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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.021 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

29.07.2019 um 17:01
@NightSpider
Ob ganz direkt am Tatort, weiß man wohl nicht, aber er ließ sich am Hölzl absetzen und verschwand im Wald, so der Taxifahrer. Ohne diese Taxifahrt wäre man auf das Hölzl als Tatort ja gar nicht gekommen. Das ist doch grad der Blödsinn: er fährt den Camper möglichst weit vom Tatort weg, bis das Benzin alle ist, um sich dann mit dem Taxi nach stundenlanger Nachtfahrt (auffälliger gehts nicht) wieder am Hölzl absetzen zu lassen.
Ich kann mir nach wie vor nicht denken, dass ein einzelner Mensch allein so viel Mist auf einmal verzapft. Da gab es doch noch einen anderen Verdächtigen, einen bulgarischen Mann, dessen Foto auch veröffentlicht wurde. Über ihn hat man nie wieder was gehört.
Das was wir über die Tat und das Nachtatverhalten wissen, ist sicher nicht alles. Kann sein, dass es da eine viel komplexere Handlung (evtl. mit weiteren Personen) gibt, aber da wir nur Ausschnitte kennen, wirkt das alles so unsinnig.

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

29.07.2019 um 17:10
Wie lief eigentlich die Entdeckungshistorie genau ab, weiß man das?

Man findet die beiden Leichen im ausgebrannten Camper->Obduktion geht von Mord aus->Zeitungsbericht->Taxifahrer meldet sich auf Zeitungsbericht->Polizei sucht Zielort der Taxifahrt ab->Findet Hülsen->Man geht an die Öffentlichkeit->Ehepaar meldet sich daraufhin und berichtet vom Camper und den Schüssen

Oder haben sich die Augen/Ohrenzeugen aus Litzlwalchen bereits auf den ersten Zeitungsbericht mit den Leichen hin gemeldet?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

29.07.2019 um 17:51
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Das ist doch grad der Blödsinn: er fährt den Camper möglichst weit vom Tatort weg, bis das Benzin alle ist, um sich dann mit dem Taxi nach stundenlanger Nachtfahrt (auffälliger gehts nicht) wieder am Hölzl absetzen zu lassen.
Da hast du natürlich recht. Vielleicht hat er ja gehofft das die Taxifahrt nicht mit der Tat in Verbindung gebracht wird. Aber wie wir wissen konnte trotz auffinden des Tatorts der Täter nie gefasst werden. Direkt unglaublich bei dieser Art von Tat mit dem verbundenen Aufwand keine Spur von dem Täter zu haben. Das bringt mir immer wieder den Gedanken eines Profis ein. Das soll nur Glück gewesen sein? Für mich schwer vorstellbar.

Warum er die Hülsen nicht eingesammelt hat frag ich mich auch. Vielleicht war es ihm egal das man rausfinden wird das es eine Tokarev war, weil er wusste das sie die Tatwaffe nie finden würden.


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29.07.2019 um 17:58
@NightSpider
Warum er die Hülsen nicht eingesammelt hat frag ich mich auch. Vielleicht war es ihm egal das man rausfinden wird das es eine Tokarev war, weil er wusste das sie die Tatwaffe nie finden würden.
Was wäre denn wenn er sie bewusst nicht eingesammelt hatte oder selbst erst dort platziert hatte als falsche Spur.

Für mich ist es ebenfalls nicht nachvollziehbar. Oft wirkt vieles an der Tat bzw. dem Täter schizophren mal hoch professionell mal diletantisch.


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29.07.2019 um 18:06
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Gibt es eigentlich eine gesicherte Quelle ob er überhaupt zum Tatort zurück gekehrt ist? Oder wurde das hier in der Diskussion nur vermutet? Denn ich kann mir nicht vorstellen das er am Tatort war, aber die Hülsen nicht gefunden hat, denn wenn die Polzei sie gefunden hat, hätte er sie ja auch finden müssen
Nur vermutet. Ob er noch was am Tatort machte oder gleich zu seinem Fahrzeug ging, weiß keiner. Aber zu den Hülsen: Die Polizei hatte ganz andere Möglichkeiten als der Täter und auch viel mehr Zeit, um nach den Hülsen und Projektilen (im teils hohen Gras) zu suchen.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Kann sein, dass es da eine viel komplexere Handlung (evtl. mit weiteren Personen) gibt, aber da wir nur Ausschnitte kennen, wirkt das alles so unsinnig.
Das könnte durchaus eine Erklärung für die Ungereimtheiten sein.

@AndreasFöhr
Die Angehörigen wurden am Anfang ja durchaus genau unter die Lupe genommen. Aber es haben sich keine Anhaltspunkte für einen Verdacht ergeben. Kein Angehöriger wusste ja, wo sich die Langendonks genau aufhielten. Die müssten ja einen Peilsender am Womo angebracht haben, was dann doch reichlich abenteuerlich klingt. Außerdem sprach der Tatverdächtige im bairischen/österreichischen Dialekt, was für Holländer recht ungewöhnlich wäre.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Ich stelle mir mittlerweile eine andere Frage: Warum hat er überhaupt das Womo in Brand gesteckt?
Das liegt doch auf der Hand: Um alle Spuren (DNA, Fingerabdrücke etc.) zu vernichten, was ihm ja auch gut gelungen ist.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Nun, ich denke er wird gewußt haben nachdem er die Rettungskräfte gehört hat, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis man die Leichen entdecken würde. Das wiederum würde eine Großfahnung einleiten
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Logische Schlussfolgerung: So schnell wie möglich von dort weg.
Das erklärt die Benutzung des Taxis tatsächlich restlos. Ich habe sowieso nie verstanden, warum so viele hier die Taxifahrten als Zeichen eines erratischen Verhaltens des Täters auffassen. Dass er "eine Spur zum Tatort" gelegt habe und so. Das war sicher nicht seine Absicht und diese "Spur" musste erst mühsam rekonstruiert werden. Keine Dummheit des Täters, sondern außergewöhnlich gute Polizeiarbeit. Er dachte wohl, er hätte spätestens durch den Wechsel des Taxis (und des Taxistandes) seine Spur genügend verschleiert. Ich hätte das an seiner Stelle übrigens auch gedacht. Am Nürnberger Hauptbahnhof fahren samstagnachts ständig Taxis ab in verschiedenste Richtungen, unter normalen Umständen sind diese Bewegungen kaum rekonstruierbar.
Zitat von fravdfravd schrieb:da auch ich den täter-pkw am tatort ausschließe, möchte ich nochmal ein anderes argument dazu bringen.
Die Frage, die man sich zu dem Thema als Erstes stellen sollte, ist doch die: Wie kam der Täter in die Pampa, auf den Acker? Vom Himmel gefallen wird er nicht sein. Dazu gibt es im Grunde nur drei halbwegs sinnvolle Varianten:

a) Er wohnte in dem Kaff. Missratener Bauerssohn, Kleinkrimineller, sah das Womo vom Fenster aus, witterte leichte Beute. Beim "Überfall" ging dann einiges schief. Morgens musste er die Kühe melken, also musste er schnell zurück. Die Hauptfrage, die sich dann anschließt, ist aber die: Warum erkannte ihn kein einziger auf dem Phantombild? Setzte er im Taxi doch eine Perücke auf??

b) Er kam mit den Langendonks im Wohnmobil dort hin. Aber wo stieg er zu? In Siegsdorf waren die Langendonks jedenfalls noch ohne Begleitung, sonst hätten sie nicht in Seelenruhe mit den Töchtern telefoniert. Und warum kehrte der Täter direkt zum Tatort zurück - von dem er am Sonntagmorgen nicht mehr ohne Fahrzeug wegkommen konnte?

c) Er kam selbst mit einem Auto oder Motorrad zum Tatort und fuhr mit ebendiesem wieder weg. Würde nicht nur sein spurloses Hin- und sein spurloses Wegkommen gut erklären, sondern auch seine Eile.

Andere Möglichkeiten (zu Fuß, per Drahtesel) halte ich für ziemlich abwegig und absurd. Daher bevorzuge ich Möglichkeit c).


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29.07.2019 um 18:32
Also ein Profi der eine falsche Fährte legen will und daher "auf Amateur" macht kann man ja wohl definitiv ausschließen.

So abgebrüht um in derartigen Situationen so cool zu bleiben und sich erst recht noch in eine andere Person hineinzudenken ala "was würde ein 0815-Möchtegernkiller jetzt genau dummes" anstellen ist doch kein Mensch.
Allerdings darf er sich ja trotzdem nicht so dumm anstellen um keine Spuren die auf ihn hindeuten zu hinterlassen. Ist also ein äußerst schmaler Grat auf dem da jemand wandern müsste.

Ein "Profi" sofern es denn so etwas überhaupt gibt, ist doch immer und überall darauf bedacht möglichst wenig Aufmerksamkeit und Spuren zu hinterlassen. Eine jede Spur, egal ob gewollt oder ungewollt hinterlassen, erhöht nämlich immer die Wahrscheinlichkeit geschnappt zu werden. Ergo wird so etwas ja tunlichst vermieden.


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29.07.2019 um 18:55
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Eine jede Spur, egal ob gewollt oder ungewollt hinterlassen, erhöht nämlich immer die Wahrscheinlichkeit geschnappt zu werden. Ergo wird so etwas ja tunlichst vermieden.
Sehe ich auch so. Für die Ausarbeitung raffinierter Winkelzüge war zudem keine Zeit, der Mord war wohl ungeplant und auf der Fahrt herrschte Stress vor.


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29.07.2019 um 20:23
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Es wird berichtet die Langendonks hätten ein grösser Reisekasse dabei. Ich frage mich warum diese erwähnt wird? An "bissel" Bargeld glaube ich nicht. Eher an "bissel" viel Bargeld. Und gehe in der Annahme, dass die grössere Reisekasse nur eine Umschreibung ist für einen mitgenommen grösseren Geldbetrag ist. Um mal einen Betrag zu nennen 10'000 DM
Eine grössere Reisekasse ist zunächst einmal eins: nämlich eine Reisekasse, also ein Betrag um die Kosten der Reise aus Barmitteln zu decken. Das bedeutet, dass der Betrag zwar nicht vernachlässigbar war, sich aber mit den Reisekosten in Einklang bringen lässt. Also keine nicht nachvollziehbaren Bargeldbündel.

Ich lese immer, dass der Täter nach Nürnberg fuhr, um " möglichst große Distanz zwischen Tatort und Auffindeort zu schaffen". Ich Frage mich warum? Oder anders ausgedrückt, wo liegt der Vorteil, wenn der Auffindeort 300 km statt 100 km entfernt liegt, ausser dass (soweit der Täter, was ich nicht glaube, von Anfang an vorhatte zurückzukehren) er unglaublich viel Zeit verliert? Warum nicht Rosenheim, Bad Reichenhall, München, Augsburg, Ingolstadt?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

29.07.2019 um 20:39
@SteamedHams
Wie lief eigentlich die Entdeckungshistorie genau ab, weiß man das?

Man findet die beiden Leichen im ausgebrannten Camper->Obduktion geht von Mord aus->Zeitungsbericht->Taxifahrer meldet sich auf Zeitungsbericht->Polizei sucht Zielort der Taxifahrt ab->Findet Hülsen->Man geht an die Öffentlichkeit->Ehepaar meldet sich daraufhin und berichtet vom Camper und den Schüssen
Wenn ich mich recht entsinne lief es in etwa so ab:

Man findet die beiden Leichen im ausgebrannten Camper->Obduktion geht von Mord aus->Zeitungsbericht->1. Taxifahrer meldet sich auf Zeitungsbericht-> weiterer Zeitungsbericht mit den Angaben des 1. Taxifahrers->2. Taxifahrer meldet sich->Zeitungsbericht im Zielgebiet der Fahrt (Chiemgau)-> Ehepaar vom Modellflugplatz meldet sich weil sie den weissen Camper gesehen haben->der von den Zeugen beschriebene Standort des Campers wird untersucht und die Patronenhülsen und weitere Dinge werden gefunden->die Zeugin, die die Schüsse gehört hat, meldet sich bei der Polizei.


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29.07.2019 um 21:03
@Tritonus
Das ist doch grad der Blödsinn: er fährt den Camper möglichst weit vom Tatort weg, bis das Benzin alle ist, um sich dann mit dem Taxi nach stundenlanger Nachtfahrt (auffälliger gehts nicht) wieder am Hölzl absetzen zu lassen.
In seiner Gedankenwelt ging er sicher davon aus, daß bereits der erste Taxifahrer ihn nicht mit dem Brand des Wohnmobils in Verbindung bringen würde und als zusätzliche Sicherheit würde der Taxiwechsel ihn vor jeglicher Verfolgung schützen. Und selbst für den aus seiner Sicht unwahrscheinlichen Fall, dass der 2. Taxifahrer sich bei der Polizei melden würde konnte er noch darauf hoffen, daß die Spuren im Hölzl nicht gefunden werden. Das wären sie auch nicht wenn sich nicht die Zeugen vom Modellflugplatz gemeldet hätten.
Alles in allem hatte er mit diesem - wahrscheinlich improvisierten - Plan ganz schön viel Pech.


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29.07.2019 um 22:04
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Der Abstellort ist im Prinzip genial gewählt (nun gut, "genial" ist vielleicht ein bisschen übertrieben). Aber der Ort ist nahe an der Autobahn, ziemlich abgeschieden im Wald (auf das Womo wäre wochenlang keiner aufmerksam geworden, wenn es nicht gerade lichterloh gebrannt hätte) und vor allem kommt man (unter normalen Umständen jedenfalls) recht schnell nach Oberbayern zurück.
Also für mich liefert das weitere Rückschlüsse. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Täter keine Komplizen hatte. Ja, ich behaupte auch das der Täter nicht aus der Nürnberger Ecke kam. Wahrscheinlich auch weiter weg vom Hölzl wohnte.

Der Abstellort war einfach so gut gewählt, dass das Womo theoretisch einige Tage unbemerkt im Wald hätte stehen können. Oder sagen wir mind. einen Tag. Ein ortsnaher Komplize hätte das Wohnmobil doch einfach einen Tag später anzünden können ? Oder zumindest zeitversetzt ? Wozu hätte der Täter so riskant fliehen müssen ?
Bleibt noch die Möglichkeit, ein 2. Täter wäre im Hölzl Vorort gewesen, ist aber nicht mit nach Nürnberg mitgefahren. Das halte ich aber auch für sehr unwahrscheinlich. Nein, ich lege mich fest, der Täter war ein Einzeltäter. Wie seht ihr das ?

Perfekt und besonders perfide wäre es doch gewesen, wenn der Täter das WoMo erst einen Tag später angezündet hätte.
Hierzu hätte er noch mal viel mehr nerven benötigt. Aber grundsätzlich hätte er einfach am Samstag Abend zurückreisen können (meinentwegen auch teuer per Taxi), bequem am Sonntag Abend mit dem eigenen PKW zurück nach Alternfurt gereist, um dann dort das WoMo anzünden zu können.

Da die Angehörigen ja noch am Samstag mit den L's telefoniert hatten, gingen diese ja fälschlicherweise auch von einer anderen Route und Aufenthaltsorten aus...

Außerdem wusste der Täter ja, dass der Tatort nicht ganz clean ist. Diesen hätte er vorsichtig auch noch reinigen können (Patronenhülsen, Brille). Ein Standfuss vom Campingtisch ist viel schwieriger zu identifizieren und nahezu irrelevant, da ja auch nicht gesichert das dieser überhuapt gesehen wurde. Außerdem leigt oftmals viel Müll irgendwo rum, weswegen dieses Campingbein keine eindeutige Indentifizierung ermöglicht.
Ob dann Litzlwalchen überhaupt noch den Ermitteln aufgefallen wäre, bleibt fraglich, denn es wurden ja nur sicher Schüsse registriert. Alles andere ist nicht wirklich überliefert.


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29.07.2019 um 23:21
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Ich lese immer, dass der Täter nach Nürnberg fuhr, um " möglichst große Distanz zwischen Tatort und Auffindeort zu schaffen". Ich Frage mich warum? Oder anders ausgedrückt, wo liegt der Vorteil, wenn der Auffindeort 300 km statt 100 km entfernt liegt, ausser dass (soweit der Täter, was ich nicht glaube, von Anfang an vorhatte zurückzukehren) er unglaublich viel Zeit verliert? Warum nicht Rosenheim, Bad Reichenhall, München, Augsburg, Ingolstadt?
Man kann noch weiter gehen und fragen: was war der Grund, das Wohnmobil überhaupt woanders hin zu fahren? Wenn es so war, wie einige meinen, dass der Täter ein eigenes Auto am Tatort hatte, warum ist er dann nicht gleich mit diesem über die tschechische Grenze? Das wäre doch viel einfacher und risikoärmer gewesen als den Camper mit 2 Leichen fünf Stunden lang durch die Gegend zu kutschieren um dann mit dem Taxi unvorteilhaft auffällig sich wieder zum Tatort zurückbringen zu lassen.
Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Idee von @Menedemos :
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:a) Er wohnte in dem Kaff. Missratener Bauerssohn, Kleinkrimineller, sah das Womo vom Fenster aus, witterte leichte Beute. Beim "Überfall" ging dann einiges schief. Morgens musste er die Kühe melken, also musste er schnell zurück. Die Hauptfrage, die sich dann anschließt, ist aber die: Warum erkannte ihn kein einziger auf dem Phantombild?
Das ist so simpel, dass man zuerst nicht drauf kommt. Aber eigentlich ist das eine super Erklärung. Der Täter wollte unbedingt den Wohnwagen weit weg vom Hölzl bringen, weil er nicht wollte, dass man die Morde mit diesem Ort in Verbindung bringt. Und das kann eigentlich nur dann in seinem Interesse sein, wenn er selbst auch von dort ist. Sein zweites Interesse ist dann, morgens ganz früh wieder an dem Ort zu sein, weil er da sonst vermisst wird. Zudem ist er vielleicht nicht besonders bewandert mit Taxifahrten und kann sich nicht vorstellen, dass sich jeder, aber auch wirklich jeder Taxifahrer an eine Nachtfahrt über Land, die knapp 500 DM einbringt, erinnern wird.
Mit Dorfgemeinschaften ist das so eine Sache. Die sind zwar intern zerstritten bis zum Gehtnichtmehr, halten aber nach außen dicht. Kann mir schon vorstellen, dass den keiner verpetzt hat.
Ich kann mich diesem Szenario anfreunden. Das einzige, das sich nicht erklärt, ist: wie kamen die Langendonks ins Hölzl?


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29.07.2019 um 23:43
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Kann mir schon vorstellen, dass den keiner verpetzt hat.
Wirklich kein Einziger? Sind Dorfgemeinschaften so verschworen? Da kenne ich mich nicht aus. Aber wahrscheinlicher würde ich in dem Fall halten, dass das Phantombild einfach nicht aussagekräftig genug war. Wenn ein detailliertes Foto präsentiert worden wäre, dann hätte sich wohl schon einer bei der Polizei gemeldet. Aber wegen einer vagen Zeichnung einen Nachbarn anschwärzen, das tun die Leute am Land dann vielleicht nicht. Und eventuell hat sich der Täter ja wirklich irgendwie verkleidet.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Das einzige, das sich nicht erklärt, ist: wie kamen die Langendonks ins Hölzl?
Ja, das bliebe dann ein Rätsel. Aber vielleicht machen wir uns einfach zu viel Gedanken darüber. Ja, der Ort liegt abseits ihres Reiseziels. Aber was heißt schon "Ziel" auf einer Erholungsreise? Die Langendonks werden sich auch vorher schon nicht sklavisch an die Alpenstraße gehalten haben, immer mal wieder einen Abstecher gemacht haben. Sie waren ja im Urlaub, mussten sich vor niemandem rechtfertigen, mit Wohnmobil ist man gänzlich ungebunden. Wir haben kein Wohnmobil und man würde sich trotzdem wundern, wo wir überall herumkurven. Außenstehenden würde das teilweise auch ziemlich unplausibel vorkommen. Ich denke, das machen viele so, die im Urlaub sind und keine Verpflichtungen haben. Wie gesagt, etwas merkwürdig ist der Aufenthalt am Hölzl schon. Aber er MUSS nicht zwangsläufig etwas zu bedeuten haben.


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30.07.2019 um 00:28
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Wenn gewisse Puzzlestücke nun einmal fehlen, kommen auch die Profis schlecht voran. Leider.
Ja welche Puzzlestücke fehle da dann? Hölzel bekannt, Altenfurt bekannt, Taxifahrt bekannt, Phantombild vorhanden.

Nicht bekannt: Warum fuhren die Langendonks ins Hölzl. Nicht bekannt: Warum taucht eine bewaffnete Person im Hölzl auf.

Zu Punkt 1: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei dafür so gar keine Erklärung hat.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Von der Rückkehr einmal abgesehen, war das Taxi wohl eben die einfachste Möglichkeit.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Siehste. Wenn du es auch so gemacht hättest, warum nicht auch er? Zudem der Mensch nun auch einmal so veranlagt ist, das er gerne den Weg des geringsten Widerstands geht.
Genau so ist es. Von daher verstehe ich die Argumentation nicht der Täter stand unter Zeitdruck. Zumal mit dem Taxiwechsel die Fahrt ins Hölzl keinerlei Risiko auszumachen ist. Da war die Fahrt vom Hölzl nach Altenfurt viel risikoreicher.

(all)
Aber nochmals zurück zum Zeitdruck. Die Fahrt von Altenfuhrt - Nürnberg da gibt es keine Alternative. Somit Erklärt. Nun sthet also die Person um 2 Uhr in der Früh am HB Nürnberg. Um Gotteswillen was will er da auch machen? Die Beine in den Boden stehen? Selbst wenn er das gemacht hätte, und mit der Bahn gereist wäre, das Fahrzeug wäre in Litzelpampa nicht aufgefallen. Wie auch? Dorthin verierrt sich kein Mensch. Und einheimisch erst recht nicht. Das der Taxigast arbeiten oder irgend einer Verpflichtung nachkommen musst, ist schon deswegen auszuschliessen, da nach über 24 Stunden wach einfach die Augen zufallen. Was die Person nach der Taxifahrt gemacht hat? Sich schlafengelegt. Die Person war schon am HB Nürnberg Müde. Somit ist auch die zweite Taxifahrt erklärt.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Warum denn? Es wurde doch von vielen angesprochen, das es so außergewöhnlich sei, da er so lange am Tatort geblieben wäre. Warum sollte man nicht Vergleiche ziehen dürfen?
Wenn man vergleiche zieht, sollte man nicht irgend ein Detail aus einem andern Fall übernehmen. So können x beliebe Fälle untereinander verglichen werden. Vergleicht man Fäll mit einander was sicher auch von den Ermittlern gemacht wird, so müssen einige (viele) Gegebenheiten übereinstimmen.


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30.07.2019 um 00:53
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Von daher verstehe ich die Argumentation nicht der Täter stand unter Zeitdruck.
Das ist ein äußerst interessanter Gedanke! Wie komme wir eigentlich darauf, dass der Blonde unter Zeitdruck stand? Weil er Taxis nahm?

Von Altenfurt wollte er in der Tat schleunigst weg, das ist nachvollziehbar, also Taxi.

Aber am Hauptbahnhof? Du hast ja völlig Recht mit deiner Frage, was er sonst hätte tun sollen als ein Taxi nehmen.

Stundenlang die Beine in den Bauch stehen? Am Hauptbahnhof? Bei den sporadischen nächtlichen Polizeikontrollen eine ganz schlechte Idee.

In eine Bar oder in den Puff gehen? Hatte er nach diesem Abend sicher keine Lust drauf.

Ein Hotelzimmer beziehen? Auch nicht so ganz billig und würde auch Spuren hinterlassen.

Es gab eigentlich zum Taxi keine vernünftige Alternative. Das Einzige, was die Taxifahrt vielleicht beweist, ist, dass er nicht unter ganz großer Geldnot litt.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Das der Taxigast arbeiten oder irgend einer Verpflichtung nachkommen musst, ist schon deswegen auszuschliessen, da nach über 24 Stunden wach einfach die Augen zufallen.
Auch da stimme ich dir zu. Nach dieser Nacht morgens an einer Arbeitsstelle zu erscheinen ist schlichtweg unmöglich. Allerhöchstens wollte er gegenüber Angehörigen nicht auffällig werden.


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30.07.2019 um 00:59
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Eine grössere Reisekasse ist zunächst einmal eins: nämlich eine Reisekasse, also ein Betrag um die Kosten der Reise aus Barmitteln zu decken. Das bedeutet, dass der Betrag zwar nicht vernachlässigbar war, sich aber mit den Reisekosten in Einklang bringen lässt. Also keine nicht nachvollziehbaren Bargeldbündel.
Absolut einverstanden. Nur warum dann die Nennung dieser grösseren Reisekasse?

Ich erachte diese Nennung als Umschreibung eines grösseren Geldbetrages. Und gehe da von 10 und mehr Tausend DM aus. Es muss ja irgend einen Grund geben, warum ein bewaffneter Täter ausgerechnet in Litzlpampa auftaucht. Was dann auch einen Raubmord als Tatmotiv nahelegt.


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30.07.2019 um 01:04
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Selbst wenn er das gemacht hätte, und mit der Bahn gereist wäre, das Fahrzeug wäre in Litzelpampa nicht aufgefallen. Wie auch? Dorthin verierrt sich kein Mensch. Und einheimisch erst recht nicht.
Hä?
Mir scheint du bist mit dem Landleben nicht so vertraut.

Jäger, Förster, Bauern, Holzarbeiter, Spaziergänger, Grundstücksbesitzer können alle dort potenziell unterwegs sein.
Und gerade bei "solchen" Gemeinschaften würde ein herrenloses Auto im Wald aber sowas von schnell Aufmerksamkeit erregen.
Und selbst wenn nur ein Bauer aus der Ferne ein Auto ausmachen kann, du kannst dir fast sicher sein dass er den Grundstückseigentümer kontaktiert und ihn fragt was es mit diesem Auto auf sich hat.
Dort herrscht generell noch sehr viel Misstrauen gegenüber allem Fremden und Sonderbaren vor.


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30.07.2019 um 01:24
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Mir scheint du bist mit dem Landleben nicht so vertraut.
Wenn jemand mit dem Landleben vertraut ist, dann bin ich es. Mal soviel. Ja und du kannst auch noch der Pfarrer auflisten welcher zu Morgengebet ins Hölzl pilgert, nur auch der wird es nicht mach. Genau wie alle andern auch. Und glaub mir, ich war schon zweimal im Hölzl. Dorthin verirrt sich niemand. Da bist du tagelang alleine. Und wie ich zum Auto zurückkehrte stand auch kein Polizist daneben. Und noch was. Wer das Hölzl kennt, dem ist auch bekannt, dass es gleich nach der Einfahrt zwischen den Bäumen eine Parkgelegenheit gibt. Da ist dann auch ein Auto aus der Ferne kaum auszumachen.


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30.07.2019 um 01:57
Zitat von fravdfravd schrieb:fravd schrieb:da auch ich den täter-pkw am tatort ausschließe, möchte ich nochmal ein anderes argument dazu bringen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Die Frage, die man sich zu dem Thema als Erstes stellen sollte, ist doch die: Wie kam der Täter in die Pampa, auf den Acker? Vom Himmel gefallen wird er nicht sein.
Und die zweite Frage ist dann, wie kam er vom Hölzl wieder weg.

Noch was zum Taxiwechsel. Ich hege da die Vermutung, dass er irgend etwas in ein Schliessfach verbrachte, oder etwas abholte. Wobei ich ein Verbringe favorisiere.


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30.07.2019 um 12:36
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und glaub mir, ich war schon zweimal im Hölzl. Dorthin verirrt sich niemand. Da bist du tagelang alleine.
Also meine Erfahrungen im Hölzl waren andere. Ich war nur ca. eine halbe Stunde dort und als ich aus dem besagten Weg wieder rausfahren wollte, kam mir plötzlich ein Auto entgegen. Ältere Herrschaften mit auswärtigem Kennzeichen! Keine Ahnung, was die da wollten.
Zugegeben, viel ist da nicht los, das Wäldchen lädt auch nicht zum Wandern ein, aber dass da tagelang kein Mensch reinkommt, ist übertrieben, meine Erfahrung ist jedenfalls eine andere.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Noch was zum Taxiwechsel. Ich hege da die Vermutung, dass er irgend etwas in ein Schliessfach verbrachte, oder etwas abholte.
Wie kommst du darauf? Der erste Taxifahrer berichtete nichts von einer Tasche oder so, die der Blonde bei sich hatte. Er hatte im Wald bei Altenfurt ja auch (fast?) alles weggeworfen.


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