Maria Baumer

Lady16 schrieb:...das seine Mitmenschen mit seinem Zustand drangsaliert. Menschen mit dieser Störung in Führungspositionen können das positiv kanalisieren. Die anderen sind einfach nur bedauernswert und mitunter gefährlich.

Wenn ich an das Staatsoberhaupt von Amerika denke,
dann gelingt es diesem wirklich nicht, die Führungsposition
positiv zu kanalisieren.

Auch erschliesst sich mir nicht, warum man den Täter CF
jetzt gleich zwangsbeglücken will (mit einer Therapie
in "christlicher Nächstenliebe").

MAn soll der Mann viel Zeit bekommen, anfangs auch ohne
Beschäftigung, damit der zur Ruhe kommt und über seine
Tat nachdenkt. Es wäre Zeit zur Einkehr...

Im Namen der "Christen" gut gemeint Ratschläge gehen
höchst übereifrig in die falsche Richtung.

Das erledigen schon die Vollzugsbeamten...

@biene99

Bravo für Deine mutigen Statements...

biene99 schrieb:Nur interessehalber: Wer hat das eigentlich so definiert?

Was erwartest du als Antwort? Eine namentliche Auflistung von Kapazitäten?
Vielleicht findest du ja hier Antworten Wikipedia: Narzisstische Persönlichkeitsstörung

@RedRobin

Ich habe nicht gesagt, dass es immer so ist. 😉
Es gibt immer Abweichungen, wir sind Menschen, keine Maschinen und bei Trump muss man sagen, dass er es mit seinem Narzissmus so weit geschafft hat, ist für ihn positiv. Aber dass das möglich ist, in dieser Konstellation, verlangt nach einem Gegenüber, das es möglich macht: seine Fans und Wähler. Aber das ist ein anderes Thema.

Dass CF hingegen ein Narzisst ist, der kaum Selbstbewusstsein hat und gerne mehr wäre, als er ist und er darunter leidet, steht für mich außer Frage. Alleine schon seine Vorgeschichte widert mich an, seine Tat erst recht.

emz schrieb:Was erwartest du als Antwort? Eine namentliche Auflistung von Kapazitäten?
Vielleicht findest du ja hier Antworten Wikipedia: Narzisstische_Persönlichkeitsstörung

Danke für den Link. Ich habe es mir durchgelesen. Für mich - mit meinem schlichten Gemüt - hört sich Vieles nach einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die entsprechende Zunft an. Aber ich hab da - zugegeben - eine leichte Paranoia.

Über eine allgemeingültige Definition des Krankheitsbildes sind sich anscheinend auch die Experten nicht einig. Einige Beschreibungen sind so gehalten, daß ich mich selbst und fast alle mich umgebenden Personen sofort einweisen lassen müsste. Nichtsdestotrotz ist der Wikipedia-Eintrag hoch interessant und aufschlussreich - und Jedem zum Durchlesen zu empfehlen.

biene99 schrieb:Nur interessehalber: Wer hat das eigentlich so definiert? Für mich persönlich ist dieser Umkehrschluss nämlich alles andere als plausibel - kenne ich doch in meiner direkten Umgebung einige Narzissten die ein Selbstbewusstsein wie ein Omnibus haben - muss ich die jetzt alle bedauern?

Die geben das vor. Tief in ihnen drin haben die aber kein Selbstbewusstsein. Narzissten blenden, bei denen ist alles Fassade. Und wenn man dahinter kommt, wird es oft gefährlich. Man kann sagen, dass Narzissten immer dann gut funktionieren, wenn der Co-Narzisst den Narzissmus des Hauptnarzissten bedient. Geht der Co-Narzisst aus seiner Rolle heraus, weil er merkt, was gespielt wird, verkraftet der Narzisst das nicht und es kann zu Kurzschlussreaktionen kommen.

Ist schon Revision gegen das Urteil eingelegt worden?

@grönejanne
Revision ist eingelegt, die Begründung steht noch aus.
Wir wissen aber nicht, ob das Urteil schon schriftlich zugestellt wurde.

grönejanne schrieb:Ist schon Revision gegen das Urteil eingelegt worden?

Ja, Rechtsanwalt Euler hat Revision eingelegt. Frau Stöcker-Gietl und Herr Baumgarten sprechen kurz darüber im neuesten Podcast Spuren des Todes, der vorgestern ins Netz gestellt wurde. Es ist der erste Podcast der neuen Serien Spuren des Todes. Es geht um einen alten Mord in Amberg - auf der www.mittelbayerische.de zu finden. Am Anfang des Podcast sprechen sie kurz über den Fall Maria Baumer.

grönejanne schrieb:Ist schon Revision gegen das Urteil eingelegt worden?

Klar doch. Das wird bis zum BGH gehen. Der Typ hat ja kein Geld und bekommt die Prozesskosten bis zum BGH sozusagen vom Steuerzahler. Ausserdem wurden seine psychischen Belange bei der Tat nicht ausreichend berücksichtigt.

biene99 schrieb:Ausserdem wurden seine psychischen Belange bei der Tat nicht ausreichend berücksichtigt.

Ich denke das sowohl psychiatrisches als auch psychologisches Gutachten sehr umfassend waren und CF gerecht wurden.

Watt schrieb:Ich denke das sowohl psychiatrisches als auch psychologisches Gutachten sehr umfassend waren und CF gerecht wurden.

War ironisch gemeint. Es gibt hier ein paar User, die anderer Ansicht sind.

biene99 schrieb:Der Typ hat ja kein Geld und bekommt die Prozesskosten bis zum BGH sozusagen vom Steuerzahler.

Mal wieder Irrtum.

Da F. verurteilt wurde, hat er die Gerichtskosten, seine Anwaltskosten und die der Nebenkläger zu tragen. Er kann zwar Prozesskostenhilfe beantragen, muss diese aber zurückerstatten, wenn er nicht obsiegt.

Zudem können die Angehörigen von Maria Baumer Schmerzensgeld und ggf. Schadensersatz verlangen. Da Maria kinderlos geblieben ist, hält sich der Schadensersatz wohl in Grenzen. Trotzdem wird F. einen Berg Schulden haben, wenn er aus dem Gefängnis kommt. Er wird schon noch genug leiden, keine Angst.

Bitte auch zu berücksichtigen, dass es ihm seit dem Tod von Maria auch schon nicht gut ging. Glücklich ist er mit seiner Tat nicht geworden. Er war schwer suchtkrank und depressiv und mehrmals über lange Zeit stationär in der Psychiatrie. Sein Leben war auch ohne Verurteilung schon verpfuscht, er bekam keinen Job und kein Bein mehr auf den Boden. Daher vermutlich auch die Apathie im Prozess.

monstra schrieb:Mal wieder Irrtum.

Da F. verurteilt wurde, hat er die Gerichtskosten, seine Anwaltskosten und die der Nebenkläger zu tragen. Er kann zwar Prozesskostenhilfe beantragen, muss diese aber zurückerstatten, wenn er nicht obsiegt.

Zudem können die Angehörigen von Maria Baumer Schmerzensgeld und ggf. Schadensersatz verlangen. Da Maria kinderlos geblieben ist, hält sich der Schadensersatz wohl in Grenzen. Trotzdem wird F. einen Berg Schulden haben, wenn er aus dem Gefängnis kommt. Er wird schon noch genug leiden, keine Angst.

Bitte auch zu berücksichtigen, dass es ihm seit dem Tod von Maria auch schon nicht gut ging. Glücklich ist er mit seiner Tat nicht geworden. Er war schwer suchtkrank und depressiv und mehrmals über lange Zeit stationär in der Psychiatrie. Sein Leben war auch ohne Verurteilung schon verpfuscht, er bekam keinen Job und kein Bein mehr auf den Boden. Daher vermutlich auch die Apathie im Prozess.

Du meinst die Anwälte von ihm arbeiten bis hin zum BGH "pro bono" und hoffen auf eine Rückerstattung vom Bleistift spitzen? No way. Ich hab ausserdem nichts persönlich gegen CF - warum sollte ich auch - ich habe ja nichts mir ihm zu tun - er ist mir völlig egal.

Kann man als Häftling Privatinsolvenz beantragen?
Geht doch nur ein paar Jahre, dann kommt er schuldenfrei aus der Haft bzw. generell, nicht nur auf ihn bezogen, würde mich das interessieren.

biene99 schrieb:Du meinst die Anwälte von ihm arbeiten bis hin zum BGH "pro bono" und hoffen auf eine Rückerstattung vom Bleistift spitzen? No way.

Der Verteidiger Euler ist sein Wahlverteidiger. Der wurde wohl von der Familie engagiert und die wird ihn auch zu bezahlen haben.

Die Kanzlei Heizmann ist Pflichtverteidigung. Sie bekommt selbstverständlich ihr Geld vom Staat. Aber dieses Geld, auch was die Gutachten usw. anbelangt, das will Vater Staat natürlich nach Möglichkeit wieder zurück.

F. hat diese Schulden. Er muss sie begleichen. Ob er das kann, ist eine andere Frage.

Welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um eine Privatinsolvenz durchzuführen, führt hier zu weit. Sie gilt nicht für Ansprüche aus unerlaubter Handlung (Schadensersatz und Schmerzensgeld). Anwalts- und Gerichtskosten können davon umfasst sein. Die Durchführung eines Verfahrens dürfte daran scheitern, dass F. als Strafgefangener nicht der Erwerbsobliegenheit nachkommen kann.

Sollte F. nach seiner Entlassung überhaupt noch Arbeit finden (er dürfte dann Ende 50 bis Anfang 60 sein), muss er wohl noch längere Zeit mit sehr wenig Geld auskommen. Dann ist er im Rentenalter und seine Rente dürfte dann bei seiner Biografie die Mindestrente sein. Die Zeit im Gefängnis wird nicht mehr berücksichtigt, seitdem man die Zahlungen in den Rentenkasse für Strafgefangene im Zuge der Agenda 2010 gestrichen hat.

Suchtproblematik zudem: Alkohol.