüber benehmen konnten,z.B. ohne jede Spur der Unsicherheit.
Zitat von SherlockeSherlocke schrieb:Das "Beerdigen" spricht für eine Person, die Anja kannte. (Zeitgewinn, Bedauern, Pietät).
Oder ein Unbekannter,der befürchtete,Spuren hinterlassen zu haben.
Durch dieses besonders tiefe Begraben stieg die Möglichkeit,daß der Leichnam nie gefunden worden wäre,was letztlich auch nur durch einen glücklichen Zufall geschah.
Zitat von SherlockeSherlocke schrieb:Der Gassigeher hat sich erst nach einer Woche gemeldet. Er begründete dies damit, dass er im Urlaub war. War dieser Urlaub geplant oder spontan?
Mir war klar,daß er durch seine Aussage bewusst oder unbewusst den Ermittlungen eine falsche Richtung gegeben haben könnte,aber weder,daß er seine Aussage erst eine Woche nach der Tat machte,noch,daß er anschließend direkt in den Urlaub gefahren sein wollte,bzw. dann nach München verzogen sein soll!

Der Zeitpunkt der Abfahrt wäre für mich interessant: noch in derselben Nacht oder wenigstens am nächsten Morgen? Denn vormittags müßte in der Siedlung und am Weinberg schon die Hölle los gewesen sein...
Da will er nicht zumindest mal nach dem Grund gefragt haben?
Zitat von SherlockeSherlocke schrieb:Es wäre auch ohne Urlaub ohne Weiteres nachvollziehbar, dass sich der Mann nicht sofort gemeldet hat. Immerhin hätte er Anja helfen können, wenn er die Situation richtig eingeschätzt hätte und man weiß wie die Leute in solchen Fällen reden.
Da hast du Recht,er ahnte den Grund für die Betriebsamkeit möglicherweise schon,nämlich den Streit,den er am Vorabend mitbekommen hatte ..
Und wird sich Vorwürfe gemacht haben,nichts unternommen zu haben.
Wobei man ihm zu Gute halten muß,daß nicht jeder Streit unter Jugendlichen in einem Mord endet!
Der Umzug,wenn er denn in diesen Ereignissen begründet sein sollte,wird aufgrund von Vorwürfe anderer Leute oder Selbstvorwürfen erfolgt ein !

Oder - einfach noch einer,der sich durch diese Aussage nur wichtig machen wollte!

Ich weiß jetzt nicht,wie realistisch er im Filmfall dargestellt wurde: dort war er eher so der "Opa-Typ" , der als "Messer-Mann" irgendwie aber nicht wirklich vorstellbar gewesen wäre.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

07.10.2019 um 19:07
Schwäbische Zeitung von heute 7.10.2019



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07.10.2019 um 19:14
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Oder - einfach noch einer,der sich durch diese Aussage nur wichtig machen wollte!
Ich meine, dass man ausschließen kann, dass sich ein gesetzter Herr aus einem gutbürgerlichen Viertel nur wichtig machen wollte. Dazu hat ihm die Aussage viel zu sehr geschadet.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Durch dieses besonders tiefe Begraben stieg die Möglichkeit,daß der Leichnam nie gefunden worden wäre,was letztlich auch nur durch einen glücklichen Zufall geschah.
Wer einen Garten hat, weiß, dass es einem in der Regel auffällt, wenn im eigenen Beet gegraben wird. Das Versteck ist eben nicht sicher, egal wie tief die Leiche liegt.

Nur für den Gartenbesitzer selbst ist das Versteck sicher, wenn er ausreichend tief gräbt. Oder für jemanden, der genau weiß, dass sich der Besitzer nicht um den Garten kümmert.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:bestimmt die siebte Begründung,warum sie alleine den Berg hochgegangen sein könnte
Die Polizei wird ermittelt haben, ob sich Anja wenigstens im Allgemeinen an die Vorgaben der Eltern hielt. Irgendwelche Anwohner hätten es bestimmt beobachtet, wenn sie häufiger den Weinbergweg nahm.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:War sie wirklich wie im Flm dargestellt gekleidet ,wäre das für eine stürmische März-Nacht ziemlich auffällig gewesen:
hellbeiger,fast weißer Mantel und Hose. Sie wirkte in der Dunkelheit schon fast wie ein Gespenst,so wie sie da an der Haltestelle stand.
Sie war definitiv so gekleidet. Der Mantel war ein Geburtstagsgeschenk. Ist mir noch gar nicht aufgefallen, wie auffällig der Mantel in der Nacht war. Aber man muss vorsichtig sein. Heute fiele der Mantel extrem auf, weil so keiner herumläuft. Damals war es modern.
Was ist daraus zu schließen, dass sie in der Tram nicht gesehen wurde? Zufall oder kam sie auf andere Weise nach Hause?


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