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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

5.168 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 15:00
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Aber er soll - glaubt man Gerüchten so wie dem von der oben schon angesprochenen "Wachsleiche" - sofort bei seinem Auffinden immer wieder von einer Frau im blauen Kleid gesprochen haben.
Wenn aus seinen Aussagen nur zu erkennen war, dass er eine solche Frau gesehen hat, das aber zeitlich nicht einzuordnen war, dann hat man vermutlich nicht gedacht, dass sie dort in der Nähe umgebracht wurde und die Leiche dort noch liegt. Sondern in Verbindung mit der "Friedhof-Auto-Kofferraum" Aussage, dass er sie allenfalls vor der Tat gesehen hat.
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Wie intensiv er wirklich befragt worden ist, ggfls. von Personen, die mit älteren/dementen Menschen geschult waren, darüber wissen wir ja nichts.
Vermutlich wohl eher nicht - ich weiß nicht, wie weit man damals mit solchen Krankheitsbildern war und ob man da überhaupt jemanden zur Verfügung hatte, der das beurteilen konnte, wie zuverlässig diese Aussagen sind. Heute würde man das vermutlich können, aber damals hat man das womöglich als "Ach, der ist doch ganz verwirrt, das bringt doch nix, lassen wir den alten Mann in Frieden..." angesehen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 15:23
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Weiß jemand, wie weit der Fundort von Juttas Leiche von der Stelle weg war, wo der alte Mann gefunden worden ist?
Das habe ich gefunden:
Nachdem der Angeklagte sich vergewissert hatte, dass ... tot war, wurde ihm klar, dass
er so schnell wie möglich flüchten musste, um unentdeckt zu bleiben. Da er befürchtete,
auf dem Waldweg, von dem er gekommen war, auf andere Menschen zu treffen, stieg er
den Hang nach oben hinauf, bis er nach etwa 60 Metern zu einer Hütte kam. Diese Hütte
hatten ... und ... die auf dem angrenzenden Grundstück in ... wohnten, erbaut.

In nur wenigen Metern Entfernung zur Hütte, an einem alten Brunnen, bemerkte der Angeklagte
einen alten Mann, ..., der dort eingekotet, mit blutigen Kratzern an Armen und
Beinen und offensichtlich verwirrt auf dem Boden saß und den Angeklagten seinerseits
jedoch nicht zu bemerken schien.
Quelle: Urteil, S. 12
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Und wenn man dem Urteil folgt hat der Täter Jutta ja auch nur deshalb umgebracht, weil er nicht glaubte, dass sie ihn nicht bei der Polizei melden würde.
Das leuchtet mir nicht ein, dass P. F., als er älter war, naiver gewesen sein soll als in jungem Alter. Auch nicht nach der (aus seiner Sicht) schlechten Erfahrung mit der Versicherungsvertreterin, die ihm Knast einbrockte.
Zitat von watnuwatnu schrieb:Er ließ sie zum Schluss aus der Wohnung gehen, wobei sie wieder versprach, nicht zur Polizei zu gehen. Der Angeklagte, der nun glaubte, seine Manipulationen und Einschüchterungen seien erfolgreich gewesen und sich daher in Sicherheit wog [...]

Aufgrund dieser Tat verurteilte das Landgericht Kiel den Angeklagten wegen fortgesetzter Vergewaltigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren.

Diese Haftstrafe hielt den Angeklagten jedoch nicht davon ab, erneut straffällig zu werden. Einige Zeit nach Verbüßung dieser Haftstrafe [...]
vergewaltigte er brutal die Tresenkraft, die er von vorherigen Besuchen der Gaststätte kannte. Er ließ sie auch am Leben.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Mit solcherart „Drehbuch“ wird Stimmung gemacht und das sollte meinem Empfinden nach in keinem Urteil stehen.
"Drehbuch" dachte ich auch beim ersten Lesen. Ich empfinde die puren Annahmen des Gerichts stellenweise als dick aufgetragen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 15:44
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:"Friedhof-Auto-Kofferraum" Aussage
Wann genau war die eigentlich? War die schon vor/während der intensiven Suche im Wald bekannt? Wenn ja, dann ist das ein weiterer Zufall, der dem Täter in die Hände spielte. Der Fall hat schon so einige Merkwürdigkeiten.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 16:06
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Der alte Mann hat ihm ja nichts getan.
Dass P. F. den Senior am Leben ließ, liegt vielleicht auch daran, dass sich seine Aggression/Perversion/Grausamkeit v. a. gegen Frauen richtet (?)
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde in Bezug auf männliche Geschädigte nur der Vorfall mit dem Cousin an den Bahngleisen erwähnt.
(O. g. wollte ich eigentlich schon im vorherigen Post schreiben.)


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 16:17
Zitat von watnuwatnu schrieb:Das leuchtet mir nicht ein, dass P. F., als er älter war, naiver gewesen sein soll als in jungem Alter. Auch nicht nach der (aus seiner Sicht) schlechten Erfahrung mit der Versicherungsvertreterin, die ihm Knast einbrockte.
Die Versicherungsvertrterin hat er 1992 überfallen, also nach der Tat gegen Jutta H.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 16:31
Was ich an dem Fall sehr erschreckend finde: der Waldweg ist nur etwa 400 Meter lang. Dazu hat man an einigen Stellen (auch da, wo der Angriff stattgefunden hat) eine gute Übersicht über den Weg (wir haben es ja auf Fotos und Filmaufnahmen hier gesehen). Zudem war sicherlich einige Menschen an dem Tag auf dem Weg unterwegs. (Ich denke mal, deutlich mehr als die im Urteil genannten "Zeugen".) Zudem gibt es noch den Friedhofsweg, aus dem jederzeit jemand hätte auftauchen können. Der Täter muss sich ja selbst längere Zeit auf dem Waldweg aufgehalten haben bzw. ist den Weg vom Schwimmbad hochgegangen (hinter Jutta?). Und dennoch hat das Verbrechen unbemerkt stattfinden und der Täter unerkannt bleiben können. Eine unglaubliche Abgebrühtheit des Täters, der damit unverschämtes "Glück" gehabt hat.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 16:41
Zitat von watnuwatnu schrieb:Das leuchtet mir nicht ein, dass P. F., als er älter war, naiver gewesen sein soll als in jungem Alter. Auch nicht nach der (aus seiner Sicht) schlechten Erfahrung mit der Versicherungsvertreterin, die ihm Knast einbrockte.
Für mich ist es ein plausible Erklärung, dass er eher am Fall Jutta H. "gelernt" hat, dass es nicht unbedingt "sinnvoll" ist, das Opfer zu ermorden. Eben weil Morde mit erheblich großem und öffentlichkeitwirksamen Fahndungsmaßnahmen der Polizei einhergehen und weil dafür auch eine erheblich höhere Strafe droht als für eine Vergewaltigung.
Er hat zu dem VE01 gesagt, dass ein anderer Täter in einem Cold Case aus Köln den Fehler gemacht hat, am Ort der Tat wohnen zu bleiben und nicht ganz weit weg zu ziehen, woraus das Gericht schlussfolgert, dass er diese getan hat, nachdem der Fall zum ersten Mal bei XY gezeigt wurde. Außerdem war er unmittelbar nach der Tat wochenlang arbeitsunfähig.
Ich denke, dass dass man daraus sehen kann, dass er die Ermittlungen der Polizei und die Angst als Täter identifiziert zu werden als sehr bedrohlich erlebt hat und könnte mir vorstellen, dass er daraus dann "gelernt" hat, dass es "güstiger" ist, sein Opfer nach einer Vergewaltigung nicht umzubringen.

Hinzu kommt aber auch, dass es offenbar für ihn eine Art "Tatmuster" ist, nach der Tat mit dem Opfer zu verhandeln, ob er es am Leben lässt oder tötet und versucht, ihm das Versprechen abzupressen, nicht zur Polizei zu gehen. Mag sein, dass da durchaus sadistische Aspekte eine Rolle bei spielen, weil er so noch mal demonstrieren kann, wie extrem viel Macht er in dem Moment über die Frauen hat, sozusagen als Entscheider über Leben oder Tod.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass die Diskussion aus seiner Sicht sogar "ergebnisoffen" war, er also je nach Verlauf entschieden hat, das Opfer am Leben zu lassen. Und das kann von der individuellen Reaktion des Opfer abhängig gewesen sein, bzw. seiner persönlichen Interpretation der Reaktion, ob das Opfer im also a) überhaupt zugesichert hat, nicht zur Polizei zu gehen und b) ob er diese Aussage als glaubwürdig eingestuft hat. Bei der Versicherungsmaklerin war er sich seiner Sache ja sogar so sicher, dass er sie noch zum Auto gebracht hat und ihr noch die Scheiben frei gekratzt hat.

Seine Einschätzung könnte auch damit zusammenhängen, dass Jutta noch extrem jung war und sie nach der Vergewaltigung vielleicht sichtbar verletzt war, die Kleider teilw. zerschnitten und sicher auch deutlich sichtbar verschmutzt. Es war ihm wohl klar, dass wenn eine 15 jährige in dem Zustand nach Hause kommt, es nicht allein in ihrer Entscheidung liegen wird, ob die Tat angezeigt wird.


Im Urteil findet sich folgender Satz zu einer anderen seiner Taten:
Der Angeklagte war davon überzeugt, ... so manipulieren zu können, dass sie wegen der Vergewaltigung nicht zur Polizei gehen würde.
Quelle: https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/LARE250000509

Dabei muss man meiner Meinung nach auch bedenken, dass er diese Fähigkeiten zur Manipulation anderer Menschen über die Jahre hin sicher ausgebaut, trainiert und verfeinert hat und damit ja offenbar auch oft genug erfolgreich war. Er diesebezüglich also ein ziemlich großes Selbstbewusstsein aufgebaut haben dürfte und der Meinung war, er können die Reaktionen von anderen Menschen gut einschätzen und lenken.
Vielleicht war er diesebezüglich 1986 einfach noch unsicherer und sich seiner Sache nicht so sicher, wie er es später bei den anderen Opfern war.

Als Erklärung, warum er Jutta getötet hat, die späteren Opfer aber nicht, reicht mir aus, dass er bei ihr nicht den Eindruck hatte, mit seiner Forderung, sie solle nicht zur Polizei gehen, erfolgreich war - falls er es denn bei ihr überhaupt versucht hat, das Urteil geht ja davon aus:
Entsprechend seiner manipulativen Persönlichkeit versuchte er noch, auf sein Opfer einzureden und es davon zu überzeugen, wegen der Tat nicht zur Polizei zu gehen. Einen solchen Versuch gab er schnell wieder auf. Bei der Reaktion von ... und den Schmerzen und der Pein, die er ihr bereitet hatte, wich dieser Versuch schnell der Einsicht, dass sein Opfer niemals dazu bereit sein konnte und würde, vielmehr die Tat anzeigen musste, sobald sie sich seinem Zugriff entzogen fühlen konnte und die Möglichkeit hierzu haben würde.
Quelle: https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/LARE250000509

Das kann an der Einschätzung seiner eigenen Fähigkeiten, andere menschen zu manipulirern und zu dominieren gelegen haben oder an ihrer Reaktion. Wenn sie sich nicht hat einschüchtern lassen, selbst wenn das nur sein Eindruck war, dann war das ihr Todesurteil und das steht auch nicht im Gegensatz zu den späteren Taten für mich.

Zu sagen, er hat doch später die Frauen leben lassen, dann hätte er das auch bei Jutta getan, denn da war er ja noch jünger, ist mir einfach zu platt.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 16:50
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Die Versicherungsvertrterin hat er 1992 überfallen, also nach der Tat gegen Jutta H.
Und deshalb leuchtet es mir ja nicht ein. Als P. F. älter war, ließ er 2 Frauen am Leben, die ihn sogar kannten. Nach dem Knast wegen der Versicherungsvertreterin ließ er die Tresenkraft am Leben.
Als er jünger war - also ohne o. g. Lebenserfahrung - tötete er Jutta, die ihn nicht kannte und die er laut Urteil so eingeschüchtert haben soll, dass sie keinen Laut von sich gab. Obwohl diese Einschüchterung so gut gelungen war, hatte er bei dem Mädchen Jutta größere Bedenken als bei den beiden Frauen.
"1992" usw. hatte ich ja schon im u. g. Post erwähnt. Deshalb wiederholte bzw. zitierte ich heute nicht alles:
Zitat von watnuwatnu schrieb:1.
Warum soll der Täter, als er jung war, überlegt und vorsorglich die ihm nicht bekannte J. H. getötet haben, damit sie ihn nicht beschreiben/identifizieren konnte; soll aber Jahre später nach abscheulichen Taten die vergewaltigten Frauen am Leben gelassen haben, obwohl sie ihn kannten?

Z. B. die in seiner Wohnung brutal vergewaltigte u. g. Geschädigte und danach die u. g. Tresenkraft:

Im Januar 1992, als der Angeklagte bereits mit ... zusammen in Kiel wohnte, traf er auf die Versicherungsvertreterin [...]. Der Angeklagte schloss bei ihr eine Hausrats- und Haftpflichtversicherung ab.
[...]
Link zum kpl. Post: Beitrag von watnu (Seite 263)


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 17:27
Zitat von watnuwatnu schrieb:Und deshalb leuchtet es mir ja nicht ein. Als P. F. älter war, ließ er 2 Frauen am Leben, die ihn sogar kannten. Nach dem Knast wegen der Versicherungsvertreterin ließ er die Tresenkraft am Leben.
Als er jünger war - also ohne o. g. Lebenserfahrung - tötete er Jutta, die ihn nicht kannte und die er laut Urteil so eingeschüchtert haben soll, dass sie keinen Laut von sich gab. Obwohl diese Einschüchterung so gut gelungen war, hatte er bei dem Mädchen Jutta größere Bedenken als bei den beiden Frauen.
Vielleicht ist es ja so, dass ihn die Ermordung des Mädchens langfristig seelisch belastet hat. Vielleicht nicht extrem, aber vielleicht hat es ihm immer mal unangenehme Gefühle erzeugt. Deswegen wollte er das später vermeiden. Vielleicht auch so eine Art von "Ungeschehenmachen".

Die Sache mit dem Umzug: wie war seine Denkweise dabei? Wenn er nicht gesehen wurde, was sollte ihm dann in der Umgebung drohen? Wohl eher war im klar, dass er Vergewaltigungen weiter begehen wird, und als notorischer Sexualstraftäter (und erwischt wird), der in der Nähe von Lindenfels wohnte, wäre er (wahrscheinlich) schneller in Verdacht geraten.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 18:44
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Wann genau war die eigentlich? War die schon vor/während der intensiven Suche im Wald bekannt? Wenn ja, dann ist das ein weiterer Zufall, der dem Täter in die Hände spielte
Stimmt, ich war davon ausgegangen, dass diese Aussage relativ bald nach dem Verschwinden getätigt wurde - aber das muss ja nicht unbedingt so sein, sondern nur zwischen der Tat und der XY-Sendung.

Aber vermutlich doch relativ bald, wenn die Darstellung stimmt, dass es den Leuten schon damals komisch vorkam, was sie da beobachtet haben. Die werden sich also vermutlich gleich gemeldet haben, als sie von dem Verschwinden erfahren haben.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 18:46
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Sache mit dem Umzug: wie war seine Denkweise dabei? Wenn er nicht gesehen wurde, was sollte ihm dann in der Umgebung drohen? Wohl eher war im klar, dass er Vergewaltigungen weiter begehen wird, und als notorischer Sexualstraftäter (und erwischt wird), der in der Nähe von Lindenfels wohnte, wäre er (wahrscheinlich) schneller in Verdacht geraten.
1987 ist er umgezogen, nicht weil er „neu anfangen“ wollte, sondern weil er wusste, dass er gerade ein 15-jähriges Mädchen ermordet und im Wald verscharrt hatte – und noch niemand wusste, dass er’s war. So jemand bleibt nicht in der Nachbarschaft, wo Leute Fragen stellen könnten wie: „Warst du nicht neulich noch mit 'nem Spaten unterwegs?“ Statt sich der Verantwortung zu stellen, zog er einfach weiter, wie ein schlechter Mieter, der nachts auszieht und die Schlüssel in den Briefkasten wirft. Es war kein Neuanfang – es war eine präventive Flucht vor einer Wahrheit, die ihm noch nicht auf die Füße gefallen war.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 18:56
Zitat von watnuwatnu schrieb:Und deshalb leuchtet es mir ja nicht ein. Als P. F. älter war, ließ er 2 Frauen am Leben, die ihn sogar kannten. Nach dem Knast wegen der Versicherungsvertreterin ließ er die Tresenkraft am Leben.
Als er jünger war - also ohne o. g. Lebenserfahrung - tötete er Jutta, die ihn nicht kannte und die er laut Urteil so eingeschüchtert haben soll, dass sie keinen Laut von sich gab. Obwohl diese Einschüchterung so gut gelungen war, hatte er bei dem Mädchen Jutta größere Bedenken als bei den beiden Frauen.
P. F. tötete Jutta nicht, weil sie gefährlich war – sondern weil er sich noch nicht zutraute, das Risiko anders zu kontrollieren. Später, mit mehr Tätererfahrung, lernte er: Man muss nicht töten, wenn man gut genug manipuliert


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 19:16
Zitat von Don_VitoDon_Vito schrieb:1987 ist er umgezogen, nicht weil er „neu anfangen“ wollte, sondern weil er wusste, dass er gerade ein 15-jähriges Mädchen ermordet und im Wald verscharrt hatte – und noch niemand wusste, dass er’s war. So jemand bleibt nicht in der Nachbarschaft, wo Leute Fragen stellen könnten wie: „Warst du nicht neulich noch mit 'nem Spaten unterwegs?“ Statt sich der Verantwortung zu stellen, zog er einfach weiter, wie ein schlechter Mieter, der nachts auszieht und die Schlüssel in den Briefkasten wirft. Es war kein Neuanfang – es war eine präventive Flucht vor einer Wahrheit, die ihm noch nicht auf die Füße gefallen war.
Von Neuanfang hatte ich überhaupt nicht geredet. Wenn er mit einem Spaten in Tatortnähe gesehen worden wäre, wäre ein Wegzug eh zu spät gewesen, obwohl ich es psychologisch verstehen kann.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 19:17
Zitat von Don_VitoDon_Vito schrieb:Später, mit mehr Tätererfahrung, lernte er: Man muss nicht töten, wenn man gut genug manipuliert
Damit ist er ja nicht weit gekommen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 21:38
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Damit ist er ja nicht weit gekommen.
Er hielt sich aber für raffiniert, überlegen, unantastbar, eben ein klassischer Fall von dissozialer Selbstüberschätzung, gepaart mit manipulativer Größenfantasie....einer, der jede Therapie austrickst, jeden Gutachter an der Nase rumführt, jede Frau mit Drohungen kleinhält.
Er war - wie wir wissen - jedoch nie halb so schlau, wie er dachte, und das System nie halb so blöd, wie er hoffte.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

gestern um 21:42
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Von Neuanfang hatte ich überhaupt nicht geredet. Wenn er mit einem Spaten in Tatortnähe gesehen worden wäre, wäre ein Wegzug eh zu spät gewesen, obwohl ich es psychologisch verstehen kann.
Der Satz mit dem Spaten war natürlich bildlich gemeint -
es ging nicht darum, dass jemand ihn buchstäblich gesehen hat, sondern darum, dass er wusste, was er getan hatte, und eben nicht wusste, was andere vielleicht schon ahnten.
Und genau dieses Nicht-Wissen, diese Täter-Paranoia, bringt Leute wie ihn zum Umzug.
Nicht weil er erwischt worden war, sondern weil er die Gefahr nicht mehr einschätzen konnte. Prävention durch Flucht eben.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

um 12:42
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Vielleicht wurde dem Werkzeug einfach keine Bedeutung zugemessen? Und was wäre eine Erklärung dafür, wenn es tatsächlich zu dem Zeitpunkt dort nicht gelegen hätte?
Dass Werkzeug verstreut um eine Hütte herumliegt, ist nicht alltäglich. Deshalb finde ich es ungewöhnlich, dass es niemandem auf der Suche nach dem vermissten Senior bzw. dem vermissten Mädchen aufgefallen ist. Beide Hütten-Inhaber gaben an, das verstreute Werkzeug erst nach ihrem Urlaub entdeckt zu haben (S. u. g. Text aus dem Urteil).

Dies lässt die alternative Folgerung zu, dass das Werkzeug auch an einem späteren Tag von anderen Personen aus der Hütte geholt worden sein könnte. Z. B. von einem Dieb, der vor der Hütte nur den fehlenden Spaten als "wertvoll" erachtete oder von spielenden Kindern/Teens, die es achtlos auf den Boden warfen.

Jedenfalls hätte P. F. – zumal unter Zeitdruck – nur zum Graben benötigtes Werkzeug aus der Hütte holen müssen.
... sei etwa drei Tage vor dem WM Endspiel (Tag des Verschwindens der ...) mit seinen
Eltern in den Urlaub gefahren. Als er 10-12 Tage später wieder an der Hütte gewesen
sei, habe ein Spaten vor der Hütte gelegen, der andere Spaten sei verschwunden gewesen.
[...] So hat dies der Zeuge … auch bestätigt. Er habe mit ... die Hütte gebaut. Er sei dann in
den Sommerferien nach Italien in den Urlaub ... sei da nicht mit gewesen, und als er wiedergekommen sei, habe er die Hütte so vorgefunden, dass das Werkzeug verstreut um
die Hütte rumgelegen habe.
Serologischen / DNA-analytischen Untersuchung von Dr. …
vom 20.07.2021 ist zu entnehmen, dass die DNA-analytische Untersuchung am Übersandten
Spurenmaterial „Spaten, Stiel, Folie 1, Partikel 25“ eine Mischspur von mindestens
zwei Spurenlegern mit dominierendem Spurenanteil einer unbekannten männlichen
Person bzw. Treffermeldung in der DAD zu Herrn ... zum Ergebnis habe.[…]



Quelle: Urteil
Zitat von Don_VitoDon_Vito schrieb:Später, mit mehr Tätererfahrung, lernte er: Man muss nicht töten, wenn man gut genug manipuliert
Seine späteren Gefängnisstrafen – insbes. die nach der Vergewaltigung der Versicherungsvertreterin - hätten ihn dann entgegengesetzt belehrt.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

um 13:18
Zitat von watnuwatnu schrieb:Seine späteren Gefängnisstrafen – insbes. die nach der Vergewaltigung der Versicherungsvertreterin - hätten ihn dann entgegengesetzt belehrt.
Er hat aus dem Gefängnisaufenthalt aber nicht gelernt, dass man so etwas nicht mehr tut - sondern nur, dass man beim nächsten Mal besser aufpassen muss...also kein Lernprozess, nur "Tat-Optimierung".

Für Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstruktur (wie sie ihm attestiert wurde) ist Gefängnis kein moralischer Weckruf, sondern eine Betriebsstörung.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

um 13:57
Zitat von Don_VitoDon_Vito schrieb:Für Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstruktur (wie sie ihm attestiert wurde) ist Gefängnis kein moralischer Weckruf, sondern eine Betriebsstörung.
... die sich eher vermeiden lässt, wenn man Bekannte, die man brutalst vergewaltigt hat, nicht am Leben lässt. V. a., wenn es nur um die eigenen Interessen und nicht um Moral geht.


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