@LuciaFackel Hmpf, kann ich dir erstmals nur Recht geben, wie man so schön sagt, sind sie abgestumpft. Wenn ich in der Ambulanz neurologisch internistisch arbeite, habe ich ne Menge Alkoholiker die sich auf kalten Entzug gesetzt haben & einen Krampfanfall erlitten, die Stationsleitung macht eine Übergabe, steht neben diesem Patient und nennt ihn widerlichen Junky, bis ich einmal sagte: Jetzt reichts, das kannst du nicht machen, der Mensch hat Schwierigkeiten, sonst wäre es nie so weit gekommen! Mir wird in der Schule immer gesagt, der Patient befindet sich im Krankenhaus in einer Krise, wohl verständlich. Gibt welche, die sind wirklich in einer Krise, gibt aber auch welche, die wirklich ziemlich anstrengend sind, aber das ist nur menschlich, denn ich muss ja nicht mit jedem Charakter zurecht kommen, bin aber professionell, wenn ich es auf der Arbeit schaffe, ich muss ihn ja nur behandeln & nicht der beste Freund werden. Ich habe das Problem aber auch oft, dass die Kollegen jemanden als unangenehm unfreundlich oder so betiteln, ich aber super Spaß mit diesem Patienten machen kann, denn in der Regel kommt es darauf an, wie man auf diesen Menschen zugeht. Viele arbeiten herzlos, verrichten ihre Arbeit, dabei wird Aufklärung stets vergessen, die Leute freuen sich wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich sie aufkläre und ich ihnen sage, wie der weitere Tagesverlauf ist?!
Die liegen dort total Ahnungslos und wissen von nichts, natürlich wäre ich da auch unsicher.
Das sind dann die Sorte von Personal wo ich gerne sagen würde: Weisste was, kündige besser, du tust den Leuten mit deinem Verhalten keinen gefallen.
Andersrum muss ich sagen, auch um den Beruf in Schutz zu nehmen, dass die Situation inzwischen so schlecht geworden ist, weil wir einfach nur noch unter einem enormen Druck arbeiten & so dermaßen unterbesetzt sind, dass wir uns jeden morgen fragen, wie wir das nur heute wieder meistern können. Da ist es mit der psychischen Betreuung nicht einfach. Denn wenn man son Kack, wie die Dokumentation dafür weglässt, gibts einen drauf von ganz oben..
Fazit, gibt Personal, was einfach Scheiße ist, habe auch einige kennen gelernt die sagen: Ich scheiß auf die Dokumentation, ich bin für die Patienten da, denn die brauchen mich, dafür arbeite ich! Leider die Minderheit. Auch psychisch kranke, Suizidversuche. "Oh Gott ist die krank, 18 Jahre, Freund ist fremdgegangen, hat Schluss gemacht & will sich umbringen, haha bescheuert." Nein, nicht bescheuert, fertig mit den Nerven, das Mädel braucht Gespräche. Es war wenig los, zum Glück noch morgens. Ich setzte mich neben dieses Mädchen, welches nicht viel jünger war wie ich und unterhielt mich mit ihr. Einfach damit sie zur Ruhe kommt & ein wenig abgelenkt ist, tastete mich langsam an den Hintergrund hinan & sie blühte auf..