Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

@Katinka1971 .. mal angenommen sie hätte zum Zeitpunkt des Verhörs unter solchen .. ich sag jetzt einfach mal "Drogen" gestanden und sie müsste die regelmässig einnehmen oder wäre eben auf "Entzug" - sorry, wenn ich mich hier sehr laienhaft ausdrücke, dann wäre das aber von einem Arzt bei der U-Haft festgestellt worden.

Was die weite Fahrt angeht waren ja auch anfangs meine bedenken, weil ich sowas nicht so einfach durchziehen könnte. Aber ich bin auch schon an einem Tag 800 km gefahren .. eben weil es sein musste und nicht anders ging!
Vielleicht musste die Fahrt eben an diesem Tag sein und ging nicht anders?

@Katinka1971

Katinka1971 schrieb:Wobei man sie ja nicht einfach absetzen kann. Wenn es das ist was man unter Psychopharmaka versteht, muss es ausgeschlichen werden und eingeschlichen. Da wäre 10 Monate extrem kurz.

Jein
Die Behandlungsart und -dauer richtet sich nach der Diagnose. Für in engem zeitlichen Bezug zum Auffinden enstandene Panikattacken gibt es andere Behandlungen und Medikamente. Das kann auch kurzfristig, also quasi bei Bedarf sein.
Und es gibt die langfristige Behandlung, wo das greift, was du schreibst.

@Katinka1971
Ich denke, dass die Nachbarin hierzu auch aussagen wird, wie sie damals an jenem 07.07. drauf war. Sie war ja immerhin ca 3.5 Stunden bei ihr.

Da fällt einem normalerweise auf wenn sich ein Mensch in einer Lebenskrise befindet und womöglich selbstmordgefährdet ist. Die Kopfschmerzen werden sich ja auch irgendwann dort schon eingestellt haben. Vielleicht wurde hier schon mit Tabletten ausgeholfen. M.E. wird es ein Thema sein.

@jungler

jungler schrieb:Ich würde mal nichts da hineindeuten. Mir sind diese Aussagen wie z.B. Nachtblindheit,Rückenschmerzen,früherer Selbstmordversuch,Therapie,Panikattacken eher wie Schutzbehauptungen vorgekommen.
Mein Bauchgefühl - bitte nicht falsch interpretieren.

Ja, da muss ich Dir zu 100 % zustimmen. Diesen Eindruck, daß nahezu alles in diese Richtung gehende als REINE SCHUTZBEHAUPTUNG zu werten ist, hatte ich auch.

Dieser Eindruck wird im Übrigen auch durch eine Aussage von ihr selbst untermauert, die sie am 1. Prozesstag getätigt hat.

Sie hatte sich sinngemäß auf viele detaillierte Fragen von KHK Lauxen mehrfach und wiederholt wie folgt eingelassen: das habe ich doch bereits alles in meinen Kalender geschrieben. Ich habe versucht, alle wichtigen Vorgänge im Nachhinein so darzustellen, daß es "logisch" ist.

Wie gesagt, sinngemäß. @Kevin04 war ja auch da. Ich denke, daß er es ähnlich vernommen hat wie ich.

Im Ergebnis der von ihr getätigten Einlassungen während des Verhörs war jedenfalls ein ganz bestimmter Eindruck von ihr haften geblieben:

Sie hat sich alles für sich selbst so lange zurecht gelegt, bis es passte, da sie aber nach nahezu jedem Satz von Lauxen widerlegt wurde, hatte sie -gefühlt- bis zum Erbrechen diese Aussagen wie z.B. Nachtblindheit,Rückenschmerzen,früherer Selbstmordversuch,Therapie,Panikattacken immer wieder gut gegenüber Lauxen "in Szene gesetzt".

THEMA: Stand HS während der 1. Beschuldigtenvernehmung unter Medikamenten ?

NEIN, diesen Eindruck hatte ich NICHT !

@regenbogen1
der Suizid, an den mag ich nun auch nicht so recht glauben. Allerdings ist das tückische (gerade bei denen, die es wirklich tun wollen und bei denen es kein "Hilfeschrei" ist), dass viele unmittelbar vorher alles andere als depri wirken. Im Gegenteil. Entscheidung ist gefallen und sie wirken eher beschwingt. Das ist ja das, was viele Angehörige sich dann leider vorwerfen, dass sie nichts gemerkt haben.

@sensibella
Stimmt auch wieder, da gibt es leider wirklich viele Beispiele.

Ich glaube, viele machen sich hier falsche Vorstellungen von psychischen Erkrankungen und den Medikamenten.

Das Umfeld muss davon garnichts mitbekommen. Nach aussen muss da garnichts zu sehen sein. Viele schämen sich. Wollen nicht, dass es das Umfeld merkt. Spielen Theater und es funktioniert.

@jungler



Stimmt. Ich könnte es auch. Wenn ich unbedingt muss.

Wobei ich für mich jetzt arge Bedenken hätte es bei etwas so emotional aufwühlenden zu machen. Das würde ja noch dazu kommen.

Wenn es von sehr langer Hand vorbereitet wäre, wäre natürlich auch möglich, dass das mit den Nachtfahrten, Rückenschmerzen nur vorgeschoben sein könnte.

Interessanter Beitrag, den ich geade gelesen habe:" Kehren Verbrecher wirklich so oft an den Tatort zurück?"

Es gibt eine ganze Reihe rationaler Gründe für die Rückkehr zum Ort des Geschehens: Der Verbrecher will sich zum Beispiel vergewissern, dass er keine Spuren hinterlassen hat. Hans-Ludwig Kröber, Experte für forensische Psychiatrie in Berlin: »Er schaut vielleicht nach, ob die Leiche noch da ist, versucht herauszufinden, was der Stand der Dinge ist, was die Polizei weiß.«

»Planende Täter« dagegen, die das Verbrechen nicht im Affekt, sondern gezielt begangen haben, treibt ein anderes Motiv an: Sie wollen oft auf seltsame Weise an »ihren Fällen« dranbleiben, manchmal geben sie sogar vor, bei der Suche nach dem Täter helfen zu wollen. Psychologen sehen dahinter den Wunsch, Macht und Kontrolle über das Geschehen zu behalten.

Einer der berühmtesten deutschen Serienmörder, Peter Kürten (1883–1931), genannt »der Vampir von Düsseldorf«, ist nicht nur mehrfach zu den Stätten des Geschehens zurückgekehrt, in mehreren Fällen hat er sogar Skizzen vom Tatort an Zeitungen geschickt.

...rational denkenden Menschen könne ihre Emotionen ganz gut ausblenden, wenn sie denn welche haben@jungler

@Katinka1971 ja das ist das, was ich im Alltag auch immer wieder erlebe. Dass Menschen glauben, dass ein psychisch Kranker automatisch "nicht ganz dicht" oder offensichtlich zu erkennen sein muss. Und genau deshalb verstecken sich viele psychisch Kranke....

@Paulaner jeder Mensch hat Gefühle!

@regenbogen1

kannst du das bestätigen:
als sie mit ihren Lügen am Ende war, bevor sie dann auf die Suizid-Version kam, da hat sie doch eine sehr lange Pause gemacht. Ich hatte schon fast gedacht, nun sagt sie gar nichts mehr. Dann kam das mit dem Selbstmord. Kam es dir da nicht so vor, dass sie sich das genau in diesem Moment ausgedacht hat. Mir kam es so vor, so wie, mensch was kann ich denn jetzt noch sagen - also nichts was vorher irgendwie zurechtgelegt worden ist meine ich

Mehr oder weniger, selbst ich bin in der Lage manchmal meine Gefühle zu unterdrücken, oder gar aus zu blenden... Geht doch @sensibella

@Paulaner ausblenden kann xy besser als xx. Aber deshalb sind Emotionen nicht abwesend.

Naja, reine Körperbeherrschung..

@DolusDirectus

ja das mit dem Kalender, sie hat ja alles notiert und wiederholt darauf hingewiesen, dass sie ohne ihren Kalender nur ein halber Mensch sei.

@jungler



Das ist aber reine Spekulation.

Genausogut kann sie überlegt haben, ob sie das wirklich preisgeben will.

@Katinka1971
ja ist alles Spekulation, ich sitze ja nicht in ihrem Gehirn. Muss ich das bei jedem Satz dazuschreiben. Ich schreibe ja schon, es kam mir so vor wie...