Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.046 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 11:57
Zum Südausgang (ich steige auf dem Bahnhof sehr oft um): es stimmt, dass es nur von einem der drei Tunnel einen direkten Zugang gibt (in dem Sinn, dass man einfach durchlaufen kann). Allerdings kann man von den beiden anderen Tunneln über das Gleis (also den Bahnsteig) zum Südausgang kommen. Zumindest auf der hintersten (abschließenden Wand) des Ost- bzw. Westtunnels ist ein Schild "Südausgang") mit einem Pfeil nach oben. Ich weiß das so genau, weil es dort (am Südausgang) einen Bäcker gibt, bei dem ich immer meinen Kaffee hole. Manchmal steige ich nicht in der Mitte in den Zug ein und muss dann den Bahnsteig überqueren, um zu "meinem" Bäcker zu kommen. Und dabei sind mir die Schilder (in Kenntnis dieses Falles) aufgefallen.
Andererseits, wenn man vom Taxi vor dem HbF abgesetzt wird, wird man vor der Haupteingangshalle abgesetzt. Und daran schließt der Gang an, der letztlich zum Südausgang führt. Also selbst ein Nicht-Ortskundiger hätte das gefunden (hätte aber wissen müssen, dass es dort nochmal einen Taxistand gibt - das finde ich in Vor-Internetzeiten zumindest beachtlich und eher für Planung der Flucht sprechend).

Das mit der S-Bahn ist ein guter Gedanke, den hatte ich auch schon. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass S-Bahn und Zug das bevorzugte Reisemittel gewesen wäre, um nicht aufzufallen (1997 gab es ja auch noch kaum Kameraüberwachung an den Bahnhöfen).

Anzeige
1x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 13:39
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Andererseits, wenn man vom Taxi vor dem HbF abgesetzt wird, wird man vor der Haupteingangshalle abgesetzt. Und daran schließt der Gang an, der letztlich zum Südausgang führt.
Da verwechselst du was, der Gang von der Haupthalle aus endet "tot" (bzw., wie du ja schriebst, kommt man von dort nur über den Bahnsteig zum Südausgang). Der Gang von der Westhalle führt zum Südausgang, in der landet man aber nicht, wenn man vorne aus dem Taxi aussteigt. Also alles nicht so einfach.
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:hätte aber wissen müssen, dass es dort nochmal einen Taxistand gibt - das finde ich in Vor-Internetzeiten zumindest beachtlich und eher für Planung der Flucht sprechend
So ist es. Ich wohne kaum einen Kilometer vom Bahnhof entfernt und hätte trotzdem nicht aus dem Stegreif gewusst, dass sich dort ein Taxistand befindet (da ich von dort zu Fuß gehe, brauche ich ihn allerdings auch nicht).


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 13:57
Stimmt, es ist nicht die Mittelhalle - aber wie schon gesagt, es gibt ein Schild mit Pfeil (und letztlich spricht es noch mehr für einen Ortskundigen). Das mit den Taxis hätte ich gewusst, aber eben auch nur, weil ich dort schon öfter Personen abgeholt habe und mich beim Parkplatzsuche über die Taxistände "geärgert" habe.

Aber wohin führt uns das - wenn er ortskundig (vielleicht sogar von dort war) - warum fährt er nach Litzlwalchen, um dort 2 niederländische Rentner zu ermorden? Und v.a.: wie ist er dorthin gekommen in der ersten Runde (also vor dem Mord)? Eigenes Auto? Wenn ja, wo war dieses geparkt? Zug und Öffis? Ich finde, das macht es nicht weniger mysteriös.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 14:49
Also wir suchen eine Person welche den Raum Nürnberg gut kannte. Sprach mit Oberbayrischem Dialekt. Benutzte vermutlich für seine Reisen meist den ÖV. Die Gegend Litzlwalchen wie die 306 dürften ihm bekannt gewesen sein.


1x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 15:08
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Benutzte vermutlich für seine Reisen meist den ÖV.
Für jemanden der angeblich "sonst immer mit'm Zug unterwegs" ist, dann passt der ("gar nicht existierende") Nord-Ost-Bahnhof in München aber nicht wirklich ins Bild eines erfahrenen Zug-Reisenden...


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 15:19
@Mc_Manus
Zitat von krimifan.krimifan. schrieb:Was wir wissen ist, dass der Blonde sich sehr gut mit der Schiene auskannte. Er sagte zu dem Taxifahrer, er sei stets mit der Bahn unterwegs,



melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 15:26
@orakel09
ich kann nach wie vor nicht an ein eigenes auto des täters am tatort litzlwalchen glauben.

hätte er ein eigenes transportmittel vor ort gehabt, so gäbe es aus meiner sicht eigentlich kein zwingendes motiv, diesen zu verschleiern und er hätte das wohnmobil, wenn überhaupt nötig - höchstens zur spurenbeseitigung (fingerabdrücke) - bereits am hölzl anzünden können.

im falle eines depots hätte man den inhalt per kofferraum entsorgt, was sicherlich mindestens genauso wenig aufdeckungsverdächtig gewesen wäre, wie mit zwei leichen im geklauten camper durch halb bayern zu gurken. das depot wäre dann "verbrannt" gewesen, doch finden sich alleine in der näheren umgebung sicherlich etliche ähnlich geeignete verstecke für was auch immer.
eine ortsansässigkeit ist aus meiner sicht inzwischen eher unwahrscheinlich, zumal es dann auch nicht unbedingt eines zu entfernenden pkw bedarft hätte, womit auch diesbezüglich die tatortverschleierung keinen sinn ergibt.

welchen vorteil hatte also der täter daraus, den camper vom ersten tatort über 250km durch die gegend zu fahren und dann erst dort anzuzünden, wo er von der autobahn aus deutlich sichtbar, zumindest aber nicht unauffälliger als am hölzl, und mindestens ebenso nah an einer wohnlage (der täter soll ja den herannahenden rettungskräften sogar noch "begegnet" sein!) war?!
meiner meinung nach war der einzige bestehende vorteil die möglichkeit, relativ unerkannt vom anzündeort zu entkommen. während er sich am hölzl hätte in den wald schlagen müssen, um in einem winzigen dorf zu landen, wo jede abreise aufgefallen wäre, oder über offenes gelände nach nußdorf hätte gelangen müssen, konnte er in altenfurt doch recht einfach im wohngebiet verschwinden und hätte (so zumindest m.m.n. sein ursprünglicher plan) mit der s-bahn unerkannt entkommen können.
dass er überhaupt aufgefallen ist, lag v.a. an der unwägbarkeit, dass er ein taxi nehmen musste (warum auch immer) und sich der fahrer im nachhinein sogar noch an ihn erinnern konnte. (vielmehr sogar beide fahrer! schon ein bemerkenswerter zufall.)
nur setzt dies eindeutig eine kenntnis der gegebenheiten in altenfurt voraus. er wäre ja, hätte er eben nicht unbemerkt verschwinden können, immer noch zumindest erstmal mit dem brand in verbindung gebracht werden können, unabhängig von der vorausgegangenen bluttat. also musste er sich sicher sein, einen platz zu finden, wo dies möglich war, was für mich vorausgehende ortskenntnis impliziert.

tut sich nun die frage auf, wie der täter zum hölzl kam...
ich gehe inzwischen relativ fest davon aus, dass er bereits (spätestens) in siegsdorf "zugestiegen" ist, womöglich direkt nach dem telefonat.
wäre er bereits vorher in der begleitung der l.s gewesen, so wäre dies wahrscheinlich (aber auch nicht sicher) gegenüber der tochter erwähnt worden, wobei ich da aber auch meine zweifel habe, sollten die l.s diese mitnahme nicht als besonders erwähnenswert aufgefasst haben, was wiederum vertrauen in den mitgenommenen voraussetzt.
schlüsselaussage hierzu könnte auch die immer wieder gern zitierte "kontaktfreudigkeit" der l.s sein, was auch bedeuten könnte, dass ihnen durchaus zuzutrauen war, z.b. einen tramper oder eine dessen bedürftige kurzzeitige bekanntschaft mitzunehmen.
dass dieser dann plötzlich womöglich unter waffenvorhalt die änderung der route und das anhalten am hölzl erzwingt, wurde so evtl. gar nicht vorausgesehen.
dem widerspräche höchstens der aufbau von campingstühlen, was ich aber auch immer mehr anzweifele, und für eine insezenierung durch den täter halte, wobei er die "geiseln" zum aufbau und platz nehmen in den stühlen (evtl. fesselung?) gezwungen haben könnte während er mit ihnen unter vorgehaltener waffe stritt, bis schließlich die schüsse fielen.

dass ein psychopathischer oder auch nur auf raub ausseiender krimineller am ziemlich gottverlassenen hölzl auf dort rastende touristen lauert, die noch dazu auf einen nicht unbedingt öffentlich zu nennenden, eher versteckten waldweg einbiegen und dann noch mit einem ausreichend großen gefährt, um die ganze szenarie vor neugierigen blicken aus richtung flugplatz zu verdecken, halte ich doch schon für sehr unrealistisch...

----

@Mc_Manus
es zeugt erstmal nur davon, dass er sich in münchen nicht auskannte. wenn er aber quasi ausschließlich auf der strecke ...-nbg-traunstein-... unterwegs war, kann man das auch nicht unbedingt erwarten. jemand, der jährlich zehntausende kilometer per bahn reist, kennt auch nicht alle bahnhöfe in allen großstädten automatisch.


1x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 15:48
Zitat von fravdfravd schrieb:welchen vorteil hatte also der täter daraus, den camper vom ersten tatort über 250km durch die gegend zu fahren und dann erst dort anzuzünden, wo er von der autobahn aus deutlich sichtbar, zumindest aber nicht unauffälliger als am hölzl, und mindestens ebenso nah an einer wohnlage (der täter soll ja den herannahenden rettungskräften sogar noch "begegnet" sein!) war?!
meiner meinung nach war der einzige bestehende vorteil die möglichkeit, relativ unerkannt vom anzündeort zu entkommen. während er sich am hölzl hätte in den wald schlagen müssen, um in einem winzigen dorf zu landen, wo jede abreise aufgefallen wäre, oder über offenes gelände nach nußdorf hätte gelangen müssen, konnte er in altenfurt doch recht einfach im wohngebiet verschwinden und hätte (so zumindest m.m.n. sein ursprünglicher plan) mit der s-bahn unerkannt entkommen können.
Der Täter kann am Hölzl alle möglichen Spuren hinterlassen haben (z.B. Fußspuren), Reifenabdrücke, wenn er z.B. ein Fahrzeug hatte oder er konnte jemandem aufgefallen sein.
Durch das Verbringen des Wohnmobils nach Nürnberg hat es ja 2 Wochen gedauert, bis die Ermittler auf die Verbindung Nürnberg (Fundort Wohnmobil & Langendonks)-Hölzl (Tatort) gekommen sind. Nach zwei Wochen wird man sicher keinen Fußabdruck mehr sicherstellen konnen.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 16:04
@No-mystery
zum Fahrzeug habe ich mich ja schon oben ausführlich geäußert.
Fußspuren hätten ihm nur gefährlich werden können, wenn die Polizei ihn ohnehin als Verdächtigen ins Auge gefasst hätte. Aber auch dann würden diese nur sehr schwerlich für eine Überführung ausreichen, ist doch der Ort zwar wenig frequentiert, aber eben nicht menschenleer.
Welche sonstigen Spuren, die in den zwei Wochen (derer er sich ja aufgrund des auffälligen Nachtatverhaltens nicht sicher sein konnte - es hätten genausogut auch nur wenige Stunden sein können) verwischt worden wären, hätte er denn ansonsten hinterlassen können?


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 16:05
Ich bin erst gestern auf den Fall aufmerksam geworden und habe dann einen größeren Teil der Beiträge gelesen. Ich denke, es spricht viel für die Zufallstat eines Menschen mit psychischem Defekt.
Die Modellfliegerei ist das einzige Merkmal, das das Hölzl von anderen nichtssagenden Gegenden unterschied. Vielleicht deshalb die Pause am Waldrand.
Ein Psychopath, eventuell unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, durchstreift per Auto die Gegend. Auch er wird auf die Flugschau aufmerksam, hält an einer der Straßen an und schaut eine gewisse Zeit zu. Ihm fällt das am Waldrand sitzende Ehepaar und das Womo auf. Er stellt seinen Wagen auf einem Feld- oder Waldweg ab und nähert sich dem Womo. Es folgt ein Gespräch mit dem netten Ehepaar. Aus Litzlwalchen sieht man dann immer wieder mal Personen um das Womo gehen und stehen. Dann kommt es zu einem Streit zwischen dem labilen, reizbaren Täter und dem Ehepaar. Er will nichts rauben, er fühlt sich vielmehr durch irgend etwas gedemütigt und bloßgestellt. Alkohol oder Drogen können mitspielen. Er rastet aus und tötet die beiden, versteckt sich dann im Wald. Als niemand kommt, flieht er kopf- und planlos Richtung Nürnberg, das er von früher kennt. Die Rückfahrt mit den Taxis unternimmt er, um sein Auto wegzufahren.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 18:17
Ich habe noch mal alle (mir bekannten) Berichte zusammengetragen, die über den eigentlichen Tathergang berichten:


Aus der SZ (27.6.1997)
Dem 63jährigen Mann war nach Angaben der Polizei in den Kopf geschossen worden, der 61jährigen Frau in die Brust.

der Täter [hat] auf das [...] Ehepaar zuerst drei Pistolenschüsse abgefeuert und dann beiden die Kehle durchschnitten hatte.

ein Projektil gefunden, das im Unterarm des 63jährigen Harry Langendonk steckengeblieben war. Es waren jedoch insgesamt drei Schüsse auf ihn und seine zwei Jahre jüngere Frau abgegeben worden.
https://www.tz.de/muenchen/stadt/urlaubsfahrt-in-den-tod-62473.html
Truus Langendonk starb an einem Schuss in die Brust. Ihren Mann trafen drei Projektile, eines davon in den Kopf.
http://leiden.courant.nu/issue/LD/1997-06-09/edition/0/page/3
Nach Angaben der Polizei wurde dem Mann in den Kopf geschossen, außerdem wurde ihm die Kehle durchgeschnitten. Der Frau wurde in die Brust geschossen, außerdem hat sie diverse Stichwunden am Hals.
VOX:
Eine Zeugin aus Litzlwalchen sagte, sie hörte erst einen Schuss, dann den Schrei einer Frau, weitere Stimmen, dann 6-7 Schüsse schnell hintereinander.
Fazit: SZ und tz unterscheiden sich in einem Punkt, die SZ berichtet von insgesamt 3 Treffern, die tz von 3 Treffern allein beim Mann (einen bei der Frau). Ansonsten stimmen aber alle Veröffentlichungen darin überein, dass dem Mann in den Kopf, der Frau in die Brust geschossen wurde. Die SZ weiß noch zu berichten, dass ein Projektil im Unterarm des Mannes steckte.

Falls die Ermittler der Öffentlichkeit hier die Wahrheit sagen, kann man Folgendes folgern:

1. Es gab eine wilde Schießerei, viele (mindestens 3) Schüsse trafen gar nicht.
2. Interessant ist der erste Schuss. Dies war nicht der Treffer, der die Frau traf, denn wem in die Brust geschossen wird, kann hinterher nicht mehr kreischen. Jedenfalls nicht so laut, dass man es bis ins Nachbardorf hört.
Aber es war auch nicht der Kopftreffer beim Mann. Denn wer einen Kopfschuss erleidet, ist zwar nicht notwendigerweise tot, aber er fällt um und ist praktisch bewegungsunfähig. Nun hat der Mann auch einen Treffer am Arm erlitten. Schieße ich einen Mann, den ich umbringen will und der schon fast reglos am Boden liegt, in den Unterarm? Nein. Der Treffer am Arm war sicherlich einer der Fehlschüsse und muss dem Volltreffer am Kopf also vorausgegangen sein.

Der erste Schuss hat also weder den Mann noch die Frau schwer verletzt. Entweder war es ein Warnschuss oder ein Fehlschuss.



Ich ziehe daraus folgenden Schluss: Der Täter näherte sich den Langendonks ursprünglich nicht mit dem Ziel, das Ehepaar zu töten. Zumindest einen von beiden hätte er nämlich, solange sie noch arglos waren, mit dem ersten überraschenden Schuss schwer verletzen können. Aber der erste Schuss hat niemanden schwer verletzt. Und auch die weiteren Schüsse trafen nicht alle, das sieht also sehr nach einem recht chaotischen, auch für den Täter unvorhergesehenen Szenario aus.
Dies sollte man unbedingt bedenken, wenn man über sein Motiv spekuliert.


2x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 19:23
@Menedemos
danke, dass du hier nochmal diesen überblick lieferst.

tatsächlich revidiert diese berichterstattung den eindruck, den viele allein nach der xy darstellung hatten, dass das ganze den charakter einer hinrichtung trägt, gerade in hinblick auf die brutalität und übertötung.

mir drängt sich dabei inzwischen das bild einer sich entwickelnden situation, also bspw. eines eskalierenden streits auf, der in ursprünglich nicht beabsichtigten waffengebrauch ausartet.

ich kann mir durchaus ein szenario ausmalen, wo die l.s vom täter bedroht werden, dieser in heftigen streit mit harry l. geriet, der sich verbal aufschaukelte, woraufhin der täter einen warnschuß abgab, was aber harry nicht zum schweigen brachte. daraufhin wurde ein verletzender, nicht tödlicher schuß auf ihn abgegeben (arm), was aber nicht zum vom täter gewünschten ziel führte, sodass die situation final eskalierte und er die kontrolle über sein verhalten verlor, dabei die l.s schließlich tötete.
diesbezüglich könnte auch die übertötung durch kehlschnitte durchaus noch aus der resultierenden aufgeputschen aggression zu erklären sein und bedarf nicht der annahme der non-letalen schußverletzung, was gerade bei einem kopfschuß doch recht unwahrscheinlich ist, ebenso bei einem herzdurchschuß, der bei truus anzunehmen sein dürfte.
natürlich bedürfte es zu dieser einschätzung dann schon der kenntnisse des obduktionsberichts, um die verletzungen tatsächlich beurteilen zu können - insofern alles spekulation meinerseits.

dahingegen sehe ich wenig hinweise auf ein überraschungsmoment, also den plötzlich auftauchenden psychopathen, der sofort die waffe benutzt. zum einen wäre hier ein warnschuß unnötig, zum anderen ist der doch eher auf das "genießen" seiner tat aus, was bei einer schnellen und unmittelbaren tatausführung eher ins hintertreffen gerät. allgemein ist ohnehin die schußwaffe für den psycho-killer eher unangebracht, besteht für ihn der reiz seiner tat gerade in der ausführung. wären es nur die kehlschnitte, so käme dies hin, doch der zusätzlche, vermutlich vorausgehende, schußwaffengebrauch deutet meines erachtens gerade nicht in diese richtung.

...und für einen raubmord oder auch nur fehlgeschlagenen raub ist mir das ganze zustandekommen zu zufallsabhängig. da bedarf es des bewaffneten täters zur entsprechenden zeit am entsprechenden ort, dann dazu der passenden opfer, die überhaupt erstmal für den täter beutetechnisch von interesse sein müssen und sich ahnungslos an dessen lauerstellung begeben, wo er im extremfall schon monatelang regelmäßig abgewartet haben muss, damit die passenden opfer dort auftauchen, ohne dass es dabei auch noch störende zeugen geben könnte.
wie hoch ist die chance, dass all dies an diesem verhängnisvollen abend in litzlwalchen aufeinandergetroffen ist?! ich halte sie tatsächlich für außerordentlich gering.

von daher muss meiner meinung nach der täter fest mit dem eintreffen der l.s als auserkorener opfer gerechnet haben. dies bedeutet, dass sie entweder zum tatort gelockt, gelotst oder begleitet wurden.
locken hätte aber die voraussetzung, dass den l.s der ort bereits bekannt gewesen sein müsste und sie einen konkreten anlaß gehabt haben müssten, diesen abseits ihrer geplanten route aufzusuchen.
lotsen ist angesichts der für auswärtige diffizilen auffindbarkeit ebenso unwahrscheinlich. hinzu kommt auch hier, dass es einen anlaß gegeben haben müsste, sich überhaupt dorthin zu begeben.
somit erscheint mir am wahrscheinlichsten, dass der täter sie bereits dorthin begleitet, sie evtl. bereits zur fahrt dorthin gezwungen hat.
damit würde das aufeinandertreffen von täter und opfern an einen ort verlegt, der aufgrund seiner höheren frequentierung durchaus eher als "jagdrevier" in frage kommt und wo der täter sich seine opfer gezielt auswählen konnte.
natürlich lässt dies letzlich immer noch keine schlüsse auf die motivlage des täters zu, ob er nun aus purem tötungsreiz oder beutegier handelte, oder es evtl. sogar eine viel kompliziertere vorgeschichte zwischen täter und opfern gab.


übrigens sorry, wenn ich hier manchmal einige dinge ziemlich krass und emotionslos schildere, aber ich bin der überzeugung, dass man nur unter ausschluß der eigenen gefühle und daraus resultierender selbstzensur an einen solchen fall herangehen kann und man sich mit ekel, scham und falscher pietät meist nur selbst im weg steht.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 20:27
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Aber der erste Schuss hat niemanden schwer verletzt. Und auch die weiteren Schüsse trafen nicht alle, das sieht also sehr nach einem recht chaotischen, auch für den Täter unvorhergesehenen Szenario aus.
Und auch die weiteren Schüsse trafen nicht alle.

Haben wir spätestens hier nicht einen gewaltigen Denkfehler?

Die weiteren Schüsse mögen nicht tödlich gewesen sein, jedoch trafen sie. Was ergibt denn das für ein Szenario bzw. was steht/ stand denn jetzt für ein Szenario im Raum?

Da war doch das Kind längst in den Brunnen gefallen. Der Weg zurück aussichtslos.
Wie soll ein Angeschossener seine Verletzung erklären, ohne den Täter zu belasten. Ich bin der Meinung in Anbetracht der möglichen Aussagen der L`s konnten diese Aussagen nur noch mit einem Exitus verhindert werden.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 21:38
@krimifan.
Ich wollte nicht sagen, dass der Täter die Langendonks nicht ermorden wollte. Ich wollte nur sagen, er PLANTE es nicht von Anfang an. Und bei der Schießerei wollte er töten, hat aber eben nicht immer getroffen.
Ich verstehe ehrlich gesagt die Stoßrichtung deines Einwands nicht ganz.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 21:55
Ich wollte damit ausdrücken nachdem er einmal geschossen hatte gab es kein zurück mehr.
Geplant oder nicht, die Zeugen mussten beseitigt werden.


1x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 21:59
Zitat von krimifan.krimifan. schrieb:Ich wollte damit ausdrücken nachdem er einmal geschossen hatte gab es kein zurück mehr.
Geplant oder nicht, die Zeugen mussten beseitigt werden.
Jetzt mal angenommen er wäre vermummt gewesen, hätte er dann töten müssen ?

@Menedemos
@fravd

Sehr gute fachliche Beiträge. Bitte mehr davon


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 22:07
@schluesselbund
@fravd

Ihr scheint ja der Aussage "sonst immer mit'm Zug unterwegs" großen Glauben zu schenken.

Für mich deutet die angebliche "Bahn-Erfahrung" sowie auch die Frage "nehmen's auch a Kreditkarten..?" eher auf wirres Notgespräch als auf fundierte echte Rückschlüsse hin.

btw
Irgendwo hatte ich kürzlich hier gelesen, dass die Taxifahrt von Nürnberg-Hbf nach Litzlwalchen ggf. nur eine Art "Not-Fahrt" gewesen ist (weil die Zugverbindungen von Nürnberg in den Chiemgau zu nächtlicher Stunde nicht optimal waren)

Also bitte - selbst wenn nachts ein Zug halbwegs in Richtung Chiemgau fährt...schnell/zielgerichtet wäre es dann (egal ob es dann von Rosenheim oder Traunstein weitergeht) ganz sicher nicht nach Litzlwalchen weiter gegangen - und ich vermute mal, dass er schon klar den schnellsten Weg gesucht hat - und den gibt's nun mal nicht auf der Schiene, wenn man ein so abgelegenes Ziel wie Litzlwalchen hat.


1x zitiertmelden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.02.2018 um 23:10
Dann kann man im großen und ganzen auch annehmen, die Camping Utensilien wurden nur zur Verteidigung aus dem Wagen genommen. Tischbein zum schlagen, die Treppe zum Schutz, auch schlagen und werfen lässt sich das Ding, es fliegt leicht Abseits, und wie ein Teil vom Tisch, übersieht es der Täter beim aufräumen..
Egal, ob sie noch draussen gesessen haben und Tee getrunken. Ein Verteidigungs versuch kann es noch gegeben haben. Erst recht wenn sie zunächst " nur"mit einem Messer angegriffen wurden.


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

20.02.2018 um 05:16
@latte3
hat sie denn überhaupt jemand beim draußen sitzen und tee trinken gesehen?!
hier wurde ja immer, basierend auf der xy darstellung, von dem gemütlichen picknick der l.s ausgegangen, das dann so jäh vom plötzlich auftauchenden täter unterbrochen wurde. aber worauf basiert denn diese darstellung?
am waldweg selbst gab es keine zeugen - die einzigen, die überhaupt eine sichtachse zum wohnmobil hätten haben können, befanden sich auf dem flugplatz - wobei selbst diese bei xy genannten zeugen inzwischen mehr und mehr in zweifel zu ziehen sind - aber deren sicht auf die l.s war durch den camper verdeckt, da die campingstühle sich von ihnen haus hinter dem wohnmobil befanden, auf der dem wald zugewandten seite. somit konnte niemand wirklich bestätigen, dass die l.s jemals dort gepicknikckt haben.
die vorstellung basiert wohl a) auf der relativ langen verweilzeit, b) auf abdruckspuren der campingmöbel, wobei ich dies nach 14 tagen doch anzweifeln möchte, c) auf überresten der campingmöbel am hölzl (tischbein), die aber auch beim hastigen ein-(s. d)) oder ausräumen des campers zum platz schaffen für die leichen dort unfreiwillig verblieben sein können, d) einschußspuren an den liegestühlen, worauf auch die anfänglich verbreitete aussage beruht, sie wären in diesen erschossen worden.
zu d) noch: die l.s müssen ja nicht enstpannt in diesen stühlen gelegen haben, als der täter sie überraschte. sie können auch dazu genötigt worden sein, evtl. gefesselt, was dem stehenden täter eine dominante position in einem streit verschafft aus dem heraus es dann bei eskalation zu den schüssen kam, wobei die liegestühle mit beschädigt wurden.

für mich ist die annahme der rastenden l.s nicht belegt, sorry...


melden

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

20.02.2018 um 07:22
@Mc_Manus

Die Annahme, dass der Blonde öfters den ÖV benutzte leitet sich auch davon ab, dass er den Weg zum Zielort dem Taxifahrer nicht weisen konnte. Der Taxifahrer besorgte sich zu diesem Zweck unterwegs ein Strassenkarte. Wie aus VOX bekannt ist, sass der Blonde in dieser Zeit selenruhig im Taxi. Erst in der Nähe des Zielortes soll sich der Blonde gut ausgekannt haben. Dies laut XY

Weiter könnt auch der Gedankengang zutreffen, dass der Blonde mit dem Zug nach Siegstorf reiste. Und es dort zum Treffen mit den Langendonks kam. Die Fahrt zum Hölzl wurde dann gemeinsam unternommen. Allerdings mag ich dem Gedanken nicht viel abgewinnen. Da er impliziert, der Blonde könnte auch den Camper nach Nürnberg gefahren haben. Was sich wiederum nicht vereinbaren lässt, dass der Blond dem Taxifahrer den Weg nicht weisen konnte.

Nun die Taxifahrt von Altenfurt nach Nürnberg HB da gibt sich der Blond als Feingeist aus. Während er dann auf der Fahrt zum Hölzl wirres gesprochen haben soll. So gelange ich zur Auffassung, dass der Blonde nur das fünft Rad im Mordfall der Langendonk spielt. Er den Camper in Brandgesteckt hat, die Wert Gegenstände an sich nahm. Mit dem Taxi zum HB fuhr, um dort auf seinen Komplizen zu treffen.


Anzeige

melden