Mord an Ulrike R. (Streetparade)

schluesselbund schrieb:Muss es nicht. Wir wissen nicht, ob die angesehene Person das Pustertals für die Tatzeit ein Alibi vorweisen konnte. Oder er gar keinen Zugang hatte zu einem Fiat der mit offener Türe in der Parkbucht gestanden haben soll.

Was ich auch weniger glaube ist, dass die DNA vom Raven aus Zürich stammt. Für mich auch zweifelhaft ob an dem Stein DNA Spuren sicher gestellt wurden.

Die Begründung des Ermittlers warum er nicht der Täter war - nicht nur bei diesem Verdächtigen - war dass die DNA nicht übereinstimmte. Also muss DNA sichergestellt worden sein, welche vom Täter stammen muss (bloß haben sie dazu bis jetzt leider keine übereinstimmende DNA gefunden).

Der Bozener Staatsanwalt sagt, man habe zehn Jahre später den Stein, Kleidung etc. an die Uni Innsbruck geschickt zur Analyse, und spricht dann nur davon, dass auf der Kleidung Fremd-DNA gefunden wurde (von der man nicht weiß, ob sie wirklich vom Täter stammt oder von der Rav- Party davor). Es klingt widersprüchlich.

Silberstreif schrieb:Also muss DNA sichergestellt worden sein, welche vom Täter stammen muss

Das muss ist deine Annahme. So will ich das nicht verstanden haben.

Silberstreif schrieb:Der Bozener Staatsanwalt sagt, man habe zehn Jahre später den Stein, Kleidung etc. an die Uni Innsbruck geschickt zur Analyse, und spricht dann nur davon, dass auf der Kleidung Fremd-DNA gefunden wurde

Zuvor begründet er das. Vor dem Jahre 2000 gab es keine ausreichende Möglichkeit einer DNA Analyse. Diese hätte sich im Verlauf der Jahre immer verfeinerte und verbessert. Dass heisst man hat also schon vor dem Jahre 2000 nach DNA gesucht. Aber keine gefunden.

Silberstreif schrieb:(von der man nicht weiß, ob sie wirklich vom Täter stammt oder von der Rav- Party davor). Es klingt widersprüchlich.

Gefundene DNA heisst nicht gleich Täter DNA. Nur weil eine Zuordnung nicht möglich ist, ist das auch kein Widerspruch. Hier liegt wohl deine Fehleinschätzung

Hä wieso?
Wenn DNA auf der tatwaffe ist dann muss diese doch zu 99.9 Prozent vom Täter stammen

Ich schätze mal, im Artikel wurde das schlampig ausgedrückt. Auf der Kleidung wurde DNA gefunden, die nicht vom Täter sein muss, weil sie auf vorher drauf gekommen sein kann. Wenn DNA auf dem Stein gefunden wurde, muss sie vom Täter sein. Das wurde nicht genau gesagt. Nachdem aber Verdächtige wegen der unstimmigen DNA ausgeschlossen wurden, gehe ich davon aus, dass auch auf dem Stein DNA gefunden wurde. Die Polizei kam im Video sehr kompetent rüber, ich denke nicht, dass sie leichtfertig handelten. Ist aber jetzt nur meine Annahme, genaue Quellen dazu habe ich nicht gefunden.

Wer spricht dann hier von Tatwaffe? Abgesehen davon, wird DNA gefunden muss auch sicher sein wie sie an den Fundort gelangte. Und das scheint im diskutierten Fall nicht klar zu sein. Es gibt wohl einige Fälle in denen eine Zuordnung der DNA nicht immer möglich ist. In einem solchen Fall müssen weiter Indizien hinzu gezogen werden. Um eine genaue Zuordnung sicher zu stellen. Alles nichts neues. Und wird in einigen Dokus oder Podcast auch angemerkt.

Tatwaffe = Stein
Stein wurde gefunden
DNA auf dem Stein= DNA vom Täter

Herjee ist das so schwer?

Swagger schrieb:Tatwaffe = Stein

Hast du eine Quelle die belegt dass am Stein DNA gefunden wurde. Nach meiner Auffassung wie berichtet wird, wurde da eben keine DNA gefunden. Ist das so schwer zu verstehen?

Ja kommt in der Doku vor. Schau sie dir doch einfach mal an bevor du falsche Sachen behauptest.

Ist denn bekannt, in welchem Gasthaus Ulrike am Sonntagabend um ca. 22:00 Uhr Süßigkeiten eingekauft hat?

@Swagger

In der Doku wurde nur gesagt, dass an der Kleidung DNA festgestellt wurde.

1986born schrieb:Ist denn bekannt, in welchem Gasthaus Ulrike am Sonntagabend um ca. 22:00 Uhr Süßigkeiten eingekauft hat?

Nein, das ist nicht bekannt. Es kann in Ehrenburg oder Kiens gewesen sein. Es wurde hier auch schon ein Cafe in St. Sigmund genannt.

Moin,

Ich kenne diesen Faden schon seit mehreren Jahren und finde es sehr schade, dass wir immer noch nicht mehr wissen.

Und zwar fuhr ich vor ca einer Woche mit meiner Familie von Italien aus nach Hause und wir haben versehentlich den falschen Weg genommen und kamen an Bruneck und Ehrenburg vorbei. Es war nachts und regnete und wir hatten schlafende Kinder an Board, also konnte ich leider nicht am Fundort stehen bleiben.
Aber das Kopfkino sprang wieder an..bald sind es 25 Jahre und der Fall wird vermutlich nie aufgeklärt werden. Vielleicht war der Täter da um die 50 und ist mittlerweile verstorben, wer weiss das schon. Es ist sehr bitter.

Wie dem auch sei.
Also: Ich denke wir können definitiv nicht wissen, ob Ulli in Innsbruck oder Franzensfeste oder Ehrenburg ins Auto stieg. Wenn man sich mit dem Zug verfahren hat, ist es definitiv besser die Route über die Pustertaler Straße Richtung Österreich zu nehmen, als wieder nach Innsbruck zurück zu fahren. Das hätte sie nicht weitergebracht. Ich hätte ebenfalls vorgezogen, das Risiko einzugehen und einfach irgendwie heim zu kommen. Man geht ja nicht vom Schlimmsten aus.

Nun mein Gedanke zum Mord. Es wird hier immer wieder gesagt, dass es doch eigenartig ist, dass Ulrike direkt nach dem Kekskauf und keine zwei Minuten außerhalb Ehrenburgs schon wieder gehalten haben muss. Aber ist das wirklich so seltsam?
Kennt ihr das Gefühl, wenn euch intuitiv etwas nicht richtig erscheint und ihr dieses „Gefühl“ rational wegwischt? Es kann also sein, dass Ulrike bei einem Mann einstieg und schon dieses Gefühl hatte, aber zu müde und erschöpft war um darauf zu hören. Ihre innere Stimme könnte ihr gesagt haben: „Der ist mir unheimlich..“ und dann die Ratio: „Mach dich nicht verrückt! Das ist lächerlich, der ist harmlos - diese Übergriffe usw, sowas passiert doch niemandem.“

Wisst ihr was ich meine?
So, dann ist sie Kekse kaufen, er lässt sie aussteigen. Er gibt ihr noch Lire dafür, sie lässt ihren Rucksack hinten in seinem Auto. Sie kommt zurück und beide fahren los. Dann zeigt er seine wahre Natur und es eskaliert augenblicklich.
Der lange Aufenthalt in der Parkbucht: Er wäscht sich das ganze Blut ab, hat keine Wechselkleidung und muss noch irgendwie zu seiner Familie. Er hat in der Aufregung nicht mitbekommen, dass die Tür hinten offen stand und erschrickt später als er das sieht.

Ich müsste mich zuerst auch wieder in den Fall einlesen. Halte aber die Wahrscheinlichkeit für grosse, dass U.R. in Innsbruck in den falschen Zug eingestiegen ist. Naheliegend scheint mir dann auch, dass sie in Franzensfeste ausgestiegen ist.

Leider konnte hier im Faden niemand die Fahrpläne ausfindig mach. Aber Wissen tun wir, dass UR. kurz vor 17:00 In Innsbruck angekommen ist. Und auch einen Anschluss Zug hatte. Die Umsteigezeit soll aber sehr kurz gewesen sein. Ob U.R. von diesem Anschlusszug wusste, vermute ich eher nicht. Meint sowas auf dem Schirm zu haben, dass U.R. nach Zürich an die Streetparade reiste, weil sie dort Freunde treffen wollt. Die Freund dann U.R. zur Rückreist zum HB begleiteten. Womit unklar war, um welche Zeit sie die Rückreise in antreten würde. Weiter auch, dass U.R. in Innsbruck gleich den Bankomaten aufsuchte. Wo sie einen kleinen Geldbezug tätigte. Dann ging es weiter zu diesem Kiosk. Wo U.R. dem Anwesenden ihren Rucksack zur Aufsicht übergab.

Ist eigentlich bekannt um welche Zeit sie den Rucksack wieder abgeholt hat? Jedenfalls bleibt ungesichert um welche Zeit U.R. mit dem Zug in Franzensfeste angekommen ist. Wo sie dann leider dem falschen ins Auto zugestiegen ist.

blaomat schrieb am 05.01.2020:Gerade wenn man mal über einen längeren Zeitraum kräftig gefeiert hat, wäre so ein Plätzchen am Fluss sicher geeignet vom Partystress runterzukommen und alles noch gemütlich ausklingen zu lassen.

Finde ich schon grundsätzlich denk- und vorstellbar.

Jetzt im August jährte sich der Mord an Ulrike zum 25.ten Mal.
Zu diesem Anlass hat der österreichische Kriminal-Podcast der "Kleinen Zeitung" eine Folge zum Fall Ulrike Reistenhofer veröffentlicht:

https://podcasts.apple.com/de/podcast/delikt-wahre-verbrechen-aus-%C3%B6sterreichs-s%C3%BCden/id1541130961?i=1000626133238

Ulrike Reistenhofer war erst 18 Jahre alt. Die junge Hartbergerin studierte in Graz und besuchte im August 1998 ein Technofestival in Zürich. Es sollten die letzten Tage in ihrem Leben sein. Sie war schon auf dem Rückweg, sollte eigentlich in Innsbruck umsteigen in den Zug Richtung Graz. Doch den bestieg sie nicht. Reistenhofer behob noch 100 Schilling von einem Bankomat.
Einen Tag später fanden Kanufahrer am Ufer der Rienz in Ehrenburg (Südtirol) eine Frauenleiche. 14 Tage später wurde die Verbindung zu der in ihrer Heimat vermissten Resitenhofer hergestellt, die Mutter musste ihre Tochter identifizieren.
Möglicherweise ist Reistenhofer in den falschen Zug eingestiegen, vielleicht kam sie auch per Anhalter nach Südtirol. Fakt ist, dass sie vor ihrem Tod in Franzensfeste – wenige Kilometer von dem späteren Tatort entfernt – noch Süßigkeiten gekauft hat. Stunden danach musste die junge Steirerin sterben, brutal erschlagen mit einem Stein.

Quelle: Shownotes zum Podcast

Auch hier werden die Möglichkeiten angesprochen, dass Ulrike in den falschen Zug gestiegen werden könnte oder aber per Anhalter nach Südtirol gekommen sein könnte.

ThoFra schrieb:Stunden danach musste die junge Steirerin sterben, brutal erschlagen mit einem Stein.

Und das Motiv ist mir bis heute unklar… Wer hat sie erschlagen, vor allem aber: warum??…

@1986born

Da sind wohl verschiedene Szenarien denkbar, einige wurden hier im Thread ja bereits angesprochen / diskutiert.

Ich könnte mir vorstellen, dass es eine sexuell motivierte Tat gewesen ist, Ulrike könnte zunächst freiwillig mit ihrem späteren Mörder das Ufer des Flusses aufgesucht haben, der Täter könnte dann "mehr" von ihr gewollt haben als Ulrike, der Täter könnte gekränkt und verletzt gewesen sein, dass Ulrike ihn "ablehnte", rastete aus und erschlug sie.
Wer der Täter gewesen sein könnte, ist m E noch schwieriger einzugrenzen als das mögliche Motiv..
Ulrike könnte schlichtweg als Anhalterin zufällig in sein Fahrzeug eingestiegen sein oder aber der Täter und Ulrike haben sich vll bereits in Zürich auf der Streetparade kennen gelernt.

ThoFra schrieb:Da sind wohl verschiedene Szenarien denkbar, einige wurden hier im Thread ja bereits angesprochen / diskutiert.

Ich könnte mir vorstellen, dass es eine sexuell motivierte Tat gewesen ist, Ulrike könnte zunächst freiwillig mit ihrem späteren Mörder das Ufer des Flusses aufgesucht haben, der Täter könnte dann "mehr" von ihr gewollt haben als Ulrike, der Täter könnte gekränkt und verletzt gewesen sein, dass Ulrike ihn "ablehnte", rastete aus und erschlug sie.
Wer der Täter gewesen sein könnte, ist m E noch schwieriger einzugrenzen als das mögliche Motiv..
Ulrike könnte schlichtweg als Anhalterin zufällig in sein Fahrzeug eingestiegen sein oder aber der Täter und Ulrike haben sich vll bereits in Zürich auf der Streetparade kennen gelernt.

OK, die Einschätzung hilft mir weiter… Eine wirklich schreckliche Situation, in die sie geraten ist - wohl durch das Einsteigen in den falschen Zug.

Sehr wahrscheinlich war das Auto aus XY, das da mit offener Türe stundenlang am Straßenrand stand, irgendwie beteiligt. Entweder unbeteiligt, wahrscheinlich aber Zeugen, oder Täter.

Der Fall wartet auf Aufklärung, und ich hoffe sehr, dass er aufgeklärt wird. Alleine schon für die arme Mutter, die - wie ich einmal gelesen habe - ein Buch über Tochter und Trauer geschrieben hat.

1986born schrieb:Sehr wahrscheinlich war das Auto aus XY, das da mit offener Türe stundenlang am Straßenrand stand, irgendwie beteiligt. Entweder unbeteiligt, wahrscheinlich aber Zeugen, oder Täter.

Gehe auch davon aus, dass das Auto in einem Zusammenhang mit dem.Mord an Ulrike steht - umso bedauerlicher, dass es (auch nicht durch die Ausstrahlung bei "Aktenzeichen XY ungelöst") nicht gelungen ist, dieses Fahrzeug bzw. dessen Halter zu ermitteln.

1986born schrieb:Alleine schon für die arme Mutter, die - wie ich einmal gelesen habe - ein Buch über Tochter und Trauer geschrieben hat.

Ja das stimmt.
Das Buch heißt ULRIKE R. - DER VERSUCH EINES LEBENS geschrieben von Ulrike Maly, der Mutter von Ulrike.
Möchte es schon seit Jahren gerne lesen, es scheint aber leider überall vergriffen / nicht mehr bestellbar zu sein und auch auf den Internetseiten, auf denen gebrauchte Bücher angeboten werden, konnte ich es leider bisher nicht finden.

@ThoFra
Schau mal hier
Hier könntest Du das Buch vielleicht bekommen.

https://www.editionarob.com/20/2021/09/06/ulrike-r-der-versuch-eines-lebens/