raitoningu schrieb:So sehe ich das auch. Und verstehe auch nicht so ganz, wozu hier immer wieder seitenweise ĂĽber Nutten und wichsen diskutiert wird? Aber vielleicht kann ich das einfach nicht nachvollziehen, weil ich kein Mann bin?
Möglicherweise ein Symptom dafür, dass das Wichtigeste zu dem Thema bereits gesagt wurde. Oder vielleicht auch dieselbe Art von Reaktion, wie sie auch Elliots Umwelt anzutreffen war, als man ihn nicht verstand.
raitoningu schrieb:@Interested
Interessanter Link. Bestätigt in weiten Teilen meinen Eindruck vom Manifest.
Der Artikel aus der NyTimes ist wirklich sehr gut. Danke
@Interested!
Recht aufschlussreich, was die widersprüchlichen Gerüchte um die Asperger-Einschätzung angeht. Und auch darin, wie Elliot von seiner Umgebung wahrgenommen wurde.
Ich merk immer wieder, dass ich hin und her schwanke, was die Einschätzung von "Elliot" angeht. Man kann sich über ihn lustig machen, weil er von aussen gesehen so ein Loser war, bzw ihn verdammen, weil er am Ende ein Verbrecher, ein Mörder wurde.
Aber wenn man genauer hinschaut, tut er einem so unglaublich leid, weil er eigentlich genau gar keine Chance hatte.
Er war einfach so wie er war und mit dieser Art von Persönlichkeit hatte er in der Welt, wie sie ist und immer sein wird, keinen Platz, ganz unabhängig von politischen Systemen und Ideologien.
Und es gibt nicht einmal jemanden, dem man die Schuld geben kann.
Die Eltern waren bestimmt nicht in allem top, aber sie haben sich schon durchgehend bemĂĽht und auch die Gefahren gesehen, und wahrscheinlich immer geahnt, dass ihr Elliot es immer schwer haben wĂĽrde und gefĂĽrchtet, dass er als Erwachsener untergehen wĂĽrde, wenn nicht ein Wunder geschieht.
Sicher haben sie sich auch gewĂĽnscht, dass sie das Problem irgendwann nicht mehr drĂĽcken wĂĽrde, weil sie an ihren anderen Kindern gesehen haben, dass die ganz wohl gedeihen, Freunde und Freude am Leben haben, charmant und anziehend sind und mehr als gut zurecht kommen.
Es lag also nicht an ihrer Erziehung oder ihrem Wesen, dass Elliot so wurde, wie er war.
Es lag an irgendetwas in Elliot selbst.
Wenn man den Gesichtausdruck seiner Mutter sieht, als sie - so scheint es, an diesem 23. die schlimmen Nachrichten über Handy erfährt - erahnt man, wie es in jemand aussehen muss, dessen Kind immer problematisch war, dem sie ein Leben lang zu helfen versucht hat, und das nun tot ist und weltweit bekannt als Amokläufer und Psychofreak. Das wünscht man einfach niemandem. Tut mehr echt leid die ganze Familie von Elliot. Sie haben nichts wirklich falsch gemacht und trotzdem haben sie jetzt ein dermassenes Päckchen geschnürt bekommen. Das geht schon nahe.
