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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

1.502 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Österreich, Aktenzeichen, August ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Ulrike R. (Streetparade)

27.03.2015 um 17:05
@Rick_Blaine

In der Goabase ist nur ein Bruchteil der Events gelistet, gerade bei älteren Veranstaltungen.

Die Goapartys waren fast alle open air, haben also mit den umliegenden Ortschaften nichts zu tun. Bin mir nahezu sicher, dass die Party nicht in einem der Orte stattfand. Also wäre man dann nicht von einem internationalen Event in ein Kaff gefahren, sondern von Party zu Party.

Diesen Flyer hatte ich auf der Zoom gesehen, das ist keine Theorie. Letztendlich habe ich meine These auf diesen Flyer aufgebaut. Da kann ich natürlich auch falsch liegen, denn nur weil es dort einen passenden Flyer gab heißt das noch lange nicht, dass UR den auch mitbekommen hat. Ferner ist ja nicht mal sicher ob UR auf der Zoom war.

Denke die These ist eine Alternative zu den bisher aufgestellten Theorien.

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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

27.03.2015 um 20:18
Es gibt in Schnellzügen heute noch Grenzkontrollen.
Damals gab es FIX Grenzkontrollen.

Im Pustertal waren in diesen Jahren garantiert keine GoaParties die auf irgendwelchen Flyern in Zürich beworben wurden.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

27.03.2015 um 21:01
Ich werde ja geradezu mit Fragen bombardiert :-)

Also der Reihe nach:
@Kodama
zu Frage 1
Es gibt sicher geeignetere Orte als die Parkbucht bzw. das Ufer. Im Falle eines vorsätzlichen Mordes
würde ein Ortskundiger meiner Meinung nach sicherlich andere Orte wählen.
Die Parkbucht neben der Straße ist in dieser Hinsicht eine riskanter Ort. Es könnte jederzeit ein Fahrzeug halt machen (Pinkelpause).

zu Frage 2
Botanik ist leider nicht mein Ding. Die Pflanzenarten (Klatschmohn, Wegwarte, Königskerze) sagen mir vom Namen her gar nichts.
Ich musste mal googeln, um zu sehen, wie die aussehen. Leider kann ich beim besten Willen nicht sagen, ob so was bei uns wächst oder nicht.
Gesehen hab ich so was noch nie, aber wie gesagt, ich habe auch nie darauf geachtet.

@Vorsichtfalle
Der Tatort selbst (Ufer der Rienz) ist von der Straße aus aufgrund des Gebüschs und der tieferen Lage nicht einsehbar.
Die Parkbucht selbst liegt unmittelbar neben der Straße. Diese Straße ist im Sommer (besonders im August) untertags sehr viel befahren
(überlastet), abends ca. 20 Uhr herrscht reger Verkehr, um ca. 22 lässt der Verkehr dann stark nach.
Die Parkbucht war zum Tatzeitpunkt praktisch genau so wie heute. Sie wurde vielfach von den Kanu- und Raftingfahrern benutzt, um
die Boote auf- und abzuladen. Von solchen wurde auch der Leichnam entdeckt.

Ich habe ein Interview von der Gasthofwirtin gesehen, bei der Ulrike noch Kekse gekauft hat. Ich kenne sie aber nicht persönlich.
Die Wirtin wollte ihr noch folgen, da Ulrike auf sie so einen verlorenen Eindruck machte. Ihre Nichte (oder Tochter), die auch in der Gaststube
anwesend war, hielt sie jedoch davon ab.

Also kommen wir noch zu den Zugverbindungen.
Die Direktzüge von Lienz nach Innsbruck gibt es schon seit den späten 40er Jahren (Gruber/De Gasperi Abkommen)
Ob diese damals schon an den italienischen Bahnhöfen in Südtirol hielten, kann ich nicht sagen. Mit Sicherheit aber in den 90er Jahren bis zuletzt.
Die Loks mussten an den Staatsgrenzen aufgrund des unterschiedlichen Stromnetzes in Österreich und Italien immer gewechselt werden.
Dies dauerte ca. 20 Min. Diese Direktzüge (sog. Korridorzüge) sind im letzten Jahr abgeschafft worden, und das sehr zum Ärger für Studenten aus Osttirol und dem ital. Pustertal.
Mehr dazu unter www.salto.bz/article/14122013/korridorzug-begraebnis-mit-hoffnung-auf-wiederauferstehung

Also die Theorie von Ulrikes Mutter, dass Ulrike in Innsbruck in den falschen Zug stieg (Lienz statt Linz), ist für mich persönlich sehr plausibel.
Grenzkontrollen gab es im Jahre 1998 keine mehr (nur Fahrkartenkontrolle), da ja 1995 das Schengener Abkommen beschlossen und 1996 umgesetzt wurde.
Heute gibt es in den Zügen über den Brenner sicher wieder mehr Kontrollen aufgrund der zunehmenden illegalen Einwanderung.

So jetzt hab ich schon wieder einen ganzen Roman geschrieben. Für heute ist genug.

Wünsche noch allen schönes WE.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

28.03.2015 um 07:27
Ich glaube, es wird hier immer noch einiges durcheinander gebracht.

Die Korridorzüge heissen so, weil sie eben einen Korridor durch ein fremdes Staatsgebiet durchfahren, und aus diesem Grund in diesem Staat nicht halten dürfen.

Demenstprechend hätte Ulrike, wenn sie denn in einen dieser Züge nach Lienz gelangt wäre, auf keinen Fall in Ehrenburg aussteigen können, da der Zug dort nicht hielt. Der Zug hielt lediglich in Brennero und in San Candido (Innichen) zum Systemwechsel, beides sind die jeweiligen Grenzbahnhöfe und sind auf italienischem Staatsgebiet.

Hier das Zuglaufschild vom obigen link:
korridorzug-620x330

Daher ist es noch einmal gesagt weitaus wahrscheinlicher, dass sie einen Zug der Brennerbahn von Innsbruck nach Verona bestiegen hat, warum auch immer, und dann am Grenzbahnhof Brennero oder dem nächsten Halt in Franzensfeste bemerkt hat, dass sie komplett in die falsche Richtung fährt (vermutlich weil die Beamten der FS ab Brennero die Fahrkarten kontrollierten). Also steigt sie in FF aus und wird dann dort von Unbekannten eingeladen, mit ihnen im PKW nach Österreich zu fahren.

Dann macht auch die Sichtung in Kiens mehr Sinn (ich gehe davon aus, dass ein Gendarmeriebeamter es besser weiss als XY Redakteure).


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

28.03.2015 um 14:55
@Rick_Blaine

Hier muss ich dir teils widersprechen.

Der Korridorzug zwischen Lienz und Innsbruck war ursprünglich als direkte Verbindung zwischen Ost- und Nordtirol gedacht, ohne Stops auf italienischem Boden. Da hast du recht.

Ein Korridorzug im wirklichen Sinn war es aber seit langem nicht mehr.
Seit Jahren machte er aber auch an den Südtiroler Bahnhöfen Halt (auch 1998) und wurde klarerweise auch von vielen Südtirolern benutzt.
Zuerst wurde das Halten in den ital. Bahnhöfen eher verschwiegen, später jedoch durch Intervention der Politik offiziell.
Leider kann ich dazu keine genaue Jahreszahlen angeben.
2014 wurde die Verbindung eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt, die aber auf der Südtiroler Strecke nicht hält
und genau deshalb gab es letztes Jahr viele Diskussionen.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

29.03.2015 um 05:59
@jucknarrisch

Ah, das kompliziert die Sache nun etwas. Da ich immer nur die Brennerbahn benutzt habe und ansonsten mit dem Auto in der Gegend herumgefahren bin, wusste ich das nicht. Dann ist die wikipedia Information aber falsch, dass diese Züge 1996 eingestellt wurden.

Für unseren Fall hier ändert sich aber gar nicht so viel. Ich denke immer noch, Ulrike plante die Fahrt nach Italien nicht, sondern wollte nach Hause. Sie muss irgendwo in Südtirol ausgestiegen sein und traf dann ihren Mörder. Ich glaube immer noch, dass das Aussteigen wahrscheinlich geschah bevor sie in das Pustertal fuhr.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

30.03.2015 um 15:14
@Tibetdog
Da ich selber lange in der Raverszene unterwegs war könnte ich mir gut vorstellen, dass sie Drogen …
@Rick_Blaine
Da es keinerlei Indizien gibt, dass Ulrike Suchtgifte konsumierte, …
Lest das bitte mal …

https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Justiz/JJT_20010118_OGH0002_0120OS00152_0000000_000/JJT_20010118_OGH0002_0120OS00152_0000000_000.html




Es hat 1998 auch noch Direktzugverbindungen Innsbruck - Lienz gegeben. Die Verkehrszeiten wären interessant.

http://www.go-lienz-osttirol.net/fahrplan/lienz-innsbruck.htm


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

30.03.2015 um 16:31
@raldon

Danke für's Einstellen.

Zusammenfassend:

1) Kein italienischer und österreichischer Bahnangestellter erinnert sich an ein Mädchen, das in den falschen Zug gestiegen wäre.

2) Die Ermittler halten es für die wahrscheinlichste Hypothese, dass Ulrike mit einer bereits bekannten Person in Innsbruck zusammengetroffen ist, die sie dann nach Südtirol brachte, vielleicht mit der Zusage, Ulrike via Brenner nach Graz zu fahren. "Dieser Annahme zufolge erscheint ein telephonischer Kontakt von Ulrike mit einem Bekannten aus Innsbruck noch von Zürich aus, oder bei der Ankunft in Innsbruck plausibel."

3) Die Staatsanwaltschaft Bozen stellte demgemäß einen Antrag auf Rufdatenrückerfassung bei der Telekom Austria hinsichtlich der öffentlichen Telefonanlagen des Bahnhofes Innsbruck und der näheren Umgebung betreffend den Zeitraum von 17.20 Uhr bis 18.30 Uhr des 9. August 1998 und hinsichtlich eines auf Anschlüsse der Telefonbezirke Innsbruck, Graz und Südtirol sowie auf österreichische und italienische Mobiltelefone eingeschränkten Passivteilnehmerkreises.

4) Die Telekom Austria überbrachte unter Beschwerde einen versiegelten Umschlag mit den Rufdaten, die Ratskammer des Landesgerichtes Innsbruck gab am 17. Mai 2000 der Beschwerde der Telekom Austria Folge. Die Rufdaten wurden folglich nicht ausgewertet.

5) Der Oberste Gerichtshof hob diese negative Entscheidung am 18.1.2001 auf.

6) Die Obduktion ergab, dass Ulrike ca. eine Stunde vor Todeseintritt eine synthetische Droge (Ecstasy) eingenommen hat.


Das ist doch alles einigermaßen interessant. Vor allem der letzte Punkt könnte nun doch eher dafür sprechen, dass man sich zum Chillen an der Rienz niedergelassen hat und die Lage erst später eskaliert ist.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

30.03.2015 um 17:13
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb: 6) Die Obduktion ergab, dass Ulrike ca. eine Stunde vor Todeseintritt eine synthetische Droge (Ecstasy) eingenommen hat.
@nephilimfield & @raldon

Na gut, dass ist überhaupt keine Überraschung, wenn man ein bischen Ahhnung hat was an solchen "WE der Feste" so alles abgeht und auch das Aussehen von Ulrike....kann man da nur vollauf dem geäusserten Posting von @Tibetdog unterstützen, die hier aus dem "Nähkästchen" & aus eigener Erfahrungen aus ihrer Jungendzeit geplaudert hat.

Obwohl ich mir nicht meine Meinung/Vermutung... nur wegen dem Aussehen von jemanden bilde.

Und als Ärztin ( @Tibetdog ) hab ich ihren gemachten Erfahrungen sowieso mehr geglaubt, als manch User hier im Thread so vor sich her "sinniert" hat.

Dass die 100 Schilling bei der Geldabhebung am Hbhf. in Innsbruck nicht fürs Essen/Trinken, sondern für was völlig anderes gebraucht wurden von Ulrike, scheint sehr logisch & plausibel zu sein. Es gibt dafür natürlich keine Beweise, aber berechtigte logische Annahmen.

Lieben Gruß,
Doverex


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

30.03.2015 um 17:24
@nephilimfield

Chillen an der Rienz würde auch die offene PKW-Tür erklären -> so lange wurde gechillt.

Da Ulrike in Ehrenburg (nicht Kiens) gesehen wurde und dort der Bahnhof ist, schließe ich das dorthin gelangen mit einem Zug nicht aus.
Deshalb bin ich auf der Suche nach den Zügen die 1998 durchs Pustertal, mit Halt in Ehrenburg, fuhren. 17.30Uhr bis 22.00Uhr ist das Zeitfenster.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

30.03.2015 um 21:17
Wusste ich doch, dass ein evtl. Drogenkonsum bei einer Obduktion festgestellt wird, auch wenn das Opfer offensichtlich erschlagen wurde, man könnte sich ja bei offensichtlichen Todesursachen sonst die komplette Obduktion sparen.

Der späte Drogenkonsum, die Zeit der ersten Fahrzeugsichtung an der Rienz und die Zeit zu der der Bauer die Schreie hörte, sprechen für ein einvernehmliches Verlassen des Fahrzeuges und Verweilens an der Rienz.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

31.03.2015 um 10:13
@raldon

Durch die Info Kein italienischer und österreichischer Bahnangestellter erinnert sich an ein Mädchen, das in den falschen Zug gestiegen wäre. halte ich es jetzt wieder für unwahrscheinlicher, dass Ulrike mit dem Zug gefahren ist. Warum hätte sie in Ehrenburg aussteigen sollen? Da wäre sie wohl aus dem Zug geschmissen worden, woran sich der Schaffner erinnert hätte.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

31.03.2015 um 22:20
Bin ich die Einzige, die empört ist, dass die Telekom Austria AG die Daten nicht raus geben wollte und auch noch erfolgreich war?
Für mich würde das als einer der Anrufer keine Rolle spielen, ob mich die Polizei anruft und mich fragt, wer mich angerufen hätte und worum es geht.
Aber vielleicht bin ich zu rechtschaffen, um mich für um meine Persönlichkeitsrechte zu echauffieren, wenn ein Mord geschah und ich zumindest ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen...


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.04.2015 um 09:09
@Halbedelstein

Das Problem war die originelle Rechtsauffassung der Telekom Austria:

Zugleich teilte die TA mit, dass sie nach ihrer Rechtsansicht "nicht als Inhaber des Fernsprechanschlusses im Sinn der §§ 149 ff StPO anzusehen sei, sondern jene Person, die die öffentliche Sprechstelle benützt hat". Mangels Kenntnis deren Identität sei es ihr aber unmöglich, von dieser Person die Zustimmungserklärung einzuholen.

Nach Ansicht der Telekom gehörten also die Telefonzellen gar nicht ihr selbst, sondern dem jeweiligen Benützer...


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.04.2015 um 09:26
Durch die Info Kein italienischer und österreichischer Bahnangestellter erinnert sich an ein Mädchen, das in den falschen Zug gestiegen wäre. halte ich es jetzt wieder für unwahrscheinlicher, dass Ulrike mit dem Zug gefahren ist.
@nephilimfield
Das ist der springende Punkt, ich kann mir beim besten Willen nicht gut vorstellen, dass Ulrike mit ihrem Aussehen & Kleidung, ihrer Frisur niemanden da im Zug aufgefallen wäre.
Man sieht ja, dort wo sie die Keks kaufte, fiel dies sofort auf....hat man schnell den Gedanken, dass sie "verloren..." wirkte.!

An i-eine Frau, die in der Masse völlig und unscheinbar untergeht... ok, da kann es immer sein, dass sich Zeugen dann nicht mehr an so eine Person erinnern können. Aber das trifft ja auf Ulrike gar nicht zu, daher halte ich es, dass "Kein italienischer und österreichischer Bahnangestellter erinnert sich an ein Mädchen..." eher ein eindeutiger Hinweis darauf ist, dass Ulrike NICHT mit der Bahn in diese Gegend von Ehrenburg gekommen ist.

Lieben Gruß,
Doverex


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.04.2015 um 09:50
Nun, das habe ich von Anfang an gesagt, es ist unwahrscheinlich, dass Ulrike mit dem Zug nach Ehrenburg gefahren ist. Einmal, weil gar nicht geklärt ist, ob zur fraglichen Zeit ein Zug von Innsbruck oder sonst wo in Ehrenburg hielt, zum anderen, weil es keinen Grund gibt, ausgerechnet in diesem kleinen Kaff auszusteigen, wenn sie schon in einem solchen Zug sitzt, den es vermutlich gar nicht gab, und drittens, weil tatsächlich niemand sich an sie erinnern konnte (auch wenn dies das schwächste Argument in der Kette ist). Dazu kommt noch, dass die Gendarmerie von Kiens spricht, wo sie zuletzt gesehen wurde, was keinen Bahnhof hat.

Nun stehen also zwei weitere Szenarien im Raum: Ulrike gelangte mit dem Zug zumindest nach Südtirol, also vermutlich Brixen oder Franzensfeste, und wurde von dort aus mit einem Auto mitgenommen, oder sie wurde bereits von Innsbruck aus mit einem PKW mitgenommen.

Geht man vom Zug aus, fragt man sich, warum fuhr sie überhaupt nach Süden? Gäbe es nicht die Aussage von ihrer Mutter, dass sie tatsächlich Ulrike zutraut in den komplett falschen Zug zu steigen, würden die meisten wohl ausschliessen, dass sie mit dem Zug bis Südtirol gefahren ist.

Die Gendarmerie ging anscheinend zumindest einmal davon aus, dass sie von Innsbruck aus bereits mit einem Auto gefahren ist. Sie geht, wie oben in dem radlon geposteten Bericht bemerkt, davon aus, dass Ulrike in Innsbruck einen Bekannten kontaktiert hat.

Hier fragt man sich allerdings auch: warum ist ein Bekannter so plausibel? Es scheint ja nicht so, dass die Polizei irgendwelche Bekannten Ulrikes in Innsbruck ausfindig gemacht hat. Sie hat auch ihren Freunden gegenüber nicht davon gesprochen, jemanden in Innsbruck kontaktieren zu wollen, die Fahrt dort unterbrechen zu wollen oder gar woandershin als nach Graz fahren zu wollen.

Aus dem späteren Mord zu schliessen, dass Ulrike einen Bekannten hatte, der sie nach Italien fährt und dann auch noch umbringt, ist m.E. doch etwas gewagt.

Nicht ausgeschlossen werden kann eben auch, dass sie bereits in Innsbruck einen ihr bisher Unbekannten traf, der sie wie auch immer zu einer Änderung ihrer Reisepläne bewog. Das kann als Reaktion auf ein von ihr verschuldetes Verpasssen des Zuges nach Graz gewesen sein, oder gar noch vorher.

Daher bleiben m.E. drei Szenarien übrig:

1) Ulrike fährt mit dem Zug bis nach Südtirol, wird sich dort bewusst, dass sie sich verfahren hat, und versucht ab Brixen oder FF wieder nach Österreich zu gelangen und trifft so auf den späteren Mörder, der sie im PKW mitnimmt

2) Ulrike trifft in Innsbruck einen ihr bis dahin Unbekannten, der ihr in Aussicht stellt, mit dem PKW nach Graz zu fahren, über die Strecke Brenner-Pustertal-Lienz usw.

3) Ulrike trifft sich wie oben skizziert mit einem Bekannten, und fährt mit diesem ebenfalls nach Italien.

Für mich ist die Wahrscheinlichkeit genau in dieser Reihenfolge.

Unklar sind weiterhin einige Meldungen, die immer wieder in den Medien zu finden sind:

-Zuckerlkauf in FF: Liegt hier eine Verwechslung mit dem Kekskauf in Kiens vor, oder eine zweite Sichtung, die dann recht klar auf Szenario 1) weisen würde?

-Rucksack-Aufbewahrung im Bahnhof Innsbruck: das könnte auf Szenario 3) hinweisen: dass sie sich in Innsbruck unbelastet von dem Rucksack mit jemandem treffen wollte. Offensichtlich wäre dann aber nicht von Anfang an eine gemeinsame Fahrt geplant gewesen.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.04.2015 um 23:18
Die Chillerthese erscheint mir sehr plausibel, jedenfalls kann man sich damit die Situation um den Tatort incl. Auto gut erklären. Wenn Ulrike gegen Mitternacht an der Rienz noch einen E genommen hat, war sie da mMn noch im Partymodus und wollte nicht nach Hause. Kann mir auch nur schwer vorstellen, dass jemand in einer Bedrohungssituation noch mdma konsumiert, das müsste man ihr dann eingeflößt haben.

Da sich ihre Spur in Innsbruck zunächst verlor nehme ich mal an, dass sie dort das Fortbewegungsmittel gewechselt hat und mit einer oder mehreren Personen mit dem Fiat ins Pustertal gefahren ist.

Da sehe ich 3 Möglichkeiten:

1) Sie hat in ZH jemand kennengelernt und hat sich in Innsbruck verabredet.

2) Oder sie hat eine oder mehrere Personen auf der Heimfahrt kennengelernt und fuhr mit ihnen ins Pustertal.

3) Oder sie war von Anfang an nach dem Zürichwochenende in Innsbruck verabredet, das schloss ich ja bisher weitgehend aus da ich von einer korrekten Rufdatenauswertung ausging, wäre aber nach Durchsicht der Telecom Austria Geschichte durchaus denkbar.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.04.2015 um 01:10
@blaomat
Der Konsum des MDMA eine Stunde vor Todeseintritt lässt sich ja bestimmen, was für mich den Schluss nach sich zieht, dass vorher kein MDMA und auch sonst nichts konsumiert wurde.

Vom Setting her setze ich mich aber nicht ins Fahrzeug eines Fremden und werfe mir ein E. ein.
Ich vermute daher nun, dass U.R. ihren Mörder kannte. Der Täter bemerkte im Verlauf der Fahrt, dass niemand wusste, dass er mit U.R. in einer fremden Gegend unterwegs ist und nutzte seine Chance.
Zuvor ging ich von einem Zufallsopfer aus.
Da im Haiku von Drogen keine Rede ist, tendiere ich nun auch eher nicht zu einer Autorenschaft durch den Täter.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.04.2015 um 01:21
@Kodama
normalerweise begibt man sich mit fremden auch nicht über Nacht an einen Fluß, denke auch UR könnte den oder die Täter gekannt haben. Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass in einer mdma-angereicherten Situation plötzlich so ein Streit entsteht, vielleicht gab es doch eine Vorgeschichte zu diesem Mord.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.04.2015 um 01:31
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass in einer mdma-angereicherten Situation plötzlich so ein Streit entsteht
Falls der Täter selber kein MDMA intus hatte kann ich mir das durchaus vorstellen.
MDMA verursacht, wie du sicher weißt, ein gewisses Bedürfnis nach körperlicher Nähe, aber nicht zwingend auch im sexuellen Sinn. Gerade auf MDMA könnte ich mir vorstellen, dass Signale ausgesandt werden, die von Menschen die diese Substanz nicht konsumiert haben falsch interpretiert werden könnten.


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