Maria Baumer

@Hercule-Poirot
Das ist schon klar.

Mir ging es um die Frage, warum die Ermittler sich zeitlich so auf die Joggingrunde einschiessen. Er wurde ja nicht mal gesehen. D.h. er kann auch zu Hause gewesen sein. Dennoch steht im Raum, dass die Ermittler meinen, dass Maria in der Whg getötet wurde. (Wobei ich jetzt nicht weiß, ob die damit meinen, dass Maria das Haus tot verlassen hat oder ob Maria die Medikamente in der Whg bekam.)


...naja, es gibt wahrscheinlich paar Eckpunkte, die ermittelt wurden (ich vermute wie gesagt paar nachweisbare Termine, wann der TV wo in den nächsten Stunden/Tag war), vielleicht gab es auch befragungen. ....keine Ahnung

Dass sie in der Wohnung zu Tode kam glaube ich nicht, auch wenn das derzeit so in der Anklageschrift steht. Das kann sich noch ändern denn es passt hinten und vorne nicht zu den bekannten Fakten, hauptsächlich weil sich der Fundort viel zu nahe am letzten Aufenthaltsort befindet und dort möglicherweise auch noch andere für den Fall relevante Stoffe gelagert wurden.

Eine wahre Goldgrube diese Artikel
https://www.regensburg-digital.de/mordfall-baumer-zwei-spaten-und-ein-ueberwachungsvideo/07072020/ (Archiv-Version vom 15.08.2020)

Zunächst mal wissen wir, der gesamte Dachboden war bei der ersten Hausdurchsuchung genauestens durchsucht worden, da war kein Spaten.

Mit diesen Erkenntnissen sollte doch eigentlich unter das Beweisstück Spaten ein Haken drunter gemacht werden können.

Zwei Beamte fuhren dafür bis nach Udine, Italien, ins Werk des Spaten-Herstellers. Wie einer der beiden am Dienstag im Zeugenstand berichtet, habe der Inhaber des Werks bei seiner damaligen Vernehmung ausgesagt, dass der Spaten, der nach dem Hinweis des Bruders gefunden wurde, „mit Sicherheit nicht vor Oktober 2012“, wahrscheinlicher erst 2013, hergestellt worden sei, und damit deutlich nach dem Tod von Maria Baumer. Feststellen könne man dies, weil damals die Fräsmaschinen im Werk umgestellt worden seien und nun andere Abdrücke, größer und mit weiteren Abständen, auf den Spatenstielen hinterließen.

Da bin ich mal gespannt, wie da die Verteidigung dran rütteln will. Wer mit derartigen Produktionsabläufen schon mal zu tun hatte, wird bestätigen können, da wird sich keine Lücke in dem Beweis finden lassen.

Deus_ex_Machin schrieb:Was ich mich aber frage: Warum hat der Täter den Spaten am Ablageort zurückgelassen und nicht mitgenommen und "fachmännisch" entsorgt?

Warum hat er ihn mit Karte bezahlt?

Vielleicht hat man Beweise zb dass sie noch zuhause angekommen ist nach dem Grillen, zb Handydaten oder ähnliches. Vielleicht hat man zuhause auch ihre Kleidung gefunden, die sie beim Grillen getragen hat und weiß somit dass sie noch zuhause gewesen sein muss und kann nun das Verschwinden auf die Zeit eingrenzen, in der der TV angeblich joggen war. Es wird bestimmt noch etwas zur Bekleidung gesagt, die Maria trug. Ich denke mal, dass er beim Joggen sein Handy zuhause hatte und das Zeitfenster somit relevant ist.

Steppel schrieb:Ich denke mal, dass er beim Joggen sein Handy zuhause hatte

Davon gehe ich auch aus. Mindestens ausgeschaltet wird er es haben. Allerdings hätte er eigentlich auch zu Hause gewesen sein können, denn Zeugen vom Joggen gibt es ja auch nicht.
Aber wie gesagt....vielleicht kommt da auch noch was. Vielleicht hat ein Nachbar z.B. bemerkt, dass das Auto zwischendurch weg war oder sowas (Achtung: nur Idee!)

@Hercule-Poirot
Auch wenn die Verteidigung heute etwas anderes gesagt hat, ich denke, es war im Zuge der Besprechung mit der Familie des Angeklagten die Rede davon, was gegen ihn spricht. Und vielleicht hat der RA auch gesagt, dass sein Mandant Spaten Modell XY per ec-Karte gekauft hat und man bitte im familiären Umfeld schauen soll, ob er irgendwo zu finden ist.

Und dann kam der Bruder in seiner Verzweilung auf diese völlig abstruse Idee.

Sillyrama schrieb:Mir ging es um die Frage, warum die Ermittler sich zeitlich so auf die Joggingrunde einschiessen.
Er wurde ja nicht mal gesehen. D.h. er kann auch zu Hause gewesen sein.

Alle seine Angaben müssen festgehalten und geprüft werden.
Ganz besonders wichtig in diesem Fall, weil das der Zeitraum ist, in dem Maria die Wohnung verlassen haben soll.

@Deus_ex_Machin
@PurePu

Das würde ein korrekter Anwalt doch niemals tun, bleibt also nur Mitwisser ;-)
Wäre das nicht strafbar Erkenntnisse aus den Ermittlungsakten an die Angehörigen eines TV zu geben?

Strafbar wäre es eher, wenn der RA den Auftrag gegeben hätte, den Spaten zu deponieren. Das wird aber nicht der Fall sein. Ich kann mir das wirklich nur so vorstellen, dass die Angehörigen darüber aufgeklärt wurden, was die Kripo gegen den Angeklagten in der Hand hat und der Spatenkauf ein heißes Thema war und der RA vielleicht wirklich gefragt hat, ob den Spaten jemand im familiären Umfeld gesehen hat. So könnte ich es mir vorstellen.

Hercule-Poirot schrieb:Das würde ein korrekter Anwalt doch niemals tun, bleibt also nur Mitwisser ;-)
Wäre das nicht strafbar Erkenntnisse aus den Ermittlungsakten an die Angehörigen eines TV zu geben?

Es wurde auch öffentlich gefragt, wer in dem Zeitraum einen Spaten gekauft hat. Dazu woher der Bruder davon wusste gab es heute Diskrepanzen.

Nochmal https://www.regensburg-digital.de/mordfall-baumer-zwei-spaten-und-ein-ueberwachungsvideo/07072020/ (Archiv-Version vom 15.08.2020)

Es sei durchaus auffällig, dass es wenige Tage zuvor eine Besprechung der Verteidigung mit den Angehörigen von Christian F. gegeben habe, dass der Bruder dann bei der Wohnung der Verlobten gewesen sei, „und plötzlich taucht dann ein zweiter Spaten auf“, merkt Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher nach der Vernehmung an. Er verbitte sich solche Unterstellungen, gibt darauf Pflichtverteidiger Michael Haizmann zurück. Die Kripo selbst habe nach der ersten Verhaftung von Christian F. einen Presseaufruf gestartet, in dem der besagte Spaten erwähnt wurde. Er unterstelle nichts, erwidert Rauscher. Aber es sei eben auffällig. „Wenn die Geschwister aussagen würden, dann hätten wir kein Problem.“

Steppel schrieb:Es wurde auch öffentlich gefragt, wer in dem Zeitraum einen Spaten gekauft hat. Dazu gab es heute Diskrepanzen.

Aber wurde öffentlich nach dem genauen Modell gefragt? Das denke ich nämlich eher nicht. Das wird der RA von der Kripo gewusst und bei den Angehörigen nachgefragt haben.

Hercule-Poirot schrieb:Wäre das nicht strafbar Erkenntnisse aus den Ermittlungsakten an die Angehörigen eines TV zu geben?

Nein. Solange der Verteidiger nicht zur Strafvereitelung anstiftet, ist es ein strafloses Verhalten. Kommt also auf die Formulierung an. Für einen erfahrenen Recken wie Haizmann sicherlich ein Kinderspiel. In dem Rahmen hätte man den Bruder auch auf § 258 Abs. 6 StGB hinweisen können :)

PurePu schrieb:Aber wurde öffentlich nach dem genauen Modell gefragt? Das denke ich nämlich eher nicht. Das wird der RA von der Kripo gewusst haben und bei den Angehörigen nachgefragt haben.

Dieser Aufruf, den ich gerade auf die Schnelle gefunden hab, ist von Januar 2014 und das Modell wird ganz genau beschrieben. Mit Bild sogar. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ähnliche Aufrufe auch vorher gab.

Des weiteren werden Personen, die im Zeitraum vom Juni 2011 bis Juni 2013 bei der Firma Bauhaus Regensburg einen Spaten gekauft und bar bezahlt haben, gebeten, sich bei der KPI Regensburg zu melden. Es handelt sich um einen Spaten der Marke Gardol, Typ Federspaten, Preis 17,95 bzw. 18,95 Euro (siehe Foto)

https://www.tvaktuell.com/maria-baumer-polizei-bittet-um-mithilfe-69661/

Da wird auch nach noch mehr Sichtungen gefragt, zb den beiden Autos, Marias Bekleidung, Rucksack usw