Habt ihr Freunde/Verwandte/Bekannte, die Selbstmord begangen haben?

@KillingTime


...weiß gar nicht mehr wie das genau abgelaufen ist, wer ihn gefunden hat etc....

Meine Großmutter hat sich das Leben genommen als ich 5 Jahre alt war.Sie hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen, jedenfalls heißt es so.Sie hat sich erhangen, Polizei usw hat dann natürlich auch ermittelt.
Ich kann es bis heute nicht verstehen, niemand in der Familie kann das erklären.Fazit ist, daß wohl niemand sie wirklich gekannt hat, das ist doch schon sehr bitter.

Eine Freundin von mir hat sich vor fast genau 3 Jahren umgebracht, der Schmerz ist heute noch sehr groß, wenn ich an sie denke.Es war ein Schock, als ich davon erfahren habe.Ich hatte mit ihr paar Wochen zuvor noch gesprochen, sie hat sich nichts anmerken lassen.
Daß das keiner von uns verhindert hat, habe ich mir oft vorgeworfen.Aber manche Menschen muß man einfach gehen lassen. :(

ich hab gestern mit meiner mutter telefoniert. sie hat mir vom bruder von meinem opa erzählt, der sich umgebracht hat. ich wusste nicht einmal, dass mein opa einen bruder hat.
und der bruder von meiner oma wollte sich mit schlaftabletten umbringen, weil er nicht mit krebs leben wollte. am ende hat seine krankheit ihn aber eingeholt.

ja. war aber nicht schlimm für die familie da die person alt war und sich seit jahren nur noch durchs leben geschleppt hatte und am ende einfach nicht mehr länger gegen den krebs kämpfen wollte.
finde ich verständlich, nur sollte es eine ordentliche möglichkeit dazu geben das wirklich schmerzlos durchführen zu können.

Mein damaliger Stiefvater wollte sich erhängen. Mein Bruder hat ihn aber gefunden und geholfen.... leider

Ein Bekannter hat sich vor zwei Wochen das Leben genommen. Kohlenmonoxidvergiftung. Er war transsexuell (physisch eine Frau) und kam damit nicht klar, hat viel Ablehnung innerhalb der Familie erfahren :( Er war auch Alkoholiker, wollte aber auch nicht so recht zu einem Psychologen gehen. Die genaueren Hintergründe kenne ich nicht, da wir nicht so eng befreundet waren. Sehr, sehr traurig!

@-Petze-_
Wieso "leider"?

@brunhildeb
Er hat unsere Familie 13 Jahre lang terrorisiert, meine Mutter psychisch vergewaltigt, mich geschlagen wenn keiner da war. Nachdem unsere Mutter einen neuen Mann kennen lernte, hat er sie noch jahrelang gestalked.

@-Petze-_
Ja, das kann ich verstehen. Können, denke ich, die meisten Menschen verstehen.
Wie hättest du gehandelt, wenn du in der Situation deines Bruders gewesen wärst?

ja, leider. eine gute Freundin hatte sich vor fünf Jahren das Leben genommen, wegen Depressionen. und ein Jahr später haben sich zwei Bekannte umgebracht, ebenfalls wegen fam. Problemen und Depressionen. Ich habe nun schon sehr viele Menschen kennen gelernt, die sich auch "nur" versucht haben das Leben zu nehmen, aber eben auch aus sehr unterschiedlichen Gründen heraus, meistens allerdings standen fam. Probleme im Vordergrund oder waren zu mindestens mit ein Grund.

jeder Suizid ist einer zuviel. Es gilt hier Zivilcourage zu zeigen und jeden, der Suizid begehen will, davon abzuhalten.

Der "wahre" Suizident bringt sich auch um, meist, ohne dass jemand davon weiß.
Diejenigen, welche verzweifelt sind und es ankündigen, wollen, dass man ihnen hilft.

Zur Suizidprävention gehört auch, dass es in den Medien meist nicht öffentlich gemacht werden soll, um Nachahmungstäter abzuhalten.

Es gibt viel zu viele tote durch Suizid weltweit.

Aether schrieb:Zur Suizidprävention gehört auch, dass es in den Medien meist nicht öffentlich gemacht werden soll, um Nachahmungstäter abzuhalten.

ist sicher kein rein falscher Gedanke, nur denke ich Mangelt es trotzdem sehr stark an Aufklärung, gerade in Bezug darauf, wo man Hilfe bekommen kann, oder auch wie man helfen kann.

@brunhildeb
Vielleicht hätte ich ihn zappeln lassen. Aber zusehen wie jemand stirbt, nein. Auch wenn ich ihn noch so sehr gehasst habe und immer noch hasse, den Tod hat niemand verdient.

kiki85 schrieb:ist sicher kein rein falscher Gedanke, nur denke ich Mangelt es trotzdem sehr stark an Aufklärung, gerade in Bezug darauf, wo man Hilfe bekommen kann, oder auch wie man helfen kann.

Am besten in Schulen ansetzen. Es darf keine egal Einstellung geben.

@kiki85
Ist schon krass, wie häufig das auftritt. Und das schlimme daran ist, dass man es als Freund/Familie oft nicht einmal mitbekommt wie schlimm es wirklich um die Person steht.
Eine sehr gute Freundin von mir wollte sich mit 17 umbringen, hat aber nicht funktioniert. Hätte es aber, wenn der Balken nicht doch nachgegeben hätte. Ich danke - wem auch immer - dafür! Als sie mir das Jahre später erzählte, bin ich fast umgekippt. Ich wusste damals, dass sie schwere psychische Probleme hat, aber dass sie bis zum letzten Schritt gehen würde... ein mega Schock!

Und gerade deswegen finde ich es wichtig Aufklärung zu betreiben, wohin man sich wenden kann, was die Gründe sein können etc.! Natürlich keine Anleitungen zum Suizid geben @Aether , damit "Trittbrettfahren" vermieden wird.

Aether schrieb:Der "wahre" Suizident bringt sich auch um, meist, ohne dass jemand davon weiß.
Diejenigen, welche verzweifelt sind und es ankündigen, wollen, dass man ihnen hilft.

ist dann aber traurig, wenn die die Hilfe wollen, keine bekommen, die eine Bekannte von mir wollte Hilfe, sie hatte in einer psychiatrischen Einrichtung um Hilfe gebeten und wurde auf Grund das sie erst vor kurzem von Dort entlassen wurde, nur eine Ablehnung bekommen und drei Tage später hat sie sich dann eben umgebracht.

@-Petze-_
Das beruhigt mich. Auch wenn ich dir keinen Vorwurf machen könnte, wenn du jetzt was anderes geantwortet hättest ;)

@kiki85

Das ist unserem etwas entmenschlichtem System geschuldet, glaube ich. In unserer Werteordnung steht der Mensch irgendwie nicht so im Blickfeld, sondern eher die Wirtschaft und das Kapital, habe ich das Gefühl.

Das ist bitter.

@Aether
Richtig in Schulen, ab einer bestimmten Klassenstufe könnte man ansetzten.

Aether schrieb:Das ist unserem etwas entmenschlichtem System geschuldet, glaube ich. In unserer Werteordnung steht der Mensch irgendwie nicht so im Blickfeld, sondern eher die Wirtschaft und das Kapital, habe ich das Gefühl.

Das ist bitter.

das stimmt wohl leider, wenn du in einer Psychatrie warst, wird auch sofort erwartet, das dies dann auch funktioniert hat, dies wird nicht nur von den Institutionen ein Stück weit so erwartet, es wird vor allem von der Gesellschaft oft erwartet, selbst wenn sie null über die Hintergründe wissen...

Heut zu Tage hat der Mensch zu funktionieren (war am Ende wohl schon immer so) und wenn dieser nicht funktioniert wird er häufig von der Gesellschaft aussortiert und muss zu sehen wo er dann mit seinen Problemen bleibt.

@brunhildeb
Ich kann nur vermuten wie ich reagiert hätte. Ich war damals 14. Vielleicht hätte ich auch vor Angst nicht's machen können. Wer weiß das schon?

@-Petze-_
Ja, kann man sich schlecht reinversetzen. Zumal man in solchen Situationen nicht überlegt handeln, sondern nur reagieren würde.