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Der Mensch Jens Söring

40.136 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 17:32
@Melusine

Mach nur weiter und lass dich nicht beirren, ich finde das interessant und andere sicher auch. Und wenn nicht- es ist ja nichts dabei, es zu überspringen und nicht mitzulesen.

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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 17:36
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Inwiefern, es ist das Ergebnis der Rückfalluntersuchung.
Du denkst, das sei das Ergebnis einer 358 Seiten umfassenden Untersuchung?

Nochmals: Man muss unterscheiden zwischen einschläger und nichteinschlägiger Rückfälligkeit.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 17:36
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Was puzzelt er denn da aber eigentlich zusammen? Irgendeine Art Zettel liegt doch da vor ihm?
Die Spekulation, um welchen Zettel es sich dabei handeln könnte erfolgte gestern ab 12:08.
Schau gerne mal.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 17:47
@Melusine
Zitat von ligalaligala schrieb:@Melusine

Mach nur weiter und lass dich nicht beirren, ich finde das interessant und andere sicher auch. Und wenn nicht- es ist ja nichts dabei, es zu überspringen und nicht mitzulesen.
Da stimme ich zu. Ich für meinen Teil lese die Beiträge mit großem Interesse und hab auch ein bisschen gehofft, dass Du wiederkommst - auch wenn das ein wilder Ritt sein muss, sich da durchzuackern. Übernimm Dich nur nicht. Ich kann das Lebensgefühl in Virginia zu dieser Zeit nur erahnen, auch hierzulande war es eine besondere Zeit und durch Deine Beiträge, durch den Bezug zur Literatur werden auch nochmal Erinnerungen wach.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 18:04
Zitat von soomasooma schrieb:@Melusine
Mach nur weiter und lass dich nicht beirren, ich finde das interessant und andere sicher auch. Und wenn nicht- es ist ja nichts dabei, es zu überspringen und nicht mitzulesen.
Ich schliesse mich an. Ich finde Deine literarische Reise sehr interessant und bin auch auf den "Schluss" gespannt.


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22.01.2020 um 18:38
Zitat von monstramonstra schrieb:? In 9 Jahren gibt es eine Rückfallquote von 48% Prozent.
genau die meiste Rückfallquote von 33 % fällt in den Zeitraum des ersten bis dritten Jahres. Danach steigt diese im dritten bis sechsten Jahr mäßig um 12 % an.Anschließend ist kaum noch ein Anstieg merkbar. Somit ist die Rückfallquote in den ersten Jahren am höhsten.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 18:49
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Somit ist die Rückfallquote in den ersten Jahren am höhsten.
Was jetzt auch nicht weiter verwunderlich ist. Delinquenz ist nun mal von bestimmten (sozialen) Faktoren abhängig. Wenn die sich nicht ändern, ist das Risiko am höchsten.

Auf den sehr wichtigen Punkt "Einschlägigkeit" möchte ich nochmals hinweisen.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 18:51
@Venice2009

Du vermengst die Daten munter und gibst damit ein verzerrtes Bild dessen wieder, was auf 358 in dem Bericht steht.

Ich gehe davon aus, dass Du hier weder über die Rückfallquote von verurteilten Dieben, noch über die von verurteilten Schwarzfahren diskutieren willst. Von Interesse dürfte die Rückfallquote von z.B. Mödern sein.

Hierzu steht im Bericht Folgendes:
Neben den Verkehrsdelikten weisen die Tötungsdelikte „Mord und Totschlag“ mit ca. 18% die geringste allgemeine Rückfallrate auf.Generell ist allerdings zu beachten, dass es sich hier nicht um ein spezifisches Rückfallrisiko handelt, sondern dass jedes nach der Bezugsentscheidung erneut strafrechtlich sanktionierte Delikt unabhängig von seiner Art als Rückfall erfasst wird.
Nicht nur, dass verurteilte Mörder und Totschläger eine im Vergleich deutlich geringere Rückfallquote aufweisen. Der Bericht macht auch deutlich, dass die Rückfallquote unabhängig von der Art des Rückfalls berechnet wurde.

Die Wahrscheinlichkeit und damit die Rückfallquote, dass ein verurteilter Mörder nach Verbüßung der Haftstrafe wieder wegen eines Mordes rückfällig wird, bewegt sich im Promillebereich.

Im Übrigen muss man auch bei anderen (vor allem schweren) Delikten stets differenzieren und nicht alles gleichmachen.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 19:01
Zitat von sonnseesonnsee schrieb:Könnte eine dritte Person, z.B. die, die die Alibi-Timeline aufgeschrieben hat, auch die Kinokarten gekauft haben und den Zimmerservice bestellt haben? Warum wurde das nie in Betracht gezogen? Natürlich konnten weder EH noch JS diese Person ins Spiel bringen. Bitte um Einschätzung!
Meine persönliche Meinung dazu:

CK hat die Timeline vermutlich tatsächlich geschrieben. Aber nicht zu dritt, sondern zusammen mit EH. JS und CK konnten sich nämlich nicht sonderlich gut leiden, das sieht man in Mortal Thoughts und im Weihnachtsbrief. JS akzeptiert CK als Zimmergenossin Elizabeths, aber mehr nicht:

- Ihre erste Begegnung ist kühl, JS fühlt sich überlegen, da er ein Stipendium gewonnen hat und sie nicht, siehe Mortal Thoughts:
"Wait. . . , in the corner, that Chinese-American girl, I knew her, that was Karen Wong! Reminding her
of our first encounter during the Jefferson Scholars competition five months ago, I reintroduced myself and congratulated her on winning one of those sixteen academic scholarships. Karen, however, was not pleased to see me again; unlike me, she had not been named Jefferson Scholar but had decided to attend U. Va. anyway as a regular honors student. Preferring a conversational partner who did not recall past failure, Karen quickly handed me over to her roommate, Liz Haysom."
(Quelle: Mortal Thoughts, Kapitel 1, Seite 2, http://web.archive.org/web/20100124092451/http://lucy.ukc.ac.uk:80/Soering/chapter01.html#2)

- JS schreibt, dass er sich nur mit CK abgibt, weil er auf Sex mit EH hofft:
"Does she [=gemeint ist EH] realize that the only reason I even bother [=sich rumärgern] with Christine, as the absolutely prime example representative of almost everyone else, is the possibility, faint though it may be, of sex (or something I want) in the far-distant future? I could care less about Christine, the boring, odious [=abscheulich] little sniveling bitch."
[Quelle: Weihnachtsbrief, Seite 5]

- Später schreibt JS, dass CK ihm eigentlich egal ist und er sich aus sozialen Konventionen mit ihr abgibt:
"Also, I think I haven't mentioned that the hope for sex is not the only reason I still talk to Christine as I indicated in the letter of the 27th, but I certainly find her an odious little etc. — I guess habit, the fact that she’s your roommate and social graces (read: social pressures) are in this, too. I am not repulsed either — just completely indifferent."
[Quelle: Weihnachtsbrief, Seite 16]

Nein, ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass die beiden CK mit ins Boot geholt hätten. Außer natürlich, seine Einstellung ihr gegenüber hätte sich zwischen Dezember und Ende März grundlegend geändert.

Für mich ergibt alles einen Sinn, wenn man die Tat zwischen 17 und 18 Uhr ansiedelt und sie zeitlich zwischen die Ereignisse, für die es offenbar Belege gibt, einbaut: der Vorfall mit dem Geldautomaten (MOST machine) irgendwann am Vormittag, die spontane Aussage von EH über ihre Abfahrt gegen "halb zwei" und der Zimmerservice um 21 Uhr.
(siehe auch meine Überlegungen hier: Beitrag von Melusine (Seite 1.232))

Ich kann für mich gedanklich keine dritte Person in Washington einbauen. Vielleicht gelingt das jemand anderem.

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Jetzt kommt noch einmal eine Literatur-Analogie:

Ich habe übrigens eine krasse persönliche Theorie, warum die Tat ungefähr um 17 Uhr verübt sein worden könnte (Konjunktiv).

Ich habe lange gezögert, das zu schreiben, aber ich tue es jetzt doch. JS hat das Buch in seinem Weihnachtsbrief nur indirekt erwähnt, aber er kann kein anderes Buch gemeint haben, vor allem, da er es direkt unter eine Geschichte rund um Luftangriffe und einen absurden Tod durch einen vom Himmel klatschenden Wal schreibt:
"Obviously to be treated separately; I prefer Vonnegut to Below because, if nothing else, he says what he has to say in less space than Below. I also find him funny."
(Weihnachtsbrief, S. 13, ganz unten)

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Kurt Vonnegut: "Slaughterhouse 5"
Wikipedia: Slaughterhouse-Five
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Das Buch (übrigens komplett absurd zu lesen und sehr schwer zusammenzufassen) beschäftigt sich auf eine absurd-lakonisch-groteske Weise mit den Themen Zweiter Weltkrieg (Gefangennahme, Bombardierung von Dresden) und dem Sinn des Lebens. Ich würde gerne etwas Substantielles, Nachvollziehbares zu diesem Buch schreiben, aber das ist wirklich schwer. Nach meiner Meinung hat JS versucht, im Weihnachtsbrief auf Seite 12 den Stil von Kurt Vonnegut zu kopieren. Vielleicht kriegt man dann eine Idee von Kurt Vonneguts Stil.

Die Hauptfigur "Billy Pilgrim" erzählt von ihren Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg. Nein, das stimmt nicht ganz. Billy Pilgrim gerät dort irgendwie hin, gerät dann durch eine Verkettung von Umständen in Kriegsgefangenschaft und erlebt dann, wiederum durch eine Verkettung von Umständen, die Bombardierung von Dresden. Menschen, die eben noch neben ihm liefen, sterben früher oder später auf verschiedene Art und Weise. (Jemand, der eben noch um einen besonders guten Platz im Zug kämpft, stirbt wenig später an einer Vereiterung am Fuß. Aus einer Vierergruppen werden drei erschossen, während der vierte, der mal pinkelt, überlebt. Hinter jeder solchen kurzen Geschichte steht "So it goes.") Die Sinnlosigkeit des Krieges wird offensichtlich. Es gibt keinen "höheren Sinn", wer überlebt und wer nicht, es ist einfach ein kompletter Zufall.
Das Besondere ist, dass die Hauptfigur zwischendurch immer wieder "durch die Zeit reist", also zwischen verschiedenen Ebenen hin- und herwechselt. Billy Pilgrim wechselt mittendrin, wenn er zum Beispiel über eine Wurzel stolpert, plötzlich in die Zeit nach dem Krieg (in der er verheiratet ist und Kinder hat), dann wieder zurück in den Krieg und dann immer wieder auf den Planeten "Tralfamadorian", wo er von Außerirdischen in eine Art Zoo gesperrt und beobachtet wird. Die "Tralfamadorianer" kennen weder Gestern-Heute-Morgen und kommunizieren telepathisch. Für sie gibt es es keinen Tod, alles findet gleichzeitig statt und alle "Erdenleben" sind nur eine Perle in einer lange Kette von möglichen Leben. Daher hat das Buch auch kein richtiges Ende, nach der Bombardierung von Dresden sind die US-Soldaten frei und werden zurück in die USA verschifft, während einfach die Vögel weiterzwitschern, als wäre nie etwas passiert.

Abgesehen von meiner JS-Recherche war dieses Buch für mich eine Entdeckung, ich hatte noch nie von diesem Buch gehört und es ist vom Stil her echt ganz anders als alles, was ich jemals zum Thema Zweiter Weltkrieg gelesen habe.

JS hat sich nachweisbar mit den Themen Zweiter Weltkrieg, persönliche Schuld, Sinn des Lebens beschäftigt und wurde nachweisbar in seiner ganzen Jugendzeit und auch von den Haysoms als "German Nazi" gedisst, siehe zum Beispiel Weihnachtsbrief:
"I'm so hopeless, I qualify as the village idiot at best; or worse,
Joe Blow Average (= Durchschnittstyp, https://www.urbandictionary.com/define.php?term=Joe%20Blow), a stout [=stämmiger] and mediocre [=mittelmäßiger] follower of a Hitler."
(Nur der Vollständigkeit halber: Das Wort "village idiot" wird im Buch in einem anderen Zusammenhang über ein kaputtes Auto genutzt: "The gaping trunk looked like the mouth of a village idiot who was explaining that he didn’t know anything about anything." (Quelle: Kurt Vonnegut, Slaughterhouse 5, Amazon-Kindle-Version, S. 221).

und
"Liz, we need to talk not so much about marriage but you telling your parents about us marrying. What does [unleserlich] mean? Jens from nowhere — a posing child of Hitler (...)"
(Quelle: Weihnachtsbrief, S. 5)

--> Ich weiß, die Idee ist komplett weit hergeholt und möglicherweise auch absurd, aber ich persönlich könnte mir vorstellen, dass die (von mir vermutete) Tatzeit 5 Uhr nachmittags auch aufgrund dieses Buch gewählt worden sein könnte. Der Gedanke ist vielleicht abwegig, aber andererseits auch wieder nicht, wenn man es in diesem Kontext betrachtet.

Ich sehe es so: JS war unglaublich belesen, tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf. Er schreibt selber, sein Gehirn funktioniere wie ein komplexes riesiges Uhrwerk:
" my "painfully intricate [=komplex, verworren], like a huge clockwork" mind"
(Quelle: Weihnachtsbrief, S. 15)

Möglicherweise verwandelte sich dann tatsächlich das Haus der Haysoms um 5 Uhr nachmittags in ein Slaughterhouse.

Bitte, bitte, ich weiß, einige denken, ich spinne, aber ich habe mir das wirklich gründlich überlegt und halte es für einen vielleicht etwas weit hergeholten, aber möglichen Gedanken. Ich stelle das nicht als die Wahrheit hin!


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 19:07
Zitat von monstramonstra schrieb:Delinquenz ist nun mal von bestimmten (sozialen) Faktoren abhängig. Wenn die sich nicht ändern, ist das Risiko am höchsten.
genau, und das Problem ist mehr oder weniger in allen Ländern gleich. Hier müsste man vorbeugend entgegenwirken.
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Nicht nur, dass verurteilte Mörder und Totschläger eine im Vergleich deutlich geringere Rückfallquote aufweisen. Der Bericht macht auch deutlich, dass die Rückfallquote unabhängig von der Art des Rückfalls berechnet wurde.
ich hatte im Übrigen auch nirgends behauptet, dass ein Mörder nach seiner Entlassung unverzüglich weitere Morde begeht. Es ging mir speziell um die Resozialierung ansich, also eine tatsächliche Veränderung, weg von weiteren Straftaten.
Das gelingt scheinbar nicht so leicht, weil das Lebensumfeld meistens bleibt und somit die Wahrscheinlichkeit auf weitere Strafdelikte steigt. Es sei nun dahingestellt ob es sich um Körperverletzung, Raub oder Diebstahl handelt. Der Resozialisierungsgedanke ist ja im Grunde genommen der, das weitere Straftaten verhindert werden. Und das gelingt eben nicht.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 19:28
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:ich hatte im Übrigen auch nirgends behauptet, dass ein Mörder nach seiner Entlassung unverzüglich weitere Morde begeht. Es ging mir speziell um die Resozialierung ansich, also eine tatsächliche Veränderung, weg von weiteren Straftaten.
Das gelingt scheinbar nicht so leicht, weil das Lebensumfeld meistens bleibt und somit die Wahrscheinlichkeit auf weitere Strafdelikte steigt. Es sei nun dahingestellt ob es sich um Körperverletzung, Raub oder Diebstahl handelt. Der Resozialisierungsgedanke ist ja im Grunde genommen der, das weitere Straftaten verhindert werden. Und das gelingt eben nicht.
Laut Studie gelingt das in 83,8% aller Fälle.
Ich beziehe mich auf die Tabelle auf S.269, erste Spalte:
Untersucht wurden die Rückfallzahlen von 370 wegen Tötungsdelikten Verurteilten, die vor dem Tötungsdelikt keine Vorstrafen hatten. Neun Jahre nach Entlassung waren
16,2% wieder straffällig geworden, davon
0,3% wegen eines weiteren Tötungsdelikts,
0,5% wegen Raub oder Erpressung,
3,2% wegen Körperverletzung,
12,2% wegen anderer Delikte.

Ob das an den Modalitäten des Strafvollzugs liegt, bleibt natürlich dahingestellt. Aber die Vorstellung, dass man die Gesellschaft durch längere Strafen vor einem Mörder schützen muss, ist anhand dieser Zahlen fragwürdig.
Und welches Strafmaß würde man denn auch für angemessen halten? Ernsthafte Frage.


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22.01.2020 um 19:31
Zitat von MelusineMelusine schrieb:Bitte, bitte, ich weiß, einige denken, ich spinne, aber ich habe mir das wirklich gründlich überlegt und halte es für einen vielleicht etwas weit hergeholten, aber möglichen Gedanken. Ich stelle das nicht als die Wahrheit hin!
Nein, überhaupt nicht. Das sind fundierte und wohl belegte Einblicke in Sörings mögliches Seelenleben.


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22.01.2020 um 19:51
Zitat von DeeDeeDeeDeeDeeDee schrieb:Und welches Strafmaß würde man denn auch für angemessen halten? Ernsthafte Frage.
Was ist angemessen für die Auslöschung eines anderen Lebens? Was ist einem das eigene Leben Wert, das seiner Familie? Was hält man für angemessen? Ich denke das ist individuell unterschiedlich. Wärst du mit 5 Jahren Haftstrafe für dein Leben einverstanden? Das ist jetzt nicht provokant gemeint, aber um mal zu verdeutlichen, dass es bei einer Bestrafung auch u. a. um Gerechtigkeit geht.

@Lesende danke für´s Einstellen.


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22.01.2020 um 19:52
Bericht von Terry Wright: https://dynamic.faz.net/download/2020/the-detectives-report-by-terry-wright.pdf


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 20:04
Wow, über 450 Seiten....es wird interessant!

https://dynamic.faz.net/download/2020/the-detectives-report-by-terry-wright.pdf


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22.01.2020 um 20:07
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Was ist angemessen für die Auslöschung eines anderen Lebens? Was ist einem das eigene Leben Wert, das seiner Familie? Was hält man für angemessen? Ich denke das ist individuell unterschiedlich.
Du näherst dich dem Thema emotional. Das ist zwar verständlich, kann aber rational und unter wissnschaftlichen Gesichtspunkten nicht richtig sein. Die Frage ist nicht, was der Einzelne oder ein Hinterbliebener eines getöten Menschen für richtig erachtet, sondern wie wir als Gesellschaft mit Straftaten umgehen wollen. Man kann ein begangenes Unrecht nicht dadurch ungeschehen machen, indem man weiteres Unrecht in Form von dauerhaftem Wegsperren der Täter oder überlanger Haftstrafen produziert.

Für die vorsätzliche Tötung eines Menschen kann es keinen gerechten oder auch nur angemessenen Ausgleich geben. Die Strafe hat nicht den Zweck einen Ausgleich herbeizuführen. Ein solcher Ausgleich ist allenfalls zivilrechtlich zu erlangen, in Form von Schadensersatz und/ oder Schmerzensgeld.

Es gibt Opfer von Straftaten, die dem Täter schon in der Gerichtsverhandlung verzeihen. Und es gibt Opfer, die das nicht können oder nicht wollen.

Versuch einmal die Perspektive zu wechseln. Versuch Dir vorzustellen, wie Du als Täter von unserer Gesellschaft behandelt und be- und verurteilt werden möchtest. Jedem von uns kann es passieren, dass er wegen fahrlässiger Tötung eines Menschen im Straßenverkehr angeklagt und verurteilt wird. Das kann nicht nur einem Autofahrer passieren, es kann auch einem Radfahrer passieren. Stell Dir vor, Du überfährst einen Menschen in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit. Und dann stell Dir selbst Deine oben zitierte Frage.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 20:13
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Versuch einmal die Perspektive zu wechseln. Versuch Dir vorzustellen, wie Du als Täter von unserer Gesellschaft behandelt und be- und verurteilt werden möchtest. Jedem von uns kann es passieren, dass er wegen fahrlässiger Tötung eines Menschen im Straßenverkehr angeklagt und verurteilt wird. Das kann nicht nur einem Autofahrer passieren, es kann auch einem Radfahrer passieren. Stell Dir vor, Du überfährst einen Menschen in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit. Und dann stell Dir selbst Deine oben zitierte Frage.
Das ist jetzt aber Äpfel mit Birnen - fahrlässige Tötung aus Unachtsamkeit im Straßenverkehr oder geplanter Doppelmord Marke "Schlachtfest". Solche Relativierungen sind unangebracht, absolut unangebracht.


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Der Mensch Jens Söring

22.01.2020 um 20:18
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Versuch einmal die Perspektive zu wechseln. Versuch Dir vorzustellen, wie Du als Täter von unserer Gesellschaft behandelt und be- und verurteilt werden möchtest.
Problem hierbei ist, sowohl Venice2009 als auch viele andere gehen natürlich im Falle des JS von einer vorsätzlichen Tötung aus, bei der Du sagst, es gäbe keinen gerechten oder angemessenen Ausgleich.

Ich stimme Dir zu, einen Ausgleich kann und darf es nicht für einen vorsätzlich getöteten Menschen geben.

Das widerum passt jedoch nicht zum Fall des JS, denn hier geht es nicht um eine fahrlässige Tötung.
Ich finde es ebenfalls unangebracht in diesem Fall Tötungsarten mit einzubeziehen, bei denen der Verursacher
nicht vorsätzlich gehandelt hat, wie z.B. bei einer fahrlässigen Tötung im Straßenverkehr.

Die Strafe hingegen soll natürlich, wie es das Wort schon sagt, eine Bestrafung des Täters darstellen, wobei
ich im gleichen Atemzug auch meine, dass es für Hinterbliebene sehr wohl eine Rolle spielt, ob der (vorsätzliche-) Mörder Ihres
Angehörigen für 15 - 20 Jahre oder lebenslänglich ohne Aussicht auf Bewährung bekommt.

Als vorsätzlicher Mörder kann und darf ich mir von der Gesellschaft nichts, oder nicht viel erwarten, das ist nun mal so, egal
ob von der Gesellschaft draußen, oder vom jeweiligen Richter.


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22.01.2020 um 20:18
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Das ist jetzt aber Äpfel mit Birnen - fahrlässige Tötung aus Unachtsamkeit im Straßenverkehr oder geplanter Doppelmord Marke "Schlachtfest". Solche Relativierungen sind unangebracht, absolut unangebracht.
Nein, ich habe nicht relativiert, sondern allgemein die Frage nach einem angemessenen Umgang mit Straftätern gestellt. Und Straftäter kann man auch dann werden, wenn man im Straßenverkehr unachtsam ist und einen Menschen tötet.

Dass die fahrlässige Tötung eines Menschen anders zu beurteilen ist als die vorsätzliche Tötung, ist klar. Und dennoch muss man relativieren, sprich in Beziehung miteinander setzen.

Dass Jens Söring für den Doppelmord bestraft und sehr lange eingesperrt wurde, ist ja richtig. Ich halte es hingegen nicht für richtig, dass ein Heranwachsender, der bei Ausübung der Tat 18 Jahre alt war, 33 Jahre weggesperrt wurde.


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