Maria Baumer

PurePu schrieb:darin auch Praktika usw. absolviert. Wahrscheinlich fand sie das am Anfang nicht so spannend und die Begeisterung kam erst im Laufe der Zeit. Denke nicht, dass es um den Berufseinstieg als solches ging.

Das mit den Praktika ist eine gute Erklärung. Wenn sie schon vor der Festanstellung dort gearbeitet hat, könnte das eine Erklärung sein.

Deus_ex_Machin schrieb:2) Verliebt in die Patientin: Bringt man deswegen tatsächlich die eigene Verlobte um, statt sich einfach zu trennen? Insbesondere wo es doch nicht einmal Anhaltspunkte dafür gab, dass die Liebe erwidert wird.

Statt hier das Wort 'verliebt' zu benützen, wäre es mMn seitens der STA sinnvoller gewesen, hier die Formulierung 'sexuelle Obsession' des Angeklagten, den die blanke Gier, nun für sich ein weiteres Opfer seiner somnophil-sexuellen Orientierung aufzutreiben, zu all diesen SMS-Bombardements an die junge Frau aus Schwandorf veranlassste.

Wir haben es hier doch mit keinem "Verliebten" zu tun .. !! :rolleyes:

MMn hätte die StA hier besser ein 'größeres Besteck' auspacken sollen, um die Monstrosität all dessen, was ihr über den TV bereits bekannt war, umissverständlich klarzumachen.

Aggie schrieb:Statt hier das Wort 'verliebt' zu benützen, wäre es mMn seitens der STA sinnvoller gewesen, hier die Formulierung 'sexuelle Obsession' des Angeklagten, den die blanke Gier, nun für sich ein weiteres Opfer seiner somnophil-sexuellen Orientierung aufzutreiben, zu all diesen SMS-Bombardements an die junge Frau aus Schwandorf veranlassste.

Was das betrifft, können wir den Prozessverlauf abwarten. Ich denke, dass die Anklage die „Verliebtheit“ noch genauer herausarbeiten wird. Und eventuell wird auch noch Frau S. dazu etwas sagen.

https://www.google.com/amp/s/www.spiegel.de/panorama/justiz/regensburg-mordfall-maria-baumer-das-grosse-zittern-a-e36f3add-ded9-4b9e-a887-da644fc73dde-amp

Der Spiegel-Artikel ist meiner Meinung nach, wie alle bisher zu diesem Fall, wieder sehr gelungen.

Erstaunlich finde ich vor allem auch diese Passage:

Vielleicht hatten ihre Zweifel mit einem Telefonat zu tun, das die beiden im Januar 2014 und damit rund vier Monate nach dem Fund von Maria Baumers Leiche geführt haben. Die Ermittler haben es mitgeschnitten. Das Gericht spielt zwei Ausschnitte vor. 

Darin erzählt Christian F. seiner Chefin von dem Spaten, der am Leichenfundort sichergestellt wurde. Er sagt: "Das ist witzigerweise ein Spaten, den ich gekauft habe." Ein bemerkenswerter Satz. Und fährt dann fort: "Den habe ich auch gekauft. Und der Spaten ist nicht mehr da." Weiter sagt er: "Das sind so Sachen, wo ich mir denke, wie kann es sein?"

Witzigerweise? Sein Ernst?
Und er gibt zu, dass es der Spaten ist, den er gekauft hat und der nicht mehr da ist. Sehr interessant.

@Aggie

Aber dann wäre die Ermordung der Verlobten erst recht widersinnig: Der Angeklagte verfügte über das Wissen und die Skrupellosigkeit, die junge Frau aus Schwandorf zu missbrauchen, ohne dass MB etwas davon mitbekommen hätte.

@PurePu

Den habe ich auch gekauft.

Er sagt nicht, dass er genau diesen gekauft hat, ein kleiner aber feiner Unterschied.

@Hercule-Poirot
Und wo ist seiner dann hin? Da seiner wie von Zauberhand verschwunden war, habe ich es schon so verstanden, dass er davon ausgeht, dass es der Spaten ist, den er gekauft hat.

Seiner lag zerbrochen im Kamin auf dem Speicher wo ihn die Polizei dummerweise übersehen hatte ;-)

Kreuzbergerin schrieb:[emz schrieb:
In ihrem Job sei sie nach Anlaufschwierigkeiten glücklich gewesen.]

Über diesen Satz bin ich heute gestolpert.
Arbeitete MB nicht erst seit einer Woche bei dieser Firma?
Wie soll es in der kurzen Zeit gelungen sein, Anlaufschwierigkeiten zu überwinden?

@Kreuzbergerin

Sehe ich genauso, Die 'Argumentation' des Angeklagten entbehrt jeder Logik. Denn Maria hatte (wie du schon oben schriebst) gerade mal ihre erste Arbeitswoche hinter sich.

@Hercule-Poirot
Und warum wusste er das nicht? Wozu hatte er ihn überhaupt gekauft? Und warum zu diesem Zeitpunkt? Warum findet er das witzig?

Dass der magische Spaten ausgerechnet im Kamin war, erinnert mich persönlich an Harry Potter. 🤓

PurePu schrieb:Und warum wusste er das nicht? Wozu hatte er ihn überhaupt gekauft? Und warum zu diesem Zeitpunkt? Warum findet er das witzig?

Er wusste natürlich ganz genau, dass der am Grabungsort gefundene Spaten der war, den er mit Kreditkarte bezahlt hatte.
Er hatte ihn gekauft um das Grab auszuheben.
Den Spaten im Kamin hat er nicht gekauft sondern vermutlich ein naher Angehöriger, aber erst nach seiner Verhaftung im Jahr 2013.
Er wollte damit ausdrücken: „Zufälle gibts, da wird meine Verlobte gefunden und ein Spaten liegt daneben, genau der gleiche wie der, den ich gekauft habe und meiner ist nicht mehr da!“ und nicht ausgesprochen: „Da muss ja jeder auf die Idee kommen, dass ich sie umgebracht habe.“

Hercule-Poirot schrieb:„Da muss ja jeder auf die Idee kommen, dass ich sie umgebracht habe.“

Na so ein Zufall aber auch.

Wenn der da so herumgezittert hat, dann ist das auch ne gute Erklärung, warum der Spaten und die Wasserflasche noch im Wald lagen. Der hatte garantiert die Nacht durchgemacht, war völlig übermüdet und mit den Kräften am Ende. Ich will nicht wissen, wie es einem nach so einer Aktion geht. Der wollte da garantiert nur noch weg und hat alles stehen und liegen gelassen.

Deus_ex_Machin schrieb:Aber dann wäre die Ermordung der Verlobten erst recht widersinnig: Der Angeklagte verfügte über das Wissen und die Skrupellosigkeit, die junge Frau aus Schwandorf zu missbrauchen, ohne dass MB etwas davon mitbekommen hätte.

Das Wissen und die Skrupellosigkeit, eine solche Tat zu begehen, hatte der Angeklagte zweifellos.

Aber er wusste auch, wie intelligent Maria war.
Weshalb ich denke, dass er seine Verlobte (u. a.) [nebst weiteren Motiven, denn da gibt es MMn ein ganzes Motivbündel!] auch deshalb 'aus dem Weg räumen' wollte: um zu verhindern, dass sie nach ihrer Rückkehr aus Bayreuth etwas von seinem neuerlichen Treiben mitbekommen würde ...

Aggie schrieb:Statt hier das Wort 'verliebt' zu benützen, wäre es mMn seitens der STA sinnvoller gewesen, hier die Formulierung 'sexuelle Obsession' des Angeklagten, den die blanke Gier, nun für sich ein weiteres Opfer seiner somnophil-sexuellen Orientierung aufzutreiben, zu all diesen SMS-Bombardements an die junge Frau aus Schwandorf veranlassste.

Interessant, was es so alles gibt und jede Orientierung hat einen Namen: Somnophilie - der Sex mit Schlafenden.

Und da frage ich mich, was ist mit Maria passiert, während sie ihre Gedächtnislücken hatte? Hat er nur die Wirkung der Medikamente getestet, oder wollte er doch mal wissen, wie es ist, wenn sie gar nicht mehr schnauft?

@Hercule-Poirot
Aber davon war offiziell nie die Rede. Ich glaube ihm das nicht. Ich denke, das hat er bei seiner Chefin nur so dargestellt, um Mr. X ins Spiel zu bringen, der erst an MBs Notebook herumfingert und sie dann mit seinem Spaten im Wald vergräbt.

Die Polizei wird das herausgefunden haben, wir können also davon ausgehen, dass tatsächlich am späten Abend und noch deutlich vor Mitternacht am Laptop von Maria ‚gearbeitet‘ wurde und zwar von ihm. Zu diesem Zeitpunkt dürfte Maria bereits tot gewesen sein.

Aber nach seiner Legende hat sie ja morgens noch gelebt, eine Notebookaktivität abends wäre doch nicht seltsam. Komisch wäre nur, wenn es eine gibt, während beide nicht zu Hause waren. Und so verstehe ich seine Aussage. Da offiziell nie so etwas zu hören war, gehe ich diesbezüglich stark von einer weiteren Schutzbehauptung seinerseits aus.

Korrektur zu meinem Post vom 9. Juli 2020, 18:46 Uhr:

Ich hatte versehentlich den verkehrten Link zum Interview mit RA Haizmann angegeben - hier der korrekte Link:

ttps://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt/dunkle-seite-des-menschen-fasziniert-21178-art1135159.html

'h' von https vergessen, sorry:
https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt/dunkle-seite-des-menschen-fasziniert-21178-art1135159.html