Literatur
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Gedichte aus aller Welt

799 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Literatur, Gedichte, Lyrik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gedichte aus aller Welt

21.01.2013 um 17:49

Fremde

Ein gelbliches Blatt
löst sich vom Ast, trudelt hinab,
wird kleiner und verblasst -
wie dein Gesicht, das heute
auf Kreuzungen, auf Ausfallstraßen
Richtung Süden,
auf verschlungenen Wegen ins Fremde
entschwindet.

Und doch lagst du noch letzte Nacht
in meinen Armen,
und die schöne, junge Wölbung deines Körpers
drückte meiner Hand ihr Mal auf,
ließ mir den Schmerz des zärtlichen Gefühls,
wie Eva es für Adam hegte,
ich, eine Frau ohne Namen,
ein Junge aus dem Norden du.

Meg Bateman
(Schottland)



Anzeige
melden

Gedichte aus aller Welt

21.01.2013 um 17:50

Die niedlichen Karnickel, zu Klump gefahren

Die niedlichen Karnickel, zu Klump gefahren
im Mai, in diesem Überfluß an Karnickeln und Autos;
der Wind streicht durch die leuchtenden Gräser,
die Schwertlilien triumphieren im Straßengraben.

Ich wollte so oft eine Andere sein
als ich bin, damit du mich weiterhin liebst,
ich wünschte mir goldbraune Haut, eine sinnliche Seele,
rauhe Honigkristalle in meiner Kehle.

Doch wenn dein Mund sich meinem öffnet,
stürze ich in Ort und Augenblick,
verschwende keinen Gedanken ans Reich des Idealen,
verliere alle Furcht, werde Katze und Rabe.

Einen köstlicheren Kuß kann es selbst im Himmel nicht geben,
als wenn sich unsere Lippen flüchtig berühren,
wenn in unseren begehrlichen Händen Erde auf Erde trifft,
auf einem Wellenkamm im fließenden, lachenden All.

Meg Bateman
(Schottland)




melden

Gedichte aus aller Welt

21.01.2013 um 17:51

Zufriedenheit

Ich sah sie oft zusammenkommen,
zwei Bauern, alte Freunde,
die nach einem knappen Gruß
schweigend beieinanderstanden
und Seite an Seite
den Blick übers Land schweifen ließen, dessen Hügel
all das, was sie erinnerten, umfaßten,
die Luft einsogen, den Geruch
von Tabak, feuchter Kleidung, Lämmerscheiße,
eingedenk, daß Worte
ihr immerwährendes Gespräch,
die goldene Gewißheit eines
geteilten Erbes nur zerstören würden.

Meg Bateman
(Schottland)




melden

Gedichte aus aller Welt

21.01.2013 um 17:55

Was ist ohne die Liebe?

OHNE LIEBE IST DIE WELT EIN SARG,

IN DEM DAS LEBEN FRÜHZEITIG AUFGEBAHRT LIEGT.

PFLICHT ohne Liebe macht VERDRIESSLICH

VERANTWORTUNG ohne Liebe macht RÜCKSICHTSLOS

GERECHTIGKEIT ohne Liebe macht KALT

WAHRHEIT ohne Liebe macht KRITIKSÜCHTIG

KLUGHEIT ohne Liebe macht INTRIGANT

FREUNDLICHKEIT ohne Liebe macht HEUCHLERISCH

ORDNUNG ohne Liebe macht KLEINLICH

SACHKENNTNIS ohne Liebe macht RECHTHABERISCH

MACHT ohne Liebe macht GEWALTTÄTIG

EHRE ohne Liebe macht HOCHMÜTIG

BESITZ ohne Liebe macht GEIZIG

GLAUBE ohne Liebe macht FANATISCH

Wehe denen, die mit ihrer Liebe geizen.

Sie sterben, bevor ihre Zeit um ist.

LAOTSE
chinesischer Philosoph




melden

Gedichte aus aller Welt

22.01.2013 um 07:02

Vergesst nicht, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt,
weil sie nicht immer mit Euch sein werden.
Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her anschauen,
weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden.
Schenkt dem Menschen neben Euch eine heiße Umarmung,
denn sie ist der einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet.
Sagt dem geliebten Menschen: „Ich liebe Dich" und meint es auch so.
Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen,
können alles Böse wiedergutmachen.
Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, wo Ihr zusammen seid,
denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben Euch sein.

Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen, findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen, - denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns den Atem berauben.

von George Carlin,




melden

Gedichte aus aller Welt

22.01.2013 um 20:56

Der Storch

Aufs Bett
wenn ich mich kopfvoran hinwerfe

und wenn ich das Gesicht
im Kopfkissen vergrabe

und wenn ich die Arme
seitlich hinwerfe,

weißt du,
wen ich nachahme?

Den Storch ahme ich nach,
mein Guter,

den der Jäger erschossen hat
in meiner Kindheit.

so prallte er auf die Erde
kraftlos,

so steckte der Kopf
im regendurchfeuchteten Acker,

so ließ er die Flügel hängen,
so hauchte er seine Seele aus.

Besik Kharanauli
(Georgien)




melden

Gedichte aus aller Welt

22.01.2013 um 20:57

Berührung


Sobald ich die Poesie berühre,
verschwinden allerlei Schatten von mir,
allerlei Unrat des Lebens.
Und ich werde so hilflos
Und mit solchen starken fernen Wurzeln…
Und ich sage,
warum laufe ich dann davon?
Weil ich mich doch niemals
an etwas anlehnen konnte,
ich mich nicht überlassen konnte, ich keine Hoffnung haben

Besik Kharanauli
(Georgien)




melden

Gedichte aus aller Welt

22.01.2013 um 20:58

Wo nur sind die Kinder denn, Kinder hab ich nicht gesehn…

Wo nur sind die Kinder denn, Kinder hab ich nicht gesehn,
um zu schauen werd’ ich gehn, sind dahin, nur Winde wehn.
Wo nur sind die Kinder denn, mir doch anvertraut seit je,
um zu tadeln werd’ ich gehn, sind dahin, nur Winde wehn.
Wie das Tal im Laube drin, liegt verweht Georgien,
wo nur sind die Kinder denn, Winde wehn, sie sind dahin.
Wo nur sind die Tiger denn, in dem Schilfe hin sie gehn,
in dem Schilfe Winde wehn, Tiger hab ich nicht gesehn.
Mein Verstorbner auch dahin, er ist der Gefangne dein,
ging ich, brach die Festung ein, sind dahin, nur Winde wehn.
Wer mir dieses angetan, Teufel soll als Nam’ ihm stehn,
wo nur sind die Kinder denn, Kinder hab ich nicht gesehn.
Pflanze du doch einen Baum ihrer Namen eingedenk,
wirst du jenen Baum verbrenn, machst du ihn dir nützlich denn,
sag’ mir doch, Georgien, ist das Wind, der Wind nur denn,
wo nur sind die Kinder denn, Kinder hab ich nicht gesehn,
um zu schauen werd’ ich gehn, sind dahin, nur Winde wehn,
wird’ dich packen am Kragen, Kinder, sag, wo sind sie denn,
hab’ gesehen nicht ein Kind, Georgien ist nur ein Wind,
Wind nur ist Georgien, Kinder hab ich nicht gesehn,
es ist Tag, sie sind dahin, es ist Nacht, sie sind dahin,
Winde weh’n, sie sind dahin, sind dahin, nur Winde wehn.

Besik Kharanauli
(Georgien)




melden

Gedichte aus aller Welt

22.01.2013 um 21:01

Landschaft

Es ist ein kalter Tag.

Eine seelenlose Feder aus Morgenlicht
schwebend, wie gehabt.
Widerspenstig.
Es riecht nach Tau
die roten Platanenblätter dampfen.
Erneut teilt sich Unsagbares im Gesagten mit.
Frische Furchen aus flüssiger Materie
meine Hände
mir gegeben
zerschrammt von Sehnsüchten
strapaziert von schmutziger hochsensibler Nostalgie
durchleben
zahllose Metamorphosen
bei Bedarf
sich orientierend.
Halte ich diesem Licht die Treue
kann ich mich selbst erst richtig erkennen
kann ich mich selbst erst richtig erinnern
abseits jeder Vorausschau und der Wirklichkeit.
Stiller Rauch im Herbst.
Durch den Wald meiner erregten Gedanken geht ein Beben.
Hochoben schwebend.

Das Geräusch etwas Rotes erlischt in meinem Mund.
Schließe die Augen
Schließe fest die Augen in –

Ich du und das.

Eine Handvoll Traurigkeit wird überm Meer verstreut.
Das Meer feiert sich.
Wir nicht.
Nur unsere Hände sind ein Paar
im Grünen weiß
zerschrammt von Sehnsüchten
strapaziert von schmutziger hochsensibler Nostalgie
geborgte Hände
leben
für einen Augenblick ein wenig heller
außer Kraft gesetzt
die kleine barbarische Armee drängender Nichtigkeiten
Nur unsere Hände sind ein Paar
ohne Federn
Hände beim Auswickeln von Versprechen
damit der Verfall die Waffen streckt.

Ich du und das.

Schrecken des Wortes fügt sich zum Schrecken des anderen Wortes

während wir schweigsam
im Dunklen
zu Bett gehen

uns betrachten
einander halten
schweigsam
eng an eng
uns betrachten
und das Herz möchte nichts
denn wir sind arm
als rythmisch atmen
beständig hämmern.

Dimitra Kotoula
(Griechenland)




melden

Gedichte aus aller Welt

22.01.2013 um 21:02

Liebesgedicht

Es weht.
Der flüssige Bernstein des herbstlichen Meeres
erstarrt im südlichen Wind
und zwischen den Wörtern
(deine Wörter, einst dem Horizont vorgetragen)
steht die Erinnerung an etwas
- in trügerischer Weise – Denkwürdiges:
das dich nachts anstarrt, ungerührt und ratlos,
und dessen Schatten dich morgens begrüßt –
sagtest du
Passage: unmöglich:
jene Passage zu einer anderen Innerlichkeit
wo die existierenden Dinge tatsächlich existieren
wo die Seele wie selbstverständlich sich aussetzt den Fakten und Dingen
wie eine Braut, die ihre Wahrheit dem Liebsten als Mitgift überreicht
Erkennbarkeit: unmöglich:
nur ein Räderwerk aus Momenten
eine Abfolge
ist es, die noch immer verbindet
was verblieb
im trägen Wind des Morgens
schwebend un-
überbringbar
vom Einen zum Anderen

Oh, könnte man hören
wie es von der Wurzel des Hirns
nach oben steigt
(die noch feuchte Wärme deiner Schlaflosigkeit verstört deine Züge)
zum undurchdringlichen Ort dort oben –
wo das Denken an den Baum wieder Baum wird
wo das zarte Gras hochschießt nur durch die Kraft deines Schreis
zum Ort des Ursprungs
(Schwärze) (verbreitet) (vergebens) (die Zeit)
denk dir:
alles gebündelt unter dem Schatten
- dem kleinen arglosen Schatten des Hirns –
ohne irgendeinen Glauben
ohne irgendeinen Widerstand
ohne irgendeine Bestätigung einzuholen

*

Der Wind glättet den Fels.
Der Schmetterling spinnt Widerspiegelungen.
Das Auge ist eine quellende Wunde.

Versuch es:
Die Luft ist noch klar:
Versuch es:

selbstsüchtige Wörter flattern dir in den Händen
zumal
du schreibend beweisen willst, die Seele sei tot
und das übertriebene Erhabene entspreche keinerlei konkretem Begriff
- fast wie ein Dichter -
schreibst du, ohne an Namen zu glauben
löst die Dinge ab von ihren Namen
(ihre Augen bewahren die Wärme des Gartens)
(ihre spitzen Brüste durchdringen zitternd das Blau)

Unergründlicher Wind weht von weit her
lässt Tränen regnen über den Bäumen
Zeit erfüllt langsam die Kammer –
glaubst du mir nicht?

Der Mond hält sich kaum mehr am Firmament
Das Wort flammt.
Vom Auge ungerührt betrachtet.

Dimitra Kotoula
(Griechenland)




melden

Gedichte aus aller Welt

22.01.2013 um 21:03

Der Dichter


kann seinen Blick von dort nicht wenden –

*

jetzt
zerreißt der Dichter
wie dürre mürbe Haut
die Grundlagen, denen er sich in seiner Dichtung
mit Nachdruck verpflichtet.
Etwas, das zarter ist als eine Berührung,
im Klang jenes vorletzten C
(oder, besser noch, im Gegensatz dazu)
überzeugt ihn, nun nichts mehr aufzuschieben.
Die Musik
- so hatte er einmal gelesen –
sei bloß eine Abfolge
angriffsbereiter und friedliebender Töne
der die Vernunft in ihrer Not
und ohne wirkliche Überzeugung
zu folgen versuche.

*

er kann seinen Blick von dort nicht wenden –
frische Silbenschösslinge treiben aus
umspinnen die Luft mit neuer Haut,
während der Saft herabperlt an der Frucht,
verstören sie alles, was das Auge ernüchtert
und während er immer noch nicht begreift
ob in der klaren Luft im Mai
etwas ihn anstrebt
will er dir seine Geschichte erzählen
über jene – damalige – Begegnung:
dass es regnete
wie nah dein Atem floss an seiner Hand
wie sanft der Regen
(falsch)
...wie sanft jener entfesselte Regen...
...dessen gezackte Schwingen...
...für wie kurz nur...
wie alles (alles?) gewaltsam Vereinte
außerhalb jedes Zusammenhangs blieb
dass die Rinde der Erzählung barst
dass die Geschichte endete in Unvorhersehbarkeit.

*

jetzt
zerreißt der Dichter
wie dürre mürbe Haut
die Grundlangen, denen er sich in seiner Dichtung
mit Nachdruck verpflichtet
und denkt an die blinde Zerstörungswut
die dem Ende des Satzes folgen wird
und –
dass es schade wäre,
läge die Passage außerhalb des Schauplatzes -
er denkt an das Mindeste zwischen dem Wort und dem Mythos
des Wortes
das
– tanzt
sein Herz in seiner Hand
tanzt auch er –
die Musik
jetzt
an Nachmittagen wie diesem
unversehrt bewahrt
bevor es je eine Sprache durchmisst.


Dimitra Kotoula
(Griechenland)




melden

Gedichte aus aller Welt

23.01.2013 um 03:36

Fünf Vorsätze für den Tag



Ich will bei der Wahrheit bleiben.

Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen.

Ich will frei sein von Furcht.

Ich will keine Gewalt anwenden.

Ich will in jedem zuerst das Gute sehen.

Mahatma Gandhi




melden

Gedichte aus aller Welt

24.01.2013 um 08:29

Bir melek gelse yarin bana

Bir melek gelse yarin bana
üc dilegin var dese benden sana.
öyleyse bu acilardan sonra ihtiyacim var
su kalbimde olan bosluga karsi yaralari sar.
Sirf bir defa saniyeleri zamani geriye alirdim
ve seni kollarimla sikica sarardim.

Käme morgen ein Engel zu mir und sagt
3 Wünsche geb ich Dir,
so bräucht ich nur einen nach all den Schmerzen
gegen diese Leere in meinem Herzen.
Nur einmal würd ich für Sekunden die Zeit zurück drehen
und dich wieder in meine Arme nehmen

Türkei




melden

Gedichte aus aller Welt

24.01.2013 um 22:49


Belehrungen für dein Leben

Wisse, dass große Liebe und große Leistung auch ein Wagnis beinhalten.
Wenn du verlierst, lerne daraus.
Folge diesen 3 Punkten:
- Respekt vor dir selbst
- Respekt vor anderen
- Verantwortung für all´ deine Handlungen
Wenn du nicht bekommst was du willst, ist das manchmal ein Streich des Glücks.
Lerne die Regeln, dass du weißt, wie du sie brechen kannst.
Lass eine große Freundschaft nicht durch einen großen Streit belasten.
Wenn du merkst, dass du einen Fehler gemacht hast, tue sofort etwas, um ihn zu verbessern.
Nimm dir jeden Tag etwas Zeit für dich allein.
Habe offene Arme, aber kenne deinen Wert.
Schweigen ist die beste Antwort.
Lebe ein gutes und ehrenwerts Leben. Wenn du älter wirst und zurückdenkst, kannst du dich ein zweites Mal daran erfreuen.
Eine liebevolle Atmosphäre in deinem Haus ist die Basis deines Lebens.
Wenn du mit deinem Partner Probleme hast, behandele nur die aktuelle Situation und fange nicht mit Vergangenem an.
Teile dein Wissen, das ist ein Weg zur Unsterblichkeit.
Sei liebevoll mit der Erde.
Suche einmal im Jahr einen Platz auf, an dem du nie zuvor warst.
Die beste Beziehung ist diejenige, in der die Liebe zueinander größer ist, als die Anhaftung aneinander.
Beurteile deinen Erfolg und prüfe, was du aufgeben musst oder musstest, um ihn zu bekommen.
Übe die Liebe und das Kochen mit bedingungsloser Hingabe.

vom Dalai Lama




melden

Gedichte aus aller Welt

24.01.2013 um 23:31

Irischer Segen

Ich wünsche Dir warme Socken
in stürmischer Zeit,
eine kühle Brise in der Hitze,
ein Durchatmen, wenn die Brust eng ist,
einen gleichmäßigen Herzschlag
und ein saugfähiges Taschentuch.
Ich wünsche Dir
eine Schulter zum Anlehnen,
eine Hand zum Anhalten.
Einen Menschen, der mit Dir lacht
und mit Dir weint.
Füße, die durchstehen können
und einen Krug voll frischen Wassers.
Ich wünsche Dir
eine schöne Geschichte gegen die Angst,
ein gutes Wort zur rechten Zeit,
eine Oase für Deine Seele
und einen unerschütterlichen Glauben an das Gute.




melden

Gedichte aus aller Welt

25.01.2013 um 19:09

OĞLUNU SORAN KADININ ŞİİRİ

-İsa'yı çarmıha gerdilerdi
sonra Pilatus ellerini yıkadı-
ellerini yıkadın, yıkamıştın
bitmiş aşağıdaki genç adama ait
bütün işler
kameralar beyanatlar basın bültenleri
işkence yoğun sürdüydü

o askıyı kuran, o akımı veren
elbet sen değildin
sen yalnız gözlerini kapadın
ellerini yıkadın sen
sonra bana uzattın biraz sıkıntıyla
unvanın büyüdü, kutlandın ödüllendin

her şey sorulduydu, herkes şunu sustu:
sonra o ellerle nasıl
okşadın kızını
nasıl şiir yazdın

Gülten Akin
(Türkei)




Das Gedicht der Frau, die nach ihrem Sohn fragt

-- Sie schlugen Jesus ans Kreuz,
dann wusch sich Pilatus die Hände --
du wuschst dir die Hände, wuschst sie dir rein
von allem, was den jungen Mann betrifft:
Kameras, Bulletins und Presseberichten.
Heftig war die Marter, zog sich hin

Wer das Gerüst aufschlug, wer das in Gang gesetzt,
das warst gewiss nicht du,
nur die Augen hast du geschlossen,
nur dir die Hände gewaschen,
dann strecktest du sie aus nach mir, ein wenig in Drangsal,
dein Ruf ist gewachsen, du wurdest gefeiert, mit Preisen bedacht

Alle Fragen waren gestellt, jeder schwieg wie folgt:
Wie hast du dann mit jenen Händen
deine Tochter gestreichelt,
wie schriebst du Gedichte

Gülten Akin
(Türkei)




melden

Gedichte aus aller Welt

25.01.2013 um 19:10

BÜYÜ

Büyü de baban sana
Büyü de
Acılar alacak
Büyü de baban sana
Büyü de
Yokluklar alacak
Büyü de baban sana büyü de
Bitmez işsizlikler açlıklar alacak
Büyü de
büyü de baban sana
Baskılar işkenceler alacak
Kelepçeler gözaltılar zindanlar alacak
Büyü de
Büyüyüp onyedine geldiğinde
Büyü de baban sana
İdamlar alacak

Gülten Akin
(Türkei)




Werde groß!

Blühe, wachse und gedeihe nur,
dein Vater bringt dir Schmerz,
werd nur groß, wachs auf,
dein Vater bringt dir Not.
Blühe, wachse und gedeihe nur --
Hunger ohne Ende, arbeitslos,
dein Vater bringt's dir mit.
Werde groß, wachs nur auf,
dein Vater bringt dir Druck und Folter,
Handschellen, Kerker, Internierung,
dein Vater bringt's dir mit,
blüh nur auf, werde groß, gedeih.
Und wenn du groß und siebzehn wirst:
Blühe, wachse und gedeih:
-- Hinrichtung beschert er dir, dein Vater

Gülten Akin
(Türkei)




melden

Gedichte aus aller Welt

25.01.2013 um 19:11

DÜĞÜN VE KAR

Sıcak aydınlık bir düğün kederi
yoğun karla, ıssız geceyle uyuştu
bizi kapıdan geçirmişlerdi
küçük kız, genç kadın yalnız
herkes içerde kaldı
sokak boyunca ikimiz

benim göğsümde kar, senin dizlerinde
beyaz tiftikten atkınla öyle
yürüdük
herkes orda kaldı
üveydiler mi ya da kış günü
keyiflere, sıcak odalara bağlı

kar yükseliyordu ayaklarımız
ince bedenimize ağır
donuyorduk
yokuş boyunca usul
kanatlı kapının önünde durunca
sarıldık, ağladık

öyle dingin öyle yumuşak
ince ipekten
gülümser hüzünlü
çılgın çekingen
en uzak uçları birleştirerek
öyle de onurlu durmak

ölüm seninle benim aramda
aşılmaz bir duvar ördü
ertesi karlarda geceleyin
bir başıma acıyla büyülü
hasretle dağlanarak
yürüdüm

Gülten Akin
(Türkei)




Hochzeit und Schnee

Heißer, lichter Hochzeitskummer
wurde klamm in dichtem Schnee, in einsamer Nacht.
Sie brachten uns zur Tür,
das kleine Mädchen, die junge Frau, allein.
Alle blieben drinnen,
auf der Straße: Wir beide.

Schnee auf meiner Brust, auf deinen Knien
mit dem Schal aus weißer Ziegenwolle,
so liefen wir dahin.
Alle blieben dort.
Sind sie alle, ist der Wintertag
an das Vergnügen, an warme Stuben gebunden?

Der Schnee stieg empor, unsere Füße,
schwer auf unserm schlanken Leib,
froren wir erbärmlich.
Langsam die steile Straße hinan,
vor der Flügeltür dann
umarmten wir uns und weinten.

So friedlich, so sanft
aus feiner Seide gesponnen
lächelt er traurig,
rasend und scheu,
was einander fern, so fern ist, vereinen,
und in Ehren verharren.

Zwischen dir und mir steht der Tod,
hat eine Mauer gebaut, unüberwindlich.
Nachts, im nächsten Schnee,
lief ich umher, ganz allein,
von Schmerz gebannt,
von Sehnsucht gezeichnet.

Gülten Akin
(Türkei)




melden

Gedichte aus aller Welt

25.01.2013 um 19:13

GECEKUŞU

Kaçtık kentin bizi sarmayan sesinden
denizin kış artığı sessizliğine
izlendiğimizi biliyorduk hem de kendimiz kendimizi
bir umut, bu kez öyle olmayabilir ve öteki
susar, bağışlarız biz bizi

gecekuşu aynı zaman aralığını kullanıyor
çığlığını boşaltırken yeryüzüne
yüreğin ve saatin kullandığı aralığı

yıkılmış köyleri, göçmüş olanları yollarda
çocukları, ruhlarını o doğulan yerde
bırakmış, gözlerinin ardı boşalmış yaşlıları
utangaç kadınları, öfkesi kendini bitiren erkekleri
onları onları onları taşıdığımızı
her çığlıkta yeniden anımsaya çoğalta
hükmü hayatına düşürülmüş
biri halinde
gece acı azığımızı paylaşıyor bizimle
uyumuyor uyutmuyor uslu durmuyor

oysa güller vardı önce aklımızda
iğdeleri gördük zambakları da
ayartıldığımız güzel kokulara
kök edinmiş aşka, derin buluşmaya
onları bulurduk bulmasına
gece, kuş çığlığı yüreği çıldırtan aralıklarla
yiten dinginlik
-gündüzü bekledik-

Gülten Akin
(Türkei)




Die Eule

Wir flohen vor dem Lärm der Stadt, der uns bedrängt,
zur Stille des Meeres, als noch ein Rest vom Winter blieb.
Sie verfolgten uns, das wussten wir, und wir auch uns --
eine Hoffnung, diesmal könnte es nicht so werden,
der andere schwiege -- und wir verziehen einander.

Wenn der Eule Schrei über die Erde schrillt,
nutzt sie denselben Augenblick,
den Moment, den das Herz, den die Uhr sich nimmt.

Niedergerissene Dörfer, Auswanderer auf den Wegen,
Greise ohne Tränen, die ihre Kinder, ihre Seelen
dort hinterließen, wo sie geboren sind, die Alten,
verschämte Frauen, Männer, deren Zorn sie selbst verschlingt,
um uns bei jedem Eulenschrei mehr und mehr
an sie alle, sie alle, sie alle, die einst wir trugen,
zu erinnern, an das Schicksal, das ihr Leben bestimmte.
Die Nacht teilt ihren bittren Proviant mit uns,
schläft nicht, lässt nicht schlafen, steht nicht still.

Doch Rosen einst in unsrem Sinn,
Ölweiden sahen wir und Lilien,
um der schönen Düfte willen, die uns verführt,
um der tief verwurzelten Liebe, der innigen Treffen willen,
fanden wir sie, um sie zu finden.
In der Nacht mit den Momenten, wenn der Eulenschrei das Herz verstört:
schwindende Sanftmut
-- Wir erwarteten den Tag --

Gülten Akin
(Türkei)




melden

Gedichte aus aller Welt

25.01.2013 um 20:13
@jofe
dein letztes Gedicht 'die Eule'.... betäubende Worte lassen durchdringende Bilder entstehen....außergewöhnliche Poetin. Danke sehr :)

Gedankenschiff

Ich falte meine Gedanken
Zu winzigen Papierschiffchen
Und lasse sie treiben
Hinaus in die Welt

So gehe ich schließlich
An einem Ufer entlang
Und entdecke die Botschaft
Die nie angekommen ist.

Annelie Jagenholz


Anzeige

melden