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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

1.288 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, Bremerhaven, Cuxhaven ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

02.02.2023 um 19:06
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 02.01.2023:Wenn man aber versucht, bestehende Aussagen und Zeugenaussagen und Alibis zu widerlegen und man keine Zeugen, Aussagen und Hinweise dafür findet, dann bleibt das Alibi bestehen und wird indirekt bestätigt. Die Theorie, dass dieses Alibi falsch sein könnte entkräftigt dann nicht die bestehenden Aussagen. Daraus schlussfolgert, dass andere Theorien relevanter werden und wieder mehr in den Fokus gerückt werden (müssen).
Denn bestehende Aussagen und Zeugen usw sind ja da. Wenn es zwei Theorien gäbe, zu denen es jeweils keine Aussagen oder Zeugen gäbe, dann wären sie gleichwertig. So sind sie es aber nicht.
Mit Verlaub, so stimmt das nicht, wird aber gerne weithin angenommen!
Bei einem so lange zurückliegenden Fal können Zeugen bereits verstorben sein, sich nicht mehr erinnern können was genau wann war. Das bestätigt aber nichts indirekt in einem solchen Falle, denn die verstrichene Zeit arbeitet gegen die EB.

Beispiel: Ich war vor Jahren in Wacken. Obwohl zigtausend andere Musikfans dort waren, wirst Du heute höchstwahrscheinlich niemanden finden, der sich an meine Anwesenheit erinnert. Trotzdem war ich dort. Das dies niemand jetzt einfach so bestätigen kann, macht es nicht wahrscheinlicher, das ich nicht dort war.
Das es nach dieser vergangenen Zeit keine Augenzeugen für meine Anwesenheit gibt, bestätigt weder das ich da war, noch das ich nicht in Wacken war.
Es gibt meine Auissage, daß ich in Wacken auf Konzert war, die korrekt ist, was Du aber nicht genau wissen kannst. Du stellst jetzt die Theorie auf, Ich sei stattdessen in Stuttgart gewesen. Auf der Suche nach Zeugen findest du einige "Kann sein" Aussagenzu beiden Orten und eine ,die bestätigt ich war in Stuttgart, aber nach der Zeit weiß die Person nicht mehr genau, wann sie mich in Stuttgart gesehen hat.

Laut deinem Verständnis, zumindest wie Du es darstellst, wäre es jetzt wahrscheinlicher, daß ich in Stuttgart war, weil es mehr wacklige Aussagen pro Stuttgart gibt, denn dagegen. Das stimmt aber nicht, da die Aussagen zu meiner Standortbestimmung nichts Konkretes(!) beitragen. Beide Theorien, Wacken und Stuttgart, bleiben gleich wahrscheinlich.
ERST wenn etwas Handfestes, z.b. ein Foto auf dem ich in Wacken für ein Autogram von Joakim Brodem anstehe oder eine Rechnung von LGH "Zur Post", auftaucht, kippt die Wahrscheinlichkeit dahingehend, daß ich wohl in Wacken war.

Es kommt auf die Relevanz, die Wichtigkeit eines Hinweises, einer Aussage, usw. für die jeweilige Theorie an!
Die Theorie, daß Antje von einem Bekannten ermordet wurde ist immer noch genauso wahrscheinlich wie die Theorie vom Serienmörder, denn es ist WEDER für die eine NOCH für die andere Theorie etwas Hieb- und Stichfestes hinzugekommen, daß mehr Licht in Dunkel bringt.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

07.02.2023 um 20:30
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb am 02.02.2023:Ist im Fall Swanhild Starke nicht 2010 der zum Zeitpunkt des Urteils damals 50 Jahre alte Ferdinand H. vom Stader Landgericht verurteilt wurden, wegen Mordes zu lebenslänglicher Haft?
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb am 02.02.2023:Klar er war ein Cruiser aber die Entfernungen sind m.E. zu weit. Und selbst wenn er mal seine Eltern besucht hat, von Lüneburg bis z. Bsp. Bremerhaven sind es auch einfache Strecke 160 km.
Also das Cuxland liegt nicht so nahe bei Lüneburg.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb am 02.02.2023:KWW war zwar ein Cruiser aber er kann m.E. am 23.08. 1986 wegen der großen Entfernung beider Tatorte nicht in beiden Fällen bei Irene Warnke und Elsbeth Meier der Täter gewesen sein.
Halllo @Rotmilan ,

es ist sicher fragwürdig, hinter all diesen 23.-August-Fällen KWW als Täter zu vermuten.
Es könnte auch genauso gut sein, dass er mit gar keinem dieser Fälle irgendetwas zu tun hatte.
Andererseits hatte er in seinem vergrabenen Ford Probe 24.-August-Mopo-Ausgaben der Jahre 1989-92 deponiert.
Neben dem gemeinsamen Datum gibt es bei diesen Morden noch enige weitere interessante Parallelen.
So wurde beispielsweise (mit Ausnahme des Falls Irene) jeweils exzessive Messer-Gewalt ausgebübt, auch mit Stichen (bzw. Verstümmelungen) im Unterleib.
Gleichzeitig gab es wohl neben den Messerstichen auch Würgeangriffe (wieder Ausnahme Irene).
Zitat von RalexSRalexS schrieb am 28.12.2017:23.August 1984 :
Irma B ( 59 ) fährt mit ihrem Rad in den Wald bei Wustrow. Sie wird später erdrosselt und erstochen aufgefunden, ausgeweidet mit einem Küchenmesser.
23.August 1986 :
Elsbeth M ( 60 ) fährt mit dem Rad in eine Feldmark in der Nähe Lüneburgs. Sie wird vergewaltigt, erwürgt und am Unterleib verstümmelt aufgefunden.
Bei den beiden Fällen Sonja und Swanhilt wurde ein ganz ähnlicher Kälberstrick
Bildschirmfoto 2023-02-07 um 20.14.09 (Beispielbild)
vom Täter zurückgelassen.
https://www.abendblatt.de/region/norddeutschland/article107483225/21-Jahre-spaeter-Die-Suche-nach-Sonjas-Moerder.html
Einen solchen Strick (mit dem charakterisrischen Auge) nutze übrigens auch der Bremerhavener Straßenstrich-Killer (1992/93).

Interessant finde ich auch, dass es sich (mit Ausnahme Sonja) nicht um die "üblichen" Anhalterinnenmorde handelt. Sondern der Täter lauerte den Opfern in einsamer Landschaft auf.
Und bemerkenswert auch, dass bei der Disco-Vermissten-Serie keine 23.-August-Taten vorkamen.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

10.02.2023 um 15:05
Da ja gerade nichts aktuelles anliegt, möchte ich dieses Thema - 23./24. August - noch etwas weiter vertiefen.
Gemeinhin denken wohl die meisten hobby-kriminalistisch-interessierten: ok, wird schon der Wichmann gewesen sein...
Ich konnte bisher aber nirgends in den zahlreichen journalistischen und Foren-Beiträgen eine Vermutung bzw. Spekulation darüber lesen, weswegen KWW bei seinen Morden auf das Datum geachtet haben sollte.
Es könnte sich möglicherweise um eine für ihn traumatische Erinnerung handeln, die er mit diesem Jahrestag verbindet. Der Todestag eines Familienangehörigen o.ä.
Wenn man aber bedenkt - wie von @Rotmilan angeführt - dass sich zwei entfernt liegende Morde am selben Tag ereigneten und für eine dieser Taten (Swanhilt) schon jemand anders verurteilt wurde, könnte man auch vermuten, dass es sich um den Gedenk- oder Aktionstag einer wie-auch-immer gearteten Gruppe handelte.
Hierzu finde ich recht naheliegend - aufgrund der exzessiven Messergewalt - über den Heiligen Bartholomäus nachzudenken.
Wikipedia: Bartholomäus (Apostel)
Sein Namenstag ist der 24. August.
Die Nacht vom 23. auf den 24. August wird als Bartholomäus-Nacht bezeichnet - bezugnehmend auf ein Massaker an den französischen Hugenotten 1572.
Bartholomäus, einer der Jünger Jesu, wurde der Historie nach auf einer seiner Apostelreisen gefoltert, indem ihm die Haut bei lebendigem Leibe abgezogen wurde.
Auf Heiligenbildern wird er demzufolge fast immer mit Messer in der Hand, aber auch mit seiner eigenen abgezogenen Haut über dem Arm abgebildet.


Bildschirmfoto 2023-02-10 um 14.59.28Original anzeigen (0,2 MB)


Bildschirmfoto 2023-02-10 um 15.00.51Original anzeigen (0,3 MB)


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

10.02.2023 um 18:21
Der 23. August ist auch ein Gedenktag für die Opfer des Hitler-Stalin-Paktes, der in der rechten Szene gefeiert wird. Aber eben nicht als Gedenktag an die Opfer.
Wer die Opfer gar nicht als Opfer sieht, sondern einerseits als Helden und andererseits als unwertes Leben, der könnte an diesem Feiertag vielleicht auch auf Tötungsfantasien kommen.
Inwiefern sich das aber belegen ließe und wie realistisch das wäre, weiß ich nicht.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

11.02.2023 um 17:45
@darkstar69

Interessanter Gedankengang m E.
Zumindest wird KWW ja eine gewisse Nähe zu rechten Gedankengut "nachgesagt".
Allerdings sind zumindest zwei der rechtslastigen Bücher, die in seinem "Geheimzimmer" im Streitmoor gefunden worden sind, erst nach seinem Tod erschienen, wenn ich das aus dem KWW-Thread noch richtig in Erinnerung habe, d. h. man könnte auch spekulieren, ob evtl Bruder HJW oder H.Rudloff diese Bücher angeschafft und dort gelagert haben, zumindest HJW soll ja bereits zu KWWs Lebzeiten ebenfalls Zugang/Zugriff auf den "geheimen Raum" gehabt haben, Rudloff wird ja, nachdem er Alice geheiratet hat, auch Zugang dort gehabt haben.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

11.02.2023 um 18:53
@ThoFra
KWW hatte zu bestimmten Tagen die entsprechenden Reichsflaggen gehisst. Wie genau, was genau, war im KWW-Thread auch schon Thema.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

12.02.2023 um 01:27
@ThoFra
Ach, da werden die dort nach seinem Tod halt mal lieber noch schnell ihr Zeugs dazu gestellt haben.
Das nun ein Freundeskreis da ähnlichen Mist feiert bzw. liest und es dann am Liebsten überhaupt alles nicht mehr gewesen sein will, wenn einer davon ernster irgendwie auffliegt und sich aber selbst nicht mehr wehren und Dinge klarstellen kann, das ist wohl der Lauf der Welt.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

12.02.2023 um 11:19
@Zeralda
@ThoFra
Ja, das denke ich durchaus auch. Man weiß das natürlich alles nicht so konkret und was das mit diesen Fällen hier zu tun haben könnte auch nicht. Aber dieses Gemauschel da mit Betrugsgeschichten, Autos, Haus, Hof und Frau und geheimem Raum und Koffer, Pass, Waffe uvm. Das ist doch alles sehr merkwürdig. Das ist schon eine interessante Dynamik unter Freunden.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

12.02.2023 um 20:39
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Der 23. August ist auch ein Gedenktag für die Opfer des Hitler-Stalin-Paktes, der in der rechten Szene gefeiert wird
Wird (bzw. wurde) dieser Gedenktag tatsächlich von Rechten gefeiert?
Eine hohe Bedeutung hat er wohl vor allem in den baltischen Staaten, weil sie in diesem Pakt die Ursache für 50 Jahre sowjetische Besatzung sehen.

Aber wer weiß...

Einen geheimen Bartholomäus-Kult nationalistisch-(pseuso-)religiös gesinnter Fanatiker und Moralpostel könnte ich mir durchaus vorstellen.
Und mir fallen dazu einige Anhaltspunkte ein.

Vor allem existierte - zeitgleich - von 1977-1984 die deutsch-italienische terroristische Vereinigung GRUPPE LUDWIG.
Wikipedia: Gruppe Ludwig

Deren Opfer waren nicht politische Gegner oder Ausländer, sondern Menschen die man als moralische verwerflich betrachtete, wie Drogenhändler, Schwule und Prostituierte.

Der Patron dieses Kultes war der Heilige LUDWIG, dessen Namenstag am 25. August gefeiert wrid.
Er war ein frommer Asket und bekämpfte die "Feinde des Glaubens" (Juden, Ungläubige etc...)
Wikipedia: Ludwig IX. (Frankreich)

Man könnte sogar einen Bogen zu KWW spannen:

- Diesem wird hier eine Nähe zur Wehrsportgruppe Jürgens / NÜB "angedichtet":
https://www.thekasaantimes.de/mehr-als-100-tote-durch-massenmoerder-2

- Für diese Wehrsportgruppe Jürgens wird wiederum eine Nähe zur "Gruppe Ludwig" vermutet
https://www.landtag-niedersachsen.de/drucksachen/drucksachen_10_5000/3001-3500/10-3135.pdf


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

13.02.2023 um 18:04
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Wird (bzw. wurde) dieser Gedenktag tatsächlich von Rechten gefeiert?
Zumindest wird dies auf verschiedenen Internetseiten zu rechten Feiertagen genannt. Da ich nicht weiß, wie diese Seiten einzeln politisch so eingestellt sind, verlinke ich mal keine. Lässt sich googeln.

In meinem sozialen Umfeld habe ich auch was davon mitbekommen, dass es da ein Gedenken der rechten Szene gibt. Da weiß ich aber auch nicht, wie genau welche Gruppierungen da was machen.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

15.02.2023 um 21:46
Ich möchte diese neue Bartholomäus-These noch etwas weiterverfolgen.

Nachdem wir uns in der Heidelberg-/Münster-Diskussion schon drei Jahre lang bemüht hatten, Gemeinsamkeiten zur Cux-Serie zu finden, fiel mir auf, dass sich die Tramp-Orte der Heidelberger und Cuxhavener Opfer teilweise ganz genau auf dem gleiche Meridian (Längengrad) befanden:

Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 20) (Beitrag von GonzoX)

Um es nochmal zu verdeutlichen: diese Orte befinden sich ca. 500 km voneinander entfernt, aber mit einer Toleranz von ca. einem Steinwurf auf dem gleichen Längengrad.

Kürzlich fand ich nun heraus, dass sich auch der Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus auf diesem Meridian 8°41' befindet.
Dort wird eine der wertvollsten Reliquien Deutschlands aufbewahrt: die Schädeldecke Bartholomäus'.
Wikipedia: Kaiserdom St. Bartholomäus

Bildschirmfoto 2023-02-15 um 21.24.12

Weitere Reliquien befinden (befanden?) sich auch im Kloster Andechs.

Wikipedia: Bartholomäus
Bildschirmfoto 2023-02-15 um 21.31.04

Und um den Kreis zu schließen, liegt Kloster Andechs auf dem gleichen Längengrad (11°11') wie das Naturschutzgebiet Lucie.
Dem Ort an dem am 23.08.1984 Irma Busch ermordet und verstümmelt wurde.

Kann man hier nachprüfen:
https://www.laengengrad-breitengrad.de/


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

15.02.2023 um 22:23
....na ja....ich glaube nicht unbedingt das sich der Täter nach religiösen Daten und Örtlichkeiten steuern/beeinflussen lies, geschweige denn danach angepasst seine Taten ausführte. Das ist dann doch leicht surreal und abstrakt hergeleitet.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

16.02.2023 um 00:18
Hallo @Tristan2010 ,

von Wichmann wissen wir immerhin, dass er diverse Zeitungen mit Datum 24.08. in seinem vergrabenen Ford Probe deponierte.
Weiterhin wird er mit drei (der fünf) norddeutschen 23./24.08.-Morde in Verbindung gebracht.
Außerdem hat er in seinem Abschiedsbrief den Wunsch geäußert, man möge "die Madonna vernichten".
Religiösem Kult war er also zumindest nicht ganz abgeneigt.

Von der zeitgleich agierenden Gruppe Ludwig ist bekannt, dass diese ihren ersten Mord an einem 25. August beging - also am Namenstag des Heiligen Ludwig.
Außerdem liegen ihre Tatorte auffällig auf einer Linie zwischen Mailand, Verona und Venedig.

Wikipedia: Gruppe Ludwig


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

21.02.2023 um 21:25
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 11.02.2023:Zumindest wird KWW ja eine gewisse Nähe zu rechten Gedankengut "nachgesagt".
Allerdings sind zumindest zwei der rechtslastigen Bücher, die in seinem "Geheimzimmer" im Streitmoor gefunden worden sind, erst nach seinem Tod erschienen,
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb am 12.02.2023:Ach, da werden die dort nach seinem Tod halt mal lieber noch schnell ihr Zeugs dazu gestellt haben.
Zitat von SchrulliSchrulli schrieb am 15.12.2022:Dass Irene vom Momo zu Roes‘ Gasthof laufen wollte und nicht umgekehrt ist mir auch neu. In allen Artikeln seither stand es immer andersrum.
An was für eine Gruppe da wohl gedacht wird die sie angegriffen haben könnte? In den späteren Achtzigerjahren gab es im südlichen Cuxland viele Probleme mit Neonazis.
Ich möchte noch etwas weiter über diese (Außenseiter-)These - hintern einigen der norddeutschen Frauenmord- und Vermisstenfälle könnte eine Gruppe pseudoreligiöser NeoNazi-Moralapostel stecken - nachdenken.

Es müsste sich dann also um einen Geheimkult gehandelt haben, von dem nie etwas ans Tageslicht bzw. in die Medienlandschaft gedrungen ist.
Wichmann und seine nun ausgiebig beleuchteten Taten könnten uns aber als kleines Fenster in diese Szene dienen
- falls diese überhaupt existierte
- und Wichmann tatsächlich im Cuxland aktiv war

Hierzu möchte ich noch mal diesen NDR-podcast - teil 4, der Abschiedsbrief - heranziehen:

https://www.ndr.de/ndr2/podcasts/Die-Geheimnisse-des-Totenwaldes-4-9-Der-Abschiedsbrief,audio784864.html

- Wichmann "feierte" 1993 noch Ostern (als er schon auf der Flucht war), war also nicht areligiös (min. 2:00)

- er wünscht sich das martialisch / militärische Abschiedslied "der Gute Kamerad" für seine Beerdigung. Sah er sich möglicherweise selbst als Soldat in einer Gruppe? (min. 07:40)

- er erwähnt im Abschiedsbrief seine Büchersammlung, die ihm viel bedeutet habe.
Laut Moderator: "ganz viel NS-Literatur, auch Hitlers Mein Kampf und so.." (min. 9:21)
(Also nicht diese 90er-Jahre Bücher, die die Journalisten später entdeckten)

- sein Brief endet mit dem Wunsch man möge eine Madonnenfigur zerschlagen.
Er schreibt: "mein Platz war direkt unter ihr".
Dieses könnte man auch nicht so gegenständlich / räumlich verstehen wie die Moderatoren, die über den Sofastandort und ein vermeintliches Versteck (in der Madonna) rätseln.
Möglicherweise wünscht er sich hier, man solle diese Marienfigur am Ende seines Lebens zerstören - und auch den Kult beenden unter dem er stand.

- was den regionalen Bezug Wichmann / Cuxland angeht, finde ich eine weitere kurze Bemerkung des Moderator interessant (min. 21:40):
Er berichtet, KWW sei, als er auf der Flucht war, zunächst bei einem Cousin in Wilhelmshaven untergekrochen.
Dieser muss dann ja wohl eine bedeutende Bezugsperson für ihn gewesen sein. Eigentlich erstaunlich, dass diese Beziehung bisher gar nicht thematisiert wird. Als möglicher Partner-in-crime muss immer nur der Bruder herhalten.
Die direkte damalige Route Lüneburg-Wilhelmshaven führte damals (als noch nicht der Weser-Tunnel bestand) durchs Elbe-Weser-Dreieck. Dort gab es zwei Auto-Fähren Bremerhaven-Nordenhamm und Kleinensiel-Dedesdorf. Um dorthin zu gelangen musste man auch eine Teilstrecke auf der B6 zurücklegen - dem Hauptrevier des gesuchten Killers.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

15.03.2023 um 13:20
@ThoFra hatte 2019 in der Uta-Flemming-Diskussion eine sehr interessante Entdeckung gemacht:

Vermisstenfall aus den 80ern: Uta Flemming (Seite 12) (Beitrag von ThoFra)
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 07.08.2019:Einen Artikel fand ich noch recht interessant, auch wenn diese Suchaktion leider auch zu keinem Ergebnis geführt hat:

https://www.landesarchaeologie.bremen.de/sixcms/media.php/13/BAB_Online_1.pdf
Es handelt sich um den Beitrag einer Bremer Archäologin, die anlässlich des Fahrradfundes Utas im WIFO-Wald / Truppenübungsplatz Schwanewede zur Hilfe gerufen wurde.

Man vermutete Utas Leiche in einer Binnendüne vergraben, die an den Teich angrenzte, in dem damals Utas Fahrrad (von einem Soldaten) gefunden wurde.

Ganz spannend ist, dass die Archäologen bei der zweiten Ortsbegehung dort eine frisch ausgehobene Grube vorfanden, bei der man anscheinend nicht ausschloss, dass der durch Medien aufgeschreckte Täter hier die Leiche ausgegraben hatte.

Mich interessieren aber gerade vor allem die geographischen Informationen, die man aus dem Artikel erfährt.
Überraschend für mich: die Fundstelle befand sich also auf Bremer Gebiet - und nicht in Schwanewede (wie es in Pressemitteilungen immer geheißen hatte).
Dieser Ort lässt sich nun genau lokalisieren:

Quelle: https://routing.openstreetmap.de/?z=7&center=50.000678%2C11.991577&hl=en&alt=0&srv=1
Bildschirmfoto 2023-03-15 um 13.03.08Original anzeigen (0,5 MB)

Bildschirmfoto 2023-03-15 um 13.03.54Original anzeigen (0,4 MB)

Bildschirmfoto 2023-03-15 um 13.04.26

Luftbildaufnahme aus dem Archäologie-Artikel zum Vergleich:
Bildschirmfoto 2023-03-15 um 13.05.27Original anzeigen (0,2 MB)
Bildschirmfoto 2023-03-15 um 13.10.18


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