pepino schrieb:Irgendetwas muss ihn so getroffen haben, dass er sich keinen anderen Ausweg wusste.
Das sehe ich ganz genau so. Allerdings scheint mir sein Schweigen mehr Taktik bzw. das Beratungsergebnis zu sein. Er muss sich erst mal seine Situation bewusst machen, sie annehmen und nun alles abwägen. Das momentane Schweigen ist aus seiner Sicht verständlich. "Kopflos" hat er schonmal gehandelt und es hat ihn in höchstem Maße beschädigt (das Opfer selbstverständlich in erster Linie!). Sein Leben hat einen Mordsschlag bekommen und nun will er wohl nicht mehr so überstürzt und kopflos agieren. Es ist auch das einzige, was nur er weiß, was alle anderen wissen wollen und worüber er allein die Möglichkeit hat, es rauszulassen oder nicht. Hier kann er spüren, dass man von ihm etwas will, das er geben kann oder nicht. Solange er das Wissen für sich behält, ist das Interesse an ihm sehr groß, das Geheimnis zu erfahren. Hat er es preisgegeben, wird er bald vergessen sein. Also, was wird er tun?
Er wird drüber nachdenken, warum es soweit gekommen ist. Es ist nie einer allein an einem Konflikt beteiligt.
Ich denke, dass die Ermittlungsbehörden durch Befragungen in seinem Freundeskreis, Arbeitsplatz usw. gute Chancen haben, etwas besser als wir hier an das große Geheimnis heranzukommen. Dieser Personenkreis hat kein Zeugnisverweigerungsrecht. Man kann schauen, wie er finanziell stand. Hatte er Ausstände? Man kann versuchen, rauszubringen, welche Pläne er hatte, Vorlieben, Hobbys, Neigungen usw. Man wird seine Wohnung durchsucht haben, da findet sich normalerweise sehr viel, was über die Persönlichkeit Auskunft gibt.
Ich denke, dass die Ermittler da schon ein ganz deutliches Bild zusammen gepuzzlet haben.