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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

1.373 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, Bremerhaven, Cuxhaven ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

19.12.2022 um 22:32
Zitat von SchrulliSchrulli schrieb:Allzu lange bestand diese Cold Case Einheit nach meinem Empfinden ja nun nicht? Wann wurde die gegründet? Der Hauptgrund war anscheinend, endlich mal DNA einzusammeln?
Die Einheit wurde ja im Juli 2022 gegründet. Damals hatte sich wohl Anjas Mutter erneut an die Ermittler gewandt und im Juli ´22 erschien das Zeit-Dossier zu Anjas Fall.
Zitat von SchrulliSchrulli schrieb:Aber wenigstens ist man jetzt wohl endlich weg von dieser KWW-Vermutung, die hielt ich in diesem Zusammenhang immer schon für Humbug. Als wäre der der einzige Mörder im ganzen Land.
Es sind ja nur Prüffälle und er besaß Straßenpläne der Region und er war Cruiser uvm. Dass man so einfach keine DNA fand, wundert mich jetzt aber nicht. Denn Zu Beginn dieser Fälle hat er ja noch nicht einmal im Streitmoor gewohnt (seine Eltern mWn auch nicht) und geerbt hat er das Haus erst im November 1984. Wie er da zuvor schalten und walten konnte, wissen wir nicht. Dass das geprüft wurde, finde ich gut und richtig.
Zitat von birotorbirotor schrieb:aber ist nicht jedes junge Mädchen, das zu einer bestimmten Uhrzeit mit dem Daumen hoch an einem Straßenrand steht, ständig in Lebensgefahr, ob sie es nun zum ersten oder zum zehnten Mal macht
richtig. Man weiß ja weiterhin nicht, ob sie nun per Anhalter oder einer anderen unbekannten Person gefahren ist.
Zitat von birotorbirotor schrieb:Es ist wirklich schade, dass die Ermittlungsbehörden nicht mitteilen, warum sie eine Beziehungstat für wahrscheinlicher halten.
Ich vermute, dass sie einfach nochmal die Aussagen und die Alibis der jungen Männer beleuchten und hinterfragen wollten, um nichts zu übersehen. Wir wissen ja auch nicht, was sie sonst noch wissen und vermuten. Wenn sich ergeben hätte, dass die Alibis oder Zeitabläufe der jungen Männer so nicht gestimmt hätten, hätten sich evtl neue Ermittlungsansätze ergeben. Nun wissen wir nicht, ob sich die Aussagen und Alibis nicht sogar durch neue Hinweise bestätigt haben könnten oder ob eben gar nichts dazu kam. Wir wissen ja nicht, was durch neue Hinweise evtl ausgeschlossen werden konnte, aber eben keine heiße Spur zum Täter brachte.
vereinzelt gab es auch Hinweise auf mögliche Kontaktpersonen der Vermissten oder potentielle Zeugen.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68437/5397663

Und zu den anderen Fällen kam dann wohl nicht viel?

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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

20.12.2022 um 10:05
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ja, da bleibt nun, zu diskutieren, weshalb die richtigen Hinweise nicht kamen. Sind die Hinweisgeber schon tot?
Oder sind die Aussagen und Alibis der Zeugen im Filmfall bestätigt?
Oder wurde im FF zu sehr auf eine Beziehungstat eingegangen, so dass andere Hinweisgeber sich nicht angesprochen fühlten?
Wurde zu wenig auf die anderen Fälle eingegangen, so dass sich Hinweisgeber nicht angesprochen fühlten?
Man weiß es nicht.
Schade. Mir tut es sehr leid für die Angehörigen. Der heutige Stand z.B. im Fall Anja Beggers ist wahrscheinlich auch dem einen oder anderen Ermittlungsversäumnis in der damaligen Zeit geschuldet. Leider.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass es noch lebende Mitwisser geben könnte, die ihr Wissen trotz Straffreiheit nicht offenbaren wollen. Und sei es vielleicht nur aus dem banalen Grund, im Landkreis Cuxhaven und Umgebung weiter unbehelligt leben zu können. So ist das auf dem Lande...

Einige Zeugen (zwei der drei jungen Männer im Moustache, Freunde des Nachbarjungen/Abholers) sind auch schon bereits verstorben. Anzunehmen evtl. auch die damalige Zeugin/Oma des jungen Treckerfahrers/Abschleppers. Die Aussagen/Alibis konnten mit Stand heute somit nicht nochmal bei allen Beteiligten persönlich überprüft werden.

Daher hoffte man auf verlässliche weitere Zeugen, Mitwisser, Hinweisgeber.
Sollte es sie noch geben, lassen diese die Angehörigen anscheinend aber lieber weiterhin allein in ihrer Ungewissheit.
Sehr traurig.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

02.01.2023 um 11:35
Da die Cold Case Einheit ja nun eingestellt wurde, weil u.a. keine weiterführenden Hinweise gekommen sind, muss man ja nun überlegen, was das denn bedeutet.

Der XY-Film war ja nun sehr auf die Beziehungstat ausgerichtet und hat insbesondere den jungen Nachbarn in ein relativ schlechtes Licht gerückt. Meine Vermutung ist weiterhin, dass die Polizei damit die Aussagen und Alibis der jungen Männer sowie dazu passende Zeugenaussagen von Familienangehörigen und ggf Freunden usw neu beleuchten und ggf aufweichen wollte. Da dies offenbar ja nicht erfolgte oder aber, was wir nicht wissen, ggf sogar Hinweise kamen, die die damaligen Aussagen und Alibis bestätigten, scheint dieser Weg aus den Fokus zu verschwinden. Damit rückt u.a. die Möglichkeit, dass es eine fremde Person war wieder mehr in den Fokus.

Eine fremde Person könnte im Fall Anja Beggers bedeuten, dass sie entweder mit einer Person aus dem Moustache mitging oder sie eine Person auf der Straße zB beim Trampen traf. Wir wissen ja auch weiterhin gar nicht so genau, weshalb Anja nun unbedingt gerne mit ins Moustache wollte. Vielleicht kannte sie jemanden, den sie mochte, der häufig dort war? (Außer den jungen Nachbarn)

Demnach rückt auch die Möglichkeit eines Serientäters wieder mehr in den Fokus. Das heißt nicht, dass eine Einzeltat durch einen Anja näher/nahe stehenden Täter oder eine fremde Person nicht möglich wäre. Aber, wenn eben weiterhin keine Aussagen kommen, die die Aussagen der jungen Männer und damit ihre Alibis in Frage stellen, dann muss es mit höherer Wahrscheinlichkeit (einen) andere(n) Täter geben.

Auch KWW halte ich weiterhin für eine relevante tatverdächtige Person, insbesondere auch, weil sich durchaus durch die vielen langzeitvermissten Frauen der Verdacht ergibt, dass es evtl mindestens zwei Täter waren. Aber er wurde auch offiziell durch die Polizei als TV genannt bzw diese Fälle als Prüffälle in Sachen KWW. KWW besaß entsprechende Straßenkarten/Faltpläne der Gegend im Weser-Elbe-Dreieck. Er war ein Cruiser mit diversen Autos. Er hatte bekanntlich unterschiedliche Opfertypen und unterschiedliche Vorgehensweisen, aber eben auch Mordversuch an einer Tramperin. Alle diese einzelnen (und mehr) Indizien zeigen mAn in ihrer Summe, dass KWW (und potentieller Mittäter) sehr gut als Täter für einige dieser Fälle oder diese mögliche Serie in Frage kommen könnte. Das müsste eben noch mehr bestätigt oder ausgeschlossen werden. Man darf das mMn nicht vorschnell abtun.

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W. (Seite 138) (Beitrag von darkstar69)

Gerade auch im Fall Warnken finde ich es durchaus wahrscheinlich, dass es eben nicht nur ein Täter war. Zu den anderen Fällen hat man so wenig Informationen.


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02.01.2023 um 13:37
:
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Da die Cold Case Einheit ja nun eingestellt wurde, weil u.a. keine weiterführenden Hinweise gekommen sind, muss man ja nun überlegen, was das denn bedeutet.
Bisher wurden von den Forenteilnehmern folgende Gruppen von Tatverdächtigen diskutiert:
1. Bekannte aus dem nahen bzw. Disco-Umfeld
2. Vertreter, LKW-Fahrer
3. Cruiser
4. Soldaten

Ich frage mich schon seit längerem, warum gerade das Dreieck Cuxhaven - Bremen - Hamburg so auffällig war und nicht die linke Weserseite mit Nordenham - Oldenburg - Bremen. Auch dort gab es Szene-Discos, Kasernen, Logistikunternehmer. Getrampt wurde ebenso. Die Landschaft mit Marsch und Mooren ist ähnlich beschaffen. Bis auf den Mehrfachmörder Ronny R. sind mir keine vergleichbaren Fälle wie im "nassen Dreieck" bekannt.
Was sind also die Unterschiede?
Zunächst fehlt natürlich eine Millionenmetropole wie Hamburg und dann aber auch die Durchlaufkasernen wie Bremerhaven und Garlstedt, durch die Millionen von GIs in den 70er/80er liefen. Ferner gab es keinen Serienmörder wie KWW. Da vielfach DNA vorhanden ist, sollte man sowohl den Bezug zu KWW als auch die ehemaligen GIs weiter verfolgen.


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02.01.2023 um 14:18
@Silberkaute
Ja, aus dem Bereich Hamburg und Bremen bzw über die Autobahnen dieser Städte kam man sehr gut in das nasse Dreieck. Zudem gab es eben auch Bremerhaven und die Kleinstädte drumherum, die damals mit den Matrosen und Soldaten noch ein ganz anderes Flair hatten. Da gab es noch weitaus mehr Partyszene, Drogen und Rotlicht. Die Zeiten damals waren sowieso noch ganz andere. Eben auch das Trampen.

Und es gab eben auch die gut ausgebauten Bundesstraßen. Darüber hinaus war es ein sehr beliebtes Ausflugsziel (Tagesausflug an den Strand und dann Fischessen gehen) und Erholungs-/Urlaubsgebiet. Viele hatten damals Ferienwohnungen und Wochenendhäuschen dort in der Gegend. Gerade viele Hamburger und Bremer fuhren gerne dorthin.

Auch die Versorgungswege gingen über diese Bundesstraßen, entweder zB von Bremerhaven und Umland nach HH und HB oder eben von dort nach Bremerhaven und ins Umland.

Es liegt also nahe, dass es einen Bezug in diese Städte oder deren Umland geben könnte. So eben auch nach Adendorf.
Damit sind LKW-Fahrer, Vertreter, Cruiser und Soldaten eben ganz genau Personengruppen, die ins Bild passen könnten.

Interessant ist eben auch, inwieweit es zB Cruiser gibt, die dort jährlich Urlaub machten oder persönlichen Bezug (Familie, Bekannte, WE-Haus, oä) dorthin hatten. Cruiser können aber natürlich auch einfach der langen Bundesstraßen und Landstraßen wegen dort hin wollen. Erst Essen gehen und dann in die Disco und dann eine Frau einfangen oder so.


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02.01.2023 um 18:41
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Demnach rückt auch die Möglichkeit eines Serientäters wieder mehr in den Fokus. Das heißt nicht, dass eine Einzeltat durch einen Anja näher/nahe stehenden Täter oder eine fremde Person nicht möglich wäre. Aber, wenn eben weiterhin keine Aussagen kommen, die die Aussagen der jungen Männer und damit ihre Alibis in Frage stellen, dann muss es mit höherer Wahrscheinlichkeit (einen) andere(n) Täter geben.
Bitte nicht persönlich nehmen, denn es ist ein verbreiteter Irrglaube, daß wenn von 2 gleichwertigen Theorien weder die Eine, noch die Andere neue Unterstützung erfährt, eine von beiden wahrscheinlicher wird. So funktioniert das nicht.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

02.01.2023 um 20:11
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Bitte nicht persönlich nehmen, denn es ist ein verbreiteter Irrglaube, daß wenn von 2 gleichwertigen Theorien weder die Eine, noch die Andere neue Unterstützung erfährt, eine von beiden wahrscheinlicher wird. So funktioniert das nicht.
Das denke ich auch.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Auch KWW halte ich weiterhin für eine relevante tatverdächtige Person, insbesondere auch, weil sich durchaus durch die vielen langzeitvermissten Frauen der Verdacht ergibt, dass es evtl mindestens zwei Täter waren. Aber er wurde auch offiziell durch die Polizei als TV genannt bzw diese Fälle als Prüffälle in Sachen KWW. KWW besaß entsprechende Straßenkarten/Faltpläne der Gegend im Weser-Elbe-Dreieck. Er war ein Cruiser mit diversen Autos.
Man sollte nicht vergessen, dass KWW von März 1975- April 1981 bei Helga H. in Linkenheim- Hochstetten nahe Karlsruhe gemeldet und dort mindestens überwiegend aufhältig war.
Natürlich überprüfen die Ermittler Täter wie ihn.
Ich habe Zweifel daran, dass KWW in dieser Zeit bei einer Entfernung von 700 km- einfache Strecke- eine der verschwundenen Frauen aus diesem Zeitraum ermordet haben könnte.

Bei den Fällen nach April 1981 sollte man sicher genauer hinsehen.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

02.01.2023 um 21:10
In KWWs "Karlsruher Zeit" fallen die Vermisstenfälle von

Anja Beggers 7. Oktober 1977 Bremerhaven, Disco

Angelika Kielmann 7. Juni 1978 Cuxhaven, Kneipenbesuch

Anke Streckenbach 16. Mai 1979 Cuxhaven, Kneipenbesuch

Andrea Martens 30. November aus Garlstedt, nach Besuch einer US Kaserne


Opfer ab April 1981, als KWW wieder in Lüneburg wohnhaft war:


Swantje Starke aus Neuenkirchen, 24. August 1981

Christina Bohle 14. August 1982, Heerstedt nach Disco

Uta Flemming, 3. Juli 1985 aus Osterholz- Scharmbeck verschwand auf dem Weg zu einer Freundin

Jutta Schneefuß 13. Juni 1986, aus Loxstedt, beim Trampen nach Bremerhaven verschwunden

Irene Warnke aus Ringstedt 3. September 1986 im Entengrützegraben in Bad Bederkesa gefunden, sie wurde vergewaltigt

Sonja Ady aus Ostendorf, ermordet am 23. August 1987

Bezüglich des Kartenmaterials müsste man wissen, wann diese Karten gedruckt wund verlegt wurden. Stammt KWWs Kartenmaterial zum Cuxland Gebiet z. Bsp. aus dem Zeitraum nach 1980, könnte man zumindest aus seinem Kartenbesitz kein Indiz für ihn als Cuxland Täter, für den Zeitraum vor 1980 ableiten.
Man muss immer bedenken, dass das Kartenmaterial erst 1993 bei ihm gefunden wurde, im Zuge einer Hausdurchsuchung, bzw. in einem seiner PKWs.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:KWW besaß entsprechende Straßenkarten/Faltpläne der Gegend im Weser-Elbe-Dreieck. Er war ein Cruiser mit diversen Autos.
s. oben. Außerdem gibt es keine Hinweise darauf, wie viele PKWs KWW in dem gesamten Zeitraum vor 1989 in Besitz hatte. Dass er 5 angemeldete Fahrzeuge hatte, ergab sich erst nach den Ermittlungen im Zuge der Aufklärung Birgit Meier und Göhrde.
Daraus kann man nicht sicher schlussfolgern, dass das immer der Fall gewesen ist.
Als er aus Karlsruhe nach LG zurück zog, war das sicher nicht sofort der Fall.

Weiter ergab die große Haus und Grundstücksdurchsuchung keine Hinweise oder Beweise, dass KWW der Täter in einem der Cuxland Fälle gewesen sein könnte.
Dabei muss man natürlich bedenken, dass der Großteil der Asservate aus seinem Haus und Grundstück bereits 1993 auf Geheiß der Staatsanwaltschaft LG vernichtet wurde und der Bruder nach seinem Suizid im April 1993 auch genug Zeit hatte, etwaiges Beweismaterial zu vernichten.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

02.01.2023 um 22:07
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich habe Zweifel daran, dass KWW in dieser Zeit bei einer Entfernung von 700 km- einfache Strecke- eine der verschwundenen Frauen aus diesem Zeitraum ermordet haben könnte.

Bei den Fällen nach April 1981 sollte man sicher genauer hinsehen.
Ich glaube schon, dass KWW mindestens einmal jährlich seine Eltern besucht hat. Und dann kann er auch im Weser-Elbe-Raum rumgecruist sein. Außerdem war er wohl mehrfach mit seiner Helga in Urlaub. Wenn ich mich recht erinnere, sogar mehrfach jährlich und nicht nur in Spanien. Sie könnten also auch an der Nordsee gewesen sein. Oder einer seiner Bekannten hatte dort ein Wochenendhaus o.ä.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Natürlich überprüfen die Ermittler Täter wie ihn.
Ich denke, dass das durchaus geprüft wurde und er daraufhin als TV für diese Vermisstenfälle in Frage kam und diese daher zu den Verdachts-/Prüffällen aufgenommen wurden. Auch die neue Cold Case Einheit wird das geprüft haben. Demnach könnte er in Frage kommen.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Bezüglich des Kartenmaterials müsste man wissen, wann diese Karten gedruckt wund verlegt wurden. Stammt KWWs Kartenmaterial zum Cuxland Gebiet z. Bsp. aus dem Zeitraum nach 1980, könnte man zumindest aus seinem Kartenbesitz kein Indiz für ihn als Cuxland Täter, für den Zeitraum vor 1980 ableiten.
Man muss immer bedenken, dass das Kartenmaterial erst 1993 bei ihm gefunden wurde, im Zuge einer Hausdurchsuchung, bzw. in einem seiner PKWs.
Ich denke, auch das wurde von den Ermittlern, der Cold Case Einheit wie auch Hr Chedor jeweils geprüft.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Außerdem gibt es keine Hinweise darauf, wie viele PKWs KWW in dem gesamten Zeitraum vor 1989 in Besitz hatte.
Wie viele Autos er nun hatte, weiß ich spontan auch nciht. Ich meine aber, dass auch für die Zeit in Karlsruhe gesagt wurde, dass er mehrere Autos hatte. Das wäre ja letztlich auch egal. Eines würde ja reichen. Zusätzlich ggf noch ein Auto der Eltern oder eines seines Bruders oder wie auch immer. Viel rumgefahren ist er damals aber schon.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Weiter ergab die große Haus und Grundstücksdurchsuchung keine Hinweise oder Beweise, dass KWW der Täter in einem der Cuxland Fälle gewesen sein könnte.
Seine Eltern haben das Haus im Streitmoor erst 1978 bezogen und er selbst wohnte dort erst ab 1981 und hat das Haus erst 1984 geerbt. Wie er dort zu Lebzeiten seiner Eltern schalten und walten konnte, wissen wir nicht. Zum Fall Beggers wohnte die Familie also noch nicht im Streitmoor. Man kann also durchaus davon ausgehen, dass etwaige Trophäen wenn überhaupt erst ab 1984 von KWW mit ins Streitmoor genommen wurden.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Dabei muss man natürlich bedenken, dass der Großteil der Asservate aus seinem Haus und Grundstück bereits 1993 auf Geheiß der Staatsanwaltschaft LG vernichtet wurde und der Bruder nach seinem Suizid im April 1993 auch genug Zeit hatte, etwaiges Beweismaterial zu vernichten.
Nicht nur das. Auch dass auf den vielen Asservaten, die es noch gab und die gefunden wurden, kaum oder keine verwertbare DNA gefunden wurde. Das heißt, dass man DNA dieser Fälle dirt hätte finden können war sowieso unwahrscheinlich. Wenn man aber welche gefunden hätte, wäre das natürlich super gewesen. Deswegen ist es auch wichtig, die Prüfung vorgenommen zu haben.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Bitte nicht persönlich nehmen, denn es ist ein verbreiteter Irrglaube, daß wenn von 2 gleichwertigen Theorien weder die Eine, noch die Andere neue Unterstützung erfährt, eine von beiden wahrscheinlicher wird. So funktioniert das nicht.
Wenn man aber versucht, bestehende Aussagen und Zeugenaussagen und Alibis zu widerlegen und man keine Zeugen, Aussagen und Hinweise dafür findet, dann bleibt das Alibi bestehen und wird indirekt bestätigt. Die Theorie, dass dieses Alibi falsch sein könnte entkräftigt dann nicht die bestehenden Aussagen. Daraus schlussfolgert, dass andere Theorien relevanter werden und wieder mehr in den Fokus gerückt werden (müssen).

Denn bestehende Aussagen und Zeugen usw sind ja da. Wenn es zwei Theorien gäbe, zu denen es jeweils keine Aussagen oder Zeugen gäbe, dann wären sie gleichwertig. So sind sie es aber nicht.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

03.01.2023 um 14:33
Zitat von ShilohShiloh schrieb am 19.12.2022:Die Ermittlungen in den Cuxhavener Fällen werden zum Ende des Jahres beendet:
Diese über das Presseportal der Polizeiinspektion Cuxhaven abgegebene Erklärung ist sehr aufschlussreich.
Neue Hinweise werden im Rahmen der normalen Polizeistrukturen überprüft, auch wenn die Cold-Case Ermittlungen in dieser Sache zum Ende des Jahres eingestellt werden", erläutert Pressesprecher Hertz.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68437/5397663

Da stellt sich mir die Frage, wie bei einem so komplexen Fall wie Kurt-Werner-Wichmann - wo es gilt 200 Prüf- und Verdachtsfälle zusammenzutragen, zu kategoriesieren und zu bewerten plus parallel dazu abzuchecken, ob der Mittäter involviert war oder nicht - eine normale Polizeistruktur aussieht. Meine Antwort: Je komplexer der Fall, desto komplexer die Polizeistruktur unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen wie Ressourcen an Personenstunden und finanziellen Mitteln. Interessant ist auch der Hinweis auf "Polizeistrukturen"; es ist der Plural gewählt worden. Ich bin sicher, dass in so einer Polizei-Pressemitteilung kein einziges Wort ein Zufall ist.

Die Fleißarbeit bezüglich der Fälle
aus dem Elbe-Weser-Dreieck, dem sogenannten "Nassen Dreieck"
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68437/5397663
ist erledigt. Die eigene Bezeichnung der Polizei "Nasses Dreieck" finde ich auch sehr aufschlussreich.
Und die Polizei gibt einen zuversichtlichen Ausblick in die Zukunft:
Alle alten Ermittlungsunterlagen wurden digitalisiert, Asservate konserviert, so dass sie auch in den kommenden Jahren vollumfänglich zur Verfügung stehen werden. Mit der Speicherung der Opfer-DNA-Profile in der bundesweiten DNA-Datenbank besteht nach wie vor die Chance, im Verlauf der polizeilichen Ermittlungen gegebenenfalls mit Hilfe von "Kommissar Zufall" in dem einen oder anderen Fall eine Klärung herbeizuführen. Mord verjährt nie.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68437/5397663

Meine Erfahrung bezüglich "Kommissar Zufall" ist: Der "Kommissar Zufall" tritt häufiger auf, als so mancher Mitbürger denkt.

Für den einen oder anderen Fall ist also ein Klärung möglich. Das ist meine Lesart der Pressemitteilung der Cuxhavener Polizei.


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22.01.2023 um 19:16
Ich habe mir in den letzten Wochen noch mal Gedanken über die favorisierte These der Cuxhavener Polizei - die Vermisstenfälle 1977-1986 als Einzeltaten zu betrachten - gemacht.
Von diesem Ansatz hatte ich schon vor einiger Zeit gehört und dieses hier berichtet:

Beitrag von GonzoX (Seite 17)

Ich kann mich aber immer noch nicht damit anfreunden.
Auch wenn man zum Vergleich die bestätigten Serien hier in der Region heranzieht:

- der Schwarze Mann
- Mark Hoffmann
- Krankenhausmörder Högel
- vermuteter Wichmann-Komplex

die man meist erst spät erkannte..
..muss man doch feststellen, dass die Gemeinsamkeiten unter den Kiffer-Disco-Vermissten deutlich spezifischer zu sein scheinen als bei den Opfern der übrigen.

Um dieses zu erklären, könnte ich mir vostellen, dass die Ermittler von Nachahmungstätern ausgehen.
Wikipedia: Trittbrettfahrer (Kriminologie)

Dass ein solcher Effekt immer wieder auftritt, ist unstrittig. Aus diesem Grund wird beispielsweise in der Presse kaum noch von Suiziden berichtet.
Auch Schulmassaker sind sicher voneinander beeinflusst.

Als erschwerend für die Nachahmungskiller des Cuxlands muss man aber sicher das komplette Verschwindenlassen der Opfer bewerten.
Wären nicht bei einer solchen These, diverse missglückte Versuche zu erwarten gewesen - also Fälle, bei denen der Täter sich besonders mühte, aber die Leiche dann doch nach einiger Zeit gefunden wurde??


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

23.01.2023 um 00:13
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Wären nicht bei einer solchen These, diverse missglückte Versuche zu erwarten gewesen - also Fälle, bei denen der Täter sich besonders mühte, aber die Leiche dann doch nach einiger Zeit gefunden wurde??
Vll gab es ja tatsächlich derartige "missglückte Versuche", in denen auch die Leiche des jeweiligen Opfers gefunden wurde, allerdings wurde kein Zusammenhang (von den EB) zwischen den Fällen hergestellt?!

Da in den ungeklärten Fällen der möglichen Cuxland - Serie ja keine Leichen gefunden worden sind, kann man schwerlich den Modus operandi, was die eigentliche Tötung des Opfers anbelangt, vergleichen.
Man weiß ja nicht einmal, ob die Opfer z B erwürgt, erstochen, erschlagen, erschossen ... worden sind, daher denke ich, dass eine Zuordnung von Fällen mit aufgefundenen Leichen zur Cuxland - Serie nahezu unmöglich sein dürfte.


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23.01.2023 um 01:04
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Als erschwerend für die Nachahmungskiller des Cuxlands muss man aber sicher das komplette Verschwindenlassen der Opfer bewerten.
Ich glaube, dass dies der wichtigste und diese Fälle vereinende Modus operandi ist.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Da in den ungeklärten Fällen der möglichen Cuxland - Serie ja keine Leichen gefunden worden sind, kann man schwerlich den Modus operandi, was die eigentliche Tötung des Opfers anbelangt, vergleichen.
Ein Täter muss nicht immer genau gleich agieren. Einmal zu strangulieren und ein anderes Mal zu ersticken oder zu erwürgen sagt noch nicht so viel aus. Täter können situativ anders vorgehen, gerade über eine lange Zeit hinweg.

Ich bin grundsätzlich dafür, offen zu ermitteln und sowohl alle Fälle einzeln zu betrachten und als mögliche Einzeltaten zu beleuchten sowie auch grundsätzlich als mögliche Serie oder Teilserie zu sehen.

Ich sehe hier allerdings auch eher den Zusammenhang einer Serie. Auch wenn es insgesamt deutlich weniger Morde gibt, aber dass in einem regionalen und zeitlichen Kontext diverse Frauen verschwinden und nie wieder auftauchen und dies dann plötzlich auch endet Mitte/Ende der achtziger Jahre, das ist mAn kein Zufall. Weshalb sollten so viele Einzelfälle, in denen die Opfer absolut verschwinden, plötzlich so regional geschehen und dann ebenso plötzlich wieder enden?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Vll gab es ja tatsächlich derartige "missglückte Versuche", in denen auch die Leiche des jeweiligen Opfers gefunden wurde, allerdings wurde kein Zusammenhang (von den EB) zwischen den Fällen hergestellt?!
Außer der Fall Warnke und ggf der Fall Ady fallen mir keine ein. Oder meinst du überregional bis bundesweit oder europaweit?


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

23.01.2023 um 18:30
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Oder meinst du überregional bis bundesweit oder europaweit?
Ja.
Theoretisch ist es ja möglich / denkbar, dass ein möglicher Serientäter "weitergezogen" ist, nachdem die Taten im Cuxland Mitte der 1980er-Jahre endeten und in einer neuen Umgebung weitergemordet hat .

Finde es allerdings, wie schon geschrieben, schwierig, ohne konkreten Modus operandi nach Gemeinsamkeiten / Übereinstimmungen möglicher Taten zu suchen.
Ohne weitere Anhaltspunkte käme dann ja wohl nahezu jeder (Langzeit-)Vermisstenfall in Frage.


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23.01.2023 um 19:10
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich sehe hier allerdings auch eher den Zusammenhang einer Serie. Auch wenn es insgesamt deutlich weniger Morde gibt, aber dass in einem regionalen und zeitlichen Kontext diverse Frauen verschwinden und nie wieder auftauchen und dies dann plötzlich auch endet Mitte/Ende der achtziger Jahre, das ist mAn kein Zufall. Weshalb sollten so viele Einzelfälle, in denen die Opfer absolut verschwinden, plötzlich so regional geschehen und dann ebenso plötzlich wieder enden?
Wegen der Ähnlichkeit der Opfer denke ich auch an eine Serie. Aber je mehr ich nachdenke, umso weniger sehe ich hier KWW als Täter. Zum einen weil er bis April 1981 in Linkenheim- Hochstetten bei Helga H. aufhältig war und außerdem die Serie Ende der achtziger Jahre abbrach.
KWW hätte ja locker noch bis zu seinem Suizid April 1993 im Cuxland weitere Anhalteropfer ermorden können, zumal er wieder in Norddeutschland war.
Gegen ihn als Täter in Cuxland spricht meines Erachtens auch, dass er seine Opfer in und um Lüneburg ( mit Ausnahme der BM) auch nicht hat von der Bildfläche verschwinden lassen.

BM hat er meiner Meinung nach auch nur deshalb so aufwendig in seiner Garage einbetoniert, weil ihm bewusst war, dass es mindestens ein Dutzend Zeugen gab ( Partys bei der Nachbarin) die BM mit ihm in dem besagten Frühjahr/ Sommer 1989, kurz vor ihrem Verschwinden zusammen gesehen haben.

Er hat die anderen Opfer und möglichen Opfer ( Verdachtsfälle) mit Reisig/ Ästen abgedeckt oder eben einfach liegen lassen, wie z.Bsp. Elsbeth M. auf einem Grünacker zwischen Rosche und Jarlitz, Hildegard T. im Liebesgrund in Lüneburg ( wenn man alle Verdachtsfälle im Großraum LG) einbezieht. Sie wurden eben alle gefunden, wenn auch einige erst mehrere Wochen nach ihrem Verschwinden, durch Zufall ( Waldarbeiter, Spaziergänger).

Wirklich große Mühe, dass sie nicht entdeckt werden können, hat er sich nicht wirklich gemacht, zumindest wenn er wusste, dass ein Bezug zu ihm nicht durch Zeugen schnell hergestellt werden könnte.


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24.01.2023 um 23:38
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:ThoFra schrieb:
Vll gab es ja tatsächlich derartige "missglückte Versuche", in denen auch die Leiche des jeweiligen Opfers gefunden wurde, allerdings wurde kein Zusammenhang (von den EB) zwischen den Fällen hergestellt?!
Außer der Fall Warnke und ggf der Fall Ady fallen mir keine ein. Oder meinst du überregional bis bundesweit oder europaweit?
Hallo @ThoFra + @darkstar69 ,

bei diesen Fällen bemühte sich der Täter aber nicht besonders, die Leichen zu verstecken.
Sonja A. wurde einfach an einem Feldweg abgeladen. Sie wurde schon am nächsten Tag entdeckt.
Bei Irene war anscheinend Tatort=Fundort.
Falls man sie in diese Vermissten-Serie einreihen wollte, könnte man vielleicht darüber nachdenken, ob es sich bei ihr um einen gescheiterten Kidnapping-Versuch per Boot handelte.
(analog unseren damaligen Überlegungen im Fall Iris Schwarz:
Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden (Seite 27) (Beitrag von GonzoX) )
Wie wir aus dem Podcast "Licht ins Dunkel" erfuhren, halten Ermittler im Fall Irene auch eine Variante mit mehreren Tätern für denkbar.
(ab min. 16:10)
https://www.podcastfabrik.de/podcasts/lichtinsdunkel/

Etwas aufwendiger versteckt waren die Opfer der Teufelsmoor-Serie.
Heike Schnier fand man erst mehr als einen Monat nach ihrem Verschwinden in einem Entwässerungsgraben.
Angela Marks war fast zwei Jahre lang vermisst, ehe man sie flach verscharrt im Tarmstedter Moor entdeckte.
Ihr Fall ist besonders skurril.
Sie wurde 19 Jahre alt und arbeitete als Kürschnerin...war also damit beschäftigt toten Tieren das Fell abzuziehen und dann zu verarbeiten.
In diesem wissenschaftlichen Artikel wird sie als Moorleiche aufgeführt:
https://www.researchgate.net/publication/257815518_Moorleichen_im_Landkreis_Rotenburg_Wumme_Forschungsgeschichte_und_neue_Untersuchungen


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28.01.2023 um 19:10
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 24.01.2023:bei diesen Fällen bemühte sich der Täter aber nicht besonders, die Leichen zu verstecken.
Sonja A. wurde einfach an einem Feldweg abgeladen. Sie wurde schon am nächsten Tag entdeckt.
Bei Irene war anscheinend Tatort=Fundort.
Ja, das ist so. Irene Warnke könnte ein wie auch immer misslungener Kidnapping-Versuch gewesen sein. Und deswegen flüchtete man dann ggf ohne ihre Leiche. Das könnte durchaus in eine potentielle Serie passen.
Sonja Ady wurde einfach abgelegt. Weshalb dies so vonstatten ging, bleibt natürlich eine Frage. Und wenn sie Opfer in einer potentiellen Serie wurde, was war der Anlass für den/die Täter, anderes Nachtatverhalten zu zeigen? Lief auch irgendetwas schief oder hatten sich etwas an den Interessen/Fantasien oder den Möglichkeiten des/der Täter geändert?
Anschließend liefe diese potentielle "ganz große Weser-Elbe-Todesdreieck-Serie" dann ja auch aus.


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28.01.2023 um 23:22
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Sonja Ady wurde einfach abgelegt. Weshalb dies so vonstatten ging, bleibt natürlich eine Frage. Und wenn sie Opfer in einer potentiellen Serie wurde, was war der Anlass für den/die Täter, anderes Nachtatverhalten zu zeigen? Lief auch irgendetwas schief oder hatten sich etwas an den Interessen/Fantasien oder den Möglichkeiten des/der Täter geändert?
Ady ist Verdachtsfall für KWW. Ihr Name taucht auch im Abspann von "Eiskalte Spur" auf. Sonja Ady hat als Verdachtsfall für KWW höchste Prirität gegenüber den anderen Elbe- Weser Fällen.

Sonja Ady wurde an einem 21.August ermordet, am 21. August wurden auch Irma Busch und Elsbeth Meier ermordet, die ebenfalls Verdachtsfälle in Sachen KWW sind.


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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

02.02.2023 um 14:26
Hallo @Rotmilan,

..stimmt diese Datums-Geschichte hatten wir in den letzten Jahren vernachlässigt.

Bildschirmfoto 2023-02-02 um 13.49.41

So gesehen ist der Fall Sonja sicher auffällig.
Auch war sie speziell gefesselt. Der Täter könnte also eine SM-Phantasie gehabt haben.

Aber auch die Cuxland-Vermisstenfälle kann man nach dem AZ-XY-Beitrag und den Äußerungen des ermittelnden Cuxhavener Kommissars im Licht-ins-Dunkel-Podcast als Prüffälle betrachten, was eine Beziehung zum Göhrde-Komplex betrifft.
Wichmann war eben als einziger (?) bekannter norddeutscher Killer dieser Zeit in der Lage und motiviert, eine Leiche für lange Zeit verschwinden zu lassen (Fall Birgit M.).

Was ich übrigens noch interessant und rätselhaft finde, ist ein weiterer denkbarer link:

Wie wir wissen und schon mehrfach hier thematisiert hatten, verschwand Anja Beggers ausgerechnet an einem Aktenzeichen-XY-Abend (07.10.77).
https://www.wikixy.de/Sendung_vom_07.10.1977
In einem der Beiträge ging es um den Fall eines Lübecker Sexualmörders (Günther K.), der analog Wichmann eine geheime "Schatzkammer" mit Souveniers seiner Verbrechen angelegt hatte.
Dieser brachte sich auch noch ausgerechnet in Bad Bevensen (dem mehrfachen Schauplatz der Göhrde-Morde) um.
Du warst auch schon mal über diese Parallelität gestolpert:
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb am 07.12.2019:Das mit dem Betretungsverbot des Geheimtrakts erinnert stark an den Geesthachter Vergewaltiger und Frauenmörder Günther Kühnapfel. Da durfte die Ehefrau den Keller nicht betreten. Im Keller lagen in einer großen Schublade, die Trophäen der Opfer des Günther K. Uhren, Geldbörsen, Schmuck etc. Ein Jagdpächter erwischte Kühnapfel in seinem Revier, als er versuchte eine Frau zu vergewaltigen. Kühnapfel erhängte sich daraufhin im Medinger Forst in Bad Bevensen. Als die Polizei kam, fiel Ehefrau Kühnapfel aus allen Wolken. Interessanter Fall, der auch als Filmfall bei AZXY lief.
Bei KWW kommen aber, wie Du richtig schreibst, noch mehr Dinge zu dem Vetretungsverbot des Geheimtrakts dazu, insofern gehe ich auch davon aus, dass Alice über die Machenschaften ihres Gatten einiges gewusst hat. Besonders auch, weil sich bestimmte Dinge nicht vertuschen ließen, wie z. Bsp. die Rigipswand im Keller etc.



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Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

02.02.2023 um 15:44
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:So gesehen ist der Fall Sonja sicher auffällig.
Auch war sie speziell gefesselt. Der Täter könnte also eine SM-Phantasie gehabt haben.
Genau es war jeweils der 23. 08. als die obigen Morde verübt wurden.

Ist im Fall Swanhild Starke nicht 2010 der zum Zeitpunkt des Urteils damals 50 Jahre alte Ferdinand H. vom Stader Landgericht verurteilt wurden, wegen Mordes zu lebenslänglicher Haft?
Swantje wurde erwürgt und mit über 60 Messerstichen umgebracht. Laut Kammer kam nur Ferdinand H. als Täter in Betracht, da seine DNA Spuren am Tatort nachgewiesen wurden.
Er habe laut Gericht aus sexuellen Motiven gehandelt und der Mord sei ein Verdeckungsmord gewesen.

Ist das Urteil nicht rechtskräftig geworden?

KWW war zwar ein Cruiser aber er kann m.E. am 23.08. 1986 wegen der großen Entfernung beider Tatorte nicht in beiden Fällen bei Irene Warnke und Elsbeth Meier der Täter gewesen sein.

Die damals 19 Jahre alte Irene Warnke wurde doch bei Bad Bederkesa in einem Entengrützegraben aufgefunden und kam aus Ringstedt.

Die 59 Jahre alte Elsbeth Meier aus Dörmte bei Rosche wurde auf einem Grünacker bei Jarlitz vergewaltigt und ermordet.

Die kürzeste Fahrtroute von Bad Bederkesa bis Rosche beträgt 185 km. Elsbeth M. wurde gegen 22.00 Uhr ermordet.

Irma Busch wurde bei Rehbeck in der Lucie nahe Lüchow ermordet. Zeitlich und örtlich ebenso weit vom Cuxland entfernt. Bei Irma Busch und Elsbeth Meier handelte es sich um zwei Damen Ende 50 Jahre, die beide zum Zeitpunkt ihrer Ermordung alleine auf dem Fahrrad unterwegs waren.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:So gesehen ist der Fall Sonja sicher auffällig.
Auch war sie speziell gefesselt. Der Täter könnte also eine SM-Phantasie gehabt haben.
KWW hatte ja Interesse an BDSM. Zumindest fanden sich bei der Hausdurchsuchung zahlreiche BDSM Porno Videos in seinem Geheimzimmer. Er versuchte auch beim Sex Frauen manchmal zu würgen, das sagte eine seiner Frauenbekanntschaften in der "Zeit" aus. Er hatte doch auch als Callboy für die sexuell vernachlässigte Frau inseriert. Devot war er offenbar eher nicht.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Aber auch die Cuxland-Vermisstenfälle kann man nach dem AZ-XY-Beitrag und den Äußerungen des ermittelnden Cuxhavener Kommissars im Licht-ins-Dunkel-Podcast als Prüffälle betrachten, was eine Beziehung zum Göhrde-Komplex betrifft.
Wichmann war eben als einziger (?) bekannter norddeutscher Killer dieser Zeit in der Lage und motiviert, eine Leiche für lange Zeit verschwinden zu lassen (Fall Birgit M.).
Ich persönlich glaube nicht, dass KWW in allen Cuxland Fällen, insbesondere den frühen Fällen, wo er noch bei Helga H. in Linkenheim Hochstetten aufhältig war, als Täter in Betracht kommt.
Klar er war ein Cruiser aber die Entfernungen sind m.E. zu weit. Und selbst wenn er mal seine Eltern besucht hat, von Lüneburg bis z. Bsp. Bremerhaven sind es auch einfache Strecke 160 km.

Also das Cuxland liegt nicht so nahe bei Lüneburg.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Dieser brachte sich auch noch ausgerechnet in Bad Bevensen (dem mehrfachen Schauplatz der Göhrde-Morde) um.
Du warst auch schon mal über diese Parallelität gestolpert:
Ja, das stimmt, das ist mir aufgefallen, dass Kühnapfel sich ausgerechnet den Medinger Forst in Bad Bevensen zum Erhängen ausgesucht hat, um sich zu erhängen.


https://www.cnv-medien.de/news/urteil-im-mordfall-swantje-starke-lautet-lebenslaenglich.html


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