Maria Baumer

eldec schrieb:Das kann doch nicht so gedacht sein. Schließlich sollen die Schöffen am Ende über das Urteil mitentscheiden, da müssen ihnen alle in den Prozess eingeführten Dokumente bekannt sein. Dachte ich.

Ich gehe davon aus, dass Du da bzgl. des Selbstleseverfahrens richtig gedacht hast.

Milverton schrieb:eldec schrieb:
Das kann doch nicht so gedacht sein. Schließlich sollen die Schöffen am Ende über das Urteil mitentscheiden, da müssen ihnen alle in den Prozess eingeführten Dokumente bekannt sein. Dachte ich.

Ich gehe davon aus, dass Du da bzgl. des Selbstleseverfahrens richtig gedacht hast.

Auszug aus dem Wikipedia-Artikel zum Selbstleseverfahren:

Das Selbstleseverfahren ist eine Form der Beweiserhebung im deutschen Strafprozessrecht, bei der eine als Beweismittel dienende Urkunde nicht, wie beim herkömmlichen Urkundenbeweis durch Verlesen in die Hauptverhandlung eingeführt wird, sondern diese Verlesung dadurch ersetzt wird, dass die Richter und Schöffen vom Wortlaut der Urkunde oder des Schriftstücks Kenntnis genommen haben und die übrigen Beteiligten hierzu Gelegenheit hatten.

Wikipedia: Selbstleseverfahren

@Aggie

Danke, genau, da steht's ja. Hatte ich auch schon mal vor längerer Zeit gelesen, daher war mir das Prinzip auch vom Grundsatz her bekannt. Aber leider gibt der Wikipediaartikel nichts zu der Frage her, wann denn die Schöffen diese zusätzliche Arbeit leisten sollen, schließlich sind sie nicht von Beruf Schöffe, sondern haben noch ein anderes Leben.

Stradivari schrieb:Eine Fesselung wird erst mal bei Fluchtgefahr angeordnet . Dann auch oft während der Verhandlung , also auch wenn der Angeklagte sitzt .
Das wird von der JVA angeordnet .
Und je nachdem, wie er sich in dieser Phase jetzt im Vollzug benimmt .
Ich kann mir vorstellen, dass er nach einer Phase der Hoffnung, da noch iwie glimpflich ( wieder mal ) rauszukommen, inzwischen in der Realität angekommen ist . Da gibt es dann Verzweiflung , oder aber Widerstand .
Und um z B zu verhindern, dass er den Gerichtssaal nicht betreten will oder sich weigert ihn zu verlassen etc hilft schon diese Fesselung , da probiert er das erst garnicht . Es betrifft also alle Wege in Bewegung .
Da kommt dann eine gewisse Ruhe rein

Das ist (zumindest in Bayern) Unsinn, ob zu Fesseln ist geht aus dem sog. Beschränkungsbeschluss hervor den das Gericht nach der Inhaftierung erlässt, und dort ist "Fesselung bei Ausantwortung" der Standard, ich habe selten Inhaftierte bei denen das nicht angeordnet ist.

https://www.wochenblatt.de/polizei/regensburg/artikel/338905/fall-maria-baumer-termin-fuer-plaedoyers-steht-fest

Dienstag, 29.09.2020
- Psychiatrisches Gutachten
- Plädoyer Staatsanwalt
- Plädoyer Nebenklage
- Plädoyer Verteidigung (evtl. Fortsetzung 02.10.2020)



https://www.tvaktuell.com/mediathek/video/fall-maria-baumer-zeugin-verweigert-aussage/

Die Chatverläufe, wegen derer die Ex des Bruders vernommen werden sollte, liegen dem Gericht in schriftlicher Form vor.
Urteil vermutlich 06./09.10.2020

maria0805 schrieb:Den Blick hab ich nicht mitbekommen, aber auf mich wirkte er heute deutlich mitgenommener und angeschlagener als noch zu Beginn des Prozesses. Ich denke auch langsam dämmert selbst ihm dass er da nicht mehr rauskommt.

Vielleicht hat auch die Psychiaterin nicht so "funktioniert", wie er sich das vorgestellt hatte. Möglicherweise hat er gemerkt, dass sie sich nicht manipulieren lässt.

Auf das psychiatrische Gutachten bin ich mehr als gespannt.

Elli24 schrieb:Vielleicht hat auch die Psychiaterin nicht so "funktioniert", wie er sich das vorgestellt hatte. Möglicherweise hat er gemerkt, dass sie sich nicht manipulieren lässt.

In was für eine Richtung meinst du denn, dass der Angeklagte, die Gutachterin hätte lenken wollen?
Für so schlau, oder besser gesagt fachkundig halte ich ihn nicht, dass er einschätzen kann, wie das Gutachten ausfallen wird.

emz schrieb:In was für eine Richtung meinst du denn, dass der Angeklagte, die Gutachterin hätte lenken wollen?
Für so schlau, oder besser gesagt fachkundig halte ich ihn nicht, dass er einschätzen kann, wie das Gutachten ausfallen wird.

Seine Lieblingsrolle: Unschuldslamm - wohlerzogen, bescheiden, immer nur für andere da......


Ich bin mir sicher, dass er nicht so fachkundig ist, aber sich möglicherweise dafür hält. Wer lange in einer Umgebung ist, neigt vielleicht dazu, sein Wissen zu überschätzen. Aber ein erfolgreiches Studium und jahre- und jahrzehntelange Erfahrung holt man nicht auf durch intensive Zuwendung zu einzelnen Patienten.

Elli24 schrieb:Seine Lieblingsrolle: Unschuldslamm - wohlerzogen, bescheiden, immer nur für andere da......

Plus: Verlobter einer Vermissten und Leidender ..
Das hat er bei seiner letzten Anklage schon benutzt .

Damit wird er nicht mehr manipulieren können .

@Elli24
@Stradivari

Ich darf aber mal vorsichtig darauf hinweisen, dass es sich bei einer Psychiaterin um eine Ärztin handelt.
Da wird er mit derartigen Argumenten nicht allzu weit kommen.

Elli24 schrieb:Seine Lieblingsrolle: Unschuldslamm - wohlerzogen, bescheiden, immer nur für andere da......

Wenn es uns schon gelingt hinter die Fassade zu blicken, dann doch erst Recht einer Psychiaterin, die regelmäßig mit solchen Menschen zu tun hat.

Das Gutachten wird sicher interessant - eine dramatische Wende erwarte ich mir davon allerdings nicht. Irgendwas mit Narzissmus und manipulativen Tendenzen wird da herauskommen, aber keine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung und schon gar keine verminderte Schuldfähigkeit. Sowohl in seiner eigenen, als auch in der Version der Staatsanwaltschaft wäre der Angeklagte zielgerichtet und planvoll vorgegangen und das Vergraben der Leiche impliziert dass er sich bewusst war, Unrecht begangen zu haben.

Natürlich könnte er jetzt versuchen der Psychiaterin zu erzählen, dass ihm Stimmen befohlen hätten Maria zu töten. Damit würde er sich aber nur lächerlich machen weil jedem klar wäre, dass es sich um ein weiteres erbärmliches Vertuschungsmanöver handeln würde.

emz schrieb:Dienstag, 29.09.2020
- Psychiatrisches Gutachten
- Plädoyer Staatsanwalt
- Plädoyer Nebenklage
- Plädoyer Verteidigung (evtl. Fortsetzung 02.10.2020)

Ergänzung:

Der Prozess wurde damit am frühen Montagnachmittag bis voraussichtlich Freitag, 25. September, unterbrochen. Ob der Termin noch abgesagt wird, steht noch offen, da noch ein Beweisantrag der Verteidigung erfolgen wird.

Wochenblatt

Möglicherweise gibt es am Freitag, den 25.09. einen Termin, an dem es um den möglichen Cannabis-Konsum von Maria Baumer geht.

Es gibt eine neue Podcast Folge:

https://derfallbaumer.podigee.io/11-neue-episode

falstaff schrieb:Irgendwas mit Narzissmus und manipulativen Tendenzen wird da herauskommen, aber keine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung und schon gar keine verminderte Schuldfähigkeit. Sowohl in seiner eigenen, als auch in der Version der Staatsanwaltschaft wäre der Angeklagte zielgerichtet und planvoll vorgegangen und das Vergraben der Leiche impliziert dass er sich bewusst war, Unrecht begangen zu haben.

Ein planvolles und zielgerichtetes Handeln ist kein Ausschlusskriterium für eine verminderte Schuldfähigkeit. Im Mordfall Rot am See hatte der Täter über Jahre hinweg (Eintritt Schützenverein, Beantragung Waffenschein) an seiner Tat gearbeitet und wusste sehr wohl, dass es Unrecht war. Ob da mehr als "Narzissmus und manipulativen Tendenzen" rauskommt, als ärztliche Direktorin vom BZK Straubing weiß die Dr. Lausch bestimmt mehr zu erzählen.

emz schrieb:Die Chatverläufe, wegen derer die Ex des Bruders vernommen werden sollte, liegen dem Gericht in schriftlicher Form vor.

Weiß man denn ungefähr, was da drin steht? Worum es ging?

emz schrieb:Ein planvolles und zielgerichtetes Handeln ist kein Ausschlusskriterium für eine verminderte Schuldfähigkeit. Im Mordfall Rot am See hatte der Täter über Jahre hinweg (Eintritt Schützenverein, Beantragung Waffenschein) an seiner Tat gearbeitet und wusste sehr wohl, dass es Unrecht war.

In diesem Fall war aber auch bekannt, dass der Täter an einer schwerwiegenden psychischen Störung gelitten hatte, weil er entsprechend auffällig war. Bei C.F. gibt es darauf keinerlei Hinweise und eine schwere psychische Krankheit die so derartig massive Folgen haben kann, erscheint nicht urplötzlich zum ersten Mal in der Tatnacht und ist danach wieder spurlos verschwunden.

stefan33 schrieb:Weiß man denn ungefähr, was da drin steht? Worum es ging?

Genaues ist natürlich nicht bekannt.
Aber im Podcast wird erzählt, dass die Ex-Frau des Bruders und Maria im Frühjahr 2012 einen guten Draht zueinander hatten und viel über private Dinge und Befindlichkeiten gechattet haben.

falstaff schrieb:In diesem Fall war aber auch bekannt, dass der Täter an einer schwerwiegenden psychischen Störung gelitten hatte, weil er entsprechend auffällig war.

Und dennoch bekommt er den großen Waffenschein? Dem vermag ich mich nicht anzuschließen ;)
Aber ging es nicht eigentlich um planvolles und zielgerichtetes Handeln? Nur damit wir nicht gänzlich vom ursprünglichen Argument abweichen.

@Kreuzbergerin
Ja Vorsitzender Dr. Hammer hatte dies nocheinmals vor der Zeugin erörtert und auf ein freundschaftliches und gutes Verhältnis der beiden, was aus den Chatverläufen hervorgeht, hingewiesen.