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Maria Baumer

9.924 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, 2012 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Maria Baumer

Maria Baumer

09.07.2020 um 20:45
Der Vorsitzende verteilt ein Schreiben eines Bruders des Angeklagten im Hinblick auf das Zeugnisverweigerungsrecht. Es sei relativ differenziert, erklärt er. Hammer schlägt deshalb vor: „Wir laden alle Brüder mal an einem Vormittag und dann soll jeder sagen, was er zu sagen bereit ist.“
Kann es sein, dass da einer der Brüder evtl. doch noch eine wahrheitsgemässe Aussage machen möchte? Für Angehörige gilt doch, dass sie entweder die Aussage verweigern dürfen oder aber wahrheitsgemäss aussagen müssen. Lügen ist vor Gericht nicht erlaubt, ausser für den Angeklagten.

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Maria Baumer

09.07.2020 um 20:47
@Hercule-Poirot
Ich bin keine Juristin, also verzeihe mir bitte die vielleicht dumme Frage:

Ist Lügen für den Angeklagten wirklich erlaubt? Macht er sich damit nicht auch strafbar?

Danke für die Aufklärung!


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Maria Baumer

09.07.2020 um 20:47
Zitat von emzemz schrieb:Wir wissen nicht, was der Angeklagte gesagt hat, warum er den Spaten gekauft hat und ob er mit ihm schon mal gearbeitet hat. Zur Gartenarbeit trägt man meist Handschuhe.
Der Angeklagte sagte zum Spatenkauf den Ermittlern gegenüber nichts mehr. Denn 3 Tage nachdem am 8. September 2013 (zusammen mit der Auffindung von Maria Baumers skelettierter Leiche) der 'Bauhaus'-Spaten am Fundort sichergestellt wurde, kam CF wegen dringenden Tatverdachts in U-Haft und machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebracuh. Dabei ist es bei ihm bis heute geblieben.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 20:48
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Für die Verteidigung bliebe m.E. nur eines: Eine Erklärung, wonach der Angeklagte das Grab zwar ausgehoben habe, aber nicht für die Tötung verantwortlich zeichne. Er könnte beispielsweise den Bruder beschuldigen.
Ein Familienangehöriger des TV hat kein wie auch immer geartetes Motiv. Der TV hat ja 2014 an der jungen Frau die gleiche Tathandlung mit dem gleichen Tatmittel (Betäubung mit Lorazepam) begangen, was er bei der Gerichtsverhandlung ja auch zugegeben hat. Er hat damals auch zugegeben, das Lorazepam aus der Klinik beschafft zu haben.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 20:55
Zitat von dievodievo schrieb:Ein Familienangehöriger des TV hat kein wie auch immer geartetes Motiv. Der TV hat ja 2014 an der jungen Frau die gleiche Tathandlung mit dem gleichen Tatmittel (Betäubung mit Lorazepam) begangen, was er bei der Gerichtsverhandlung ja auch zugegeben hat. Er hat damals auch zugegeben, das Lorazepam aus der Klinik beschafft zu haben.
Wobei man sagen muss, dass alle Motive, die bislang von der Anklage ins Spiel gebracht wurden, aus meiner Sicht auch dünn wirken: 1) Studium: Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass MB mit einem Abbruch nicht einverstanden gewesen wäre? Eher nicht. 2) Verliebt in die Patientin: Bringt man deswegen tatsächlich die eigene Verlobte um, statt sich einfach zu trennen? Insbesondere wo es doch nicht einmal Anhaltspunkte dafür gab, dass die Liebe erwidert wird.

Aus meiner Sicht alles spekulativ. Das Lorazepram hätte er ja auch theoretisch auf Bitte des Bruders beschaffen können.

Nicht dass man mich falsch versteht: Ich bin natürlich auch sicher, dass er der Täter ist. Ich überlege nur, ob es einen letzten Rettungsanker für die Verteidigung geben könnte.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 20:56
Zitat von annichenannichen schrieb:Ich bin keine Juristin, also verzeihe mir bitte die vielleicht dumme Frage:

Ist Lügen für den Angeklagten wirklich erlaubt? Macht er sich damit nicht auch strafbar?
Ich bin auch keiner, aber das müsste trotzdem korrekt sein und nein, er wird fürs Lügen nicht (zusätzlich) bestraft.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 20:57
Zitat von annichenannichen schrieb:Ist Lügen für den Angeklagten wirklich erlaubt? Macht er sich damit nicht auch strafbar?

Danke für die Aufklärung!
Lügen ist dem Angeklagten von Gesetzes wegen ausdrücklich erlaubt.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:01
Aber da sich ein Geständnis ja strafmildernd auswirkt...
Heißt es dann nicht im übertragenen Sinne, dass Lügen bzw. Schweigen zu einer längeren Strafe fügen?


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:07
Zitat von annichenannichen schrieb:Aber da sich ein Geständnis ja strafmildernd auswirkt...
Nicht unbedingt. Jetzt zum Beispiel würde ihm ein Geständnis kaum Milde bescheren. Ein Geständnis wirkt nur dann strafmildernd, wenn es so rechtzeitig erfolgt ist, dass dem Gericht viel Arbeit erspart wird.
Zitat von annichenannichen schrieb:Heißt es dann nicht im übertragenen Sinne, dass Lügen bzw. Schweigen zu einer längeren Strafe fügen?
Nein, das wäre ein klassischer Revisionsgrund. Legt ein Gericht dem Verurteilten Lügen strafschärfend zur Last, wird das Urteil vom BGH aufgehoben und an eine andere Strafkammer verwiesen. Damit geht das ganze Verfahren von vorne los.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:13
Zitat von annichenannichen schrieb:Ist Lügen für den Angeklagten wirklich erlaubt? Macht er sich damit nicht auch strafbar?
Der Angeklagte darf lügen, bis sich die Balken biegen. Das ist völlig in Ordnung. Das gilt aber wirklich ausschließlich für ihn.

Edit.: Sorry, habe nicht gesehen, dass bereits geantwortet wurde.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:20
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Wobei man sagen muss, dass alle Motive, die bislang von der Anklage ins Spiel gebracht wurden, aus meiner Sicht auch dünn wirken: 1) Studium: Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass MB mit einem Abbruch nicht einverstanden gewesen wäre? Eher nicht.
@Deus_ex_Machin
Maria Baumer war sehr zielstrebig und hatte ihr Studium der Geoökologie erfolgreich abgeschlossen.
Ursprünglich wollte sie sogar selber Medizin studieren. Da hätte sie sicher null Verständnis dafür gehabt, wenn ihr Verlobter durch einen Studienabbruch die Chance, Arzt zu werden, einfach so sausen ließ.
Zweifellos war CF sich dessen bewusst. Dass er laut Anklage sein Umfeld schon längere Zeit über seine Fortschritte im Medizinstudium an der Uni belogen hatte, bekräftigt die Hypothese, dass er vor Maria und seinem gesamten sozialen Umfeld keinesfalls als 'Studienversager' dastehen wollte.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:24
Zitat von AggieAggie schrieb:Maria Baumer war sehr zielstrebig und hatte ihr Studium der Geoökologie erfolgreich abgeschlossen.
Ursprünglich wollte sie sogar selber Medizin studieren. Da hätte sie sicher null Verständnis dafür gehabt, wenn ihr Verlobter durch einen Studienabbruch die Chance, Arzt zu werden, einfach so sausen ließ.
Zweifellos war CF sich dessen bewusst. Dass er laut Anklage sein Umfeld schon längere Zeit über seine Fortschritte im Medizinstudium an der Uni belogen hatte, bekräftigt die Hypothese, dass er vor Maria und seinem gesamten sozialen Umfeld keinesfalls als 'Studienversager' dastehen wollte.
Das ist aus meiner Sicht alles nicht im Ansatz so klar wie im Fall Bence Toth zum Beispiel. Da war bewiesen, dass vom Studium seine gesamte wirtschaftliche Existenz abhing. Toth hatte ja nicht einmal eine Berufsausbildung. Das ist bei CF ganz anders: Der stand mit beiden Beinen im Arbeitsleben. Ich glaube nicht, dass MB über einen Studiumsabbruch bei gesichertem Einkommen untröstlich gewesen wäre.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:24
Zitat von AggieAggie schrieb:Zweifellos war CF sich dessen bewusst. Dass er laut Anklage sein Umfeld schon längere Zeit über seine Fortschritte im Medizinstudium an der Uni belogen hatte, bekräftigt die Hypothese, dass er vor Maria und seinem gesamten sozialen Umfeld keinesfalls als 'Studienversager' dastehen wollte.
Wie kam der überhaupt an einen Studienplatz? Ich unterstelle mal, dass der kein 1,0 Abi hat. Kam er da über Wartesemester rein? War das mal Thema?


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:25
@PurePu

Davon ist auszugehen. Daher hat er vermutlich erst die Ausbildung absolviert.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:28
Zitat von AggieAggie schrieb:aber mich beschleicht irgendwie das Gefühl, dass selbst RA Haizmann - der ja sicher schon vieles gesehen hat - geschockt sein dürfte von dem, was die StA nun seinem Mandanten vorwirft. Und dass er betroffen davon ist, wie schwer es für die Verteidigung sein wird, diese gravierenden Vorwürfe zu widerlegen (oder auch nur zu entkräften). Auf mich wirkt MH im bisherigen Prozess vergleichsweise 'bedrückt'.
In diesem Artikel wird das schäbige Verhalten von Strafverteidiger Haizmann gegenüber dem Missbrauchsopfer Frau S. im Verfahren aus dem Jahr 2016 geschildert. Nach dieser Lektüre fällt es mir schwer zu denken, dass RA Haizmann über die seinem Mandanten zur Last gelegten Taten geschockt ist.
Rechtsanwalt Haizmann beklagte weiter, dass die Verhandlung gegen seinen Mandanten ein Stellvertreterprozess für den Missbrauchsskandal bei den Domspatzen sei. Dies sei nicht hinnehmbar. F. habe sogar seinen Arbeitsplatz verloren, nachdem eine Zeitung titelte: „Der nette Pfleger kommt nun vor Gericht“.

Es ging ein Raunen des Entsetzens durch die Zuhörerreihen, als Haizmann mit erhobener bis lauter Stimme Richtung Nebenkläger die Frage aufwarf, wer außer Frau S. habe es denn zu verantworten, dass der Prozess für sie so belastend sei, und diese im nächsten Halbsatz gleich beantwortete: nur sie selbst, Frau S., trage dafür die Schuld. Die Stimmung im Schwurgerichtssaal schien angesichts dieser direkten und eiskalten Vorhaltungen zu gefrieren, und Frau S. rang neben ihrem Anwalt um Fassung.

Offenbar glaubt Verteidiger Haizmann, wäre Frau S. nach der polizeilichen Vernehmung im Jahre 2014 bei ihren Erinnerungslücken geblieben, wäre ihr dieser belastende Prozess erspart geblieben. Dass sein Mandant Christian F. ebendiese Erinnerungslücke mit der eingestandenen und als Körperverletzung verurteilten Verabreichung von Tavor selbst herbeigeführte hatte, blendete Haizmann in seiner Opferattacke freilich aus.

Mit dieser Vorgehensweise pervertierte Strafverteidiger Haizmann den Kern des Täter-Opfer-Ausgleichs und belastete, ja attackierte, die labile und angeblich suizidgefährde Betroffene S. in erheblichem Ausmaß, ohne dass dies irgendeinen Sinn für den weiteren Prozessverlauf gemacht hätte.
Als ob er auf Rache aus wäre oder seiner Verachtung für ein (weibliches) Opfer freien Lauf gelassen hätte. Die am zweiten Prozesstag von Christian F. mit einem Leidensblick vorgetragene Entschuldigung gegenüber Frau S. hat sein Anwalt damit rückstandslos zersetzt.

Sein Plädoyer hinsichtlich der Strafhöhe trug er hingegen fast gelangweilt vor: Schuldig, wie gestanden und eineinhalb Jahre auf Bewährung nach Jugendstrafrecht.
LINK (Archiv-Version vom 06.08.2020)


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:33
Zitat von AggieAggie schrieb:Maria Baumer war sehr zielstrebig und hatte ihr Studium der Geoökologie erfolgreich abgeschlossen.
Ursprünglich wollte sie sogar selber Medizin studieren. Da hätte sie sicher null Verständnis dafür gehabt, wenn ihr Verlobter durch einen Studienabbruch die Chance, Arzt zu werden, einfach so sausen ließ.
Zweifellos war CF sich dessen bewusst.
Aber nein doch, das war völlig anders, wie wir heute im Prozess erfahren konnten, sah die Lebensplanung wie folgt aus:
Die Nachfragen des Gerichts gehen nun um die in der Vernehmung gemachten Angaben zur Lebensplanung und zur ersten Arbeitsstelle von Maria. Beide hätten sich die Hochzeit gewünscht und auch ein Kinderwunsch sei bereits vorhanden gewesen, gab Christian F. an. Da Maria gut als Windanlagengutachterin verdiente, habe er geplant, beim Kind zu Hause zu bleiben und den Haushalt zu machen. In ihrem Job sei sie nach Anlaufschwierigkeiten glücklich gewesen.
https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:35
Zitat von emzemz schrieb:In ihrem Job sei sie nach Anlaufschwierigkeiten glücklich gewesen.
Über diesen Satz bin ich heute gestolpert.
Arbeitete MB nicht erst seit einer Woche bei dieser Firma?
Wie soll es in der kurzen Zeit gelungen sein, Anlaufschwierigkeiten zu überwinden?


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:37
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Wie soll es in der kurzen Zeit gelungen sein, Anlaufschwierigkeiten zu überwinden?
Habe ich mich auch gefragt. Ich denke, sie wollte eigentlich Medizinerin werden und hat sich dann für das andere Studium entschieden und darin auch Praktika usw. absolviert. Wahrscheinlich fand sie das am Anfang nicht so spannend und die Begeisterung kam erst im Laufe der Zeit. Denke nicht, dass es um den Berufseinstieg als solches ging.


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Maria Baumer

09.07.2020 um 21:39
In ihrem Job sei sie nach Anlaufschwierigkeiten glücklich gewesen.
Das sollte damals schon direkt nach der Vermisstenmeldung ganz subtil die Möglichkeit eines Suizids erklären.


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