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Der Mensch Jens Söring

40.136 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 15:00
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Das ist eine sehr gute Frage, da ja bereits die Todesstrafe für Elisabeth vom Tisch war. Vielleicht hat er bis dahin noch gehofft, anders aus dem Knast kommen zu können. Wirklich schlüssig ist es nicht, dass er sich solange Zeit ließ bis zum Widerruf.
Ja das ist in der Tat seltsam.
In diesem Artikel von July 89, der kurz nach dem Urteil zu Sörings Extradition Rechtsstreit (basierend auf seinen Geständnissen) veröffentlicht wurde, kommt schon sein späterer Prozessanwalt Neaton zu Wort. Der müsste doch wissen, was sein Mandant ihm dann als Erklärung offenbarte. Das wäre dann nur noch ca. 1 Jahr bis zum Prozess.

https://apnews.com/efcd1cd9fc2e595e070a0d1c1ed09830

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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 15:04
Zitat von rocket20769rocket20769 schrieb:JS widerruft sein Geständniss erst 1990 in den USA obwohl EH schon 1987 verurteilt wurde.
Warum so spät?
Ich habe vor 2 Jahren, genau am 22.12.2017 dazu etwas geschrieben und kopiere es hier hinein:
Sörings Ziel war ja zur damaligen Zeit, (nachdem in den USA schon Anklage gegen ihn erhoben worden war) nach Deutschland ausgeliefert zu werden und vor einem deutschen Gericht abgeurteilt zu werden.
Eine Auslieferung Sörings durch die Briten nach Deutschland und nicht in die USA konnte aber nur erfolgen, wenn man den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einschaltete wegen der ihm drohenden Todesstrafe.
Denn mit welchem Recht, mit welchen Argumenten, hätte man sonst die Auslieferung in die USA ablehnen können?
Zu entscheiden, wir liefern ihn auf keinen Fall in die USA (wo ja die Tat begangen worden war) aus, hätte ja impliziert, dass die Briten ein Misstrauen gegenüber den USA geäußert hätten, dass sie ihre Prozesse nach rechtsstaatlichen Prinzipien führ(t)en.
Das war aufgrund der internationalen Gepflogenheiten absolut unmöglich. Und GB war (und ist) ja mit den USA befreundet und verbunden.
Also musste das Geständnis aufrecht erhalten werden bis nach der Entscheidung des EuGfM. und danach noch weiter, bis die USA zugestimmt haben, Söring eben in keinem Fall hinzurichten.
Hier habe ich noch mal zu der Frage,warum das Geständnis aufrecht erhalten worden ist, etwas aus einem alten FAZ- Artikel(17.8.2007) kopiert:
Söring bleibt zunächst in London in Haft. Gegenüber britischen und amerikanischen Ermittlern gesteht er, Elizabeths Eltern in Absprache mit seiner Freundin ermordet zu haben, da die Haysoms gegen die Beziehung gewesen seien. Auch im Verhör mit einem deutschen Staatsanwalt, der nach London kommt, sagt Söring, dass er auf das Ehepaar eingestochen habe. Zu diesem zweiten Geständnis sagt Söring heute, seine Anwälte in London hätten ihm damals gesagt, nur wenn er weiter behaupte, der Mörder zu sein, gebe es eine Chance, seine drohende Auslieferung in die Vereinigten Staaten zu verhindern. „Wenn wir gesagt hätten, ,übrigens ist der Söring unschuldig‘, dann hätte die englische Regierung gesagt: ,Gut, überlassen wir ihn den Amerikanern, amerikanische Gerichte verurteilen keine Unschuldigen‘“.
Virginia zeigte sich anfangs fest entschlossen, die Todesstrafe für Söring zu fordern. Der juristische Kampf um das Auslieferungsersuchen zog sich Jahre hin. Schließlich befasste sich sogar der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit dem Fall. Söring dürfe nicht der amerikanischen Justiz übergeben werden, solange ihm ein Todesurteil drohe, entschieden die Richter. Daraufhin erklärte sich Virginia zum Verzicht auf die Todesstrafe bereit. Die britischen Behörden lieferten Söring an die Vereinigten Staaten aus.



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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 15:09
Zitat von cosmostreamercosmostreamer schrieb:Ja das ist in der Tat seltsam.
Seine Erklärung für den späten Widerruf seines Geständnisses ist ja die, dass ihm das seine Anwälte geraten hätten, um eine Auslieferung in die USA zu erschweren. Der Gedanke dahinter: Nur wenn die Todesstrafe in den USA wahrscheinlich ist, wird GB nicht ausliefern. Und wahrscheinlich war die Todesstrafe nur bei einem Geständnis.

Das klingt erst mal ziemlich abwegig. Wenn man sich aber mal das Urteil des EGMR durchliest, scheint das gar nicht so absurd. In der Urteilsbegründung wird schon sehr stark darauf abgestellt, dass wegen des Geständnisses eine Todesstrafe in den USA wahrscheinlich ist und deshalb eine Auslieferung nicht möglich ist...


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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 15:19
Hallo an Alle,
auch ich verfolge diesen Fall seit vielen Jahren. Ich habe mich vor längerer Zeit schonmal intensiv damit befasst und nun, nachdem Jens Söring freigelassen wurde, erneut das Interesse daran gefunden.

Beim Lesen des Diskussionsverlaufs ist mir aufgefallen, daß viele Nutzer hier seit sehr vielen Jahren aktiv sind und sich in all den Jahren an den extrem gegensätzlichen Positionen kaum etwas getan hat. @Venice2009 und @Bluelle beispielsweise sind da ein gutes Beispiel.

Was mir auch aufgefallen ist, ist dass die Beiträge teilweise sehr persönlich, angreifend und zynisch bzw. sarkastisch wurden um Andere in ihrer Meinung herabzuwürdigen und als naiv/dümmlich darzustellen. Das war irritierend zu lesen. Und doch ist es Spiegelbild unserer Gesellschaft bzw. man kennt diese Art der anonymen Auseinandersetzung ja aus sozialen Medien. Einer sachlichen Diskussion tut diese Emotionalität sicherlich nicht gut.

Niemand aus diesem Forum kann für sich eine Interpretationshoheit in Anspruch nehmen. Niemand war bei der Tat dabei und niemand kennt die genauen chronologischen Ereignisse. Außerdem sind die Materialien im Wiki leider sehr unvollständig.

Interessant ist dabei, daß es etliche Experten gibt die Zugriff auf ALLE Akten und alle Polizeibegriffe hatten und die sich nach der Sichtung dieser Dokumente auf Sörings Unschuld festlegten. Beispielsweise Chuck Reid als ehemaliger, leitender Ermittler an dem Fall und Gail Marshall als stellvertretende Staatsanwältin von Virginia. Aber auch der amtierende Sheriff von Albemarle County, Virginia, J.E. "Chip" Harding ist auf Sörings Seite. Oder auch FBI Agent Ed Sulzbach.

Das sagt schon viel aus. Es kommt mir so vor als würde das oft kleingeredet oder sogar unterschlagen. Diejenigen, die Jens Söring für unschuldig halten, befinden sich also in guter Gesellschaft von Experten die ganz nahe dran sind an den Details des Falls.


Im Diskussionsverlauf werden mir auch die belastenden Aspekte von Elizabeth Haysom oft unterbetont. Die belastenden Aspekte von Jens Söring werden hier rauf und runtergekaut, daher will ich jetzt mal den Blick auf folgende Belastungsaspekte von EH werfen:

Hinweise auf die Täterschaft in Briefen von Elizabeth Haysom:
28.05.1986 - "Ich kann es nicht glauben das ich so dumm war. Ich verdiene Dich nicht. Elizabeth"
28.05.1986 - "Du bist mir ergeben. Du wirst mich nicht die Schuld alleine auf mich nehmen lassen."
14.06.1986 - "ich ... glaube, dass Du gibst, was du geben konntest, ein bisschen Hoffnung, in solch einer verzweifelten Situation."
"Promise me, Jens. Whatever it takes now, promise me you will not let me ruin your life. I’ve seriously fucked up mine."

Ich lese hier sowohl Schuldeingeständnisse als auch die Aufforderung an Jens Söring, ihr zu helfen indem er Schuld von ihren Schultern nimmt. Und das ist ja anscheinend - glaubt man Söring - dann ja auch passiert.

Hinweise auf die Täterschaft von Elizabeth Haysom:
- Die Schuhgröße von Schuhen und Sockenabdrücken am Tatort
- Die Aussage "Ich hab es selbst getan. Es hat mich angemacht." im Verhör
- Ihre Fingerabdrücke an der Flasche
- Der große Hass auf die Eltern, der überall dokumentiert ist in den Briefen sowie ihre "kürzliche" Aussage, dass der Missbrauch wohl in Wirklichkeit der Grund für den Mord war. Sie hatte also einen starken intrinsischen Grund. Die fast 50 Stichwunden (Übertötung?) stellen den gewirkten Hass gut dar.
- Dokumentierte Psychosen, Drogenbesitz, Drogeneinnahme

Der ein oder andere mag jetzt kommen und sagen das Jens Söring aber Täterwissen hatte und man Spuren fand die dem Täterwissen entsprachen (Beispielsweise die Blutgruppe 0 an der Eingangstür und der Sockenabdruck).

Allerdings:
- Wir wissen nicht wie Elizabeth Jens die Tat wirklich geschildert hat.
- Wir wissen auch nicht welche Tatdetails die Ermittler selbst geleaked haben. Sei es durch Suggestionsfragen, sei es durch direkte Fragen (Beispielsweise - Woher kommt der Sockenabdruck).
- Wir wissen nicht was vor dem Geständnis alles in der Presse stand.
- Jens Söring konnte sich sein Geständnis also durchaus aus den ihm bekannten Details zusammengesetzt haben. Das erklärt auch einige Fehler darin.
- Die Blutgruppe 0 haben immerhin zu 40-50% der Menschen. Da man keine DNA von Söring fand muss man sich damit zufrieden geben das der Beweis für seine Täterschaft so leider nicht erbracht werden konnte.
- Söring war ein unauffälliger, nicht aggressiver Nerd, der Drogen und Alkohol mied. Passt diese Tat also zu ihm?

Neben Jens Söring gibt es durchaus andere, theoretisch mögliche Tätergruppen; auch gekaufte. E.H. hätte mit gestohlenem Geld oder gestohlenem Schmuck Personen anwerben können die Tat durchzuführen. Sie hätte auch den Schlüssel stecken lassen können, damit diese Personen ins Haus können, während sie mit ihren Eltern am Tisch sitzt. In jedem Fall hätte man die Obdachlosen genauer durchleuchten sollen. Und auch den "Drogendealer", ein Freund der Familie, hätte man vernehmen sollen. Weiterhin wäre zu untersuchen gewesen warum Christine Kim hier ein Alibi für E. Haysom schrieb.

Ich freue mich auf eine interessante Diskussion.


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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 15:34
Ich habe in meinem vorigen Beitrag von 15.04 Uhr die Angabe der Quelle vergessen:

https://www.jenssoering.de/zum_weiterleben_verurteilt (Archiv-Version vom 25.02.2017)

@parallax
Vielen Dank für die gute und inhaltsreiche Zusammenfassung!


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22.12.2019 um 15:37
Zitat von cosmostreamercosmostreamer schrieb:https://apnews.com/efcd1cd9fc2e595e070a0d1c1ed09830
Danke, sehr lesenswert. Der kurze Artikel zeigt eindrucksvoll, wie im Fall JS poltisch über Strafe und Strafmaß entschieden worden ist, von Anfang an.

Vor knapp 10 Jahren war ja auch schon fast freigekommen, wenn nicht ein politischer Umschwung die Karten in letzter Sekunde neu gemischt hätte.


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22.12.2019 um 15:39
Zitat von parallaxparallax schrieb:Was mir auch aufgefallen ist, ist dass die Beiträge teilweise sehr persönlich, angreifend und zynisch bzw. sarkastisch wurden um Andere in ihrer Meinung herabzuwürdigen und als naiv/dümmlich darzustellen. Das war irritierend zu lesen. Und doch ist es Spiegelbild unserer Gesellschaft bzw. man kennt diese Art der anonymen Auseinandersetzung ja aus sozialen Medien. Einer sachlichen Diskussion tut diese Emotionalität sicherlich nicht gut.
Das fällt mir ebenfalls oft auf, und ich finde es schön,, dass Du den Punkt aufgreifst und an ein freundliches Miteinander erinnerst. Es ja immerhin Weihnachtszeit.


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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 15:53
Zitat von cosmostreamercosmostreamer schrieb:Mit welcher Begründung wurde von Sörings Seite aus eine Vermischung ausgeschlossen? Wenn die haltlos ist oder unwissenschaftlich dann liegt die Intention einer Irreführung wohl nahe.
Sörings Experten argumentieren auf Basis fehlender Merkmale. Eine Blutvermischung oder eine Kontamination mit Opfer-DNA ist bei "guten" Blutproben nachweisbar. Im Fall Söring fehlen Anzeichen für kontaminierte Blutproben, auch für eine Blutvermischung oder einen Dokumentationsfehler gibt es keine (kaum) Hinweise.

Das Problem ist, es liegen keine Blutproben im Reagenzglas vor, die 30 Jahre angemessen gelagert wurden. Vielmehr existierenten Teile von Spurenträgern, welche die Serologin 1985 als Hobby von den Original-Spurenträgern abgeschnitten und privat aufbewahrt hat, also zB Teile eine Wattestäbchens oder Teile eines Stoffs als Spurenträger.

Bei der 2009er DNA-Analyse konnten über 80% der Blutproben nicht mehr oder nicht mehr vernünftig auf DNA untersucht werden und der Rest wurde bei der Analyse "verbraucht", sodass seitdem keine Analysen mehr möglich sind. Aus dem noch auswertbaren Rest ergaben sich bei der 2009er DNA-Analyse 16 männliche DNA-Teilprofile, ausschließlich mit DNA-Merkmalen des Opfers DH, aber lt. 85er Blutgruppenanaylse mit 3 verschiedenen Blutgruppen.

12 der 16 männlichen DNA-Teilprofile ist die Blutgruppe A des Opfers DH zugeordnet. Diese 12 DNA-Teilprofile stimmen in bis zu 11 von 13 DNA-Merkmalen mit den DNA-Vollprofilen von Julian und Elizabeth überein, welche ihre DNA-Merkmale zur Hälfte vom Vater erben, sodass selbst Sörings DNA-Experten hier das DNA-Teilprofil des Opfers DH sehen.

Aus o.g. 3 Blutgruppen macht das Team Söring 2 fremde männliche Täter (Blutgruppe AB und 0) plus das Opfer DH (Blutgruppe A), obwohl keine von DH abweichenden DNA-Merkmale festgestellt wurden. Es wird also spekuliert, dass alle individuellen DNA-Merkmale der beiden fremden Täter "zufällig" komplett nicht mehr auswertbar waren, aber bei beiden "zufällig" die DNA-Merkmale "überlebt" haben, die mit dem Opfer übereinstimmen - und das bei bis zu 8 von 13 DNA-Merkmalen.

Vereinfacht sagt das Team Söring: 5 von 13 DNA-Merkmalen nicht gefunden, also ca. 40% Spekulationsfreiheit auf Fremdtäter. Ich sage: Bis zu 8 von 13 gefundenen DNA-Merkmalen stimmen mit dem Opfer überein = Wahrscheinlichkeit 1 zu X Milliarden, dass Opfer und Täter bei ~ 60% der DNA-Merkmale (100% der gefundenen) übereinstimmen, erst recht bei 2 fremden Phantom-Tätern mit demselben Phänomen.

Ergo: Die DNA-Analyse beweist keine 2 fremden Täter, sie beweist ganz einfach gar nix, weil keine Täter DNA ermittelt werden konnte. Ohne ermittelte Täter-DNA ist Söring nach wie vor Hauptverdächtiger als Verursacher der 5 Blutproben mit Blutgruppe 0, weshalb die gerichtlichen Indizien Bestand haben.


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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 16:10
Schade, dass man gute Beiträge hier nicht liken kann. Manche hätten es verdient 👍👍👍

Wäre JS nicht als Doppelmörder verurteilt worden, worauf hätte man ihn sonst angeklagt, z.B. für Alibistellung? Wie hoch wäre in diesem Fall das Strafmaß gewesen. Auch 90 Jahre, wie bei E?


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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 16:19
Zitat von parallaxparallax schrieb:Interessant ist dabei, daß es etliche Experten gibt die Zugriff auf ALLE Akten und alle Polizeibegriffe hatten und die sich nach der Sichtung dieser Dokumente auf Sörings Unschuld festlegten. Beispielsweise Chuck Reid als ehemaliger, leitender Ermittler an dem Fall und Gail Marshall als stellvertretende Staatsanwältin von Virginia. Aber auch der amtierende Sheriff von Albemarle County, Virginia, J.E. "Chip" Harding ist auf Sörings Seite. Oder auch FBI Agent Ed Sulzbach.

Das sagt schon viel aus. Es kommt mir so vor als würde das oft kleingeredet oder sogar unterschlagen. Diejenigen, die Jens Söring für unschuldig halten, befinden sich also in guter Gesellschaft von Experten die ganz nahe dran sind an den Details des Falls.
Solange Sörings Leute mit ihrer Aktenkenntnis und ihrem Wissen nicht überzeugen, ist das für mich komplett unerheblich. Es gibt noch viel mehr Experten, die ebenfalls nah am Fall dran sind oder gar involviert waren, die der Realität m.E. näher kommen und mich mehr überzeugen. Von Chip Harding sind mir zB nur oberflächliche / unbelegte Aussagen bzw. eine 1:1 Wiedergabe der Söring Propaganda bekannt, kannste vergessen, ich hoffe Terry Wright macht das erheblich besser.
Zitat von parallaxparallax schrieb:Außerdem sind die Materialien im Wiki leider sehr unvollständig.
Welche Materialien fehlen denn? Ergänze das Wiki doch einfach ... möglichst in kompetenter Art und Weise.


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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 16:24
Zitat von ViennaHundtViennaHundt schrieb:worauf hätte man ihn sonst angeklagt,
Wahrscheinlich wegen "accessory after the fact" Eine Doppelmörderin zu decken fällt unter "assessory after the fact", und die Strafe dafür ist längst abgebüßt, auch in Virginia.


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22.12.2019 um 16:27
Zitat von parallaxparallax schrieb:Allerdings:
- Wir wissen nicht wie Elizabeth Jens die Tat wirklich geschildert hat.
Nach seinen Worten gar nicht.
Ich meine, gelesen zu haben, das er ihr gesagt hat, wie er die Tat begangen hätte u. sie hat ihn berichtigt.
Seltsame Vorgehensweise, um an Wissen zu kommen.
Zitat von parallaxparallax schrieb:Jens Söring konnte sich sein Geständnis also durchaus aus den ihm bekannten Details zusammengesetzt haben. Das erklärt auch einige Fehler darin.
Die Ermittler werden genauestens gefragt u. nachgefragt haben. Danach waren sie sich sicher, das er der Täter ist.
Zitat von parallaxparallax schrieb:Die Blutgruppe 0 haben immerhin zu 40-50% der Menschen.
Ja, aber wieviele von ihnen haben Kontakt mit E. gehabt, sind mit ihr geflohen usw.
Zitat von parallaxparallax schrieb:Neben Jens Söring gibt es durchaus andere, theoretisch mögliche Tätergruppen; auch gekaufte
Praktisch scheiden sie aber aus, denn es gibt keine Hinweise, warum andere Tätergruppen u. ohne Motiv das Verbrechen begangen haben sollten u. warum stand E. dann vor Gericht?
Ergibt für mich keinen Sinn.

Ebenso, warum sie ihre "belastenden" Tagebucheinträge nicht vernichtet hat.
Die können auf alles mögliche hindeuten.
Konkretes entnehme ich dem teilweise nichts.


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22.12.2019 um 16:30
Zitat von ligalaligala schrieb:Ja ich habe eine Antwort bekommen. Zur Frage eines etwaigen Eintrags ins Zentralregister etc. nimmt Beyer allerdings darin keine Stellung.
Ich hab auch an Beyer geschrieben, bis heute aber keine Antwort erhalten.


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22.12.2019 um 16:31
Zitat von helwahelwa schrieb:Ich hab auch an Beyer geschrieben, bis heute aber keine Antwort erhalten.
Die Antwort an mich kam nach etwa 4- 5 Tagen.


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22.12.2019 um 16:55
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Vereinfacht sagt das Team Söring: 5 von 13 DNA-Merkmalen nicht gefunden, also ca. 40% Spekulationsfreiheit auf Fremdtäter. Ich sage: Bis zu 8 von 13 gefundenen DNA-Merkmalen stimmen mit dem Opfer überein = Wahrscheinlichkeit 1 zu X Milliarden, dass Opfer und Täter bei ~ 60% der DNA-Merkmale (100% der gefundenen) übereinstimmen, erst recht bei 2 fremden Phantom-Tätern mit demselben Phänomen.
Danke erst mal für die präzisen umfangreichen Antworten. Müsste man hier nicht unterscheiden, da wie Du selber sagst die Proben "unterschiedlich" verwittert sein könnten. D.h. probenindividuelle Wahrscheinlichkeiten pro Blutgruppe und Merkmalsanzahl.
Kannst Du auch noch erklären warum keine Vermischung von NHs oder Sörings DNA in 42 Proben nachgewiesen werden konnte, oder habe ich da etwas verwechselt. Ich hatte im Probenbericht von 1985 gelesen, dass Haarklumpen mit Blut dran gefunden wurden. Ich meine im Esszimmer. Die Haare waren NH ähnlich aber weder von den Opfern noch von Söring. Wie kann das sein?
Warum wurde unter ihren Fingernägeln nichts gefunden?
Dank Dir.


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22.12.2019 um 17:05
Zitat von cosmostreamercosmostreamer schrieb:Ich hatte im Probenbericht von 1985 gelesen, dass Haarklumpen mit Blut dran gefunden wurden. Ich meine im Esszimmer. Die Haare waren NH ähnlich aber weder von den Opfern noch von Söring. Wie kann das sein?
Könnte jemand mutwillig platziert haben um für Verwirrung zu sorgen. Ist aber weit hergeholt, das gebe ich zu.

Wenn JS und EH einen Termin zum Abendessen mit den Eltern hatten, was geben die beiden dann als Grund für die Absage an?


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22.12.2019 um 17:08
Zitat von cosmostreamercosmostreamer schrieb:Müsste man hier nicht unterscheiden, da wie Du selber sagst die Proben "unterschiedlich" verwittert sein könnten. D.h. probenindividuelle Wahrscheinlichkeiten pro Blutgruppe und Merkmalsanzahl.
Man hat ja quasi schon unterschieden, nämlich zwischen 80% untauglichen und 20% mangelhaften Blutproben. Ich wüsste nicht, wie man die mangelhaften noch weiter unterscheiden sollte, denn sonst blieben am Ende nur noch 5 halbwegs taugliche Proben übrig.
Zitat von cosmostreamercosmostreamer schrieb:Kannst Du auch noch erklären warum keine Vermischung von NHs oder Sörings DNA in 42 Proben nachgewiesen werden konnte
Wenn NHs mit Sörings DNA vermischt wäre und wenn qualitativ gute Proben vorhanden wären, dann würde man an einem Genort nicht 2 DNA-Merkmale ermitteln (die geerbten von Vater und Mutter), sondern 3 oder 4, nämlich noch die von der zweiten Person.


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22.12.2019 um 17:32
Zitat von parallaxparallax schrieb:Interessant ist dabei, daß es etliche Experten gibt die Zugriff auf ALLE Akten und alle Polizeibegriffe hatten und die sich nach der Sichtung dieser Dokumente auf Sörings Unschuld festlegten. Beispielsweise Chuck Reid als ehemaliger, leitender Ermittler an dem Fall und Gail Marshall als stellvertretende Staatsanwältin von Virginia. Aber auch der amtierende Sheriff von Albemarle County, Virginia, J.E. "Chip" Harding ist auf Sörings Seite. Oder auch FBI Agent Ed Sulzbach.
woher weißt du welche Dokumente er gelesen hat und welche nicht? z. B. behauptet JS ihm wäre ein Anwalt verwehrt worden, was laut den Tonbandaufnahmen und einem unterschriebenem Dokument (Miranda) nicht stimmt.
Herr Ed Sulzbach äußerte sich doch lediglich zu dem FBI Profil. Ich weiß nicht, ob er sich in den Fall tatsächlich eingearbeitet hat. Wir haben hier auch Zugriff auf viele Dokumente und da stellt sich eben die Frage, wie man ihn für unschuldig halten kann.
Zitat von parallaxparallax schrieb:Hinweise auf die Täterschaft von Elizabeth Haysom:
- Die Schuhgröße von Schuhen und Sockenabdrücken am Tatort
- Die Aussage "Ich hab es selbst getan. Es hat mich angemacht." im Verhör
- Ihre Fingerabdrücke an der Flasche
- Der große Hass auf die Eltern, der überall dokumentiert ist in den Briefen sowie ihre "kürzliche" Aussage, dass der Missbrauch wohl in Wirklichkeit der Grund für den Mord war. Sie hatte also einen starken intrinsischen Grund. Die fast 50 Stichwunden (Übertötung?) stellen den gewirkten Hass gut dar.
- Dokumentierte Psychosen, Drogenbesitz, Drogeneinnahme
ich glaube du hast dich einfach auch nicht wirklich mit dem Fall beschäftigt, ansonsten würdest das nicht anführen. Im Übrigen passt der Sockenabdruck eher auf den Fuß von JS als auf den von EH. Hast du jemals einen Vergleich davon gesehen?
Fingerabdrücke an der Flasche in ihrem Elternhaus?
JS schrieb doch aber auch über ein geplantes Dinner, es gibt einige Einbrüche in der Gegend jetzt könnte es deine Eltern treffen. Hast du das auch gelesen?
Zitat von cosmostreamercosmostreamer schrieb:Habe mich halbwegs durch den Strang gequält und finde das mit der DNA bzw. Verunreinigungen durch Haut total spannend.
Warum ist der mögliche DNA Träger in den Blutspuren immer DH und nicht NH? Wurde NH nicht nach DH umgebracht?
JS äußerte sich diesbeszüglich so, dass er zuerst Herrn Haysom angriff und verletzte. Frau Haysom rannte in die Küche, JS folgte ihr. Er hat sie mit 6 Messerstichen getötet. Danach wandte er sich DH zu, den er mit über 40 Messerstichen niederstreckte.


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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 17:48
Frage 3 finde ich mit den takitischen Gründen relativ gut erklärt.

Die Fragen 1 und 2 bleiben mir aber noch wie vor sehr unklar.

Hier die Fragen nochmal:

1: Auf den Rasen vor dem Haysom Anwesen wurde eine Blutspur mit Luminol sichtbar gemacht.
Diese endet plötzlich, als sei jemand in ein Fahrzeug gestiegen.
Im Mietwagen wurden aber keine Blutspuren festgestellt, obwohl Luminol dort abgewaschenes Blut ja auch sichtbar machen sollte. Wie ist das möglich?

(Wieso wurden im Mietwagen überhaupt keine Blutspuren gefunden?
Es scheint ja fast als wäre der Wagen beim Verbrechen gar nicht benutzt worden.
Sein Tachostand und die Angaben von JS und EH sprechen aber dafür.)

2: Könnten JS und EH zusammen am Tatort gewesen sein? Wann wurde in Washington das Essen aufs Zimmer bestellt?

3: JS widerruft sein Geständniss erst 1990 in den USA obwohl EH schon 1987 verurteilt wurde.
Warum so spät?


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Der Mensch Jens Söring

22.12.2019 um 17:53
Zitat von rocket20769rocket20769 schrieb:Im Mietwagen wurden aber keine Blutspuren festgestellt, obwohl Luminol dort abgewaschenes Blut ja auch sichtbar machen sollte. Wie ist das möglich?
Das lässt sich durch den Autowechsel vor Ort erklären. Also hingefahren, Auto gewechselt, Tat begangen, gewechseltes Auto im Gebüsch versteckt, saubere Kleidung an und wieder in den Mietwagen.


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