@UtePeis Ich bin der gleichen Meinung.
http://www.mdr.de/kripo-live/schmidt230.htmlDie Seite wurde am 7. Oktober 2013 aktualisiert.
Kripo live | 18.08.2013 | 19:50 Uhr Elisabeth Schmidt in Thale ermordet
Im Dezember 2011 ist eine junge Frau in Thale ums Leben gekommen. Die Feuerwehr fand sie beim Löschen einer brennenden Wohnung. Aber als das Feuer loderte, war die 26-Jährige schon längst tot gewesen.
Ein Mordfall in Thale beschäftigt die Magdeburger Kripo. Bei dem Opfer handelt es sich um Elisabeth Schmidt. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie 26 Jahre alt. Gefunden wurde sie nach einem Wohnungsbrand am Morgen des 14. Dezember 2011 in Thale. Das Feuer im ersten Stock des Hauses im Breiteweg brach zwischen 3 Uhr und 4 Uhr nachts aus. Es führte zu einem Großeinsatz der Feuerwehren aus Thale und Quedlinburg. Nach den Löscharbeiten fanden die Feuerwehrleute im Schlafbereich der Wohnung den Leichnam der jungen Frau.
Die erste Annahme der Ermittler war, dass die gefundene Person im Bett geraucht oder z.B. eine Kerze den Brand verursacht hat. Denn das Feuer war nahe des Bettes ausgebrochen – also genau dort, wo man den Leichnam fand. Doch Elisabeth Schmidt war, als das Feuer ausbrach, schon tot. Das hatte die Untersuchung der Leiche in der Rechtsmedizin Magdeburg eine Woche später ergeben. So wurden in den Atemöffnungen keine Rußbestandteile und im Blut kein Kohlenmonoxid festgestellt. Das Opfer hatte also bei Ausbruch des Brandes schon nicht mehr geatmet. Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass Elisabeth Schmidt erstochen wurde. Was genau in der Nacht ihres Todes geschah, ist jedoch ein großes Rätsel, das die Polizei mit Hilfe der öffentlichen Fahndung klären will.
Die 26-Jährige hatte an einer Klinik in Goslar eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht. Im Dezember 2011 befand sie sich gerade im dritten Lehrjahr. Meist übernachtete sie im Schwesternwohnheim, gleich neben dem Krankenhaus. Gelegentlich fuhr sie aber auch nach dem Dienst zu ihrem Freund nach Thale. Das Haus mit der Wohnung, in der Elisabeths Leiche gefunden wurde, gehört seinen Eltern. Der 37-Jährige wohnt in der Wohnung. In der Brandnacht war er allerdings auf Arbeit.
Der letzte Abend vor dem Tod
Am Abend des 13. Dezember 2011, einem Dienstag, hatte Elisabeth Schmidt Spätschicht in der Klinik. Gegen 22:40 Uhr verließ sie das Gebäude. Wohin sie dann ging, ist nicht bekannt. Ihren Eltern in Eisleben zufolge verlief die Zeit nach der Arbeit aber üblicherweise nach einem relativ festen Ritual. Demnach ging sie zuerst ins Heim, trank Kaffee, rauchte und duschte. Erst danach verließ sie das Heim und fuhr los – davon sind ihre Eltern überzeugt. Doch war Elisabeth Schmidt wirklich nach der Schicht noch im Schwesternwohnheim? Als zwischen 00:30 Uhr und 00:45 Uhr eine auf demselben Flur wohnende Freundin ins Heim kam, war Elisabeth jedenfalls nicht mehr da.
Ein auffälliges Auto
Es bleibt unklar, was Elisabeth Schmidt nach Arbeitsschluss gemacht hatte. Vielleicht ist ja jemandem ihr auffälliges Auto aufgefallen, eventuell bei einem Überholmanöver? Es handelt sich um einen Citröen Saxo mit Frontspoiler sowie einer schwarzen Motorhaube mit Lüftungsschlitz. Das Kennzeichen: Mansfelder Land. An der Fahrer- und der Beifahrertür sind verschiedene Aufkleber angebracht. Mit dem Wagen fuhr Elisabeth Schmidt in jener Nacht von Goslar nach Thale. Möglicherweise hat sie sich Zeit gelassen, denn sie wusste, dass ihr Freund erst in den frühen Morgenstunden von der Schicht heimkehrt.
Es gibt zwei Strecken von Goslar nach Thale. Beide führen über die B6. Entweder verlässt man diese auf Höhe Blankenburg, oder man fährt noch ein Stück weiter und erreicht Thale aus nördlicher Richtung über die L92 aus Richtung Timmenrode. Doch hat sie wirklich eine dieser beiden Routen genommen? Niemand hat gesehen, wann Elisabeth Schmidt in Thale eingetroffen ist.
Elisabeth war in jener Nacht zum ersten Mal allein in der Wohnung ihres Freundes und wollte hier warten, bis er nach Hause kommt. Ihr Freund ist überzeugt: Sie kam wie verabredet nach Schichtende und war dann auch allein in der Wohnung. Denn am Tag nach dem Brand fand er Elisabeths Kleidung im Badezimmer - so wie immer.
Wahrscheinlich kam der Täter, als sich Elisabeth bereits in der Wohnung aufhielt. Von außen durch die Fenster war die junge Frau womöglich gut zu erkennen. Außerdem stand ihr auffälliger Citröen Saxo vor dem Haus. Vielleicht hatte der Unbekannte einen Zweitschlüssel zur Wohnung, oder ihm wurde arglos geöffnet. Aufbruchsspuren gab es keine, und gestohlen wurde wohl auch nichts.
Zum Zeitpunkt der Tat waren Elisabeth und ihr Freund seit über einem Jahr zusammen und seit zwei Wochen verlobt. Sie wollten zusammenziehen, das Elternhaus ausbauen, sprachen über Kinder und hatten feste Zukunftspläne. Kennengelernt hatten sie sich bei einer Single-Börse im Internet. Sie heißt "Schwarzes Glück" und bringt Paare zusammen, die sich für Gothic und Dark Wave interessieren. Hat Elisabeth Schmidt hier eventuell noch weitere Personen kennengelernt?
Wer hat Elisabeth Schmidt in der Nacht vom 13. zum 14. Dezember 2011 gesehen? Entweder alleine oder mit dem Fahrzeug auf der Fahrt von Goslar nach Thale. Wer hat sie in Thale eintreffen sehen?