Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

@aseria23
Lohnunterschiede für gleiche Arbeit DARF es einfach nicht mehr geben, dagegen muss man endlich entschlossen vorgehen, Frauen dürfen dabei nicht mehr benachteiligt werden! => Vollkommen klar! Keine Diskussion

Aber alles andere, was da gestern kam, war grober Schwachsinn! :D

Es gibt Länder in Afrika, wo Frauen die Klitoris abgeschnitten wird oder sie zugenäht werden, damit sie jungfräulich in die Ehe gehen und WIR zahlen hier 1,2 Millionen Euro für die Umbenennung eines Werkes, damit es geschlechtsneutral klingt! :D

Sind wir denn nur noch blöd? :D

Plasberg hat es gestern auf den Punkt gebracht, 0,1% der Bevölkerung betrifft die Frage, welches Geschlecht sie nach eigener Einschätzung überhaupt haben...und wegen diesen 8000 Menschen von knapp 80 Millionen, muss ich mir Gedanken machen, ob ich einen Mann, wenn er vor mir steht mit "Herr", "Frau", "irgendetwas dazwischen" oder "Wellensittich" ansprechen muss, weil ich nicht weiß, wie er sich selbst gerade empfindet! :D

Ich muss "Frau Bäckerin" schreiben, obwohl es doppelt gemoppelt ist, weil heute eine historisch gewachsene Sprache als diskriminierend empfunden wird, wenn sie korrekt angewandt wird! :D

Ich muss die Bäcker und Bäckerinnen schreiben, obwohl das Wort Bäcker auch die weiblichen Mitglieder der Gruppe enthält, weil Bäcker zu maskulin ist! :D

Muss ich nun wirklich "die Backenden" schreiben, um eine Gruppe von männlichen und weiblichen Bäckern zu bezeichnen, weil wir nicht mehr willens oder in der Lage sind, Schwachsinn einen Riegel vorzuschieben? :D

Muss ich vielleicht sogar Backox schreiben, um wirklich jeden, der sich gerade als Wellensittich empfindet, auch wirklich einzuschließen? :D

Wie weit darf Schwachsinn gehen? Ab welchem Punkt muss man Schwachsinn mit einem entschiedenen NEIN begegnen? ...Ich sage, ab hier muss Schluss sein!

Die Apotheose des Schwachsinns zum Nachlesen! :D

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/facebook-60-auswahlmoeglichkeiten-fuer-geschlecht-13135140.html

fumo schrieb:Lohnunterschiede für gleiche Arbeit DARF es einfach nicht mehr geben, dagegen muss man endlich entschlossen vorgehen, Frauen dürfen dabei nicht mehr benachteiligt werden! => Vollkommen klar! Keine Diskussion

Das muss aber nicht zwangsläufig etwas mit Diskriminierung zu tun haben.

@nananaBatman

nananaBatman schrieb:Das muss aber nicht zwangsläufig etwas mit Diskriminierung zu tun haben.

Das haben wir gestern bei "hart aber fair" erfahren, dass es nicht zwingend diskriminierend sein muss, das war mir in der Form auch nicht bewusst.

An den Stellen, wo es jedoch diskriminierend ist, muss entschieden dagegen vorgegangen werden.

Gleiches gilt für sexuelle Übergriffe und sexuelle Belästigung gegen Frauen, auch hier darf es keine Toleranz geben.

In Einem muss ich Kubicki jedoch Recht geben: "Wer als Frau wirklich gut ist, benötigt keine Gender-Politik und setzt sich stattdessen mit echter Leistung durch".

Ich verstehe diesen Affentanz überhaupt nicht, nicht nachvollziehbar für mich. Aber in Zeiten, in denen sich nackte Feministinnen gegen die *Achtung, Wortneuschöpfung* versextierte Männlichkeit echhauffieren, wundert mich sowieso gar nichts mehr.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:In Einem muss ich Kubicki jedoch Recht geben: "Wer als Frau wirklich gut ist, benötigt keine Gender-Politik und setzt sich stattdessen mit echter Leistung durch".

Weiß ich nicht, bin ich mir nicht sicher!

Ein Beispiel aus meiner Jugend. Heute wäre es verboten, damals legal.

Wir waren 3 Lehrlinge in der Firma (1 Frau) und wurden zeitgleich fertig mit der Berufsausbildung und erhielten alle eine Vertrag.

Die Frau erhielt 100 DM brutto weniger als wir Männer, da sie......eine Frau ist. Das wurde ihr damals auch als Begründung gesagt.

@fumo
Ich selbst habe dies im Beruf noch nie erleben müssen, aber ich wurde auch nach Tarif bezahlt, muss ich gestehen.
Aber es ging mir jetzt auch nicht speziell um das Gehalt, sondern die Rolle der Frau im Allgemeinen.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Aber in Zeiten, in denen sich nackte Feministinnen gegen die *Achtung, Wortneuschöpfung* versextierte Männlichkeit echhauffieren, wundert mich sowieso gar nichts mehr.

Schließe ich daraus richtig, dass Du Dich durch die bloße Existenz von Männern in ihrem geschlechtertypischen Rollenverhalten als Frau nicht diskriminiert fühlst?

fumo schrieb:Schließe ich daraus richtig, dass Du Dich durch die bloße Existenz von Männern in ihrem geschlechtertypischen Rollenverhalten als Frau nicht diskriminiert fühlst?

Nein, ich finde, Männer und Frauen unterscheiden sich hier nicht im Geringsten. Obendrein war der Absatz ironisch gemeint...

Wenn ich mit blankem Busen gegen Puffbesuchende Männer demonstriere, brauche ich mich - als Blankbusige - nicht wundern, wenn ich nicht ernst genommen werde.

@Kältezeit

Beleidigt und kränkt Dich das Wort "Studentenwerk" als Frau so sehr - da es das generische Maskulinum verwendet -, dass es für Dich unerträglich und nicht zumutbar ist, auch weiterhin in dieser Gesellschaft Seite an Seite mit diesem Wort zu leben?

fumo schrieb:Beleidigt und kränkt Dich das Wort "Studentenwerk" als Frau so sehr - da es das generische Maskulinum verwendet -, dass es für Dich unerträglich und nicht zumutbar ist, auch weiterhin in dieser Gesellschaft Seite an Seite mit diesem Wort zu leben?

Der Student
Die Studentin
Die Studenten

Ergo: nein. Ich fühle mich hier nicht diskriminiert. Ferner vergewaltigen manche Genderbegriffe mein persönliches Sprachempfinden.

Neuerdings heisst es ja: Studierende. (Geht noch..)

Hab mir "Hart aber Fair" von gestern auch angesehen. Musste ziemlich oft den Kopf schütteln.

Bei so was wie Studentenwerk, habe ich noch nie an nur männliche Studenten gedacht. Ups sry ich meinte männliche Studierende...
Frag mich auch welche Menschen sowas wie Gender Studies studieren.

Gab es da nicht diese Dame, die einen Doktortitel bekam und den in der weiblichen Form als Namensbestandteil in ihren Ausweis eintragen lassen wollte?
Weil "Doktor" männlich ist und sie weiblich, sollte da "Doktorin" oder "Doktora" stehen.
Man bot ihr an, die korrekt gebildete Form "Doktrix" einzutragen. Das klang ihr aber nun zu sehr nach Asterix und das wollte sie dann doch nicht.....
Wenn die Feministinnen sonst kein Problem haben, ist doch alles gut. Solange wir aber kleinen Mädchen vermitteln, dass sich "Mädchen" über rosa Kleidung definiert und ihnen die Barbie als Rollenvorbild in die Hand drücken, haben die Feministinnen andere Baustellen, denke ich.

@nananaBatman
Aber nur weil man die begründung nicht versteht heißt das doch nicht das genderstudies unsinnig sind.

@Ilvareth

WArum sind baustellen denn sich gegenseitig ausschließend?

@fumo

wie kommst du darauf, dass es darum geht, ob ein begriff beleidigt oder kränkt?

Eigentlich kann ich dem EP nur zustimmen. Ich finde es unsinnig wenn bei Berufs- und Alltagsbezeichnungen so ein Wert auf das Geschlecht gelegt wird, bzw man es extra betonen muss.

Zugleich kann ich aber deren Ursprung nachvollziehen.

Und die Sprache befindet sich immer im Wandel.

Vielleicht wird es irgendwann eine Zeit geben, in der die grammatikalischen Geschlechter generell überflüssig werden und es, wie im Englischen, nur ein einziges neutrales Wort dafür braucht.


Hier wurde "Hart aber fair" erwähnt, was ich mir gestern bewusst nicht angesehen habe. Ich hätte mich nur wieder über geballte Engstirnigkeit einerseits und abstruse Gedankengänge andererseits aufgeregt. Konservative und Feministen/ Genderleute hauen in die gleiche Kerbe und bemerken es nicht mal.

@deja-vu.

Feminismus ist kein readikales ende eines meinungsspektrums.
Man kann auch feminist sein und gegen solcherlei Änderungen.

Ich find es nicht ganz fair immer zu sagen 'diese verrückten feministen' nur weil einzelpersonen dinge sagen die man anders sieht.

fumo schrieb:Die Apotheose des Schwachsinns zum Nachlesen! :D

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/facebook-60-auswahlmoeglichkeiten-fuer-geschlecht-13135140.html

Das ist so ein Beispiel. Von Facebook gut gemeint und mitgedacht, aber sowas macht doch am Ende alles nur noch komplizierter. Was soll denn jemand, der sich schon in die gängigen Kategorien nicht einordnen kann, mit noch mehr Kategorien und Sub-Kategorien? Also ich wüsste da erst recht nicht was ich ankreuzen soll. :-)

Und dieser Satz...

Facebook will es mit dem Schritt Lesben, Schwulen, Transsexuellen und weiteren Menschen einfacher machen, ihre Geschlechtsidentität auszudrücken.

Entweder hat die FAZ wieder schlecht recherchiert (was bei diesem Lieblingsfeindbild-Thema nahe liegt), oder Facebook weiß nicht was Phase ist (was allerdings auch nahe liegt). Lesben und Schwule haben doch nichts mit uneindeutiger Geschlechtsidentität zu tun. Auch Transsexuelle haben idR eine ganz eindeutige Identität, sie müssen dieser nur ihren Körper angleichen.

Manchmal frage ich mich ob das von einigen Medien nicht vielleicht Absicht ist, immer dieses Vermischen völlig unterschiedlicher Sachverhalte, um Verwirrung (und somit noch mehr Ablehnung) zu stiften.