Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Was ich mich schon immer gefragt hab, wie setzt man als normaler Mensch einen Camper in Brand? Gehören da besondere Vorkenntnisse dazu, eine Gasflasche mit einem Lappen zu umwickeln und dann den Lappen anzuzünden? Wäre da ehrlich nicht auf die Idee gekommen bzw. hätte als Laie befürchtet, dass es nach dem Aufdrehen der Gasflasche zu einer Explosion hätte kommen können.

LASK schrieb:Was ich mich schon immer gefragt hab, wie setzt man als normaler Mensch einen Camper in Brand?

Na ja, das wird man am besten mit einem Brandbeschleuniger hinbekommen. Ob das zusätzlich bei Langendonks zum Einsatz kam, weiß man nicht. Mir ist da nur die Sache mit der Gasflasche bekannt.

LASK schrieb:Gehören da besondere Vorkenntnisse dazu, eine Gasflasche mit einem Lappen zu umwickeln und dann den Lappen anzuzünden?

Das fragt man am besten mal einen Feuerwehrfachmann.
Wer aber ggf. mit Gasflaschen hantieren kann wird da weniger ein Problem darin sehen.
Da reicht evtl. schon ein guter Umgang mit dem Gasgrill, oder Gasflaschen auf Campingplätzen usw..
Ein wenig Vorkenntnis würde ich da voraussetzen.

frauZimt schrieb:Ich glaube, sie versuchten die Tat als Unfall aussehen zu lassen.

Was soll den da nach Unfall aussehen? Das musst du mir erklären.

frauZimt schrieb:Das Hölzl spielt wohl eine nachrangige Rolle

Vielleicht magst du dazu deinen Gedanken noch einstellen.

frauZimt schrieb:Ich glaube, es ging dem Täter um Spurenbeseitigung

Im Hölzl wird wohl die Spurenlag eh dürftig sein. Ergibt sich schon daraus das der Camper weggefahren wurde. Was soll da die Täterschaft noch für weiter Spuren beseitigen? Ja das abfackeln des Camper dient zur Spurenbeseitigung.

frauZimt schrieb:Das musst du erklären

Das abfackeln des Campers an einer soviel befahrenen Strasse dient klar nur dafür, schaut her.
Weiter wirft der Täter auf dem Weg zur Telefonzelle nach und nach Gegenstände der LS weg.
Die Taxifahrt zum HB ist kein besonderes Vorkommnis. Dient wohl nur um eben dorthin zu kommen.
Warum der Taxigast am HB den Taxi wechselt, dafür gibt es mehrere Erklärungen. Den Grund kennen wir nicht. Folglich ergibt sich kein weiteres Belangen.
Die Taxifahrt ins Hölzl zeichnet doch klar den Weg zu einem Ereignisort auf. Diese Aufzeichnung hätte der Taxigast mühelos unterbrechen können. Genau das aber macht er nicht.

frauZimt schrieb:Wenn man den Tatort hätte verschleiern wollen, hätte man das paar geräuschlos töten müssen
und nicht bei Tageslicht.

Warum nicht bei Tageslicht? Wenn man schon geräuschlost tötet.

frauZimt schrieb:Dort sind Schüsse gefallen.

Das wars dann auch. Ohne weiters Belangen. Gesehen hat da niemand was. Und an einen Mord wurde sicher nicht gedacht.

frauZimt schrieb:Die Tat selber war auffällig.

Bezugnehmend zum Hölzel eben nicht. Das wurde Ermittelt.

Mit nicht verschleiern wollen, meine ich insbesondere die Vorkommnisse in Altenfurt bis hin zurück ins Hölzel. Einfach oben nachlesen.

Natürlich Gasflasche um das Ventil einen Lappen und anzünden. Was passiert da? Genau der Lappen brennt. Nur das Wohnmobil noch nicht. Also muss da doch noch was dazu getan werden. Das heisst, die Flamme muss einen gut brennbaren Gegenstand entfachen. Da sich offensichtlich das Feuer rasend schnell entwickelte, dürfte das zusätzlich nur mit Brandbeschleuniger möglich sein. Da der Camper gemäss den Bildern im Frontbereich mehr brannte, liegt die Vermutung nahe, dass die Sitze bzw. der Frontbereich mit Brandbeschleuniger begossen wurden. Die Gasflamme dient dann wohl dazu das Feuer zu entfachen.

Ich halte von der Variant, dass der Camper nur mit einer Gasflamme in Brand gesteckt wurde eh nicht viel. Zumal die Bilder klar einen Kraftstoffbehälter zeigen. Weiter gehe ich davon aus, dass der Camper mittels Zeit Verzögerungsmittel in Brand gesteckt wurde. Das heisst, der Brandleger, sofern es dann der Taxigast war, hat den brennenden Camper nicht gesehen.

@schluesselbund
Den Grund für den Taxiwechsel kennen wir sogar sehr gut. Wird sogar vom Taxigast selber gesagt nur leider hier immer verdrängt.
Er wollte seine Freundin dort am Hbf treffen hat Sie aber leider verfehlt und fährt ihr jetzt mit dem Taxi nach!


Und jetzt bitte nicht wieder die alte Laier von Lügen oder so! In dem Moment war das für ihn ne ganz normale Taxifahrt und das einzig normale in den letzten Stunden das er erlebt hat. Er wusste nicht das was wir jetzt wissen!

Und zu dem Thema Gasflasche. Versucht doch mal mit ner Gasflasche und nen Lappen egal ob der mit Benzin getränkt ist oder nicht ein Feuer zu machen! Wer traut sich? Ich als erfahrener Camper und Gasgriller jedenfalls nicht. Deshalb ist meine Behauptung nach wie vor dass er von berufswegen damit zu tun hat und deshalb auch seine schwarzen Finger.

Jomiko schrieb:Deshalb ist meine Behauptung nach wie vor dass er von berufswegen damit zu tun hat und deshalb auch seine schwarzen Finger.

Und was soll das für eine Art Beruf sein? Feuerspucker im Zirkus oder Experte für versichrungsfinanzierte Warmsanierungen? Also ehrlich gesagt, dürfte jeder in der Lage sein, so nen Camper ordentlich abzufackeln. Dafür braucht's nicht mal Gas. Klamotten und den ganzen Kruscht drinnen anzünden und das Ding brennt schön aus.

Jomiko schrieb:Deshalb ist meine Behauptung nach wie vor dass er von berufswegen damit zu tun hat und deshalb auch seine schwarzen Finger.

Ich habe tatsächlich beruflich damit zu tun, und auch immer schwarze Finger/Trauerränder.

Ich glaube auch, das der Brandstifter nicht ganz unerfahren im Umgang mit Gasflaschen war. Das mit dem brennenden Lappen ums Ventil war schlau, so leicht ist es nämlich gar nicht stark ausströmendes Gas anzuzünden.

@ExilHarzer
Und wieviele Personen in Deinem Umfeld würdest Du sowas auch zutrauen? Ich mein jetzt mit ner Gasflasche und nur mit nem Lappen ein Feuer zu entzünden! Brauch ich da kurzzeitig viel Gas oder auf lange Sicht wenig?

@mattschwarz
Ee wollte wohl der erste gasschluckende Feuerspucker der Welt werden, was aber leider nicht klappte!

schluesselbund schrieb:Was soll den da nach Unfall aussehen? Das musst du mir erklären.

@schluesselbund
Dein logisches Denken muss nicht das logische Denken des Täters gewesen sein.
Ich könnte mir vorstellen, der Täter hoffe als Minimalziel durch das Feuer die Todesursache der beiden zu verschleiern.
Und möglicherweise hoffte er, dass eine nachlässig arbeitende Polizei den Beand als Unfall einstuft.
Ist doch nicht das erste Mal, dass ein Täter versucht, durch Feuer unbehellkigt zu bleiben.
Es gab -zig Wohungsbrände, die einen Mord verschleiern sollte.
Obwohl die Ermittler immer wieder aufdecken, dass ein Mord verübt wurde, wird es wieder und wieder versucht.
Ich halte den Täter nicht für intelligent.
Er hatte leider einfach "Glück".

schluesselbund schrieb:Vielleicht magst du dazu deinen Gedanken noch einstellen.

Es ging nicht um den Ort an sich. Der Tatort hätte auch ein anderer Ort sein können.

schluesselbund schrieb:Warum nicht bei Tageslicht? Wenn man schon geräuschlost tötet.

Weil der Täter dann möglicherweise auch noch Zeugen beseitigen muss.

schluesselbund schrieb:Das wars dann auch. Ohne weiters Belangen. Gesehen hat da niemand was. Und an einen Mord wurde sicher nicht gedacht.

Da hat der Täter erstmal "Glück" gehabt.
Ich denke, dass die Morde ursprünglich nicht geplant waren.
Wenn der Täter vorgehabt hätte, diese beiden Menschen umzubringen, wäre das Drumherum anders abgelaufen.
Das wirkt ja alles sehr improvisiert.

@Jomiko
Du darfst das Ventil nicht zu stark aufdrehen, sonst kann die Flamme/Lappen ausgehen.
Ich habe das öfter, wenn der Schmiedeofen bei bestimmten Wetterlagen nicht zündet. Dann schmeiße ich einen brennenden Lappen/Pappe unter die Düse in den offenen Ofen und drehe das Gas auf. Dass rummst ein wenig und der Gasstrom entzündet sich an dem Lappen. Bei zu viel Gas geht er nach dem Knall auch wieder aus.

Wenn zu viel Gas aus der Flasche strömt kühlt diese ab und der Druck fällt rapide....dann stellt man die Flasche in einen Maurerkübel mit warmen Wasser.

Ich traue jedem Schmied/Hufbeschlagschmied der alten Generation so etwas zu.

@ExilHarzer
Dankeschön.
Und 1997 war das nicht die alte Generation sondern der aktuelle Stand.

Meinst ob alte Karosseriemechaniker oder Landmaschinenmechaniker das auch draufhaben?

Jomiko schrieb:Und 1997 war das nicht die alte Generation sondern der aktuelle Stand.

Nein die zähle ich zu den alten Hasen.
Landmaschinenmechaniker sollten auch die Grundkenntnisse haben. Bei Karosseriebauern bin ich mir nicht sicher.

@ExilHarzer
Und ich ohne dieses Fachwissen hätte wahrscheinlich alles brennbare in die Koffer getan diese auf die Matratze und zum Vorhang gelegt und es so versucht,
Jetzt wäre ne Abstimmung gut damit wir mal wissen würden was für den Normalbürger eher zutrifft!

@Jomiko
Dachdecker/Abdichter und Teerkolonnen sollten auch noch solche Kenntnisse & schwarze Finger haben.

@ExilHarzer
Ja stimmt diese Berufe hab ich noch gar nicht auf dem Schirm.

ExilHarzer schrieb:Dachdecker/Abdichter und Teerkolonnen sollten auch noch solche Kenntnisse & schwarze Finger haben.

Oha, jetzt wird es spannend! Kannst Du das mit Maurer/Dachdecker und Gas einmal ausführlicher erklären? Wann haben die etwas mit Gas zu tun?

Ist es bei diesen Berufen auch üblich, keine Uhr zu tragen?

Laphroaig schrieb:Oha, jetzt wird es spannend! Kannst Du das mit Maurer/Dachdecker und Gas einmal ausführlicher erklären? Wann haben die etwas mit Gas zu tun?

@Laphroaig
Wenn ich das übernehmen darf:
Von Maurern war nicht die Rede, aber Dachdecker haben bei Flachdächern sehr wohl mit Teerpappe und Bitumen zu tun. Die Fugen zwischen den einzelnen Bahnen werden mit Bitumen (schaut dem Teer ähnlich, früher wurde hauptsächlich Teer verwendet) verfugt, das durch einen Gasbrenner flüssig gemacht wird.

Hier eine Quelle dazu: https://www.hausjournal.net/teerpappe-abdichten

Dazu, dass der Taxigast keine Armbanduhr trug, kann ich nichts sagen, aber ich finde es bemerkenswert.

Ich frage mich, ob der Umgang mit Teer und Teerpappe auch bei der Deponiesanierung im Hölzl vorgekommen ist?

Sherlock_H schrieb:Ich frage mich, ob der Umgang mit Teer und Teerpappe auch bei der Deponiesanierung im Hölzl vorgekommen ist?

Es gab bei Aiging aber eine Baustelle.
Verlegung der B304 für die spätere entstandene Umgehung.

Jomiko schrieb:Er wollte seine Freundin dort am Hbf treffen hat Sie aber leider verfehlt und fährt ihr jetzt mit dem Taxi nach!

Mag ja sein, dass ich hier ein Gedächtnislücke hab. Finde auch keine Quelle dazu. Hoffe du hast eine Quelle zum einstellen.

Jomiko schrieb:In dem Moment war das für ihn ne ganz normale Taxifahrt und das einzig normale in den letzten Stunden das er erlebt hat. Er wusste nicht das was wir jetzt wissen!

Da hat also der Taxigast gar nichts mit den Morden zu tun?