AndreasFöhr schrieb am 11.03.2025:Klar kann man sich auch mal treiben lassen…aber ob das typisch für ein älteres Ehepaar in den 90ern war, das eigentlich einen klaren Reiseplan hatte!?
Von den Langendonks war bekannt, dass sie nur auf Campingplätzen übernachteten und ihr Fahrzeug nicht einfach über Nacht irgendwo stehen ließen. Möglicherweise hatten sie aber keine Lust, sich schon nachmittags auf einen Campingplatz zu stellen und haben es vorgezogen, die Zeit bis zum Abend alleine am Hölzl auszuspannen. Das war in der Tat vor allem für holländische Touristen ein typisches Verhalten, wie ein anderer Forist schon bemerkte.
Es bestehen keinerlei Hinweise, dass sie ins Hölzl gelockt wurden. In ihrem letzten Telefongespräch, das sie führten, deuteten sie dies jedenfalls nichts an und nach Auskunft von Zeugen befanden sie sich nicht in einer Anwesenheit einer dritten Person, als sie telefonierten. Es ist auch nicht klar, womit man sie hätte locken wollen.
Die Frage, ob sie dort versehentlich etwas bemerkten oder Opfer eines Raubüberfalls wurden, der eskaliert ist, wurde hier über Jahre intensiv diskutiert. Ein Teilnehmer hat sich über Jahre ausführlich und völlig unvoreingenommen mit der These befasst, nach der sie versehentlich etwas sahen, was sie nicht sehen sollten, und die Tötung eine Verdeckungsabsicht hatte. Es lohnt sich heute noch, seine Argumentation zu studieren. Sie hat vieles für sich.
Andererseits hat nach meiner Erinnerung ein Profiler eher die These vertreten, es habe sich um einen eskalierten Überfall gehandelt.
Man wird das auf der Basis der vorliegenden Fakten nicht endgültig beantworten können.
Was man wohl schließen kann: Der Täter wollte durch sein Nachtatverhalten die Aufmerksamkeit weit vom Hölzl weglenken. Er selbst musste/wollte aber so schnell wie möglich zum Hölzl zurück. Eine Annahme wäre, er hatte dort ein Fahrzeug geparkt, das so schnell wie möglich entfernt werden musste. Der Grund für die Rückkehr muss jedenfalls ein außerordentlich wichtiger gewesen sein: Ansonsten wäre es kontraproduktiv gewesen, zum Hölzl zurückzukehren. Ohne die Taxifahrt dorthin wäre der Tatort möglicherweise niemals entdeckt worden.
Das würde aber auch bedeuten: Es war ein Einzeltäter. Ein Kompagnon hätte das Fahrzeug aus dem Hölzl entfernen können, während Prinz Eisenherz Richtung Nürnberg fuhr.