@bayernwastl bayernwastl schrieb:Warum ist dieser „Überraschungsbesuch so ein Problem? Doch nur wenn man ihn dazu hochstylisiert.
Ich glaube dass das Problem (im Falle der Täterschaft der in sich in U-haft befindlichen Person) darin lag, für einen vorher erfolgten Anruf bei den späteren Opfern im nachhinein den Ermittlern eine plausibel klingende Geschichte präsentieren zu können.
Es hätte natürlich auch ein normaler Besuch angekündigt werden können, weshalb ich mich frage, welchen 'Vorteil' die in U-Haft sitzende Person (bei angenommerner Täterschaft) in der Überaschungsbesuch-Version gegenüber einer Normalbesuch-Version sah.
Das hat mich darauf gebracht, dass mögicherweise überhaupt nicht wegen eines Besuchs telefoniert wurde, sondern nur herausspioniert werden sollte, ob die Seniors am geplanten Tattag zuhause sein würden.
@bayernwastl bayernwastl schrieb:Aus meiner Sicht gibt es noch genug mögliche Täter, die Zeit und Gelegenheit, dazu ein Motiv hatten.
Aber welcher Art sollte das Motiv bei einer Fremdtäterschaft sein?
Da keine Wertgegenstände entwendet wurden, scheidet Raubmord aus.
(Zwar ist es theoretisch möglich, dass Täter aus Wut darüber, dass sie im Haus nicht die erhoffte Beute gefunden haben, anschließend die Bewohner umbringen, aber in solchen Fällen ist doch meist etliches in Haus von den Tätern vorher durchwühlt worden).
Die Anzahl von Fremdtätern, die nachts in ein Haus eindringen um ein älteres Ehepaar aus reiner Mordlust brutal niederzustechen, die also kein finanzielles Motiv haben, dürfte verschwindend gering sein. Dass diese Täter dann offenbar noch mit dem Hausschlüssel aufgesperrt haben sollen, macht einer Fremdtäterschaft (m. E.) noch unwahrscheinlicher.
Da es sich eim vorliegenden Fall den Ermittlungen nach nicht um ein Tötungsdelikt im Affekt, sondern um Mord handelt - welches sind die üblichen Mordmotive?
Ein Sexualmord war es nicht; es bleiben als Motive Habgier, Rache, Hass;
die "Beseitigung" von Tatzeugen, um später nicht durch sie erkannt zu werden;
das Ziel, sich einer Person zu 'entledigen', die als 'Last' empfunden wird und/oder den eigenen Lebensplänen im Weg steht;
was Mord aus reiner Lust am Töten angeht - das kommt, glaube sich, sehr selten vor in Verbindung mit einer Situation wie im vorliegenden Horchheimer Fall).
Um es mal rein 'technisch' auszudrücken, werden die meisten Morde geplant, weil die Täter einen (oder mehrere Menschenleben) 'beseitigen' wollen, welche ihren eigenen Plänen 'im Wege stehen'.
Deshalb ist auch immer die zentrale Frage: Wer 'profitiert' von der Tat?, oder präziser ausgedrückt: Wer glaubte, durch die Begehung der Tat einen persönlichen Vorteil zu haben?