Depressionen

Hallo zusammen,

nach einer ewig langen Zeit möchte ich mich hier auch noch einmal zurückmelden. Tut mir leid, ich hatte eine schwere Zeit und habe währenddessen einige Dummheiten begangen.

Sharasa schrieb am 19.11.2019:Nein das meine ich nicht. Sie unterdrücken nur Deine Symtome , aber nicht die Ursache, Da muss man schon tiefer gehen, nur Medikamente bewirken das nicht.

Das tut Insulin auch, ein Gipsverband auch. Was ist falsch daran?

Sharasa schrieb am 19.11.2019:Ich spreche jetzt hier nich von körperlicher Erkrankung.
Ich denke das eine Depression eine seelische Erkrankung ist und dagegen muss man was tun

Eine Depression ist, kann zumindest, auch eine körperliche Erkrankung sein. Das Gehirn ist ein Organ wie jedes andere. Und dementsprechend kann es auch krank werden. Da muss nicht zwangsläufig eine schlimme Story dahinter stecken.

Sharasa schrieb am 19.11.2019:Man muss einfach mal in sich gehen und die Zeit Revue passieren lassen. Von Kindheit an, bis ins Erwachsenenalter. Die eigene Biographie scheint hier eine wichtige Rolle zu spelen.

Ich habe die Erkrankung seit über 30 Jahren. Meinst Du nicht, auf die Idee wären ich oder andere Betroffene nicht auch schon gekommen? Und ich habe da geforscht. Aber nein, da ist nichts.
Da ist einfach die Hirnchemie im Eimer. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

PStanisLove schrieb am 19.11.2019:Menschen sind nicht selten meister darin, sich zu verstellen. Was manchmal von Taktischem Vorteil sein kann ist bei Depressionen eher ein nachteil.

Ich denke das kommt immer auf den Einzelfall an. Das sollte sich jeder Betroffene gut überlegen wie er damit umgeht, ob er es öffentlich macht und ob und mit wem er darüber spricht. Einmal ausgesprochen, bleibt es ausgesprochen. Das kann man nicht mehr zurücknehmen. Aber wie gesagt, wenn Du damit besser gefahren bist, war es die richtige Entscheidung.

PStanisLove schrieb am 19.11.2019:Ich bin teilweise jeden tag ausgetickt und hatte oft lust auf Selbstmord. Ich konnte den Selbstmord nie durchziehn.

Zum Glück nicht, sonst wärst Du jetzt nicht hier.

PStanisLove schrieb am 19.11.2019:Besser wurde es erst als Erwachsener, als ich manche dinge behonnen hab aufzuarbeiten.

Das freut mich wirklich für Dich dass dies bei Dir funktioniert und Besserung verschafft hat. Alles Gute weiterhin.

PStanisLove schrieb am 19.11.2019:Was genau so wichtig ist, ist dem leben einen sinn zu geben. Was mir geholfen hat ist ängste zu überwinden und neue dinge auszuprobieren.

Da habe ich eine fatalistische Einstellung. Ich denke das Leben hat keinen tieferen Sinn, warum auch? Es gibt Milliarden von Menschen. Aber ich respektiere, wenn Andere das anders sehen.

Häresie schrieb am 20.11.2019:es dauert halt nur und ich muss geduldig sein und wenn es geht nicht in den Spiegel sehen

Ist es mittlerweile besser geworden ?

Häresie schrieb am 20.11.2019:Oh doch, das glaube ich dir sofort.
Ich hatte Phasen da habe ich meine Post gar nicht erst aufgemacht, Rechnungen zu spät bezahlt usw, Termine und Fristen versäumt..ich hatte Glück dass die Schwierigkeiten die dadurch entstanden sind nicht schlimmere Konsequenzen hatten. Auf den letzten Drücker alles gerade so abgewendet, aber fand mich unfähig und hatte Schuldgefühle. Mir war es einfach auch richtig egal.

Das mache ich gerade durch. Ich habe es immer noch nicht geschafft die Anträge zu stellen. Post mache ich gar nicht erst auf. Irgendwann steht halt der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Und durch meine Dummheiten in der letzten Zeit habe ich noch mehr Geld unnötigerweise ausgegeben. Und das, obwohl ich weiterhin einen fünfstelligen Betrag von meiner Versicherung und durch Steuererstattung einnehmen könnte. Das klingt so bescheuert, ich weiß. Es geht nicht, so doof sich das anhört. Mir ist zur Zeit einfach alles sch...egal.

Häresie schrieb am 20.11.2019:Wie mein Leben aussehen würde wenn ich meine Kinder nicht hätte stelle ich mir lieber nicht vor.

Schön dass du sie hast, Glückwunsch.

Häresie schrieb am 20.11.2019:aber die Arbeit macht Spaß und ich kann sie an meinen kaputten Schlafrhythmus anpassen.

Das glaube ich, ich würde auch gerne wieder arbeiten, wenigstens ein 450€ Job (oder wie hoch der Betrag jetzt ist). Leider geht es nicht. Ich falle zu oft zu lange aus und bin damit absolut unzuverlässig. Wie gesagt, ich habe noch eine weitere chronische Krankheit.

Häresie schrieb am 20.11.2019:Hab mir aber vorgenommen mir Hilfe zu holen, wenn es hart kommt auch gegen den Willen meiner Mutter, und mich hier nicht auch noch aufzuopfern.

Absolut nachvollziehbar.

Häresie schrieb am 20.11.2019:Ich geh kleine Schritte, und um bei dem Berg zu bleiben: der Mann der jeden Tag paar kleine Steine wegtrug ist der gleiche, der den Berg abgetragen hat. ;-)

Gute Einstellung, niemals sich selbst zu sehr unter Druck setzen. Das macht alles nur noch schlimmer.

Feniiya schrieb am 20.11.2019:Haltet alle durch, Ihr seid toll und werdet geliebt 😘😘😘

Danke Dir für die guten Wünsche.

off-peak schrieb am 20.11.2019:Doch, glaub ich Dir sofort. Hier liegt auch noch ein Antrag rum, seit zwei Jahren, dessen Erledigung mir ein paar hundert Euros einbringen würde. Danke, für die Erinnerung. Ein Jahr habe ich ja noch.

Umgekehrt wurde mir schon ein paar mal etwas vom Gehalt gepfändet, weil ich Rechnungen und Mahnungen entweder nicht erledige oder sogar erst mal gar nicht öffne. Einfach, weil ich weiß, ich rühr mich ja doch nicht.

Ich habe ja oben schon etwas dazu geschrieben. Aber, mit Verlaub, irgendwie klingt Deine Beschreibung „lustig“. Ich sehe es auch so, wenn ich irgendwann meinen Humor verlieren sollte…

off-peak schrieb am 20.11.2019:Das Gefühl, doch etwas erledigt zu haben, ist ausgesprochen schön. Nur schaff ich das halt nicht regelmäßig.
Zuspruch hilft aber auch nicht, weil mir dann derjenige, der es gut mit meint, aufgrund seiner Verständnislosigkeit auf die Nerven geht.

Ja da sagst du was, kann ich absolut bestätigen. Ich bin auch immer so froh wenn ich irgendetwas erledigt bekomme. Und sei es nur, eine Email mit Ja oder Nein oder so zu beantworten.

PStanisLove schrieb am 20.11.2019:Wenn du die Tabletten ausschleichst, solltest du drauf achten wie es dir geht. Wenn es dir dann psychisch sehr schlecht geht und es nicht endet, dann wäre es sinnvoll wenn du das mit dem Arzt besprichst.

Das unterschreibe ich absolut. Das kann unter Umständen gefährlich sein.

Inessa schrieb am 08.12.2019:Das mit den Tabletten nach Anweisung vom Psychiater ist so eine Sache... bin im Moment bei 75 mg Mirtazapin tägleich gelandet und habe das Gefühl, dass sich nicht sehr viel gebessert har.

Mirtazapin ist ja extrem sedierend, zumindest am Anfang. Als ich das zu Beginn nahm, habe ich 2/3 des Tages verschlafen. Und wenn ich wach war, dann war ich nur am essen.
Als alleiniges Antidepressiva ist das nicht immer ratsam, wie ich gehört habe. Eine bewährte Kombination ist ja Mirtazapin abends und Venlafaxin morgens.
Aber das sind nur meine persönlichen Erfahrungen. Dein Psychiater hat da mehr Ahnung als ich.

Alina2080 schrieb am 08.12.2019:ganz schlimm .Ich bin am verzweifeln ,da mir auch meine Kids so leid tun .
Ich nehm Jetzt 2x täglich eine halbe Atarax .Vorm schlafen gehen Triticco .
Diese körperlichen Symptome sind die Hölle .

Das klingt wirklich schlimm. Geht es Dir mittlerweile etwas besser?

mountainmyther schrieb am 15.12.2019:Ich hab keine Hilfe bei Therapien gefunden, weil sie meist für durchschnittliche Menschen zugeschnitten sind, so wird vieles einfach vorausgesetzt, obwohl es überhaupt nicht zu mir passt. Manches klingt in Sitzungen leider zu esoterisch.

Keine Sorge, ich bin extrem "durchschnittlich" und Therapien haben mir auch noch nie etwas gebracht, und ich habe schon einige Therapeuten durch. Die haben sich alle redlich Mühe gegeben und ich kam auch gut mit ihnen zurecht. Aber irgendwann habe ich eingesehen, dass ich "therapieresistent" bin. Warst Du schon bei einem Psychiater? Ich meine, es könnte ja auch bei Dir körperliche Ursachen haben.

MokaEfti schrieb am 19.12.2019:Ist eine gute Doku über Depressionen.

Danke für den Link, eine interessante Sendung.

rainlove schrieb am 19.12.2019:Wir, die ganze Familie, treffen uns immer an den Weihnachtsfeiertagen, dieses Jahr das erste mal ohne unseren Onkel.
Ruhe in Frieden...

Eine sehr traurige Geschichte, das tut mir wirklich leid. Alles gute Dir

lanegan

@lanegan

lanegan schrieb:irgendwie klingt Deine Beschreibung „lustig“

Im Nachhinein, ja.

off-peak schrieb:Im Nachhinein, ja.

Ja, ich weiß das schon einzuordnen wie Du weißt. Es ist nicht lustig, aber für Außenstehende mag es so erscheinen

@lanegan

Mir geht es besser, aber wie vorher ist der Zustand nicht. Hab mich erkundigt bei Betroffenen, da kann ich mit bis zu 6 Monaten rechnen bis die Lähmung wieder gänzlich verschwunden ist.
Das Ganze hat aber auch was Gutes wie mir scheint, vielleicht ist es auch nur mein positiver Wille diesen Aspekt zu sehen: ich hab mich zurückgezogen und das war denke ich sehr nötig um mich mit mir auseinanderzusetzen und mich nur um mich zu kümmern. Mir fällt das sprechen noch schwer und es strengt an, also rede ich nur das Nötigste und höre besser zu. Wird viel Mist geredet, da nehm ich mich gar nicht aus.
Da ich große Angst davor habe dass sich das mit der Nerventzündung durch Stress noch mal wiederholt werde ich alles runterfahren was mich unter Druck setzt und alles meiden was mir nicht gut tut. Darunter fällt auch der Kontakt zu einigen Menschen. Fiel mir vorher gar nicht so auf wie hart mir manche auf die Nerven gehen. Was für ne sarkastische Symbolik. ;)

lanegan schrieb:Mir ist zur Zeit einfach alles sch...egal.

Versteh ich gut. Gibt es jemanden der dir nahe steht und dem du soweit vertraust dass du zulassen kannst, dass er dir dabei hilft Dinge zu erledigen, deren Bewältigung dir zur Zeit so schwer fällt?

Dass ich meine Kinder habe ist nur ein Grund mich auf Zeit zusammenzureissen, ich darf weder meine Wohnung verlieren noch anderen relevanten Mist bauen, sonst sitzen wir alle auf der Straße. Ich weiss nicht ob das in Zukunft so funktioniert, sie sind fast flügge.
Bringe ich diese Energie auch für mich selbst auf?

Ich hatte 2019 paar miese, aber auch sehr schöne Momente. Und dafür lohnt es sich, nicht aufzugeben.

Wünsche dir und allen anderen hier alles Gute, Liebe und Kraft!

Häresie schrieb:Mir geht es besser, aber wie vorher ist der Zustand nicht. Hab mich erkundigt bei Betroffenen, da kann ich mit bis zu 6 Monaten rechnen bis die Lähmung wieder gänzlich verschwunden ist.

Alles Gute weiterhin

Häresie schrieb:Darunter fällt auch der Kontakt zu einigen Menschen. Fiel mir vorher gar nicht so auf wie hart mir manche auf die Nerven gehen

absolut, man sollte sich nur mit Menschen umgeben die man mag. Ich meine außerhalb der eigenen (Bluts-)Verwandtschaft hat man ja auch eine Chance dazu :-) Lemmy sagte ja mal, dass 90% der Menschen A..löcher seien. Dem stimme ich nicht zu. Aber 20% sind es meiner Meinung nach. Wie gesagt, ich habe in letzter Zeit dumme Sachen gemacht, und da sind mir einige dieser Exemplare begegnet.

Häresie schrieb:Bringe ich diese Energie auch für mich selbst auf?

Das hoffe ich für Dich. Ich habe irgendwo mal den Spruch gelesen, dass man sich selbst nicht strenger behandeln soll als andere Leute. Ich weiß, nur ein Kalenderspruch. Aber trotzdem gut.

Häresie schrieb:Ich hatte 2019 paar miese, aber auch sehr schöne Momente. Und dafür lohnt es sich, nicht aufzugeben.

Freut mich, für mich war 2019 absolut besch.. vor allem die letzten 3 Monate

Häresie schrieb:Wünsche dir und allen anderen hier alles Gute, Liebe und Kraft!

Danke Dir,
das wünsche ich Dir auch
lanegan

Hallo zusammen nochmal,

bezüglich der Unkenntnis vieler Leute über Depressionen habe ich einen guten Link gefunden:

https://www.telefonseelsorge.de/?q=node/7663

Ein wichtiger Abschnitt daraus:

Das Deutschland-Barometer Depression zeigt, dass in der deutschen Bevölkerung die Bedeutung von belastenden Lebensereignissen für die Entstehung von depressiven Erkrankungen überschätzt und gleichzeitig die Bedeutung der Veranlagung unterschätzt wird. Nahezu alle Deutschen sehen die Ursachen der Depression in Schicksalsschlägen (96 Prozent) und Belastungen am Arbeitsplatz (94 Prozent). Dass die Depression auch biologische Ursachen hat, ist dagegen weniger bekannt. So kennen nur 63
Prozent die große Relevanz der erblichen Komponente der Depression. Nur zwei Drittel wissen, dass während der Depression der Stoffwechsel im Gehirn gestört ist. „Während der Depression nehmen Betroffene alles wie durch eine dunkle Brille wahr. Bestehende Probleme wie Partnerschaftskonflikte oder Arbeitsstress erscheinen vergrößert. Deshalb bewerten viele diese äußeren Faktoren über und gehen davon aus, dass die Depression dadurch ausgelöst wurde“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Besonders deutlich werden die Wissenslücken über Depression in der Bevölkerung bei folgenden Aussagen: Über die Hälfte der Befragten glaubt, dass die Depression durch eine „falsche“ Lebensführung ausgelöst wird; knapp ein Drittel hält Charakterschwäche für eine Depressionsursache.

@Mods
Ich hoffe ich habe das jetzt richtig zitiert und gegen keine Boardregeln verstossen.
Da das Thema schon die ganze Zeit diskutiert wurde habe ich jetzt auch nicht noch extra eine Anmerkung zu dem Link geschrieben.

Viele Grüße
lanegan

@lanegan

Jaja, Charakterschwäche.
Selber Schuld.

Wer nie Depressionen hatte, und sie nur vom hörensagen kennt, sollte einfach mal ganz entspannt die Sch. halten.
Man muss nicht zu jedem Thema seine Meinung sagen, denn sie sind nur Meinungen.

Vielleicht will ein Taubstummer einfach nur nicht hören und ein Querschnittsgelähmter ist einfach zu faul zum Laufen...
(Ich kann doch auch laufen, wieso der denn nicht!)

Was alles so in den Köpfen der Mitmenschen rumspukt.

Meine Mutter war schwerst Depressiv und das wird auch weitergegeben.
Wie andere Risikofaktoren auch.
Fast schlimmer als diese Krankheit ist das Unverständnis und die Ablehnung des Umfeldes.
Deshalb wird das Thema von den Betroffenen tunlichst verschwiegen.

Hallo zusammen,

Hyperborea schrieb:Wer nie Depressionen hatte, und sie nur vom hörensagen kennt, sollte einfach mal ganz entspannt die Sch. halten.
Man muss nicht zu jedem Thema seine Meinung sagen, denn sie sind nur Meinungen.

Ja, hart formuliert, aber das sehe ich auch so. Es ist leider so, dass viele Leute meinen sie müssten zu jedem Thema eine Meinung haben, Es ist wirklich seltsam dass so viele sich oder anderen einfach nicht eingestehen wollen, von einem Thema einfach keine Ahnung zu haben. Das ist ja auch in anderen Bereichen so.

Hyperborea schrieb:Fast schlimmer als diese Krankheit ist das Unverständnis und die Ablehnung des Umfeldes.
Deshalb wird das Thema von den Betroffenen tunlichst verschwiegen.

So ist es. Und deswegen habe ich diesen Weg des Verschweigens auch gewählt. Es gibt nur sehr wenige Nichtbetroffene, die wirklich ezwas von der Krankheit verstehen (wollen).

Vielleicht hast Du Dir aus der o.a. Webseite auch mal die Ergebnisse der Studie angeschaut. Dort ist ein PDF verlinkt.
Wirklich traurig hat mich da gemacht, wie viele selbst betroffene an allen möglichen Unfug mittlerweile selbst glauben.

lanegan

Hallo zusammen,

ich hoffe es ist ok, dass ich hier kurz „reinhüpfe“ um euch als Betroffene eine Frage zu stellen. Falls nicht, gebt mir bitte einen Hinweis, dann würde ich eine neue Diskussion eröffnen.

Meine Frage ist folgende: Ich habe den Verdacht, dass mein Partner eventuell Depressionen haben könnte.

Ich habe nach den Symptomen, insbesondere bei Männern, gesucht und folgendes trifft zu:

-Reizbarkeit
- Antriebslosigkeit
- freut sich auf nichts mehr
-immer müde und erschöpft, auch im Urlaub
- schläft schlechter als früher

Die Diagnose kann natürlich nur ein Arzt stellen. Jetzt frage ich mich, wie ich das am besten ansprechen soll. Ich überlege, ihm meine Beobachtungen zu schildern und ihm vorschlagen, dies dem Hausarzt zu berichten, damit der mal die Blutwerte durchsehen kann. Oder soll ich ihm meinen Verdacht gleich mitteilen?

Was meint ihr? Was hätte euch als Betroffene in der Situation geholfen?

@Aljana
Hallo Aljana,

wenn Dein Partner wirklich unter einer Depression leidet (und Deine Angaben sprechen tatsächlich dafür), dann würde ich das Gespräch suchen. Am besten, Du fällst nicht gleich mit der Tür ins Haus und teilst ihm erstmal mit, dass Du Dir sorgen um sein Wohlbefinden machst und Dich fragst, ob Du ihm irgendwie helfen kannst bzw ob er selbst das Gefühl hat, dass es ihm nicht gut geht. Du kannst ihn auch fragen, ob er sich nicht mal bezüglich seiner Erschöpfungssymptome untersuchen lassen möchte, dann klingt es nicht gleich so dramstisch, denn wenn man erstmal mit der Diagnose einer möglichen Depression konfrontiert wird, will man es möglicherweise nicht direkt wahrhaben und dann viel Zeit vergehen, in dem sich die Situation verschlechtert.

Da ich auch Betroffene bin und mein Leben lang mal schwere , mal auch leichtere Phasen hatte und auch gute Zeiten ganz ohne Krankheit kann ich für mich als Betroffene sprechen, wenn ich sage, ich hätte mir von meinem Partner Unterstützung gewünscht, wäre froh gewesen,wenn er mich zum Arzt begleitet hätte. Er hat das nie gemacht, ich war allein beim Arzt, bekam Psychopharmaka, die ich dann aber nicht nahm, weil Depression in unserer Partnerschaft kein Gesprächsthema war. Die Tablette lagen lange Zeit ungeöffnet im Schrank, bis ich sie dann 2 Jahre später plötzlich alle auf einmal nahm und im Krankenhaus landete. Eine rechtzeitige offene Kommunikation in der Partnerschaft (keine Vorwürfe, sondern Unterstützung) hätte das sicher verhindern können.

Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen für ein gutes Gespräch mit Deinem Partner.

LillyLego

Hallo zusammen,

@Aljana
@LillyLego hat da schon wirklich sehr gutes geschrieben, dem kann ich mich absolut anschließen.
Die Symptome klingen sehr danach. Es kommt dann wirklich auf seine Einstellung zu dem Thema an. Nach dem was Du schreibst, hast Du aber auch andere Optionen warum Du ihn zum Hausarzt schicken könntest. Das wäre unter Umständen zum Anfang besser. Blutwerte untersuchen oder ähnliches ist da immer gut. Wenn es ein guter Hausarzt ist, wird er den Braten riechen. Und dann auch hoffentlich wissen, was er wie mitzuteilen hat, und was er weiterhin vorschlägt. Da sind die Hausärzte heute auch besser geschult als zu meiner Anfangszeit.

lanegan

@LillyLego
@lanegan
Ich danke euch für eure Antworten und wünsche euch für euch selbst alles Gute sowie einen guten Start ins neue Jahr!

@Aljana
Danke Dir

Ich finde dieses Video echt klasse.

Ich hatte einen schwarzen Hund (deutsche Übersetzung von Freunde fürs Leben)

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Depressionen sind fürchterlich, ob als Hauptkrankheit oder Komorbität einer anderen Krankheit. Sie erstickt einen langsam.




Deine Lieben verstehen es nicht. Sie lernen dich so zu ertragen, deine Abwesendheit hin zu nehmen solange diese Phase dauert.
Mein Freund versteht es nicht, er kennt diese Schwärze wie meine nicht, er kennt nur das hellere Grau. Er bezieht mein Verhalten auf sich was aber nicht der Fall ist.
Ich liege hier seit 48h... atme, schlafe, liege, atme und der Kloß im Hals wird immer größer.

Ich weiß auch was diese Phase ausgelöst hat. Ändern oder sich wehren? Geht grade einfach nicht. Wie soll ich ihm das erklären wenn der Kloß mir meine Worte erstickt?

Nun dreh ich mich wieder um.. lösche das Licht und starre auf meinen Stream... morgen stehe ich auf, ziehe mein weißes strahlendes Hemd für die Arbeit an und damit ein Lächeln das ich der Kundschaft schenke auch wenn mich alle Menschen einfach annerven.

Am Ende werde ich wieder alleine sein denn sowas ertragen gesunde Menschen nicht lange, auch Liebe wird dies nicht erträglich machen...
Am Ende wird alles schwarz sein... immer wieder...
Ganz ehrlich? Ich freue mich auf den Tag wenn ich alt bin und endlich gehen darf.

Diese Schübe sind furchtbar. Man kämpft sich mühsam hoch und wird im selben Moment wieder nach unten getreten.

Dann kommen diese blöden Gedanken, warum man sich das antut, das doch alles sinnlos ist, die Wertlosigkeit und Antriebslosigkeit.Aus einer wachen Nacht, werden viele.Der Geist ist nur noch müde und sucht den Schlaf der nicht kommt.

Ich stecke gerade wieder in dieser Phase fest, nur dieses Mal ist es anders. Mich hat das Geschehene der letzten Tage komplett aus der Bahn geworfen. Irgendetwas hat das verändert, ich habe das Gefühl richtig verrückt zu werden.

Normal ist es mir immer gelungen meine 'everything is okay' Maske aufzusetzen, habe mich voll und ganz auf die Dinge konzentriert, die mir gut tun und mich hochgeholt haben, jetzt schaffe ich es nicht. Dieses Mal fehlt der Ausgang und den werde ich noch eine Weile suchen.

'Warum soll es dir schlecht gehen, du siehst nicht krank aus, also kann es gar nicht schlimm sein.'

Stimmt, es ist schlimmer.

@3.14

Was ich mich Lesen Deines Posts fragte, ist, ob Du eine Erklärung dafür hast, warum Du es schaffst, für die Arbeit aufzustehen, aber nicht für die Freizeit oder/und Deinen Freund?

@Bumfuzzle

Guten Morgen 😉.......drück dich ganz lieb!
Du bist nicht alleine damit.

Im Loch half mir nur der Blick nach oben,
Tiefer fallen geht nicht mehr.....das ist meine Hoffnung ⚓, ....

Ich sende dir ganz viel Mitgefühl und Nächstenliebe 💓...Umarmung und traue dich

Du hast es immer wieder geschafft......Geduld ist das Unwort, was man nicht annehmen kann.....Hoffnung....

Du bist liebenswert !!! Atmen,Liegen, Essen und schlafen gehen (auch mit Tabletten)
Überleben....es ist zurzeit so......aushalten/Ablenken.......Träume....?

Liebe Grüße und morgen früh......einen Hauch/Nuance besser......Glaube an dich!

Wir sind nicht alleine!!! :hug: :sun:

Sende dir Sonne ins Herz.

Zünde eine Kerze an für UNS alle hier.....

Bis denne.....

@off-peak

Weil man sich trotz der depressiven Verstimmungen mit dem Zwangsalltag/ Arbeiten total überfordert (fühlt) und dadurch ausgepowert ist. Keine Kraft darüber hinaus.
Man zwingt sich zur Arbeit! Danach ist die Kraft am Ende und kann nur noch passiv sein.

Dur h deine Frage fühle ich mich mies und das Hilft nicht wirklich weiter...! LG

@mumm
Danke. Sehr viele schöne Worte.

@Bumfuzzle

Wir halten zusammen!!! :hug:
Ganz herzlichen Dank und liebe freundliche Grüße von der^^ im selben Boot😉.....

Rudern wir etwas Stück für Stück aus dem Sumpf ....