Verschwunden! Kim ließ ihre Tochter zurück

@Katinka1971

Katinka1971 schrieb:Ich finde es nicht realistisch, dass nie Oma oder Mutter mal einfach so vor der Tür standen, weil gerade in der Nähe.

Kann ja sein, dass sie zwischendurch vor der Tür standen, dass ihnen aber gar nicht aufgemacht wurde. Wir wissens nicht. Sollte an der Lügerei des Ehemannes tatsächlich etwas dran sein, so wird ihnen schon irgendetwas eingefallen sein, um die Familie nicht zu empfangen. Wenn sich Kim ihm immer mehr angepasst und ihre Freunde vernachlässigt hat, dann wird er auch diesbezüglich Einfluss auf sie ausgeübt haben.

Ich sag mal so, bei uns wohnen auch viele verheiratete Kinder in der Nähe der Eltern. Wir wohnen auf einem Dorf. Bei einigen ist es wirklich üblich, dass Tochter mit Enkelchen lieber bei den Großeltern auftauchen. Warum auch immer. Vielleicht weil es bei Mama immer was zu essen gibt oder man einfach zu Hause raus möchte. Keine Ahnung. Bei meinen Eltern und mir war und ist es eher ausgeglichen. Aber wie gesagt, ich kenne Familien, wo die Kinder viel öfters bei ihren Eltern in der Wohnung sind.

@Robin76

Robin76 schrieb:Sollte an der Lügerei des Ehemannes tatsächlich etwas dran sein, so wird ihnen schon irgendetwas eingefallen sein, um die Familie nicht zu empfangen.

Gerade mit Baby/Kleinkind liegt die Ausrede auf der Hand: Der/die Kleine schläft noch unregelmäßig, wir kommen lieber vorbei, wenn er/sie ausgeschlafen hat und es uns passt, als dass zur Schlafenszeit jemand vor der Tür steht und das Kind weckt. Außerdem finde ich es in dem Alter ehrlich gesagt schon fast normal, dass eher die Oma / Mutter zum Essen oder Kaffee/Kuchen einlädt als umgekehrt. Wenn ich so zurückdenke, als ich Anfang 20 war, war ich auch weitaus öfter bei meinen Eltern zu Besuch als die bei mir, einfach, weil man sich in dem Alter immer noch gern von den Eltern umsorgen lässt und das genießt, mal nicht selbst kochen zu müssen und evtl. auch das die einzigen Gelegenheiten sind, wo man überhaupt mal was "Anständiges" zu essen bekommt und nicht nur Fastfood und TK-Ware. ;)

@Feelee
Genau :) :) und vor allem kann man dann seinem eigenen Chaos entfliehen und mal für kurze Zeit alles hinter sich lassen.

Wir wissen zwar, dass er voraussichtlich sehr viel lügt, aber ich bin echt gespannt, was die neuen Freundinnen vor Gericht erzählen, wenn überhaupt. Mich würde interessieren, was er diesen über Kim erzählt hat.

Dass man lieber wohin geht, ist zwar oft so, aber es schützt einen doch nicht davor, dass da mal jemand vorbei schaut. Und einfach nicht aufmachen? Die Chance, dass das Kind weint, man den Fernseher hört, den Staubsauger, ist doch sehr hoch und das muss man dann später erklären ............



Natürlich hängt es auch davon ab, wie jemand das beurteilt, was er selbst für ein Empfinden hat. Oder was man von demjenigen gewohnt ist. (Meine Schwiegermutter findet meinen Haushalt chaotisch ;-) wenn nur eine Zeitung herumliegt.)






Was mir aber gerade wieder auffällt in den letzten Antworten, ist, dass auch hier die Lügen ausschließlich ihm angelastet werden.


OK, vielleicht bin ich da vorbelastet. Aber wir haben ein Ehepaar im Freundeskreis, die beide - auch ohne Not - lügen, auch wenn ihnen klar sein muss, dass ihr Gegenüber weiss das gelogen wird. Oder eine Lüge überhaupt nicht notwendig ist und sie erst durch die Lüge überhaupt in Schwierigkeiten bringen wird.
Da geben sich beide nichts.

Mir ist es egal, ich ignoriere es, insofern lasse ich mich einfach nicht drauf ein und nehme nichts davon ernst. Insofern kann ich gut damit umgehen.

Aber ich erlebe halt auch, wie viele - denen die eine Person emotional näher steht - alles auf den Partner schieben und somit den Konflikten mit der nahestehenden Person aus dem Weg gehen können.

Katinka1971 schrieb:OK, vielleicht bin ich da vorbelastet. Aber wir haben ein Ehepaar im Freundeskreis, die beide - auch ohne Not - lügen, auch wenn ihnen klar sein muss, dass ihr Gegenüber weiss das gelogen wird. Oder eine Lüge überhaupt nicht notwendig ist und sie erst durch die Lüge überhaupt in Schwierigkeiten bringen wird.
Da geben sich beide nichts.

Das ist ja auch logisch, wenn der eine lügt, muss der Andere mitlügen, damit er nicht bloßgestellt wird vor Anderen, ansonsten hängt ja der Haussegen schief, wenn er was erzählt und sie sagt: "Hä? Was erzählst du denn da, das stimmt doch gar nicht!" Es ist schon erstaunlich, wozu viele in einer Partnerschaft bereit sind zu lügen und zu vertuschen, nur damit nach außen der schöne Schein gewahrt wird. Ich finde auch, es ist zwar verständlich, aber auch durch die rosarote Brille betrachtet, dass Kim's Familie ihm allein die Lügen anlastet bzw. Kim davon total ausgeklammert wird. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass das alles ohne ihr Wissen lief. Ihr Verschwinden könnte daher auch einfach nur dem zunehmenden Druck geschuldet sein, der auf ihr lastete durch all die Lügen und Heimlichkeiten. Sie war vielleicht einfach der Part dieser Allianz, der noch ein Gewissen hatte.

Für mich kommt es immer darauf an- wie die Indizenlage ausschaut...
Sicherlich - ein Verbrechen ohne Leiche- ist immer schlecht...
Alleine schon für die Angehörigen- aber... wenn die Indizienkette so schlüssig ist, dass kein anderes Szenario denkbar wäre- bin ich der Meinung, dass eine Verurteilung unabdingbar ist...
Soweit es jetzt wohl ausschaut, spricht die Spurenlage im Haus- eindeutig dafür, dass Kim dort getötet wurde... das wäre dann der Kernpunkt.... ohne diesen Punkt, wäre eine Anklage wohl unmöglich... Ich bin mal gespannt, aber ich glaube, dass wir das Ausmaß der Spurenlage hier noch nicht im ganzen Umfang kennen...

@Katinka1971
Wenn es jetzt wirklich darum geht, dass man davon ausgehen kann, dass Kim tot ist... beziehen sich die "Lügen" nur noch auf den Ehemann... Kim kann hier ja nichts angelastet werden...
Ich persönlich gehe aber stark davon aus, dass Kim in das "Geflecht" involviert war... Der Brief den sie verfasst hat, deutet ja schon einiges an.... weiß man eigentlich für wen er bestimmt war?

"Die Experten der Spurensicherung sind sich ziemlich sicher, dass die Kerpenerin im Keller getötet wurde. Während Kims Mutter in Kerpen erzählt haben soll, ihre Tochter sei auf dem Grundstück vergraben, haben die Ermittler Hinweise, dass die junge Frau mit einem Auto weggebracht worden sein soll."


Mich würde man interessieren, welche Hinweise es dafür gibt, dass Kim mit einem Auto weggebracht wurde...?



"Im Januar 2014 verhafteten die Ermittler Kim Mirgels Ehemann wegen Totschlags. „Der Haftbefehl ist aufgrund von Blutspuren im Keller des Hauses und weiterer Indizien ausgestellt worden“, erklärte der damalige Oberstaatsanwalt Alf Willwacher."


Weiterhin frage ich mich, warum man die Spuren erst so spät gefunden hat... es wurde ja berichtet, dass zuvor schon Spurensicherungen stattgefunden haben sollen...

@Nummer33

Ist denn der Inhalt des Briefes öffentlich?

@Nummer33

Ist denn der Inhalt des Briefes öffentlich?

Indizien sind aber Auslegungssache. Das sind halt keine Beweise. Und das verursacht mir Bauchgrummel.



Da gibt es ein angenommenes Szenario und die Indizien dazu und darauf beruht dann eine Verurteilung.





Ich habe immer mehr das Gefühl, dass es weniger um “Im Zweifel für den Angeklagten“ geht, als darum, dass der Angeklagte inzwischen beweisen muss, dass er es nicht war. Aber das ist jetzt wieder ein allgemeines Gefühl, unabhängig von einem speziellen Fall.

@Katinka1971
Nein, soweit ich weiß, wurden bei XY nur Passagen aus dem Brief gezeigt...

Neuer Artikel im Kölner Stadtanzeiger:

Prozess wegen Totschlags ohne Leiche Angeklagter hielt Großmutter der Vermissten vom Keller fern
Erstellt 15.09.2015
Kim M. aus Kerpen wurde 2012 zuletzt gesehen. Foto: Polizei
Im Prozess gegen den 33-jährigen Ehemann der vermissten Kim M. hat deren Großmutter ausgesagt. Der Angeklagte soll sie vom Betreten des Kellers des Kerpener Einfamilienhauses abgehalten haben, mit der Begründung, dort sei eine Schlange. Von Bettina Jochheim
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Köln/Kerpen.

Gab es im März 2012 tatsächlich eine Schlange im Keller des Kerpener Einfamilienhauses, in dem Kim M., ihr Ehemann sowie die gemeinsame Tochter damals lebten? Oder warum sollte die 72-jährige Großmutter von Kim M. wenige Tage nach dem Verschwinden ihrer Enkelin den Keller nicht betreten?

Wenige Tage nach dem 12. März 2012, dem Tag, an dem die damals 23-Jährige zum letzten Mal lebend gesehen worden sein soll, musste das Haus der jungen Familie geräumt werden, da es kurz zuvor zwangsversteigert worden war. Die 72-jährige Großmutter bot dem Ehemann, der sich nun vor der 5. Großen Strafkammer des Landgerichts Köln wegen des Verdachts der Tötung seiner Ehefrau verantworten muss, an, ihm bei der Räumung zu helfen. Unter anderem wollte sie Kartons im Keller packen. Doch war die Tür verschlossen und zusätzlich mit Klebeband abgedichtet. Auf die Frage der 72-Jährigen, die gestern als Zeugin gehört wurde, warum die Tür derart verriegelt sei, soll der 33 Jahre alte Angeklagte Jens-Peter M. erzählt haben, im Keller sei eine Schlange. Er habe eine Falle aufgebaut, um sie zu fangen. Um niemanden in Gefahr zu bringen, habe er die Tür auf diese Weise verschlossen.

Blutspuren im Keller

Monate später wurden im Keller – das Haus wird längst von neuen Eigentümern bewohnt – Blutspuren gefunden, die vom Landeskriminalamt ausgewertet und der vermissten Kim M. zugeordnet wurden. Dies und weitere Ermittlungserkenntnisse hatten schließlich zur Verhaftung von Jens-Peter M. geführt, gleichwohl dieser beteuert, seine Frau sei nach einem Streit über massive finanzielle Engpässe in ein schwarzes Auto gestiegen und sei seitdem verschwunden. Aufmerksam, den Blick nach unten gerichtet, verfolgte der Angeklagte tagelang die Zeugenaussagen der Familienangehörigen.
Mehr dazu

Kim M. aus Kerpen wurde 2012 zuletzt gesehen.
Prozess wegen Totschlags ohne Leiche
Mutter der vermissten Kim M. bezeichnet Angeklagten als Lügner

Immer mehr Geld geliehen

Nur gelegentlich schaute er auf, insbesondere als die Großmutter der Vermissten unter Tränen beschrieb, wie sehr sie Jens-Peter M. in ihr Herz geschlossen hatte. Immer wieder, so schilderte sie, habe sie ihm Geld geliehen. Allerdings räumte sie ein, dass auch ihre Enkelin von den Leihgaben – bis auf einmal – stets gewusst habe. Voller Vertrauen verlieh auch ein 32-jähriger Nachbar, der Diplom-Informatiker ist und gemeinsam mit Jens-Peter M. einen Nebenerwerb anstrebte, einen vierstelligen Betrag. Mit einer Wurstbude in Sindorf sollte schnelles Geld gemacht werden. Als der 32-jährige Zeuge den Imbisswagen jedoch in Augenschein nehmen wollte, sei er vom Angeklagten vertröstet worden. „Ich wusste, er hat mich total verarscht.“ Einen Teil der Schulden habe er inzwischen zurückerhalten. Der Prozess wird Mittwoch fortgesetzt.

http://www.ksta.de/kerpen/sote-vermisste-kim-kerpen-angeklagter-indizienprozess-totschla,15189188,31813508.html

Zusätzlich mit Klebeband abgedichtet? Das spricht doch eher dafür, dass kein Geruch nach aussen dringen sollte. Es sei denn es waren größere Lücken, wo eine Schlange hindurch kriechen hätte können.

Die Familie hat ihm zu diesem Zeitpunkt noch vertraut. Aber ansonsten hätten doch bei dieser Verriegelungsaktion alle Alarmglocken klingeln müssen. Enkelin verschwunden, Keller verriegelt. Das schreit einfach nur zum Himmel. Sollte Kim damals noch im Keller gelegen haben, spielte er aber auch mit dem Feuer. Einerseits wurde das Haus schon geräumt und andererseits eine Leiche im Keller? Hat er sie eventuell mit in einen Schuttcontainer geworfen oder mit Altmüll entsorgt. Mir sträuben sich die Haare. Bei dieser Umzugsaktion dürfte es auch nicht verdächtig erschienen sein, wenn er sie eingewickelt in einen Teppich oder in einem Karton hinausgetragen hätte.

ich glaube ihm, dass er seiner Meinung nach eine Schlange im Keller hatte.

meine Erklärung:

viele Menschen neigen dazu, andere Menschen mit Tiernamen zu bedenken.
dumme Kuh, alberne Gans, alter Esel, falsche Schlange ...um mal nur einige Begriffe zu nennen.

So konnte er durchaus davon reden, dass er ein Geheimnis im Keller hütete, ohne Kim beim Namen zu nennen.

Zumindest ist jetzt eins klar: Kim wusste von den Geldbeträgen, die die Oma zugeschustert hat, also auch von der angeblichen Krebserkrankung. Inwiefern er IHR die auch vorgespielt hat, ist dabei natürlich fraglich. Hätte sie das falsche Spiel durchschaut oder bewusst mitgespielt, wäre es noch ein Grund mehr, aus Scham zu verschwinden und sich nicht mehr bei der Familie melden zu wollen, sprichwörtlich lieber tot zu sein (oder es evtl. auch zu sein durch Suizid). Das sind schon massive Probleme, die sie da hatte, zusätzlich zur Depression, zu der sie eh schon neigte - es haben schon Leute aus geringerem Anlass einfach alles hinter sich gelassen.

Mit dem Klebeband wäre interessant, wo das war. War es nur an größeren Ritzen (unter der Tür z.B.) wo eine Schlange sich hätte durchwinden können? Oder auch da, wo eine Schlange eigentlich nicht durchgepasst hätte? Letzteres macht keinen Sinn.

die Geschichte von einer wirkliche (Gift)schlange im Keller macht sowieso keinen Sinn.

Ich finde das Details zu den Blutspuren intersannt werden könnten....
Ich denke mal, dass die Menge - und die Positionierung- bei den Ermittlungen, großen Aufschluss gegeben haben könnten- wenn daraus die Schlussfolgerung gezogen werden kann-, dass Kim tot ist...
So weit ich gelesen habe, befanden sich diese auf der Treppe, sowie in einer Kellerecke?

@Nummer33

Nummer33 schrieb:sowie in einer Kellerecke?

Spricht für mich sogar noch dafür, dass Kim eventuell auch schwer verletzt (kauerte eventuell in der Kellerecke) in den Keller gebracht wurde, weil sie vielleicht abhauen oder die Lügen aufdecken wollte. Dort wurde sie ggf. sogar eingesperrt bis sie schließlich verstarb. Vielleicht hat er sie ja zusammen mit einer Giftschlange eingesperrt (Ironie aus). Ich weiß hier nicht angebracht. Aber mittlerweile würde ich dem EM alles zutrauen.

Das mit der Schlange ist natürlich Quatsch. Aber ist es eigentlich in dieser Gegend üblich, dass sich manchmal Schlangen im Keller verirren?