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Maria Baumer

9.924 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, 2012 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Maria Baumer

Maria Baumer

09.12.2020 um 16:00
Ich finde es ist eine unglaubliche Frechheit, dass die Familie nach dem Leichenfund und den damit verbundenen erdrückenden Indizien, noch über 6 Jahre bis zur Anklage des Täters warten musste.

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Maria Baumer

09.12.2020 um 19:47
@Delphi10
Ich verstehe, was Du meinst. Aber ich bin froh, dass lange genug gewartet wurde, bis ein Schuldspruch in Aussicht stand.

Voreiliges Handeln in einem Indizienprozess hätte sicherlich niemandem genützt - außer CF.


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Maria Baumer

09.12.2020 um 20:14
@Schneewi77chen
Das dachte ich ja vor Beginn des Prozesses auch, aber nachdem immer mehr Indizien bekannt wurden, habe ich mich dann gefragt, ob die ihn ohne Lozazepam Nachweis tatsächlich hätten laufen lassen. Die anderen Indizien waren doch schon erdrückend.


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Maria Baumer

09.12.2020 um 20:44
@Delphi10
Hm, ich glaube ohne Lorazepam wäre es schwierig gewesen, ihn tatsächlich wegen Mordes zu verurteilen. Hätte er ohne dieses Indiz seine Story von der Verbringung der Leiche vorgebracht, hätte man schlecht beweisen können, dass Maria nicht ohne Fremdeinwirkung verstorben ist.

Erst das Lorazepam lässt den Verdacht auf Fremdeinwirkung zu und passt zusätzlich auf das Täterprofil von CF.


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Maria Baumer

09.12.2020 um 21:09
Haben Sie nicht selbst gesagt, dass man die Anklage schon vorher hätte erheben können?
Ich finde die Kette ist so lang, das hätte es nicht noch gebraucht.
Bisher gibt es auch noch keine pro CFs, das hat schon was zu heißen.


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Maria Baumer

09.12.2020 um 21:36
Zitat von TrafoTrafo schrieb:Ich finde die Kette ist so lang, das hätte es nicht noch gebraucht.
Mit den neuen Indizien war man aber auf der sichereren Seite. Denn einmal freigesprochen bedeutet, keine zweite Chance.
Ein Vorwurf der anscheinend zurecht gemacht wurde, war, dass die Ermittlungen eingestellt worden waren.


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Maria Baumer

09.12.2020 um 21:51
Zitat von emzemz schrieb:Ein Vorwurf der anscheinend zurecht gemacht wurde, war, dass die Ermittlungen eingestellt worden waren.
Der StA hat sich dafür bei der Familie entschuldigt.

In der Praxis dürften auch Gespräche zwischen StA und Eröffnungsgericht stattfinden, ob eine Anklage hinreichende Aussicht auf Erfolg haben würde. Bis zur Lorazepam-Analyse war es einfach eine 50:50-Sache. Gerade weil man bei den Ermittlern und der StA überzeugt davon gewesen sein dürfte, dass F. der Täter war, wollte man ihn nur anklagen, wenn eine Verurteilung ziemlich sicher war.

Meinem Eindruck nach hat die StA auch nicht erwartet, dass sich die Dinge im Prozess so klar und unerschütterlich aneinander reihen. Auch war nicht klar, wie schwach die Verteidigung ausfallen würde.

Das ist im Rahmen, wie man den Prozessverlauf eingeschätzt hat. Hinterher ist man immer klüger. Deshalb ist es sehr ehrenvoll, sich für etwas zu entschuldigen, was einfach passiert: Eine Fehleinschätzung.


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Maria Baumer

09.12.2020 um 22:10
Zitat von monstramonstra schrieb:Der StA hat sich dafür bei der Familie entschuldigt.
Der Staatsanwalt, der gar nichts dafür konnte und explizit vom Vorwurf ausgenommen worden war.
Ich empfand es sehr gut, dass da nichts an Vorwürfen stehengeblieben ist.


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Maria Baumer

09.12.2020 um 22:43
Zitat von emzemz schrieb:Der Staatsanwalt, der gar nichts dafür konnte und explizit vom Vorwurf ausgenommen worden war.
Gerade zu ungewöhnlich für die bayerische Justiz, die sich sonst nie irrt und jedenfalls öffentlich fast nie Fehler eingesteht...

Möglich war das vielleicht,

- gerade weil der Sitzungsvertreter persönlich schon damals gegen die Einstellung war. Ja, ganz richtig.
- auch weil man mit dem Prozessverlauf höchst zufrieden war,
- und weil der Fehler ein lässlicher war, der durch rechtliche Schritte der Nebenklage auch wieder revidiert worden war.

Man muss klar sagen, wenn es keine Ermittlungsansätze mehr gibt, dann muss angeklagt oder eingestellt werden. Wenn man 2018 der Auffassung war, es könne nicht angeklagt werden und weitere Ermittlungen sinnlos erschienen, dann muss eingestellt werden. Das Verfahren kann bei neuen Anhaltspunkten dann wieder aufgenommen werden. Es ist nicht zulässig, gegen einen Bürger ein Ermittlungsverfahren laufen zu lassen, um diesen zu piesacken.

Insofern gab es sicher auch seriöse Argumente für eine Einstellung. Aber - ex post - gab es eben noch neue Erkenntnisse: Lorazepam.


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Maria Baumer

10.12.2020 um 18:04
@Delphi10
Absolut!

Angenommen, die letzten Indizien wären nie aufgetaucht. Dann wäre ein CF immer noch nicht verurteilt. Schon Jahre vorher, hätte CF gerichtsfest abgeurteilt werden können.

Dieser Fall beschäftigt mich nicht mehr. Aber es gibt viele andere Fälle verschwundener oder ermordeter Menschen, bei denen es dringend Tatverdächtige gibt. Alle diese Tatverdächtigen werden wohl nicht mehr vor Gericht stehen. Drei
Fälle, davon zwei mit verschwundenen Personen will ich hier exemplarisch nennen:
Melanie Hickl
Chettana Taprap
Anna Poddighe


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Maria Baumer

10.12.2020 um 19:24
Zitat von AnalystAnalyst schrieb:Schon Jahre vorher, hätte CF gerichtsfest abgeurteilt werden können.
Das ist eben die Frage und diese Behauptung einfach so in den Raum zu stellen, ist mir etwas zu wenig.
Wäre es tatsächlich so einfach möglich gewesen, die Staatsanwaltschaft hätte sich die Mühe gespart, dieses erneute Gutachten, das vor Jahren noch nicht möglich war, in Auftrag zu geben. Einmal freigesprochen, gibt es kaum eine zweite Chance für eine Verurteilung. Da bevorzuge ich es, der Täter läuft noch eine Zeit lang frei draußen rum, wenn dann die Verurteilung gesichert scheint.


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Maria Baumer

10.12.2020 um 21:04
Zitat von AnalystAnalyst schrieb:Schon Jahre vorher, hätte CF gerichtsfest abgeurteilt werden können.
Nein. Nachdem F. aus der Untersuchungshaft entlassen worden war, weil sich der dringende Tatverdacht nicht weiter erhärtet hatte, war klar, es bedarf weiterer Erkenntnisse für eine Mordanklage. Und die gab es nicht. Zwar eröffnete das erste Strafverfahren wegen Missbrauch und Körperverletzung ein Bündel möglicher Motive im Falle Baumer, aber das waren Vermutungen, die nicht für eine Anklageerhebung reichten.

Eine Anklageerhebung vor 2019 wäre wegen des Strafklageverbrauchs fahrlässig gewesen. Der Staatsanwalt entschuldigte sich auch nicht, nicht vorher Anklage erhoben zu haben, sondern dafür, dass 2018 das Ermittlungsverfahren eingestellt wurde. Das enttäuschte die Angehörigen sehr, die weitere Ermittlungen forderten.

Im Nachhinein hat es sich dann ausgezahlt, weitere Analysen durchführen zu lassen, die dann das Lorazepam (und weitere Medikamente) beweissicher feststellen konnten. Das wäre ohne Intervention der Angehörigen vielleicht nicht passiert.


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Maria Baumer

14.02.2021 um 20:36
Gibt es eigentlich irgendwo das Urteil zum nachlesen?


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Maria Baumer

08.06.2021 um 18:41
So, schöner Gruß in die Runde, da man ja Revision zum Urteil eingereicht hatte, berichtet die MZ heute das das Urteil nun nach Prüfung des BGH Karlsruhe rechtskräftig ist. Damit kann man wohl endgültig einen Schlussstrich unter diese Sache ziehen.

https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/fall-baumer-bgh-hat-entschieden-21705-art2010356.html


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Maria Baumer

08.06.2021 um 18:47
@C.RoCkEfElLeR

Super!
Hier noch ein Artikel dazu, dass es keine Rechtsfehler im Urteil gibt und es gilt Lebenslang mit besonderer Schwere der Schuld!
Mordfall Maria Baumer: Urteil ist rechtskräftig

Der Prozess um den Mordfall Maria Baumer wird nicht noch einmal aufgerollt. Der Bundesgerichtshof lehnte eine Revision des Urteils des Landgerichts Regensburg ab. Dieses hatte gegen den früheren Verlobten Baumers eine lebenslange Haftstrafe verhängt.

Das Urteil des Regensburger Landgerichts im Mordfall Maria Baumer ist rechtskräftig. Wie der Verteidiger des früheren Verlobten Baumers dem BR jetzt bestätigte, hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe (BGH) über die Revision in dem Verfahren entschieden: Demnach sah der BGH keine Rechtsfehler im Urteil des Landgerichts Regensburg. Zuerst hatte die "Mittelbayerische Zeitung" über die Entscheidung berichtet.
Lebenslange Haft und besondere Schwere der Schuld

Das Regensburger Landgericht hatte den früheren Verlobten von Maria Baumer im Oktober 2020 zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen verurteilt. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Dadurch ist eine Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung nicht nach 15 Jahren möglich, sondern erst nach einer im Vollstreckungsverfahren festzusetzenden längeren Mindestverbüßungsdauer.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/urteil-im-baumer-prozess-ist-rechtskraeftig,SZkR3Se (Archiv-Version vom 08.06.2021)


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Maria Baumer

09.06.2021 um 23:29
Es gibt doch noch Gerechtigkeit in dieser Welt.


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Maria Baumer

24.06.2021 um 16:51
Zitat von violinaviolina schrieb am 09.06.2021:Es gibt doch noch Gerechtigkeit in dieser Welt.
Ja und Nein. Ich weiß nicht, klar ist es gut dass er gefasst worden ist und weg gesperrt ist, für die Zukunft, dass so etwas nicht mehr passiert. Gerechtigkeit. Ein großer Begriff. Frag mal die Zwillingsschwester, ob das Urteil gerecht ist....

MB wird mehr lebendig werden. Warum hat er die Beziehung nicht einfach beendet. Wie ein normaler Mensch.

Was ich nicht überraschend finde, verfolge den Fall doch schon lange. Dieser Täter. Ist wieder aus der engsten Familie. Der Lebenspartner/ hier Verlobter. Schon krass - aber (viel) zu oft Bewahrheitet sich das. Siehe auch der aktuelle Fall in Griechenland.
Hier muss man immer wieder ansetzen. Immer wieder nach bohren und ermitteln. Die Erfahrung zeigt einfach, dass oft bis sehr oft hier die Täter zu finden sind.

Was ich nie verstehen werde, wie jemand mit dieser Schuld leben können. Umgehen können. Ich sie sich sogar ins Fernsehen setzt und angeblich hilft sie wieder zu finden.


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Maria Baumer

24.06.2021 um 21:28
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Siehe auch der aktuelle Fall in Griechenland.
Hier muss man immer wieder ansetzen.
Welchen Fall meinst Du denn?


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Maria Baumer

29.06.2021 um 22:11
@Micci
Er meint den Fall aus Griechenland wo ein Ehemann seine zwanzigjährige Frau Caroline, welche neben seiner elf Monate alten Tochter schlief, getötet hat. Die Frau wurde im Schlaf erstickt. Der Mann hatte zunächst behauptet die Familie sei von drei Männern überfallen worden, diese hätten zuvor auch den jungen Hund umgebracht.Durch die Fitnessuhr der Frau konnten die Angaben des Ehemannes widerlegt werden, den Hund hatte er selbst in der Badewanne ertränkt gehabt...


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Maria Baumer

30.06.2021 um 14:28
Zitat von HeribertHeribert schrieb am 24.06.2021:MB wird mehr lebendig werden.
Natürlich wird Maria Baumer nicht mehr lebendig.
Für die Familie wird es doppelt schwer sein, sie haben ihre Tochter verloren und dieser Christian F. hat sie belogen, sie haben ihm ja vertraut und in Schutz genommen.
Zitat von HeribertHeribert schrieb am 24.06.2021:Warum hat er die Beziehung nicht einfach beendet. Wie ein normaler Mensch.
Naja mMn. ist er einfach nicht normal, was soll man dazu sagen.
Zitat von HeribertHeribert schrieb am 24.06.2021:Was ich nie verstehen werde, wie jemand mit dieser Schuld leben können. Umgehen können. Ich sie sich sogar ins Fernsehen setzt und angeblich hilft sie wieder zu finden.
Wie gesagt, er ist nicht normal und sollte behandelt werden, eventuell könnte man ihm helfen.


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