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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

3.182 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Emanzipation, Linguistik, Berufsbezeichnungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

14.06.2014 um 01:18
@Heizenberch
Ein weiteres Problem, das entsteht, wenn ich beide Formen nebeneinander existieren lasse, zeigt das Binger-Motiv!

Im Männerfußball spielten gestern die Spanier gegen die Niederländer.

Würden beide Formen nebeneinander existieren, müsste folgende Aussage ohne weiteren Kontextbezug richtig sein:

Die Niederländerinnen haben gegen die Spanier gewonnen! :)

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14.06.2014 um 01:21
@fumo
Aber auch: Die Niederländer haben gegen die Spanierinnen gewonnen.


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14.06.2014 um 01:21
@Binger
Wäre in dem Fall nach Otomo legitim! :)


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14.06.2014 um 01:22
@fumo
Ich sehe an dem letzten Satz von dir nichts falsches, außer dass der Author des Satzes wohl etwas inkonsistent ist ;)

Ich gehe ins Bett. Nochmal ein Abschließendes Wort, um meinen Standpunkt nochmal klar darzulegen:

Ich habe nichts gegen das gen. Fem.

Wer es benutzen will, soll das tun. Ich tue es nicht immer, zwischendurch macht es mir aber Spaß. Die deutsche Sprache ist zum größten Teil sehr ausgeglichen, was feminines und maskulines angeht. Vielleicht muss man noch etwas an der "negativität" einiger Begriffe arbeiten (siehe Schimpfwörter).

Ich bin überzeugt, dass man auf sein Gegenüber achten sollte. Ein biologischer Mann, der gerne eine Frau wäre, wird für mich selbstverständlich feminin angeredet. Und wenn ein Mann zu mir sagt, dass er eine Studentin sei, dann rede ich ihn auch so an. Das ist für mich einfach der Respekt, den ich meinen Mitmenschen gegenüber aufbringe. Und so sollte es mMn allgemein sein.

Gute Nacht.


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14.06.2014 um 01:24
@Heizenberch
Gute Nacht! :)


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14.06.2014 um 01:28
@all
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Ich sehe an dem letzten Satz von dir nichts falsches, außer dass der Author des Satzes wohl etwas inkonsistent ist ;)
Und um das zu vermeiden, ist es dringend nötig, das gen. Fem. zu vermeiden! :troll:


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14.06.2014 um 01:42
Liebe Leser! Mich kotzt es dermaßen an, dass ich als Frau automatisch in eine Kiste mit den ganzen widerlichen Feministinnen geworfen werde. Ich kann nichts dafür, dass die auch weiblich sind!!!


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14.06.2014 um 01:43
@Crusi
Niemand wollte Dich hier vaginal verunglimpfen! O.O


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14.06.2014 um 01:51
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Nein. Eben nicht. Es gibt Menschen, die sich dadurch diskriminiert oder zumindest etwas unrespektiert fühlen. Und genau dann macht es Sinn, so etwas in die Sprache einzuführen. Wie würdest du reagieren, wenn man dich mit "Mitbürgerin" anspricht? In deiner Männlichkeit verletzt?
Da ich eine Frau bin, eher nicht ;) Mir ist es auch ziemlich egal, wenn man mich als "Mitbürger" anspricht. Insbesondere, wenn ich nur als Teil einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe adressiert werde. Geht es um mich allein, zeigt allerdings die Erfahrung, dass auch ohne großartige Genderbemühungen "automatisch" die weibliche Form gewählt wird.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Aber Frauen, die sich in ihrer Weiblichkeit verletzt fühlen, wenn sie maskulin angesprochen werden müssen - weil die Sprache so ist - das hinunterschlucken. Das darf mMn nicht sein.
Weil die Sprache so ist, und weil alles andere furchtbar unpraktisch daherkommt - ob nun krampfhaft geschlechtsneutrale Bezeichnungen konstruiert werden, oder sich Texte um 30% aufblähen, wenn man durchgehend gegenderte Formulierungen verwendet. Den Verlust an Lesevergnügen und Effizienz finde ich viel schwerwiegender als die Befindlichkeiten einiger Frauen (von welchem Anteil reden wir da eigentlich, ist das bekannt?), die nichtmal ich als Frau nachvollziehen kann.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Das Englische ist mit dem Deutschen nicht zu vergleichen. Das Englische besitzt insgesamt weniger Genderisierungen.
Dann halt die skandinavischen Sprachen und dort insbesondere das Norwegische, wo grundsätzlich drei Genera in Verwendung sind. Bezeichnungen wie "Bäcker", "Fahrer" usw. sind vom Genus her männlich, werden aber für beide Geschlechter verwendet. Im Zweifelsfall wird explizit von einem "männlichen Fahrer" bzw. einem "weiblichen Fahrer" gesprochen. Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob es eine relevante Anzahl an Norwegerinnen gibt, die sich daran stören ;)


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14.06.2014 um 02:02
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Überall dort, wo sich Menschen mit etwas nicht identifizieren können und nicht respektiert fühlen ist so eine Änderung legitim.
Ich möchte an dieser Stelle noch anmerken, dass das Generische Maskulinum mit Sicherheit keine Knute ist, um das Weltfrauentum zu knechten, es ist einfach eine Lösung aus einem Einfachheitsanspruch heraus, was Du ja schon selbst angemerkt hast.

Um eine Form der unechten "Diskriminierung" komme ich in der deutschen Sprache nur schwer herum:

a) Herr Schmidt, Herr Kuhn, Herr Schneider, Herr Blum, Herr Gans, Herr Hahn, Frau Schneider und Frau Schön sind Bäcker
=> Hier könnten sich die Frauen verunglimpft fühlen.

b) a) Herr Schmidt, Herr Kuhn, Herr Schneider, Herr Blum, Herr Gans, Herr Hahn, Frau Schneider und Frau Schön sind Bäckerinnen
=> Hier könnten sich die Männer verunglimpft fühlen.

c) a) Herr Schmidt, Herr Kuhn, Herr Schneider, Herr Blum, Herr Gans und Herr Hahn sind Bäcker und Frau Schneider und Frau Schön sind Bäckerinnen.
=> Bildet eine schwerfällige Konstruktion, die das Offensichtliche noch einmal ungekonnt hervorhebt!

Wenn man den Gedanken der Emazipation pervertiert, kann sich IMMER eine Gruppe von Menschen aus irgendeinem Missfallen heraus ungerecht behandelt fühlen (siehe das Elter zur Bezeichnung eines Elternteils, da treibt der Irrsinn schon sonderbare Blüten).

Das gen. Maskulinum ist eine nahezu verblasste grammatische Form (wie Tischbein auch keine Metapher mehr ist), man sollte von daher nicht an Formen herumfummeln, die meiner Meinung nach nichts mit Emanzipation zu tun haben.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

14.06.2014 um 02:32
@fumo

Was willst du jetzt mit Vererbungslehre?

Fakt ist, dass du hier offenbar ne menge fremdworte gebrauchst die du nicht verstehst.
Das lässt dich nicht intelligenter klingen.
Allein schon der threadtitel....
Das sagt mir derjenige, der einfach nur schreibt, dass jeder das verwenden soll, was er gerade möchte!.... Komm, hör mir auf, geh Ratz und Rübe schauen, großer Mathematiker! :D
Ja, das sage ich, weil sprache so funktioniert, stell dir vor.

Dein Geschreibsel artet momentan in reinem spamming aus ohne irgendwelche sinnvollen argumentationsstränge.
Streitest Du ab, dass der Satz:

Frau Schmidt ist Bäckerin

redundante semantische Informationen enthält?
Nein, wo tu ich das?
Verstehst du überhaupt worüber wir reden?

Ich sagte, dass der Satz 'Frau Schmidt ist Bäcker' und der Satz 'Herr Schmidt ist Bäckerin' sich um nichts unterscheiden, als dass man hier einmal das generische maskulinum und ein anderes mal das generische femininum benutzt.

Ob und welches man benutzen möchte obliegt in jedem Fall dem demjeniegen, der spricht.
Das ist nicht schwer zu verstehen.

Was auch immer du da mit irgendwelchen Wortklaubereien erreichen willst erschließt sich jedenfalls nicht.
Veränderung von Sprache hält sich auch sonst nicht an vorher aufgestellte regeln.


@StreuGut
Man wird schon gezwungen wenn man Personal sucht. Besser auch Personalinnen suchen, sonst wird man verklagt und muß (auch wenn's manchmal ungeeignet ist) einstellen. Wahlweise ist das natürlich auch anderherum. Wenn man tatsächlich eine Hebamme einstellen möchte, sollte man lieber den Hebammerich mit inserieren. Tut mir leid, aber ich finde das albern. Verrückte Welt.
So ist es aber nicht, insofern macht das was du schreibst keinen Sinn.
Und warum heisst der Maurer nicht Maurerin? Nieder bezahler Job, hart, anstrengend, wird aber von keiner Frau ausgeführt. Aber da prügelt sich keine Frau um eine weibliche Bezeichnung :)

Warum nicht Staplerfahrerin? Niederer Job, anstrengend, unterbezahlt. Irgendwie vermisse ich die Frauen, die da auf die weibliche Bezeichnung pochen. ;)

Und überhaupt. Gibt es niedere Jobs und Berufe? Jeder Beruf ist wichtig und muss von jemandem ausgeführt werden.

Und zum Allgemeinen:
Das Argument der weiblichen Fraktion, das generische Femininum würde ja nichts ändern, also brauchen sich die Männer nicht drüber aufregen.
Wie siehts mit dem Argument andersrum aus? Das generische Masculinum ändert ja nichts. Was regt ihr euch dann drüber auf? ;)

Für mich ist es einfach nur wieder ein trauriger Versuch der Frauen ihr Selbstwertgefühl auf so stupide Art zu heben.
Muss man sich, zu Verwirklichung der Gleichberechtigung, sich so einen Unsinn einfallen lassen und die gesamte Sprache ummodeln?
Weil Maurer zu dem Zeitpunkt als die Berufsbezeichnung entstand kein nicht angesehener Beruf war und ebenfalls nur von Männern ausgeführt wurde.

Ich sagte nicht, jede rnicht angesehene beruf ist feminin, aber alle die es sind, sind nicht angesehen.

Sei mal ehrlich, in unserer Gesellschaft ist 'Putzfrau' also kein eher niedrig angesehener Beruf?

Ne, genau andersrum ist es ja.

Männer sagen: Reg dich nicht auf, auf das IN zu bestehen ist kindisch und das machen nur kampflesben.

Dreht man es um regen sich alle auf über die bösen Feministen.
Sorum ist es.

Warum darf also eine Frau nicht darauf bestehen, bitte auch mit IN angesprochen zu werden, wenn es bei Männern Usus ist und sie sauer werden wenn man sie mit IN anspricht?

Offenbar greift es ja dein Selbstwertgefühl an.


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14.06.2014 um 05:48
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich sagte, dass der Satz 'Frau Schmidt ist Bäcker' und der Satz 'Herr Schmidt ist Bäckerin' sich um nichts unterscheiden, als dass man hier einmal das generische maskulinum und ein anderes mal das generische femininum benutzt.

Ob und welches man benutzen möchte obliegt in jedem Fall dem demjeniegen, der spricht.
Das ist nicht schwer zu verstehen.
Es entstehen jedoch durch die jeweilige Verwendungsform unterschiedliche Probleme, die ich noch einmal verdeutlichen möchte.

Beim gen. M. müsste es lauten:
a) Frau Schmidt ist Bäcker.
b) Frau Schmidt und Herr Kuhn sind Bäcker.

Beim gen. F. müsste es lauten:
c) Herr Schmidt ist Bäckerin.
d) Frau Schmidt und Herr Kuhn sind Bäckerinnen.

Bsp. a) gilt mittlerweile weitestgehend als veraltet, Bsp. b) ist noch immer die Regel, Bsp. c) hat sich im Moment noch nicht durchgesetzt, Bsp. d) hat sich im Moment noch nicht durchgesetzt.

Was sich jedoch durchgesetzt hat:
e) Frau Schmidt ist Bäckerin

Ein generisches Femininum gilt im Moment als noch nicht existent, was darauf schließen lässt, dass weibliche Endungen noch immer als markiert gelten.

Im Singular geht man mittlerweile jedoch konsequent dazu über, Berufsbezeichnungen geschlechterspezifisch zu unterscheiden, ein Vorgang, der im Plural nur sehr selten vorkommt, hier gilt Satz b) noch immer als gängige Praxis, während Satz d) als stark markiert wahrgenommen wird.

Würde nun ein gen. M. parallel zu einem gen. F. existieren (jeder soll schreiben und sprechen, wie er möchte), wobei ich glaube, dass das eine das andere ausschließt, müssten weibliche Endungen nicht mehr als markiert betrachtet werden.

Ohne Restriktionen könnte dies zu großer sprachlicher Verwirrung führen, da sehr viele unterschiedliche Formen nebeneinander existieren dürften, deren inhaltlicher Gehalt nicht mehr klar erkennbar wäre.

Folgende Aussage wäre dann ohne Kontextbezug richtig:

- Gestern haben die Niederländerinnen gegen die Spanier bei der WM gewonnen.

Das Problem besteht darin, dass es im Moment kein gen. F. gibt, was dazu führt, dass weibliche Endungen an Berufsbezeichnungen redundante Informationen liefern können. (siehe Satz e) )

Es wurde nun darüber gesprochen, dass Satz a) als diskriminierend wahrgenommen werden kann, was für Satz b) im Moment noch nicht gilt.

Das halte ich für eine Inkonsistenz.

Die Folge daraus wäre nun eine generelle Abkehr vom gen M. hin zum gen. F., was im Moment noch nicht erkennbar ist, oder eine Beibehaltung und Akzeptanz des gen. M.

Auch eine Mischform wäre denkbar, wobei im Singular strikte Unterscheidungen vorgenommen werden in Bezug auf das Geschlecht, die wiederum für den Plural irrelevant sind.

Konstruktionen wie in f) gelten weiterhin als schwerfällig und holprig:

f) Frau Schmidt ist Bäckerin und Herr Kuhn ist Bäcker.

Doch warum sollte sich Frau Schmidt in Satz a) diskriminiert und in Satz b) nicht diskriminiert fühlen? Das ergibt keinen Sinn und diesen Missstand wollte ich aufzeigen. :)


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14.06.2014 um 13:11
Ehrlich gesagt, schreibe ich die Leute als User, obwohl ich nicht weiß, ob er Mann oder Frau ist.

z.B. User shionora, User Solifunga, User miss crusi,

ich schreibe nicht Userin shionora, Userin Solifunga, Userin miss crusi


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

14.06.2014 um 15:03
Zitat von CrusiCrusi schrieb:dass ich als Frau automatisch in eine Kiste mit den ganzen widerlichen Feministinnen geworfen werde.
Extremer Feminismus ist bäh. So ist es aber mit allem. Extremismus in der Religion überschattet auch die Unschuldigen, die einfach nur ihre Religion leben wollen.
Zitat von fumofumo schrieb:Ich möchte an dieser Stelle noch anmerken, dass das Generische Maskulinum mit Sicherheit keine Knute ist, um das Weltfrauentum zu knechten
Habe ich das irgendwo behauptet?
Zitat von fumofumo schrieb:Wenn man den Gedanken der Emazipation pervertiert, kann sich IMMER eine Gruppe von Menschen aus irgendeinem Missfallen heraus ungerecht behandelt fühlen
Ich finde, dass nichts pervertiert wird. Es geht mit nicht darum, das generische Femininum als Standard festzulegen.

Deine Beispielsätze ,wie "Gestern haben die Niederländerinnen gegen die Spanier bei der WM gewonnen." kann man mit folgendem vergleichen:

Hans und Peter sitzen am Frühstückstisch. Die Nutella steht am anderen Ende des Tisches, weshalb Peter Hans fragt, ob er ihm das Nutella reichen könnte.
Oder:
Können Sie mir helfen? Ich glaube, dass du kompetenter bist, als ich.

Beides erstmal nicht wirklich verkehrt, aber sehr inkonsistent.

Man kann sowohl "die", als auch "das" Nutella sagen, aber wenn man beides macht, dann klingt das komisch - genau so beim Siezen und Duzen. Warum überlässt man nicht jedem selbst, was er benutzen möchte, solange er es konsistent macht? Es ist doch schließlich vollkommen legitim, dass jemand in seinem Dialekt spricht. Wenn jemand gerne Pfälzisch redet und mir mit "gerennt" ankommt, dann frag ich zwar auch einmal nach, aber das ist dann doch die Sache des Sprechers. Das generische Femininum als Norm einzuführen und in der Schule zu unterrichten, halte ich für schwachsinnig. Es aber abzulehnen und jedem, der es benutzt oder akzeptiert, einen Vortrag zu halten, halte ich für äußerst engstirnig und intolerant. Stell dir mal vor ein Hamburger sagt "Hambuerch" und irgendjemand kommt daher und klärt ihn auf, dass diese Aussprache nicht korrekt sei und es sie in der normalen Deutschen Sprache nicht gäbe. Das wäre doch schwachsinnig.


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14.06.2014 um 15:15
Da fällt mir immer das Lied vom Suffix_innen ein :)

http://spieltriebhome.de/fileadmin/spieltrieb/texte/regionalexzess/Vom_Suffix_-innen.pdf

"Ich bin nun wirklich kein Sexist!
Doch ich sag euch wie es ist.
Das 'innen' geht mir tierisch auf den Sack,
oh, ich schneide meinen Nomen jetzt das 'innen' wieder ab."


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14.06.2014 um 17:09
@fumo
Zitat von fumofumo schrieb:Es entstehen jedoch durch die jeweilige Verwendungsform unterschiedliche Probleme, die ich noch einmal verdeutlichen möchte.

Beim gen. M. müsste es lauten:
a) Frau Schmidt ist Bäcker.
b) Frau Schmidt und Herr Kuhn sind Bäcker.

Beim gen. F. müsste es lauten:
c) Herr Schmidt ist Bäckerin.
d) Frau Schmidt und Herr Kuhn sind Bäckerinnen.

Bsp. a) gilt mittlerweile weitestgehend als veraltet, Bsp. b) ist noch immer die Regel, Bsp. c) hat sich im Moment noch nicht durchgesetzt, Bsp. d) hat sich im Moment noch nicht durchgesetzt.

Was sich jedoch durchgesetzt hat:
e) Frau Schmidt ist Bäckerin

Ein generisches Femininum gilt im Moment als noch nicht existent, was darauf schließen lässt, dass weibliche Endungen noch immer als markiert gelten.
Soweit richtig.
Zitat von fumofumo schrieb:Im Singular geht man mittlerweile jedoch konsequent dazu über, Berufsbezeichnungen geschlechterspezifisch zu unterscheiden, ein Vorgang, der im Plural nur sehr selten vorkommt, hier gilt Satz b) noch immer als gängige Praxis, während Satz d) als stark markiert wahrgenommen wird.

Würde nun ein gen. M. parallel zu einem gen. F. existieren (jeder soll schreiben und sprechen, wie er möchte), wobei ich glaube, dass das eine das andere ausschließt, müssten weibliche Endungen nicht mehr als markiert betrachtet werden.

Ohne Restriktionen könnte dies zu großer sprachlicher Verwirrung führen, da sehr viele unterschiedliche Formen nebeneinander existieren dürften, deren inhaltlicher Gehalt nicht mehr klar erkennbar wäre.
Und?
Wofür sagst du denn dann das Mann und Frau dabei?

Wenn du darauf hinweisen möchtest, dass der eine ein Mann ist, sagst du halt das Herr dazu.

Das ist doch heute genauso, dass die Leute an zwei Männer denken, wenn du sagst 'das sind zwei bäckeR' und ansonsten du irgendwo die Information reinpackst, dass eine davon ne Frau ist.

Die Verwirrung ist beim heutigen Fall ohne Zusatzinformation nicht kleiner.

Wenn die Leute merken, dass viele eben das generische Fmeininum bemerken, werden sie dann relativ flott eben wissen, wie es zu verstehen ist.
Zitat von fumofumo schrieb:Folgende Aussage wäre dann ohne Kontextbezug richtig:

- Gestern haben die Niederländerinnen gegen die Spanier bei der WM gewonnen.
Eben nicht.
'richtig' ist sowieso eine relativ vage Sache.
Grammatikalisch komplett richtig redet in Deutschland nunmal keiner, außer er macht sich zum hornochsen, weil er komisch redet.

Wer benutzt denn bei uns heute alle Zeiten, den Genetiv und den Konjunktiv richtig?
Keiner, behaupte ich.
Das sind sprachliche Veränderungen die nunmal existieren.

Die werden dann formalisiert im Duden usw., und die regeln werden angepasst.

Richtig ist alles, was gesprochen wird wenn es nur häufig genug vorkommt.

Ich sagte, jeder kann reden wie er will, und dem ist auch so.
Das heißt nicht, das sim Duden stehen muss, dass irgendeine Sache richtig wäre.

Und wenn irgendwer meint, den obigen Satz so sagen zu müssen, dann kann er das durchaus machen.
Und wenn genug Leute diesen Satz so auch sprechen würden, weil sie z.b. einfach aus Willkür heraus gerne die Niederländer verweiblichen und die Spanier vermännlichen wollen, dann können sie das machen, und dann würde es auch so als richtig gelten.
Zitat von fumofumo schrieb:Das Problem besteht darin, dass es im Moment kein gen. F. gibt, was dazu führt, dass weibliche Endungen an Berufsbezeichnungen redundante Informationen liefern können. (siehe Satz e) )

Es wurde nun darüber gesprochen, dass Satz a) als diskriminierend wahrgenommen werden kann, was für Satz b) im Moment noch nicht gilt.

Das halte ich für eine Inkonsistenz.

Die Folge daraus wäre nun eine generelle Abkehr vom gen M. hin zum gen. F., was im Moment noch nicht erkennbar ist, oder eine Beibehaltung und Akzeptanz des gen. M.

Auch eine Mischform wäre denkbar, wobei im Singular strikte Unterscheidungen vorgenommen werden in Bezug auf das Geschlecht, die wiederum für den Plural irrelevant sind.

Konstruktionen wie in f) gelten weiterhin als schwerfällig und holprig:

f) Frau Schmidt ist Bäckerin und Herr Kuhn ist Bäcker.

Doch warum sollte sich Frau Schmidt in Satz a) diskriminiert und in Satz b) nicht diskriminiert fühlen? Das ergibt keinen Sinn und diesen Missstand wollte ich aufzeigen. :)
Da gibt es doch schon im Formalen die einfache Ausflucht.

Das sind beides Backende, oder Backwarenverkaufende.
Das ist nicht schwerer zu sprechen als Bäcker oder Bäckerin, und könnte sich ganz einfach auch in den Sprachgebrauch einfinden.

Im Formellen wird es so schon gemacht, im Privaten kann man alles nennen wie man mag.

Ich kann die LEute wenn ich will auch Brötchenassis nennen, das ist dann auch nicht gegendert.


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15.06.2014 um 14:04
@fumo
was sagt du denn zu dem Menschen hier?
Wikipedia: Heinrich Ratjen


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16.06.2014 um 14:00
@fumo
Schöner EP. Finde deine Beispiele sehr treffend und da kann man doch wirklich nichts dagegen sagen oder? Auch für die ganz intelligenten zu verstehen ^^

Ich finde es ebenfalls schrecklich! Vor allem weil ich oft damit zu tun habe (beruflich).
Da kommt es auch schon mal vor, dass eine Studierende gerne MasterIN heißen möchte :nerv: Klar, weil es für Master ja eine weibliche Deutsch-Englischform gibt = Frau Masterin :troll:

Ich muss jeden Monat ein Programm schreiben.. Da muss ich auch immer den Text an die AbsolventInnen anpassen. Obwohl da ebenfalls FRAU oder HERR so und so steht.
Die Angst darüber, dass sich am Ende eine Frau beschwert ist meist so hoch, dass man es von vornhinein gleich "richtig" macht.

Im Sprachgebrauch verwende ich (auch die Sekretärin) meist nur die eine Form. Ich sage auch zu meiner weiblichen (alten) Ärztin Frau Doktor oder Doktor (Nachname). Bis jetzt hat sie sich auch nicht beschwert ^^

Mir fällt auch, dass die neuere Generation der Absolventinnen sehr geil auf ihre weibliche Betonung legen. Wo es früher normal war, dass man Frau Magister Susi Muster gesagt hat, bestehen viele neue auf die Form Magisterin (was ja auch nicht korrekt ist) weil es Magistra heißt^^
Und dann steht als Abkürzung immer ein Mag.(und ein hochgestelltes a) dabei, damit man ja weiß, dass es eine MagistrA ist.. Naja alles nonsense in meinen Augen. Manchen Frauen ist es echt langeweilig.. Oder denen fehlen die Männer :troll:


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16.06.2014 um 16:08
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Manchen Frauen ist es echt langeweilig.. Oder denen fehlen die Männer :troll:
Schön, dass Du es jetzt gesagt hast, hätte ich das getan, müsste ich mir gleich wieder hier anhören, wie klein und verkümmert mein Schwanz doch sei! :troll:

Aber im Ernst. Ich frage mich, wie man eine historisch gewachsene Sprache als diskriminierend oder ehrverletzend begreifen kann.

Dass wir heute von "Bäcker" sprechen, hat seine Wurzeln in der Vergangenheit.
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Die Angst darüber, dass sich am Ende eine Frau beschwert ist meist so hoch, dass man es von vornhinein gleich "richtig" macht.
Und hier beginnt schon der Irrsinn, wenn man in Sorge über eine Beschwerde ist, die sich auf ein Kunstwort wie Masterin bezieht, das im höheren Sinne einfach nur quatsch ist.


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16.06.2014 um 16:14
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das sind beides Backende
Eine Konstruktion mit PPA empfinde ich als schwierig, weil:
Das Partizip Präsens Aktiv, kurz PPA, ist eine spezielle Verbform. Das PPA drückt ein bestimmtes Zeitverhältnis aus: die Gleichzeitigkeit.

Die PPA-Form drückt aus, dass eine bestimmte Tätigkeit gleichzeitig zum Prädikat des dazugehörigen Satzes stattfindet, und zwar unabhängig vom Tempus, in dem dieses steht.
"Die Backenden singen ein Lied", würde bedeuten, dass eine Gruppe von Personen zeitgleich backt ind singt!


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