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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

676 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

20.02.2014 um 07:12
In welcher Welt leben wir? Unsere Welt ist eine schnelllebige Welt geworden ohne Werte.
In einer Welt in der Kontaktaufnahme noch nie so einfach war, jeder mit jedem verbunden ist und eine Seite wie Facebook zu den reichsten Firmen weltweit zählt und trotzdem/oder gerade deshalb Depression zur Volkskrankheit Nummer eins geworden ist.
Mit Sicherheit beeinflusst Facebook ein wenig die Entwicklung nicht gefestigter Menschen. Und mit Sicherheit wird auch unsere rasante Entwicklung nicht nur Vorteile bringen. Das Problem, dass die Starken bestehen und auf den Schwachen rumgetrampelt wird, ist keine Phänomen der Neuzeit. Das gab es schon immer und wird es auch immer geben.

Letztendlich ist es aber vom Menschen selbst abhängig. Das heißt, ein nicht gefestigter Mensch ohne jegliche Werte, wird damit eher Probleme haben und somit besteht auch die Gefahr, er sich verliert oder eben dem Ganzen nicht Stand hält.

Depressionen zeigen deutlich, den Menschen ewas belastet. Sei es jetzt aufgrund seiner Entwicklung oder der momentanen Lebensumstände.
Junge Menschen waren schon immer so, sie sich austesten und somit auch den ( heutigen ) Gegebenheiten anpassen. Sie danach streben und mit ihnen leben.
Zitat von fumofumo schrieb:Die Menschen fühlen sich alleine/einsam. Jeder dritte ist Single, beinahe jede zweite Ehe wird geschieden. Es gibt kaum noch einen Zusammenhalt. Passt etwas nicht mehr. wird sofort etwas neues gesucht. Was man dann ja wieder nicht findet, ansonsten würde es nicht so viele Singles geben. Die Menschen sehnen sich nach Nähe die sie aber kaum noch finden. Durch Facebook und andere soziale Medien wird ihnen vorgegaukelt wie einfach es nicht wäre. Wird ihnen vermittelt das es da draußen noch weit aus besseres gibt. Es gibt kaum noch tiefe Beziehungen sondern hauptsächlich oberflächliche Bekanntschaften. Menschen sind austauschbar geworden.
Menschen sind nur noch ein Produkt- Facebook und Co. sozusagen die Werbung für das Produkt.
Hm... Natürlich gibt es Singles.. und umso mehr dem Menschen geboten wird, er abgelenkt ist vom Hauptsächlichen, umso weniger oder später wird er sich binden. Früher war es öfters so, die Menschen recht früh eine Partnerschaft eingingen und sie gewiss auch mehr Zeit hatten aufeinander einzuwirken. Auch kommt der Punkt eben dazu, viele bestehenden Paare eben beide arbeiten müssen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, um sich auch ihre Wünsche zu erfüllen.

Das heißt das Eigentliche das der Mensch benötigt, nämlich den Austausch, Nähe und Geborgenheit, Unbeschwertheit und Spaß und somit Freude und vor allem Ruhe um aufzutanken, kommt einfach zu kurz. Das jetzt alles nur an nicht vorhandenen Werten liegen soll, ist doch Schmarrn.

Daher ist es immer eine Frage der Zeit, wann sich etwas bemerkbar macht. Der Mensch eben nicht mehr zufrieden ist oder auch krank wird. Zudem viele es aber auch gar nicht erkennen.
Es gilt einen Weg zu finden, alles unter einen Hut zu bringen OHNE dass das Wichtigste vernachlässigt wird. Und das ist gewiss nicht einfach. Gemeinsam muss da an einen Strang gezogen werden. Denn dieses Bild ist es, dass jungen Menschen vermittelt wird und somit auch prägt.
Die Medien verbreiten ein unnatürliches Bild von Beziehungen. Heutzutage entscheidet man oft nach dem was man glaubt was richtig ist, anstatt tatsächlich zu fühlen was richtig ist. Einen Grund dafür sehe ich darin das beispielsweise Fernsehsendungen wie Greys Anatomy ein völlig unwirkliches Bild zeichnen. Ärzte die während einer OP über ihr Liebesleben palabbern. Völlig unwirkliche Diaologe. Der Spruch: Wir können nicht zusammen sein, weil es einfach nicht geht, weil es besser ist, weil wir frei sein müssen... und und und, gehören mittlerweile zum Standard Reportaire einer jeden Daily Soap. Ja, nur eine Soap, doch sie prägt die Realität. Sie hat eine ganze Generation geprägt, ihren Charakter mit geformt und sie mit erzogen. Die Soaps wurden zur Realität.
Nun ja.. als junger Mensch hat man klar so seine Fantasien, Träume und Wünsche was Beziehungen angeht, doch das es über die Realität hinausgeht und man es an Soaps, bzw Fernsehen festmacht ist genauso ein Schmarrn. Der Mensch wird auch älter, festigt sich und wird es letztendlich so weiter praktizieren, was ihm in seiner Entwicklung vorgelebt und vermittelt wurde.
Beinahe jeder sehnt sich nach Nähe. doch kaum einer findet sie
Warum, wenn es doch so viele Singles gibt?
Man muss sich bewähren und schon hervor stechen in der unglaublich großen Masse an Menschen um etwas zu sein.
Findet man dann doch einen "passenden" Partner wird wieder viel zu schnell aufgegeben.
Es wird kaum geredet, kaum zu einander gehalten. Warum auch? Da draußen wartet ja eine große Auswahl.
Wo soll das alles noch hinführen mit unserer Gesellschaft?
Ich hoffe ich habe einigermaßen erklären können was ich zum Ausdruck bringen will.
Was ist eure Meinung dazu?
Jeder Mensch benötigt Nähe. Und wenn nun Menschen etwas länger brauchen um zu verstehen, oder es gar nicht erkennen oder andere Prioritäten haben, so war das schon immer so.
Noch ist der Mensch gewiss nicht so dämlich, jegliche Werte über Bord zu werfen.
Daher gilt es für jeden Einzelnen von uns, all das Weiterzugeben, dass einem wichtig erscheint.

In diesem Sinne, sollte man nicht alles so negativ sehen und jammern, sondern an sich selbst und seine Werte und Handlungsweise glauben. Zudem man gewiss nicht mit dieser Einstellung alleine dasteht.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

20.02.2014 um 07:55
Über das Thema hatte ich auch gegrübelt....
Wie soll man denn eine gesunde Beziehung führen wenn an allen Ecken und Kanten ein anderes Bild vermittelt wird. Wenn Medien heutzutage die Macht haben Feindbilder zu erschaffen, warum sollte dass nicht auch bei einer "Orientierungslosigkeit" in sachen Moral, Wertevermittlung oder Sexualität, funktionieren?
Sieht man es von einer anderen Seite, passt der Spruch "teile und herrsche" nahezu perfekt. Solange die Leute mit ihren eigenen intimen Problemen kämpfen, haben wir hier oben ein angenehmes Leben und eine weisse Weste. :D

Wie aus der Neuseeländischen Mockumentary "Propaganda": Heut zu Tage gibt es überall Revolutionen. Revolution in der Mode, Revoluition in Technik, Revolution in im Essen, Revolution überall.... Ausser im politischen und sozialem.
Wenn sich 2 charackterstarke Menschen treffen funktioniert eine Beziehung sicher wunderbar. Aber wo findet man solche Menschen noch denen ihr Wort etwas bedeutet? Die Leute hecheln ihrem Geld nach, gehn dafür über Leichen im Glauben, nur dadurch ihren menschlichen Wert ausmachen zu können.
Sie jagen Träume die ihnen nicht ihr Herz gab, sondern Regisseure aus Hollywood, Disney, Werbung etc.
Bei den meisten verblasst dieses tägliche Theater. Doch dann sind sie meist schon alt, Grau, und wir "Jungspunte" tun es dann als altes Geschwätz ab...

Bevor mich jetzt wieder manche in der Luft zerfetzen wollen: Klar spielen extrem viele Faktoren bei einer Beziehung eine Rolle. Und klar, sind nicht immer die "bösen" Medien an allem Schuld. Aber meiner Meinung nach spielt es zumindest einen gewissen Teil dabei mit.


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20.02.2014 um 11:39
@ähhh
Zitat von ähhhähhh schrieb:Ist nicht unbedingt ein Phänomen unserer heutigen Gesellschaft. Der Mensch wollte schon immer das haben, was jemand anders hat oder das, was besser ist. Das ist die Natur des Menschen
Glaubst Du, dass Neid und Habgier und die damit verbundene Rücksichtslosigkeit in unserer heutigen Gesellschaft gegenüber früher zugenommen haben?


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20.02.2014 um 12:04
@Hornisse
@jero4802
Zitat von HornisseHornisse schrieb:Mit Sicherheit beeinflusst Facebook ein wenig die Entwicklung nicht gefestigter Menschen. Und mit Sicherheit wird auch unsere rasante Entwicklung nicht nur Vorteile bringen. Das Problem, dass die Starken bestehen und auf den Schwachen rumgetrampelt wird, ist keine Phänomen der Neuzeit.
Ich musste gerade an meine Kindheit und Jugend denken, wo es kein FB gab. Ich stimme Dir zu, dass es das Herumgetrampele schon immer gab, doch durch soziale Netzwerke erhält es eine neue Form der Unmittelbarheit.

Durch die Online-Vernetzung können alle Menschen, die Du nicht leiden kannst, zu jeder Tages- und Nachtzeit unmittelbar in Deiner "Nähe" sein und bei allen Menschen, die Du kennst, Stimmung gegen Dich machen UND, die Personen die das tun, sind geschützt hinter ihrem Rechner, früher hast Du so jemandem die Brille ins Gehirn getreten, wenn er Dir dumm kam, doch heute ist er weit entfernt und braucht keine Konsequenzen zu fürchten, wenn er eine dicke Lippe riskiert.

Früher konntest Du einem Menschen, den Du nicht leiden konntest, im RL einfach aus dem Weg gehen, Du hast ihn vielleicht auch nicht täglich gesehen, sondern nur 1-3 x pro Woche (Bsp: Sportverein) oder nur während der Unterrichtszeiten; durch die Vernetzung ist genau dieser Mensch aber immer präsent und hat - je nachdem, wie die Vernetzung aussieht - immer Zugriff auf Dich! Das ist schon ein Problem!


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20.02.2014 um 12:22
@Zophael
Zitat von ZophaelZophael schrieb: Aber wo findet man solche Menschen noch denen ihr Wort etwas bedeutet? Die Leute hecheln ihrem Geld nach, gehn dafür über Leichen im Glauben, nur dadurch ihren menschlichen Wert ausmachen zu können.
Sie jagen Träume die ihnen nicht ihr Herz gab, sondern Regisseure aus Hollywood, Disney, Werbung etc.
Du, da gebe ich Dir vollkommen recht! Hat es aber nicht auch damit zu tun, dass wir uns - vielleicht aus Selbstschutz - anderen Menschen so oberflächlich zeigen und auf diese Art und Weise nicht feststellen können, wer nun Herz und Seele hat und wer nur ein Industriezombie ist?

Ich bin vor geraumer Zeit davon abgekehrt, die Maske des höflichen Smalltalks aufzusetzen (Oh, Du hast ein neues Auto, toll! War sicherlich teuer?) und zwinge in meinem Privatleben nach Möglichkeit die Menschen in tiefsinnigere Gespräche hinein (man mag es bei mir kaum glauben, aber es ist so :troll: ).

Das mache ich auch bei Menschen, die ich neu kennenlerne, und ich muss sagen, es gibt wirklich Personen, die so glaubenstreu in ihrer oberflächlichen Plastikwelt - ausschließlich bestehend aus Mode, Smalltalk und I-Phones usw. - verhaftet sind, dass es Vordringen auf die intellektuelle Ebene einfach nicht möglich ist - das sind Zombies, die von der Industriegesellschaft geschaffen worden sind.


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20.02.2014 um 12:31
@fumo
Zitat von fumofumo schrieb:Du, da gebe ich Dir vollkommen recht! Hat es aber nicht auch damit zu tun, dass wir uns - vielleicht aus Selbstschutz - anderen Menschen so oberflächlich zeigen und auf diese Art und Weise nicht feststellen können, wer nun Herz und Seele hat und wer nur ein Industriezombie ist?
Stimme ich dir vollkommen zu. Sowas ist mir auch öfter passiert. Diese Fassade oder auch das Bewusstsein scheint ziemlich zu bröckeln. Das ist einer der Sachen die mich ganz schön Neugierig auf die Zukunft machen ;)


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20.02.2014 um 12:38
@Zophael

Wie stehst Du zu diesem Punkt?
Zitat von fumofumo schrieb:Ich musste gerade an meine Kindheit und Jugend denken, wo es kein FB gab. Ich stimme Dir zu, dass es das Herumgetrampele schon immer gab, doch durch soziale Netzwerke erhält es eine neue Form der Unmittelbarheit.

Durch die Online-Vernetzung können alle Menschen, die Du nicht leiden kannst, zu jeder Tages- und Nachtzeit unmittelbar in Deiner "Nähe" sein und bei allen Menschen, die Du kennst, Stimmung gegen Dich machen UND, die Personen die das tun, sind geschützt hinter ihrem Rechner, früher hast Du so jemandem die Brille ins Gehirn getreten, wenn er Dir dumm kam, doch heute ist er weit entfernt und braucht keine Konsequenzen zu fürchten, wenn er eine dicke Lippe riskiert.

Früher konntest Du einem Menschen, den Du nicht leiden konntest, im RL einfach aus dem Weg gehen, Du hast ihn vielleicht auch nicht täglich gesehen, sondern nur 1-3 x pro Woche (Bsp: Sportverein) oder nur während der Unterrichtszeiten; durch die Vernetzung ist genau dieser Mensch aber immer präsent und hat - je nachdem, wie die Vernetzung aussieht - immer Zugriff auf Dich! Das ist schon ein Problem!



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20.02.2014 um 12:56
Zitat von fumofumo schrieb:Ich musste gerade an meine Kindheit und Jugend denken, wo es kein FB gab.
Gab es da schon Strom? hrhrhhr

Im Ernst.
Zitat von fumofumo schrieb:Ich bin vor geraumer Zeit davon abgekehrt, die Maske des höflichen Smalltalks aufzusetzen (Oh, Du hast ein neues Auto, toll! War sicherlich teuer?) und zwinge in meinem Privatleben nach Möglichkeit die Menschen in tiefsinnigere Gespräche hinein
Das kann man so machen, ist aber nicht ganz unproblematisch.
Manchmal möchte man keine tiefsinnigen Gespräche führen - weil der Tag lang war, weil man mit Person X nur Smalltalk führen möchte, was auch immer. Manchmal möchte man einfach nur soziale Interaktion ohne allzu sehr in Nachdenken investieren zu müssen. Das komplett auszuschließen wird Dich einiges an "Sozialpunkten" kosten. Dafür vertrödelst Du Deine Zeit nicht mit Personen oder Themen, die Dir nichts bedeuten. Ist eine Abwägungssache.
Zitat von fumofumo schrieb:Das mache ich auch bei Menschen, die ich neu kennenlerne, und ich muss sagen, es gibt wirklich Personen, die so glaubenstreu in ihrer oberflächlichen Plastikwelt - ausschließlich bestehend aus Mode, Smalltalk und I-Phones usw. - verhaftet sind, dass es Vordringen auf die intellektuelle Ebene einfach nicht möglich ist - das sind Zombies, die von der Industriegesellschaft geschaffen worden sind.
Es gibt eben Menschen, die mehr oder weniger gerne nachdenken. So wie es Menschen gibt, die mehr oder weniger gerne Sport treiben.
Die gab es aber schon immer. Früher schwammen sie vielleicht eher in einem religiösen Strom mit, heute vielleicht eher in Entertainmentsystemen.


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20.02.2014 um 12:58
@fumo
Ich glaube es ist unausweichlich dass die Menschheit immer "näher" zusammen kommt. Nur scheint die soziale Komponente langsamer voranzuschreiten als die Technik. Aber genau dieser extrem schnelle Informationsfluss ist es, der uns zurzeit ziemlich auf Trap hält :D


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20.02.2014 um 13:03
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Gab es da schon Strom? hrhrhhr
*laaaaccchhhh*...Wir hatten eine Petroleumlampe, die auch gleichzeitig der Fernseher war. :troll:
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das kann man so machen, ist aber nicht ganz unproblematisch.
Manchmal möchte man keine tiefsinnigen Gespräche führen - weil der Tag lang war, weil man mit Person X nur Smalltalk führen möchte, was auch immer. Manchmal möchte man einfach nur soziale Interaktion ohne allzu sehr in Nachdenken investieren zu müssen. Das komplett auszuschließen wird Dich einiges an "Sozialpunkten" kosten. Dafür vertrödelst Du Deine Zeit nicht mit Personen oder Themen, die Dir nichts bedeuten. Ist eine Abwägungssache.
Das ist vollkommen richtig, das ist mir auch schon aufgefallen. Es hat mich auch schon nachweislich Sozialpunkte gekostet, aber auf der anderen Seite frage ich Dich:

Du triffst Dich mit Deinen Freunden in einer Kneipe, Du bereitest Dich vor, reist an, gibst Geld aus usw. und das nur, damit Du den halben Abend irgendwelche youtube-Videos gezeigt bekommst oder über einen langweiligen Holland-Urlaub sprichst oder über irgendein multimediales Elektrogerät? Das ist doch verschwendete, sinnentleerte Zeit. Wenn sich der Abend lustig gestaltet und man noch ein wenig lachen kann, dann empfinde ich auch Smalltalk als angenehm, aber ansonsten empfinde ich ihn als sehr unbefriedigend!


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20.02.2014 um 13:09
@Zophael
Zitat von ZophaelZophael schrieb:Ich glaube es ist unausweichlich dass die Menschheit immer "näher" zusammen kommt. Nur scheint die soziale Komponente langsamer voranzuschreiten als die Technik.
Das würde ich so nicht sagen, diese neue Nähe verlangt einfach nach einer neuen sozialen Komponente, die sich bereits entwickelt hat.

Wenn Du Dein FB-Profil ernsthaft betreibst, was junge Menschen häufig tun, dann musst Du einfach nach außen hin eine gewisse Norm erfüllen, um nicht ins Abseits zu geraten. Du musst Dich einfach mit möglichst vielen Leuten am Wochenende in der Disko fotografieren, um Deine gesellschaftliche Reputation erhalten zu können.

Dies führt schließlich zu einem uniformen, oberflächlichen Sozialverhalten, da Dein Privatleben Gläsern geworden ist, Du kannst Deine Privatsphäre einfach nicht so vor Deiner Umwelt schützen, wie das früher ging (technisch geht das natürlich, aber bedeutet dies bei jungen Menschen auch gleichzeitig die gesellschaftliche Nichtakzeptanz)


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20.02.2014 um 13:16
@fumo
Stimmt. So genau hab ich mich damit bei den Jungen heutzutage noch garnicht reinversetzt. hmm... Wenn ich ehrlich bin sehne ich mich oft zurück in die Zeit als es noch nich normal war ein Handy zu haben... Als die Telefonzellen noch dicke Telefonbücher hatten usw...schwelg :D

Aber trotz der ganzen schlechten Sachen die alles neue mit sich bringt, bin ich mir fast sicher dass es notwendig ist.
Notwendig um zu lernen. Wie ein Kind dem man sagt es solle nicht die Herdplatte anfassen. Es tut es doch irgendwann. Aber danach... hat es wirklich gelernt.


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20.02.2014 um 13:24
Zitat von fumofumo schrieb:Du triffst Dich mit Deinen Freunden in einer Kneipe, Du bereitest Dich vor, reist an, gibst Geld aus usw. und das nur, damit Du den halben Abend irgendwelche youtube-Videos gezeigt bekommst oder über einen langweiligen Holland-Urlaub sprichst oder über irgendein multimediales Elektrogerät? Das ist doch verschwendete, sinnentleerte Zeit. Wenn sich der Abend lustig gestaltet und man noch ein wenig lachen kann, dann empfinde ich auch Smalltalk als angenehm, aber ansonsten empfinde ich ihn als sehr unbefriedigend!
Ich sehe das etwas entspannter - vermutlich weil die meisten Menschen, mit denen ich engeren Umgang habe, überwiegend auch tiefsinnige Gespräche führen können.
Nur manchmal ist es auch einfach entspannend, über den letzten Urlaub zu reden, über ein Auto oder eine sonstige oberflächliche Sache. Daraus gewinnt man quasi keine Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit - aber es kann unterhaltsam sein.
Wenn man allerdings auch sonst eher mit Leuten zusammen ist, die nicht denken wollen oder können, dann möchte man das sicherlich in seiner Freizeit nicht auch haben.
So ist das jedenfalls bei mir. Wenn ich eine Überdosis an Dummheit ertragen muss, dann langt es auch mal für eine Weile. Wenn ich einer Überdosis an Tiefsinnigkeit ausgesetzt bin, ist auch etwas Stumpfsinn ganz gut.


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20.02.2014 um 13:24
@Zophael
Zitat von ZophaelZophael schrieb:Wenn ich ehrlich bin sehne ich mich oft zurück in die Zeit als es noch nich normal war ein Handy zu haben... Als die Telefonzellen noch dicke Telefonbücher hatten usw...schwelg :D
...und wenn Deine Freundin im Urlaub war, musstest Du abends mit 10-Pfennig-Stücken zur Telefonzelle latschen, um sie anzurufen, da Dir Dein Vater sonst an den Schädel gehauen hätte, weil es kein Ortsgespräch war....das waren noch herrliche Zeiten! :D
Zitat von ZophaelZophael schrieb:Aber trotz der ganzen schlechten Sachen die alles neue mit sich bringt, bin ich mir fast sicher dass es notwendig ist.
Notwendig um zu lernen. Wie ein Kind dem man sagt es solle nicht die Herdplatte anfassen. Es tut es doch irgendwann. Aber danach... hat es wirklich gelernt.
Ich sehe das Problem eher darin, dass das Kind (der Jugendliche) dem gesellschaftlichen Druck (Mehrheitsgesellschaft) gar nicht entfliehen kann, da sein Privatleben immer und von jedem einsehbar ist. Das ist ein Problem, wo ich im Moment auch keine Lösung sehe!


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20.02.2014 um 13:26
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn ich einer Überdosis an Tiefsinnigkeit ausgesetzt bin, ist auch etwas Stumpfsinn ganz gut.
Du hast da einen vernünftigen Mittelweg gefunden, gratuliere, ich habe mich jedoch zu lange dem Stumpfsinn ausgesetzt und muss diesen Mittelweg erst noch finden!


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20.02.2014 um 13:35
@fumo
Durch diese Gläserne Brille werden wir gezwungen miteinander besser auszukommen. Gerade weil es heute so ist wie es ist, werden immer mehr Diskussionen über eine Schulreform laut. In der mehr auf Empathie, Neugierde, Teamfähigkeit usw gesetzt werden sollte. Anstatt so wie heute, auf totes Wissen dass bei Klausuren wieder rausgekotzt wird. Alleine schon die Diskussionen zeigen dass die Leute besser miteinander auskommen WOLLEN.
So jetzt muss ich aber los. Viel spass euch noch ;)


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20.02.2014 um 13:44
@kleinundgrün
@Zophael
Zitat von fumofumo schrieb:Es gibt kaum noch tiefe Beziehungen sondern hauptsächlich oberflächliche Bekanntschaften. Menschen sind austauschbar geworden.
Menschen sind nur noch ein Produkt- Facebook und Co. sozusagen die Werbung für das Produkt.
Würdet Ihr den Satz des TEs so stehen lassen?

Ich würde sagen, dass die Menge an oberflächlichen Bekanntschaften durch die soziale Vernetzwerkung sicherlich stark zugenommen hat und das diese Personen auch schnell austauschbar sind.

Ich finde sogar den Begriff des Bekannten noch zu eng, um diese Form der Profilaufblähung zu beschreiben, da man selbst bei einem Bekannten noch irgendeine Form des sozialen Miteinanders erwarten würde (Bsp: Sportkamerad).

Ich hatte Leute in meiner Fußballmannschaft, mit denen ich in 15 Jahren Fußball weniger als 10 private (persönliche) Sätze gewechselt habe, dennoch lag noch eine Form der realen, sozialen Interaktion vor - das Hobby, worüber man sich austauschte! Das dürfte dem Stellenwert eines Bekannten genügen.

Dies kann man wohl kaum mit den Profilblähern auf FB vergleichen, die man irgendwann einmal in der Disko gegrüßt und geaddet hat und von denen man einmal pro Jahr ein "like" für ein Katzenfoto bekommt.

Man sollte hierfür einen neuen Begriff finden; vielleicht Profilbläher.

Durch den sozialen Druck der Unmittelbarheit ist ein junger Mensch jedoch gezwungen, solche Beziehungen zu Profilblähern einzugehen, um die gesellschaftliche Akzeptanz zu wahren.

Die soziale Vernetzung stellt Jugendliche folglich nur vor eine neue Form der Problemstellung - die Gläsernheit des Selbst -, worauf sie in diesem Moment mit der Schaffung einer neuen Form der sozialen Beziehung reagieren, die von ihrem Stellenwert her unter dem Status eines Bekannten anzusiedeln ist.

Den Vorwurf, das aus diesem Grund die Mehrheit der Kontakte zur Oberflächlichkeit verkommen, halte ich von daher nur für eingeschränkt haltbar.

Die notwendige Anzahl der Profilbläher übersteigt mit Sicherheit die Anzahl der wahren Bekannten und Freunde, doch darf man in dieser neuen Form der Beziehung nicht eine Entwertung der traditionellen Beziehungsformen sehen.

Ein sehr krasses Beispiel habe ich bei einer Bekannten erlebt, die mehr als 1000 Freunde auf ihrem FB-Profil hat und auf ihrer Geburtstagsfeier waren 30 Personen zugegen.


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20.02.2014 um 14:08
@Zophael
Zitat von ZophaelZophael schrieb:Durch diese Gläserne Brille werden wir gezwungen miteinander besser auszukommen
So ist es, durch das enge multimediale Aufeinanderhocken sind wir faktisch gezwungen, dem Großteil der Menschen in unserem entferntesten Umfeld, eine nichtssagende, oberflächliche Höflichkeit und Freundlichkeit entgegenzubringen! :)


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20.02.2014 um 14:25
Zitat von fumofumo schrieb:Würdet Ihr den Satz des TEs so stehen lassen?
Nein. Da es weder für mich noch für die Menschen, die ich kenne, zutrifft. Es ist ein Stereotyp, das möglicherweise aus einem Wahrnehmungsfehler resultiert.
Zitat von fumofumo schrieb:Ich würde sagen, dass die Menge an oberflächlichen Bekanntschaften durch die soziale Vernetzwerkung sicherlich stark zugenommen hat und das diese Personen auch schnell austauschbar sind.
Das stimmt sicherlich. Aber ist das auch ein Nachteil? Welchen Schaden hat es, wenn neben meinen Freunden und Kameraden auch noch eine Vielzahl von Bekannten existiert, wenn ich dadurch nicht meine Freunde oder Kameraden aus den Augen verliere?

Ich könnte mir folgende Abstufung vorstellen:
Freund = Jemand, zu dem ich eine enge Bindung habe. Dem ich vertraue und dessen Schicksal mich erheblich interessiert.
Kamerad = Jemand, mit dem ich eine lose persönliche Bindung habe, mit dem ich eine oder mehrere Interessen teile und dessen Schicksal mich interessiert.
Bekannter = Jemand, den ich kenne. Dessen Schicksal mich am Rande interessiert, dem ich nicht sonderlich vertraue und zu dem ich keine besondere persönliche Bindung habe.


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20.02.2014 um 14:28
@fumo
Oder um es zur Veranschaulichung in Geld auszudrücken:
Dem Freund leihe ich Geld in einer Menge, deren Verlust durchaus schmerzlich für mich wäre.
Dem Kameraden leihe ich Geld in einer Menge, deren Verlust ich leicht verkraften kann.
Dem Bekannten leihe ich kein Geld.


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