Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

@raptor83
Ich dachte auch an einen Diesel aber anscheinend gibt es auch Benziner Versionen von dem Wohnmobil.

Interessant es gab sogar eine elektro Version.
https://www.mercedes-seite.de/nutzfahrzeuge/transporter/2010/05/die-geschichte-der-mercedes-benz-transporter-teil-3-2/

War in dem 90ern ein Umbau auf Gas in den Niederlanden üblich?
In Italien 1999 schon LPG verbreitet.

@Tiho
Es gab ihn auch als Benziner. Bei uns eher selten anzutreffen, da er nicht gerade sparsam ist.
Das mit dem LPG Umbau ist mir auch in den Sinn gekommen. In den Niederlanden ist das schon sehr lange verbreitet.

Dann wäre auch Benzin wieder möglich. In Deutschland gab es zu der Zeit ja kaum Gastankstellen.

Tiho schrieb:War in dem 90ern ein Umbau auf Gas in den Niederlanden üblich?

Ja, die Niederländer haben schon sehr früh mit LPG-Umrüstungen begonnen.

Die Wohnmobile auf Basis der Kurzhauber sind aber überwiegend Diesel gewesen (207/208/209D meistens, ab und an sieht man auch die schwereren 30X Modelle). Als Benziner waren die rar, da sehr unwirtschaftlich.

Ich habe grad mal nachgelesen. Der Westfalia James Cook war auch als Benziner erhältlich.

Dann bietet sich ein Gasumbau umso mehr an, denn wenn ich mir die Verbrauchswerte in den einschlägigen Foren anschaue, dann kann man eins dazu sagen: der Diesel ist schon nicht sparsam aber beim Benziner musst du mit nem Tankwagen hinterher fahren.

Ich finde allerdings nichts dazu, wie verbreitet die in den Niederlanden gewesen sind. Bei uns sind sie, wie erwähnt, sehr selten.

Aber selbst, wenn die Langendonks einen Benziner fuhren, ist es doch unwahrscheinlich, dass sie einen gefüllten Kanister vorbereitet in ihrem WOHNRAUM stehen hatten, oder?
Als meiner Meinung nach muss auf jeden Fall der TÄTER das Benzin besorgt haben, wann und wo auch immer.
Eine andere Frage ist, ob er auch den Kanister mitbrachte. Das hätte in der Tat, wie @Indiamike schrieb, schwerwiegende Implikationen. Aber es ist zumindest denkbar, dass die Langendonks einen leeren Kanister dabeihatten, es könnte auch ein Wasserkanister gewesen sein. Der Täter könnte den Kanister zusammen mit dem Benzin auch an einer Tankstelle gekauft haben. Wasserkanister sind allerdings meistens aus Plastik, Tankstellen verkaufen meines Wissens nach selten so große Kanister, außerdem wäre der Täter wohl aufgefallen und die Polizei hat (hoffentlich) in Frage kommende Tankstellen überprüft.
Aber dass es überhaupt ein Kanister ist, den man auf dem Bild sieht, glaube ich schon zu 80%. Die Form passt und das Objekt steht auch genau an der Stelle, wo man einen von einem Brandstifter abgestellten Kanister vermuten würde (direkt an der Hintertür). Die Größe passt auch.

Aber mal ne dumme Frage: Wenn jemand literweise Benzin verspritzt, hätte er im Taxi nicht nach Benzin riechen müssen?

Menedemos schrieb:Aber mal ne dumme Frage: Wenn jemand literweise Benzin verspritzt, hätte er im Taxi nicht nach Benzin riechen müssen?

Daran denke ich auch immer. Benzingeruch ist schon sehr penetrant.
Vor allem auf dem kleinen Raum verschütten gibt doch eine Sauerei, er wird sich doch wenigstens ein wenig damit besudelt haben.

raptor83 schrieb:Vielleicht hat er sie auch einfach abgenommen. Zwischen den Bildern kann ja auch ne gewisse Zeit vergangen sein.

Nein, für mich siehts eher nach Trickserei aus. Ob dazu, oder weggezaubert, weiss ich noch nicht.

Aber als Zweck würde ich Thema Bildrechte vermuten.
Wie auch immer...unwichtig!!

@Menedemos
Ich frage mich, ob Tankstellen solch große Kanister überhaupt im Sortiment führen. Da sieht man doch eher die kleinen 5 Liter Kanister, sofern sie sie heute überhaupt noch im Programm haben. Solche Kanister findet man doch eher in Baumärkten oder Geschäften für Autozubehör.

@Tiho
Das sehe ich genauso. Benzin riecht schon sehr penetrant. Dieselgeruch finde ich noch unangenehmer. Den hat man auch immer an den Händen, wenn man tanken war. Ich weiß nicht, was manche mit der Zapfpistole machen.

Wie auch immer: Das hätte den Taxifahrern eigentlich auffallen müssen. Da ist aber nur von Schweißgeruch die Rede.

raptor83 schrieb:Ich frage mich, ob Tankstellen solch große Kanister überhaupt im Sortiment führen. Da sieht man doch eher die kleinen 5 Liter Kanister, sofern sie sie heute überhaupt noch im Programm haben. Solche Kanister findet man doch eher in Baumärkten oder Geschäften für Autozubehör.

Wie ich gesehen habe, gibt es aber auch 5L-Kanister mit einer solchen Perforierung. Von der Größe her scheint mir ein solcher auch besser zum Foto vom Camper zu passen.


(ich meine den kleinen, rechten)

meint ihr der Zeuge am modellflugplatz koennte sich geirrt haben?

@Tiho
Ich denke nicht direkt geirrt, nur ob Männlein oder Weiblein dürften sie aus der Entfernung nicht sicher erkannt haben. Aber im Endeffekt sollte das keinen großen Unterschied machen. Sie haben auf jeden Fall drei Personen gesehen, das kann man auch aus der Entfernung sicher sagen. Zwei davon waren sicher die Langendonks, der dritte der Täter, der, wie wir vom Taxifahrer wissen, sicherlich männlich war.
Nicht auszuschließen ist höchstens, dass es mehrere Täter waren, die nur nie gemeinsam vor dem Wohnmobil standen. Aber für sehr wahrscheinlich halte ich das nicht.

@Tiho
@all

Hab heute den Versuch gemacht was ich auf 450m Distanz an Personen beobachten kann. "Tatort" war eine in solcher Entfernung befindliche Fussgängerbrücke. Freie Sicht über einen Kanal, kein Fernglas, sonniges Wetter, ca.16.30h.
Es bewegten sich dort regelmässig einzelne Personen, wie auch kleine Gruppen.
In den Gruppen konnte ich Anzahl der Personen bestimmen und Größenunterschiede ziemlich deutlich erkennen. Auch Kleidung konnte ich als Hell oder Dunkel wahrnehmen, kräfige Farben z.B. Rot als solche. Wenn die beobachteten Personen gingen glaubte ich sie anhand von Bewegungen in männlich oder weiblich unterscheiden zu können.
Ich hatte auch den Eindruck erkennen zu können, ob jemand hell- oder dunkelhaarig war.

Falls der vermeintliche Täter zur Zeit der Sichtung schon sein auffälliges Outfit und oder Haarpracht trug, hätte das in der Zeugenaussage durchaus erwähnt werden können.
Ob dies nun so zur Aussage gebracht wurde, wissen wir nicht.
Das läßt jetzt erstmal keine Rückschlüße auf eine späteres Umkleiden bzw. Aufsetzen einer Perücke zu. Ich denke aber daß sich das bei der Befragung hätte konkretisieren lassen können.

@Sharezwag
Vielen Dank für deine "Feldforschung". Sehr aufschlussreich. Leider wissen wir nicht genau, was die Zeugen zu Protokoll gegeben haben.

Angenommen es ist ein Benzinkanister und die Polizei weiss nicht sicher, oder kann sogar ausschließen dass er von den Opfern ist. - und es gibt Spuren von Brandbeschleuniger...- warum wird nichts erwähnt, und nicht gefragt z.b. wer einen solchen Kanister kennt\ vermisst . so wie es in anderen fällen auch in der Regel getan wird.
Also mir ist das alles leider sehr schwammig.
Sonst kann man auf den Bildern auch nichts erkennen, oder hat noch jemand etwas interessantes entdeckt?
Ich sehe noch eine Leiter(?) die Reste von Küche ( Spüle), ja das wars auch.

latte3 schrieb:warum wird nichts erwähnt, und nicht gefragt z.b. wer einen solchen Kanister kennt

Ich nehme mal an, weil es ein Allerweltskanister ist. Trotzdem hätte sich die Frage gelohnt, denn es hätte sich trotzdem ein Tankwart erinnern können, dass der Typ vom Phantombild einen Kanister gekauft und dann mit Benzin gefüllt hat. Dann könnte man zumindest ausschließen, dass er den Kanister vorbereitet mitbrachte.

latte3 schrieb:oder hat noch jemand etwas interessantes entdeckt

Also ich nicht, ich bin da schlecht, hätte auch den Kanister nicht gesehen...

mir ist nur aufgefallen dass die Fahrerkabine auch ausgebrannt war.
Und dass ich im XY Video nicht davon ausging dass es so sehr ausgebrannt war wie ich es auf dem letzten Foto erkannt habe.

Könnte der Kanister nicht auch für andere Zwecke mitgeführt worden sein?
Ich denke da als Behälter für Trinkwasserquellen, die es ja z.B. in Frankreich und teilweise auch Alpen gibt.
Oder befühlt mit Chemie für Sanitäranlage (WC). Wäre das nicht auch möglich?

Ich fände es aber auch nicht sehr auffällig, vorallem in einem unauffäligerem Outfit, den Kanister neu zu kaufen und mit Benzin zu fühlen.

@Menedemos
Es könnte auch sein, dass der Kanister als Eigentum der Langendonks bekannt war (z.B. dass deren Kinder gesagt haben, dass immer einer mitgeführt wurde.
Vielleicht hat auch der Kanister drn Täter dazu verleitet, das Wohnmobil anzuzünden, nachdem der Tank leer war.

Meine Taltik wäre gewesen, das Wohnmobil in einem abgelegen Gewerbegebiet abzustellen. Dort stehen öfter Fahrzeuge für mehrere Wochen und man hätte die Mordopfer viel später entdeckt, demzufolge hätte der Täter ohne Hektik abhauen können und manwäre vielleicht nie auf den Tatort gekommen (wer erinnert sich nach mehreren Wochen noch an die Situation am Modellflugplatz.

Vielleicht hat es den Täter überrascht, dass er nicht mehr weiterfahren konnte und er dachte sich, dass die Opfer dort zu schnell entdeckt würden. Daher entschloss er sich, seine Spuren komplett zu beseitigen.

Grundsätzlich wäre es sehr hilfreich, mehr Einzelheiten von den Hinterblieben zu Erfahrungen (hinsichtlich Kanister, Verhalten zu Fremden, Anzug im Auto, Geige, etc.). Da sind doch schon einige Punkte unklar.

@AxelF
Ich denke allgemein wäre die Taktiv nicht aufgegangen. Aber das er das Womo samt Leichen einen Tag irgendwo zwischenlagert hätte denke ich schon funktioniert. Aber irgendwann wird nach dem Wohnmobil gefahndet, zudem hätten die Leichen auch gestunken.

Das verstehe ich auch so, viel früher konnte das auch nicht herausgefunden worden sein.
Am 9. Juni stand es vermutlich in den Nürnberger Zeitungen wo es der erste Taxifahrer liest und sich auch recht schnell meldet. Am 11. Juni steht es dann wahrscheinlich wieder in der Zeitung, diesmal mit der Erwähnung des Nürnberger Hauptbahnhofs. Daraufhin meldet sich der zweite Taxifahrer ebenfalls bei der Polizei und so kommt vermutlich am 13. Juni Litzlwalchen ins Spiel. Dort wird es dann vielleicht am 15. Juni in der lokalen Presse veröffentlicht und bis sich die Zeugen melden haben wir vielleicht schon den 16. Juni.
Am 17. Juni findet dann die Polizei die Patronenhülsen am Tatort und am nächsten Tag erfolgt die Zuordnung der Hülsen zu den Projektilen und wieder einen Tag später steht es in der holländischen Zeitung.

Das heisst die entscheidenden Zeugenaussagen zum Tathergang erfolgten relativ zeitnah und dürften daher recht präzise sein.

Ich denke die Situation war für die Zeugen schon sehr seltsam, so dass sie sich auch noch in 3-4 Wochen daran erinnert hätten.


Interessant ist halt wirklich, dass man an den anderen Gegenständen (z.B. Kamera) keine verwertbaren Fingerabdrücke finden konnte.

escalade schrieb:Ich denke die Situation war für die Zeugen schon sehr seltsam, so dass sie sich auch noch in 3-4 Wochen daran erinnert hätten.

Sehr seltsam war es bestimmt schon, aber sie waren wohl dann doch nicht so neugierig, oder mutig, später oder Tage später vorbeizuschauen am Tatort, jedenfalls nicht so gründlich, denn die Patronen (und Brille) wurden erst von der Polizei gefunden.
Es war ihnen dann scheinbar auch kein Bedürfnis, gross darüber zu reden mit bekannten. Oder zumindest mal beim Förster oder Jäger nachzufragen...wir wissen natürlich jetzt nicht aus welcher Ecke die Zeugen kamen. Die sind dann weiter weg nach Hause und in der Tatort Gegend kannten sie vielleicht niemand zum ansprechen.