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Der Mensch Jens Söring

40.136 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 20:20
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:. Wärst du mit 5 Jahren Haftstrafe für dein Leben einverstanden? Das ist jetzt nicht provokant gemeint, aber um mal zu verdeutlichen, dass es bei einer Bestrafung auch u. a. um Gerechtigkeit geht.
Natürlich ist das eine schwierige, eigentlich unlösbare Frage.
Wiedergutmachung ist bei einem solchen Verbrechen logischerweise ausgeschlossen. Gerechtigkeit im alttestamenttarischen Sinn? Da wären wir ganz schnell bei der Todesstrafe. Klares NEIN, da will ich nicht hin. Ich finde das deutsche Modell von Lebenslänglich = 15+ Jahre einen ganz guten Kompromiss zwischen dem Sühnegedanken und der Vorstellung, dass man aus humanistischen Gründen auch dem Täter nicht den kompletten Rest des Lebens nehmen sollte. Ich möchte aber gerne auch andere, explizite Meinungen hören...

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22.01.2020 um 20:23
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Dass Jens Söring für den Doppelmord bestraft und sehr lange eingesperrt wurde, ist ja richtig. Ich halte es hingegen nicht für richtig, dass ein Heranwachsender, der bei Ausübung der Tat 18 Jahre alt war, 33 Jahre weggesperrt wurde.
Wenn er ein Risiko für die Allgemeinheit darstellt darf das Alter keine Rolle spielen. Die Morde an den Haysoms waren keine unbeabsichtige Fahrlässigkeit, sie waren krank.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 20:24
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Dass Jens Söring für den Doppelmord bestraft und sehr lange eingesperrt wurde, ist ja richtig. Ich halte es hingegen nicht für richtig, dass ein Heranwachsender, der bei Ausübung der Tat 18 Jahre alt war, 33 Jahre weggesperrt wurde.
Warum hältst Du das nicht für richtig?

Nur aufgrund seines damaligen Alters?

Das ist zu simple gedacht.....

Erstens ist es das Rechtssystem der USA und zweitens spielt es in meinen Augen (Volljährigkeit und geistige Zurechnungsfähigkeit vorausgesetzt), keine Rolle wie hart jemand bestraft werden kann oder soll, nur weil er zum Tatzeitpunkt jung ist.
Wie Cpt.Germanica schon richtig angemerkt hatte, ist natürlich das Risiko einer vorzeitigen Entlassung und einer Wiederholungstat
ebenfalls in solch einem Fall zu berücksichtigen.

Die Tat ist der entscheidende Faktor und wenn man sich den Tatvorgang in diesem Fall vor Augen führt, sind selbst 30 Jahre nicht
zu viel.

Ich stimme Dir zu, das Strafmaß in den USA ist manchmal für uns Europäer nicht nachzuvollziehen, wie z.B. in dem kürzlich hier genannten Fall, wo ein Familienvater wegen 100g Drogen 30 Jahre in den Knast wandert. Von daher sollte man diesen Fall, in Anbetracht des US-Justizsystem, schon relativiert betrachten.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 20:32
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wenn er ein Risiko für die Allgemeinheit darstellt darf das Alter keine Rolle spielen. Die Morde an den Haysoms waren keine unbeabsichtige Fahrlässigkeit, sie waren krank.
Stellt denn Jens Söring ein Risiko für die Allgemeinheit dar? Ich weiß das nicht und ich bin mir sicher, dass Du das ebenso wenig beurteilen kannst. Söring hat im Gegensatz zu sehr vielen seiner Mithäftlinge keine Straftaten in der Haft begangen. Wie kommst Du also zu der Annahme, er können noch ein Risiko für die Allgemeinheit darstellen? Und wie sieht es mit dem Risiko aus, dass Dein Nachbar, der ein vollkommen unauffälliger und strafrechtlich nie in Erscheinung getretener Bürger war, eines Tages beschließt Dich zu erschießen, weil Du und Deine Familie ihm zu laut wurdet?

Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Jens Söring nochmals zu einem Mörder wird, ist ebenso groß oder gering, wie die, dass ein dreifacher Familienvater auf die Idee kommt, eine komplette Familie auslöschen zu wollen.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 20:38
Zitat von breakupbreakup schrieb:Das ist zu simple gedacht.....
Dann hälst Du also unseren Gesetzgeber, der das Jugendstrafrecht verabschiedet hat, für einen Gesetzgeber, der simpel denkt?

Weniger provokativ gefragt: Was denkst Du, welche Altersschichten am häufigsten straffällig werden? Sind das eher besonders junge Menschen oder besonders alte Menschen?

Gehst Du davon aus, dass ein 18 Jähriger ein ebenso besonnener Mensch ist, wie ein 60 Jähriger?

Wir wissen, dass junge Menschen eher bereit sind Risiken einzugehen, die sie nicht überblicken können. Wollen wir das außer acht lassen? Wollen wir so tun, dass ein Heranwachsender sein Handeln ebensogut überblicken kann, wie ein 30 Jähriger?


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22.01.2020 um 20:53
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Jens Söring nochmals zu einem Mörder wird, ist ebenso groß oder gering, wie die, dass ein dreifacher Familienvater auf die Idee kommt, eine komplette Familie auslöschen zu wollen.
D. h. aber nicht, dass man den JS der Jahre 1985, 1986, 1990 ... mit einer Jux-Strafe hätte davon kommen lassen dürfen.

Mag die Rückfallquote bei Mördern auch als gering gelten, der Schaden ist ggf. immens, man muss das in Relation setzen!

Und die Tat eines JS hatte eher den Charakter eines pathologischen (künftigen Serien-) Killers denn eines einmaligen Ausrutschers. Zumal er ja auch einen Sherrif umbringen wollte.
Bluelle schrieb (Beitrag gelöscht):Die FAZ hat keinen Mitarbeiter einen Artikel darüber schreiben lassen.
Es ist wieder diese Art Leserbrief , den Hammel verfasst hat.
Man nennt so was einen Kommentar.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 21:05
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und die Tat eines JS hatte eher den Charakter eines pathologischen (künftigen Serien-) Killers denn eines einmaligen Ausrutschers. Zumal er ja auch einen Sherrif umbringen wollte.
Kannst Du das belegen oder sind das Deine Vermutungen?


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22.01.2020 um 21:12
Was ist ein Menschenleben wert? Unsere Rechtsordnung setzt das Lebensrecht (verwoben mit der Menschenwürde) als höchstes Gut an. Denn jeder Mensch ist einzigartig und unersetzlich. Im Gegensatz zu einem Sachschaden, bei dem grundsätzlich die Wiederherstellung des Zustandes vor dem schädigenden Ereignis verlangt werden kann (zudem der Ausgleich von Vermögensnachteilen), ist dies beim Leben nicht möglich. Was also tun? Zivilrechtlich kann vom Schädiger Ausgleich des Vermögensschadens und Schmerzensgeld verlangt werden. Neben der Strafe hat also ein Mörder sehr hohe Summen zu begleichen.

Aber die "gerechte" Strafe? Die gibt es nicht. Aber Strafe hat natürlich einen Sinn. Ich verweise bei dieser Gelegenheit nochmals auf die verschiedenen Straftheorien:

https://www.bpb.de/izpb/268220/vom-sinn-und-zweck-des-strafens?p=all

Und weil wir noch immer im Zeitalter der Aufklärung, also der Vernunft leben, sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse heranzuziehen, die wir über die Auswirkungen von Strafe auf Täter und Gesellschaft haben. So gibt es Untersuchungen, wie Strafhöhen auf Täter, Opferangehörige und Öffentlichkeit wirken. Dabei hat sich gezeigt, dass verbüßte Freiheitsstrafen von über 10 Jahren weder einen abschreckenden Effekt auf potentielle Täter haben, noch von den Angehörigen der Opfer als Genugtuung wahrgenommen werden. Denn 10 Jahre, eine Dekade, ist für einen Menschen ein so langer Zeitraum, dass alles darüber hinaus kaum noch gefasst und eingeordnet werden kann.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 21:32
Von der Strafe zu unterscheiden ist die Sicherungsverwahrung oder die zwangsweise Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Da spielt dann die Gefährlichkeit eines Straftäters die ausschlaggebende Rolle. Derzeit sind rund 500 Straftäter in Deutschland in Sicherungsverwahrung.

https://www.bpb.de/izpb/268242/sanktionensystem?p=all

Und ansonsten gilt - wie bei der Atomkraft: Ein Restrisiko muss diese Gesellschaft hinnehmen, weil sie sonst keine liberale und pluralistische Gesellschaft mehr wäre, sondern ein Überwachungs-, Polizei- und Repressionsstaat. Da gilt es gesellschaftlich abzuwägen: Wie viel Freiheit und wie viel Risiko stehen in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander.

Opfer und deren Angehörigen mag das wie Zynismus vorkommen, wenn sie verletzt werden oder ihnen ein lieber Mensch genommen wird. Aber das sind Ausnahmen. Die meisten sind sich schmerzlich der Grenzen von Strafe bewusst: Was ihnen genommen wurde, ist unwiderbringlich verloren. Sie brauchen die Strafe als Akt der Solidarität der Gesellschaft mit ihnen. Als Zeichen, dass ihnen Unrecht zugefügt wurde und sie mit ihrem Leid von dieser Gesellschaft anerkannt werden. Und da jeder weiß, wie lange 10 oder 15 Jahre dauern, ist diese Strafe bei einer vorsätzlichen Tötung im Normalfall eben auch angemessen und ausreichend. Nicht ohne Grund haben die meisten Länder der EU im Ergebnis ähnliche Strafen, was die Dauer der Strafverbüßung anbelangt.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 21:37
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:D. h. aber nicht, dass man den JS der Jahre 1985, 1986, 1990 ... mit einer Jux-Strafe hätte davon kommen lassen dürfen.
Du beantwortest nicht so gerne Fragen, oder?

Das deutsche Jugendstrafrecht sieht für Mord eine Freiheitsstrafe für Heranwachsende von bis zu 15 Jahren vor. Damals waren es zehn Jahre. Hälst Du zehn Jahre Haft für eine Jux-Strafe? Die Frage kann man übrigens besser beantworten, wenn man mal so eine JVA von innen gesehen hat und sich damit vertraut machen durfte was es bedeutet, wenn zentimeterdicke Stahltüren hinter einem verschlossen werden.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Mag die Rückfallquote bei Mördern auch als gering gelten,
Sie gelten nicht als gering. Es ist eine statistische Tatsache, dass die Rückfallquote im Promillebereich liegt.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und die Tat eines JS hatte eher den Charakter eines pathologischen (künftigen Serien-) Killers denn eines einmaligen Ausrutschers.
Man kann sich natürlich als Hooby-Profiler betätigen. Das machst Du hier sicherlich nicht. Kannst Du belegen oder wenigstens dezidiert begründen, warum Du bei Söring von einem künftigen Serienkillers ausgehst? Hat er Tiere gequält? War er vor seiner Tat Brandstifter? Ist er sonstwie strafrechtlich in Erscheinung getreten, das man zu der Annahme kommen kann, dass er eine Karierre als Serienmöder anstrebt?


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 21:39
Meine persönliche, bescheidene Meinung ist, dass man die Rückfallquote bei Straftaten und die daraus entstehenden Konsequenzen gerne emotional sehen darf. Egal, ob die Rückfallquote gering ist.

Selbst die Jury bei Gerichtsverhandlungen in den USA werden ihre Entscheidung - guilty or not guilty - zu einem kleinen Teil emotional treffen und sich nicht nur an die vorgetragen Beweise halten.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 21:48
Zitat von Selene10Selene10 schrieb:Meine persönliche, bescheidene Meinung ist, dass man die Rückfallquote bei Straftaten und die daraus entstehenden Konsequenzen gerne emotional sehen darf.
Ja. Ok. Aber warum? Was ist Deine Begründung dafür, dass man all das emotional sehen darf? Fühlt es sicht gerecht an? Sagt einem das das Bauchgefühl?

Wie kommst Du also zu Deiner Annahme?


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22.01.2020 um 21:52
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Das deutsche Jugendstrafrecht sieht für Mord eine Freiheitsstrafe für Heranwachsende von bis zu 15 Jahren vor. Damals waren es zehn Jahre.
Genauer "bis zu zehn Jahren".
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Man kann sich natürlich als Hooby-Profiler betätigen. Das machst Du hier sicherlich nicht. Kannst Du belegen oder wenigstens dezidiert begründen, warum Du bei Söring von einem künftigen Serienkillers ausgehst? Hat er Tiere gequält? War er vor seiner Tat Brandstifter? Ist er sonstwie strafrechtlich in Erscheinung getreten, das man zu der Annahme kommen kann, dass er eine Karierre als Serienmöder anstrebt?
Ich hatte schon geschrieben, dass er auch einen Sheriff ermorden wollte.

Und seine Briefe und Phantasien legen doch nahe, dass er nicht etwa im Affekt gehandelt hat, sondern eher aus einer Art "Wahn" heraus.

Man kann hoffen, dass diese Phase nach 33 Jahren abgeklungen ist.
Zitat von Selene10Selene10 schrieb:Meine persönliche, bescheidene Meinung ist, dass man die Rückfallquote bei Straftaten und die daraus entstehenden Konsequenzen gerne emotional sehen darf. Egal, ob die Rückfallquote gering ist.
Man muss die Rückfallquote auch mit der "Schadenshöhe" bei Rückfall bzw. "Schadenseintritt" in Bezug setzen: Ein oder mehrere weitere Menschen sind tot. Und es gab schon rückfällige Mörder!


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 21:57
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und es gab schon rückfällige Mörder!
Es gab auch schon rückfällige Vergewaltiger, Kindesmissbraucher oder Drogendealer. Was ist dann die Schlussfolgerung? Absolute Sicherheit? Lebenslänglich für alle Verbrecher? Das Modell USA zeigt doch wie wenig das funktioniert.


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22.01.2020 um 22:04
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Genauer "bis zu zehn Jahren".
Das JGG sieht eine Maximalstrafe von 15 Jahren vor, § 105 Abs. 3 JGG (https://dejure.org/gesetze/JGG/105.html). Damals waren es zehn Jahre.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich hatte schon geschrieben, dass er auch einen Sheriff ermorden wollte.
Und daraus leitest Du ab, dass es sich bei Söring um einen Serienmörder handelt, wie z.B. Jeffrey Dahmer? Kannst Du deine Vermutung etwas dezidierter begründen?
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und seine Briefe und Phantasien legen doch nahe, dass er nicht etwa im Affekt gehandelt hat, sondern eher aus einer Art "Wahn" heraus.
Die Tat geschah vorsätzlich. So wurde es festgestellt. Was meinst Du nun mit Wahn? Welche Bedeutung soll das jetzt dafür haben, dass Du annimmst, Söring sei ein Serienmörder? Eine Tat aus Wahn spricht doch eher gegen die Annahme, er wolle serienmäßig Menschen töten.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Man kann hoffen, dass diese Phase nach 33 Jahren abgeklungen ist.
Das ist zynisch. Im eigentlichen Wortsinn.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 22:12
@RinTin

Emotional wäre ich persönlich für mindestens 25 Jahre Haft für Mörder und Vergewaltiger. Natürlich nur bei 100 prozentiger Beweislage.

Jemand, der zu solchen Taten fähig ist, hat dass Recht in einer zivilen Gesellschaft zu leben verwirkt.

Ich finde unsere Gesetze in Deutschland zu lasch.

Es geht um Bestrafung und nicht um Resozialisierung.


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