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Maria Baumer

9.979 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, 2012 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Maria Baumer

Maria Baumer

11.07.2025 um 21:12
Der Vertrag läuft noch bis August 2026. Es habe zwar Gespräche über eine frühzeitige Beendigung des Vertrags gegeben, diese blieben aber ohne Ergebnis, teilte der Bayerische Rundfunk auf Anfrage mit. Alexander Stevens ist jedoch definitiv nicht länger am „Bayern 3 True Crime“-Podcast beteiligt.
Quelle:
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien-und-film/medienpolitik/br-beendet-zusammenarbeit-mit-alexander-stevens-in-bayern-3-true-crime-podcast-110586840.html
Dann bekommt er jetzt also weiter seine Gage, nur halt ohne Airtime?


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Maria Baumer

11.07.2025 um 22:44
Zitat von angellostangellost schrieb:Dann bekommt er jetzt also weiter seine Gage, nur halt ohne Airtime?
Da geht es um den Lizenzvertrag für die Nutzung des Logos für diese Live-Shows. Ich glaube nicht, dass er für diese Auftritte eine Gage vom BR erhält.

Aus dem Podcast beim BR ist er nach der aktuell laufenden Staffel im Juli bereits raus.

In den Medien und auf irgendwelchen Bühnen wird er mit Sicherheit weiter vertreten sein und vielleicht macht er auch einfach seinen eigenen Podcast - aber dann passiert das zumindest nicht mehr mit dem vermeintlichen Gütesiegel des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks.


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Maria Baumer

12.07.2025 um 10:11
Zitat von PescaPesca schrieb:"Aus für Alexander Stevens beim BR: Der Podcast-Anwalt wird künftig nicht mehr als Experte im erfolgreichen True-Crime-Format des Senders auftreten. Eine richtige Entscheidung."
Diese Berufung des BR darauf, dass Stevens der "Experte im Studio" sei und die Belle journalistisch verantwortlich für den Inhalt ist doch eh ein Witz. Von einem Experten im Studio würde ich erwarten, dass er fundiert, neutral und sachlich Auskunft zu den juristischen Aspekten eines Falles gibt, sie also juristisch einordnet, die juristischen Besonderheiten des Einzelfalls erleutert, erklärt, warum welcher § zur Anwendung kommt und ein anderer eben nicht etc.
Tatsächlich lief das aber doch so, dass Stevens die von ihm betreuten Fälle vorgestellt hat, dargelegt hat, mit welchen juristischen Finessen er seine Mandanten, die ja immer eigentlich gar nichts dafür konnten, dass sie angeklagt waren, da rausgehauen hat. Da ging es zum einen darum, PR für seine Mandanten zu machen (ich erinnere mich mit Grausen an den Überraschungsgast, der sich dann als die Doppelmörderin Schemmer erwiesen hat und die in dem Podcast über drei Folgen lang salbadern durfte, dass sie ja ein Justizopfer ist) und zum anderen darum, das Stevens sich als kompetenten, gerissenen und engagierten Strafverteidiger darzustellen, der wie ein Löwe und gleichzietig ein Superhirn für seine Mandanten und gegen die Willkür der deutschen Justiz kämpft (auf deutsch: also Werbung für die eigene Kanzlei zu machen).
Ich finde es beschämend, dass so einem medieneitlen Menschen so eine Plattform geboten wird, die von Rundfunkgebühren aller Bürger finanziert wird.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Falls das Magazin jemanden interessiert, hier die frei im Netz verfügbare pdf-Datei:
Danke für den Link zum Artikel, der ist wirklich sehr interessant! Und nicht nur der, sondern das ganze Heft.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Interessant ist, wie True Crime - Journalisten den Kontakt zur Opferfamilie handhaben. Manche nehmen gar keinen Kontakt auf, um die Familie nicht zu retraumatisieren - schreiben aber dennoch ihren Artikel, welcher natürlich ebenso das Potential für eine solche Retraumatisierung birgt.

Wobei ich glaube, dass so ein Anruf aus heiterem Himmel die meiste Wucht hat. Da denkst Du an nichts Böses, kommst vielleicht gerade echt gut klar mit Deinem Leben und dann - BAM! - wirst Du direkt wieder zurück katapultiert in die schlimmste Zeit Deines Lebens. Und Du kannst nichts dagegen tun.
Ich denke vor allem, dass es ein großer Unterschied ist, ob über einen Cold Case berichtet werden soll oder um einen geklärten und juristisch abgeschlossenen Fall.
In Cold Case-Fällen haben die Angehörigen oft ja selbst ein großes Interesse daran, dass über den Fall berichtet wird, weil sie oft immer noch auf den einen Zeugenhinweis hoffen, mit dem der Fall dann doch noch gelöst werden kann. Ich denke allerdings, dass gerade da auch viel Schindluder getrieben wird, weil die Gefahr besteht, dass den Angehörogen Hoffnung gemacht wird, die aber in vielen Fällen nicht gerechtfertigt ist.
In juristisch abschlossenen Fällen denke ich, dass so eine Berichterstattung in den allermeisten Fällen sicher wieder Wunden aufreißt, von denen Angehörige froh waren, dass sie langsam anfangen konnten zu verheilen. Für viele Podcaster, Journalisten etc. ist das ganze aber einfach nur eine Story, die sie erzählen wollen, um ihr Programm oder ihre Seiten zu füllen.

In dem Magazin des weißen Ringes steht das schon im Vorwort:
Eine Sensibilisierung und Selbstreflexion der Medien. Vor jeder Veröffentlichung sollten sich
Journalistinnen und Journalisten fragen: Besteht wirklich ein öffentliches Interesse an diesem
Beitrag – und was tue ich damit möglicherweise den Betroffenen an
Quelle: https://www.allmystery.de/dateien/2adnsaixihg0_werforumopferhilfe01022023demagazin23050.pdf
(Seite 3)

Und wenn sie ehrlich wären, müssten viele Medienschaffende sich wohl eingestehen, dass eben kein öffentliches Interesse - zumindest keines, was über bloße Unterhaltung hinaus geht - an vielen geklärten Fällen besteht. Problematisch ist eben auch, dass viele Podcasts und Youtube-Kanäle eben nicht von ausgebildeten Journalisten betrieben werden, die sich gar nicht bewusst sind, dass es so etwas wie ethische Grundsätze und Selbstverpflichtungen im Journalismus gibt. Wobei man eben sagen muss, dass viele Journalisten das auch vergessen zu haben scheinen. Wie sonst kann man sich solche Auswüchse wie die Beläsigung von Frau Baumer durch Frau Belle bis zum Weinen, diesen geschmacklosen Auftritt des Zeit Verbrechen-Podcasts unter dem Motto "Musik & Verbrechen" (ein Talk in launiger Grundstimmung über eine mordendes Ehepaar mit musikalischer Untermalung durch ein Symphonieorchester!) oder sowas wie eine Stadtführung via App zu "7 spannenden Tatorten und einer Bonus-Station in Fulda" des Mörderische Heimat-Podcast erklären?!


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Maria Baumer

12.07.2025 um 10:22
Wäre Stevens nicht auch ein Thema für Böhmermann?
Bei Harbort hat es seinerzeit funktioniert. Der ist aus dem "Geschäft" raus, seit bekannt wurde, dass er nicht der große Profiler ist.


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Maria Baumer

12.07.2025 um 10:27
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Wie sonst kann man sich solche Auswüchse wie die Beläsigung von Frau Baumer durch Frau Belle bis zum Weinen, diesen geschmacklosen Auftritt des Zeit Verbrechen-Podcasts unter dem Motto "Musik & Verbrechen" (ein Talk in launiger Grundstimmung über eine mordendes Ehepaar mit musikalischer Untermalung durch ein Symphonieorchester!) oder sowas wie eine Stadtführung via App zu "7 spannenden Tatorten und einer Bonus-Station in Fulda" des Mörderische Heimat-Podcast erklären?!
Ein wenig Annäherung an dieses Thema findet sich in dem (teils etwas langatmigen) Podcast "Killing Jack".

https://www.ardaudiothek.de/sendung/killing-jack-warum-der-ripper-mythos-uns-nicht-loslaesst-wdr/urn:ard:show:ddb0d48f7afa6f61/

Da dürfen auch Podcast-Hosts reflektieren, warum sie sich heute mit etwas mehr Fingerspitzengefühl ihren Themen nähern. Ich meine in Episode 3
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:8b088cb38a5ec0d2/


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Maria Baumer

12.07.2025 um 10:31
Zitat von emzemz schrieb:Wäre Stevens nicht auch ein Thema für Böhmermann?
Bei Harbort hat es seinerzeit funktioniert. Der ist aus dem "Geschäft" raus, seit bekannt wurde, dass er nicht der große Profiler ist.
Ich würde mich nicht von dem verteidigen lassen. Die bekannten Fälle der letzten Zeit hat er doch alle verloren (Gil Ofarim, Neuschwanstein, Starnberg und Doppelgängerinnenmord).


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Maria Baumer

12.07.2025 um 10:58
Zitat von KTGKTG schrieb:Ich würde mich nicht von dem verteidigen lassen. Die bekannten Fälle der letzten Zeit hat er doch alle verloren (Gil Ofarim, Neuschwanstein, Starnberg und Doppelgängerinnenmord).
Allein wenn ich die Liste lese, wird einem doch absolut klar, nach welchen Kriterien der Fälle anzunehmen scheinr. Je mehr Öffentlichkeitswirksamkeit desto stevens....
Vom Neuschwansteinprozess hab ich nicht so viel mitbekommen.

Den Starnberg-Prozsess hat er maximal in seinem Prodcast und vor allem bei seiner Bühnenschau ausgeschlachtet. Und da hat er ja jetzt auch diese Schlappe wegen seines Honorar einstecken müssen. Er hatte ja versucht, aufgrund des hohen Aufwandes für den Prozess ein besseres als das Standard-Pflichtverteidiger-Honorar rauszuschinden, das hat ihm das Gericht verwehrt mit der Begründung, er würde seine Rolle als Strafverteidiger in dem Prozess ja noch anderweitig umfangreich monetarisieren und das müsse dann auch mal reichen.

Im Doppelgängerinnenprozess hat er das ja auch versucht, ist aber dann Gott sei Dank ausgebremst worde, weil er da ja noch im laufenden Prozess ständig drüber quatschen wollte. Das war echt ein Unding und der BR hätte das schon gleich vorab unterbinden müssen. In meinen Augen war das wirklich ein Missbrauch dieser Plattform um PR für seine Mandantin zu machen, die mit einem fairen Prozess nicht vereinbar ist. Kritisch war ja hier, dass es zwei Angeklagte gab, deren Verteidiger dem jeweils anderen die Hauptschuld bzw. sogar die alleinige Täterschaft zuschustern wollten und für diesen Zweck hat der den Podcast umfangreich genutzt: seine Mandantin: das unschuldige Opfer, dass nur zuschauen konnte, die der böse Shequir eine Unschuldige brutal ermordet (wir erinnern uns: sie war, als die Kadisha zur Hilfe eilen wollte, beim Aussteigen aus dem Auto gestolpert und konnte dann nicht mehr aufstehen!). Die Gegenseite: ein brutaler, skrupelloser Mörder, der seine Mandantin gezwungen hat, mitzumachen und ihn zu decken.

Und beim Gil Ofarim hat er meiner Meinung nach seinem Mandanten maximal geschadet. Zum einen dadurch, dass man sich überhaupt auf den Prozess eingelassen hat, obwohl die Beweise und Indizien eigentlich eindeutig waren (wofür Stevens ja nun nicht allein verantwortlich ist, der Möchtegern-Promi hatte es ja schließlich für nötig gehalten, gleich 4 Verteidiger zu engagieren....). Dann durch seine Zwischenstatements:

(
Dieser habe vor dem zweiten Prozesstag gesagt, dass es „klar 1:0 für Herrn Ofarim“ stehe.
Quelle: https://www.fr.de/panorama/benecke-verteidiger-kritik-gil-ofarim-prozess-antisemitismus-stevens-staranwalt-92701808.html)

Aber vor allem durch sein Nachtreten nach dem Geständnis und der vorläufigen Einstellung des Prozesses, in dem er darauf bestanden hat, dass mit der Einstellung nun für seinen Mandanten die Unschuldvermutung zu gelten habe, weil der ja schließlich nicht verurteilt worden sei, sondern das Verfahren eingestellt wurde.
Da wäre es für das Image des Mandanten doch viel sinnvoller gewesen, wenigstens Reue zu heucheln, wenn er sie denn schon nicht wirklich empfindet. Der Richter hatte ja noch gesagt:
„Eine Entschuldigung ist als Rehabilitierung wertvoller als ein Gerichtsurteil“, sagte Andreas Stadler.
Quelle: siehe oben

Genau das hat der durch dieses alberne Statement, das doch eh keiner glaubt, soch mit Füßen getreten. Massiv ungeschickt und vor lauter Eitelkeiot geblendet. Denkt der wirklich, dass irgendjemand dieses Statement für bare Münze nimmt?!


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Maria Baumer

13.07.2025 um 20:29
Zitat von KTGKTG schrieb:Die bekannten Fälle der letzten Zeit hat er doch alle verloren (Gil Ofarim, Neuschwanstein, Starnberg und Doppelgängerinnenmord).
Und trotzdem hat er durch seine Medienauftritte eine stabile und recht große Fanbase. Dass er seine Fälle eher danach auswählt, wo das größte Medieninteresse zu erwarten ist und er dank Akteneinsicht dann später in seinen Shows/Podcasts/whatever als Experte auftreten kann, scheint über seiner Arbeit als Jurist zu stehen.

Wobei man sagen muss, dass die Beweislage im Fall Neuschwanstein kaum ein anderes Urteil zugelassen hat: er hat Teile der Tat selbst gefilmt, es gibt eine überlebende Geschädigte, er wurde direkt am Tatort festgenommen und er hat die Tat vor Gericht eingeräumt.

Falls jemanden der Fall interessiert, hier ist er recht gut zusammengefasst, einen eigenen Thread dazu gibt es hier ja nicht:

https://www.stern.de/panorama/verbrechen/schloss-neuschwanstein--us-amerikaner-zu-lebenslanger-haft-verurteilt-34533752.html
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und da hat er ja jetzt auch diese Schlappe wegen seines Honorar einstecken müssen. Er hatte ja versucht, aufgrund des hohen Aufwandes für den Prozess ein besseres als das Standard-Pflichtverteidiger-Honorar rauszuschinden, das hat ihm das Gericht verwehrt mit der Begründung, er würde seine Rolle als Strafverteidiger in dem Prozess ja noch anderweitig umfangreich monetarisieren und das müsse dann auch mal reichen.
Puh, wie dreist. Erinnert mich daran, dass er in einem Interview mal lamentiert hat, dass er mit seinem Podcast nicht viel verdient, weil der über den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk läuft.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Im Doppelgängerinnenprozess hat er das ja auch versucht, ist aber dann Gott sei Dank ausgebremst worde, weil er da ja noch im laufenden Prozess ständig drüber quatschen wollte. Das war echt ein Unding und der BR hätte das schon gleich vorab unterbinden müssen. In meinen Augen war das wirklich ein Missbrauch dieser Plattform um PR für seine Mandantin zu machen, die mit einem fairen Prozess nicht vereinbar ist.
Das ging wirklich gar nicht.

Besonders bitter ist auch, dass sich durch dieses ganze gepodcaste evtl. sogar ein Revisionsgrund im Doppelgängerinnen-Prozess ergeben könnte: Als die Verteidigung forderte, das Plädoyer der Staatsanwaltschaft mitschneiden zu lassen, wehrte sich diese u.a. mit der Begründung, dass man bei diesem Verteidigerteam nicht wisse, wo die Mitschnitte am Ende wieder auftauchen würden und man deshalb "nicht so frei sprechen" könne. Eine unglückliche Formulierung, die evtl. Folgen haben könnte.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:in dem er darauf bestanden hat, dass mit der Einstellung nun für seinen Mandanten die Unschuldvermutung zu gelten habe, weil der ja schließlich nicht verurteilt worden sei
So ein Schmarrn.

Das erinnert aber ein bisschen an die Formulierung seines Medienanwalts, dem ganz wichtig war zu betonen, dass die Zahlung der Geldstrafe im Zusammenhang mit der Live-Show über den Fall Baumer "keinem Schuldeingeständnis" gleichkommt.


Weiß eigentlich jemand, mit welchem Fall der Fall Maria Baumer in der Show ersetzt wurde?


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Maria Baumer

13.07.2025 um 21:21
Geht zwar weg vom Fall Baumer, aber die Folge zum Doppelmord in Hochheim war die letzte, die ich gehört habe. Er sagte sinngemäß, er habe die Doku gesehen und sich dann direkt bei der Verurteilten gemeldet... Jeder normale Jurist hätte doch erstmal das Urteil gelesen, bevor er sich bei der Verurteilten meldet und sich als Wiederaufnahmeanwalt aufdrängt.


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Maria Baumer

15.07.2025 um 11:50
Zitat von KTGKTG schrieb:Er sagte sinngemäß, er habe die Doku gesehen und sich dann direkt bei der Verurteilten gemeldet... Jeder normale Jurist hätte doch erstmal das Urteil gelesen, bevor er sich bei der Verurteilten meldet und sich als Wiederaufnahmeanwalt aufdrängt.
Das krasse finde ich, dass er das so unumwunden frei aus dem Nähkästchen erzählt. Mit anderen Worten, er hat die Schemmer um ein Mandat kontaktiert, nicht die ihn, weil sie denkt, er wäre so ein dufter, kompetenter Anwalt.
Schemmer ist ein gutes Beispiel für ein interessantes Mandat: da kann man viel Öffentlichkeit rausschlagen und die Mandantschaft ist noch dazu äußerst zahlungskräftig und -willig.

Ich frage mich, wieso er das so sagt?! Geht es darum, sich als Samariter darzustellen ("A. Stevens, der Anwalt dem die Justizopfer Deutschlands vertrauen!")? Als erfahrener Anwalt muss ihm doch eigentlich klar sein, dass das Statement "Meine Mandantin ist unschuldig und hätte so nie verurteilt werden dürfen!" viel überzeugender wäre, wenn er sagen würde, er wäre durch die Reportage auf den Fall aufmerksam und neugierig geworden und habe daraufhin das Urteil mehrmal sorgfältig und mit Blick und Erfahrung eines Strafverteidigers gelesen und dabei große Lücken und Fehler erkannt.


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Maria Baumer

07.08.2025 um 09:38
Der Stern hat Stevens zum Podcast-Aus interviewt.

Man erfährt u.a.,

- dass der BR komplett für die Inhalte des Podcasts verantwortlich gewesen sein soll.
Für den Inhalt und Erstellung aller Skripte war ausschließlich der BR verantwortlich. Ich habe lediglich als Experte die juristischen Sachverhalte eingeordnet. Wir gehen sehr sensibel mit unseren Fällen um, gerade weil wir bei einem öffentlich-rechtlichen Sender sind.
- dass er den Podcast nicht des Geldes wegen macht
In den ersten Jahren habe ich überhaupt kein Geld bekommen, inzwischen ist es eine geringe Aufwandsentschädigung – für ein Format, das einen Werbewert von 30.000 Euro je Folge hätte.
- dass der BR nicht für die Kosten aufgekommen ist, die durch den Tausch des Falls Baumer entstanden sind
Er hat jedoch nicht einmal die Kosten erstattet, die durch den Austausch des Falls auf Wunsch des BR entstanden sind.
- dass er bezüglich der öffentlichen Aufarbeitung seiner Fälle bisher noch nie von der Rechtsanwaltskammer kontaktiert wurde
Nein, das würde mich auch wundern. Alle Fälle, die ich zum Beispiel im Podcast behandle, sind so stark anonymisiert, dass selbst ein Mandant sich nicht wiedererkennen würde, oder mit den Mandanten abgesprochen. Zum anderen sind es ja Fälle, die in einem öffentlichen Gerichtsverfahren verhandelt wurden, über die man auch öffentlich sprechen darf.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/verbrechen/alexander-stevens-ueber-true-crime-faszination-und-podcast-aus-beim-br-35917256.html


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Maria Baumer

07.08.2025 um 23:40
Ich habe lediglich als Experte die juristischen Sachverhalte eingeordnet.
Er wird doch nicht behaupten wollen, dass der BR seine "Einordnung der juristischen Sachverhalte" geskriptet hat.
In den ersten Jahren habe ich überhaupt kein Geld bekommen
Der Vorwurf war ja auch nicht, dass er Geld dafür bekommt, sondern dass er a) schamlos Werbung für sich betreibt und b) eine kostenlose Plattform für Ligitation PR bekommt.
für ein Format, das einen Werbewert von 30.000 Euro je Folge hätte.
Das ist ein Argument, mit dem er sich selbst in den Fuß schießt. Denn er erhält diese (Werbe-)Plattform kostenfrei. Und diese Werbung in eigener Sache monetarisiert sich sich unter anderem in Ticketerlösen für die Show.
Er hat jedoch nicht einmal die Kosten erstattet, die durch den Austausch des Falls auf Wunsch des BR entstanden sind.
Warum sollte der BR auch für die Kosten einer Show aufkommen, die er nicht selbst betreibt?!
Alle Fälle, die ich zum Beispiel im Podcast behandle, sind so stark anonymisiert, dass selbst ein Mandant sich nicht wiedererkennen würde, oder mit den Mandanten abgesprochen. Zum anderen sind es ja Fälle, die in einem öffentlichen Gerichtsverfahren verhandelt wurden, über die man auch öffentlich sprechen darf.
Dass das im Fall Baumer eben nicht der Fall war und explizit auch noch gegen den Wunsch der Angehörigen, das erwähnt er in all den Allgemeinplätzen nicht.

(@Schneewi77chen Ich wollte nicht, dass es so aussieht, als wäre das eine Replik auf Dich, deswegen nur als Textzitat)


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Maria Baumer

07.08.2025 um 23:58
Zitat von emzemz schrieb am 12.07.2025:Wäre Stevens nicht auch ein Thema für Böhmermann?
Umgekehrt wird ein Schuh draus.
Böhmermann wäre eher ein Fall für Herrn Stevens...


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Maria Baumer

08.08.2025 um 00:32
Zitat von KieliusKielius schrieb:Böhmermann wäre eher ein Fall für Herrn Stevens...
Ich glaube, Böhmermann hat deutlich bessere Anwälte, die sich auf ihren Job konzenrieren, anstatt auf Bühnen den Hampelmann zu spielen.


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Maria Baumer

08.08.2025 um 01:06
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Ich glaube, Böhmermann hat deutlich bessere Anwälte, die sich auf ihren Job konzentrieren, anstatt auf Bühnen den Hampelmann zu spielen.
Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
Böhmermann bearbeitet doch solche Themen. Denken wir nur mal dran, was aus einem Harbort geworden ist. Dieser "Profiler" ist in der Versenkung verschwunden. Ob man Böhmermann mal einen Tipp gibt :D ?


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Maria Baumer

08.08.2025 um 01:22
Zitat von emzemz schrieb:Denken wir nur mal dran, was aus einem Harbort geworden ist.
Viel schöner fand ich diesen ehemaligen Jongleur und Alleinunterhalter Mark T. Hofmann, der es wirklich geschafft hat, sich durch seine erratische Krisenkommunikation komplett selbst ins Abseits zu befördern.

Mein persönlicher Höhepunkt: Er hat zu Böhmermann ein Statement auf Facebook veröffentlicht (nachdem er dort übrigens seine eigenen, sagen wir, ungeraden Wiedergaben der Wirklichkeit in eigener Sache unauffällig entweder gelöscht oder geändert hatte), was davon sprach, der Hessische Rundfunk habe ihn voll und ganz gegen alle Vorwürfe verteidigt. Und im Statement des HR selbst stand aber, dass die Vorwürfe, er habe fälschlicherweise damit geworben, vom US-Justizministerium ein Zertifikat erhalten zu haben, zuträfen. So dreist muss man auch erstmal sein wollen. Und seine Fans für extrem dumm halten.


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Maria Baumer

08.08.2025 um 07:02
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Dass das im Fall Baumer eben nicht der Fall war und explizit auch noch gegen den Wunsch der Angehörigen, das erwähnt er in all den Allgemeinplätzen nicht.
Ja, er hat anscheinend immer noch nicht ganz verstanden, worum es geht - nämlich nicht um seine Mandanten, die er anscheinend nach ihrer Zustimmung fragt oder "stark anonymisiert" ; sondern um die Familien und Angehörigen der Opfer - deren Zustimmung (wenn ich das von ihm angebrachte Zitat von Regina Rick im Kontext richtig interpretiere) eben anscheinend nicht relevant zu sein scheint, weil ja "ein Arzt auch nicht mit jedem Patienten mitstirbt."

Trotz all seiner Medienerfahrenheit hat er sich meines Erachtens mit diesem Interview keinen Gefallen getan. Mit einem klein bisschen Verständnis für die Situation der Opferfamilien hätte er seinen Imageschaden vielleicht nochmal etwas abmildern können.


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Maria Baumer

08.08.2025 um 07:20
Seine Aussage alle Fälle seien anonymisiert, stimmt doch gar nicht. Er stand doch nicht wegen diesen "normalen" Folgen in der Kritik sondern wegen den Folgen, wo er einseitig über die laufenden Prozesse (Dreifachmord von Starnberg, Doppelgängerinnenmord von Ingolstadt) bzw. die mögliche Wiederaufnahme (Doppelmord in Koblenz) erzählt hat.


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Maria Baumer

08.08.2025 um 10:30
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Dass das im Fall Baumer eben nicht der Fall war und explizit auch noch gegen den Wunsch der Angehörigen, das erwähnt er in all den Allgemeinplätzen nicht.
Das ist das geschmacklose an seinen ganzen Darstellungen.
Er ist der Anwalt der (teil verurteilten) Täter und walzt deren Sichtweise auf den Fall öffentlich aus, nach der sie ja alle entweder unschuldig sind oder ihr Anteil bzw. ihre Schuld an der Tat vernachlässigbar gering war, das Verbrechen gar nicht so schlimm, wie vom Gericht angenommen war etc.
Die Opfer sind ihm egal. Die sind oft tot oder hoffen - im Falle von überlebenden Opfern oder Angehörigen von toten Opfern - nach einem Prozess mit dem schrecklichen Schicksalsschlag irgendwie fertig werden und abschließen zu können.
Und dann kommt dieser medieneitle Typ daher, holt sich von seinem Mandanten das Einverständnis, ihn auf Bühnen und im Podcast als Justizopfer und unschuldig verurteilten - oder zumindest als jemanden, der seine geringe Schuld abgesessen hat und möglichst schnell wieder zu entlassen ist- darzustellen und denkt es sei in Ordnung, ein Kapitaldelikt zu einer Unterhaltungsshow zu verwursten, bei der er oben auf der Bühne wie ein Animateur in einem drittklassigen All-inclusive-Hotel rumkaspert.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Trotz all seiner Medienerfahrenheit hat er sich meines Erachtens mit diesem Interview keinen Gefallen getan. Mit einem klein bisschen Verständnis für die Situation der Opferfamilien hätte er seinen Imageschaden vielleicht nochmal etwas abmildern können.
Ich denke, der Mann kreist einfach viel zu sehr um sich und seine Selbstdarstellung, als dass er aus seinen Erfahrungen mit den Medien und vor allem aus all der Kritik an seinen schlechten Auftritten irgendwas lernen könnte.


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Maria Baumer

16.08.2025 um 21:08
In der aktuellen Folge von Mordlust (Folge 208) geht es die ersten paar Minuten über Stevens und den Umgang mit dem Fall. Ohne den Namen zu nennen und obwohl es ziemlich kurz ist, eine ziemliche klare Abrechnung.😉


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