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Der Preppers Thread

9.229 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Weltuntergang, Apokalypse, Katastrophe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Preppers Thread

Der Preppers Thread

26.09.2024 um 14:24
@PrivateEye

Exakt das finde ich auch wichtig - anstatt irgendwelche vollgepackten Taschen mit Dingen die man für den Zweck gar nicht brauchen kann mitzunehmen.
Worauf ich v.a. hinaus wollte: Die genannten 5 kg sind schnell voll, man unterschätzt oft das Gewicht von Taschen, Rucksäcken. 5 kg sind ziemlich knapp, 2 kg erst recht. Mal wiegen und staunen ;) (Wie viel so eine Tasche wiegt die man täglich zur Arbeit, oder für einen Termin etc. mitnimmt. Gerade wenn Wasser dabei ist. Wobei ich daran nie sparen würde, sofern nicht wirklich absolut kurzstreckig und "in der Zivilisation" unterwegs. Niemals wandern mit zu wenig Wasser! Bei entsprechenden Temperaturen, oder falls man sich in einer Notsituation (Sturz) versorgen muss - hat dann auch nichts mit "verwöhnt, Menschen heutzutage nuckeln immer an Flaschen" zu tun.)


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Der Preppers Thread

27.09.2024 um 06:56
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Niemals wandern mit zu wenig Wasser!
Da gebe ich dir recht. Essen hält man auch mal eine Weile so aus, bei fehlendem Wasser schaltet der Körper aber ziemlich rasch in den Sparmodus und dehydriert ratzfatz je nach Klimalage.



Ansonsten @all:


Guten Morgen und auf in ein verdientes Wochenende! ;)

HundKatz


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Der Preppers Thread

04.10.2024 um 17:00
Was ein "Prepper" ist habe ich erst vor einigen Jahren im Fernsehen erfahren. Dort wurde fast zwanghaft versucht das Thema auf psychisch instabile Menschen zu reduzieren.

Der Definition nach war aber meine Großmutter schon ein Prepper. Den "Omis" Keller war immer voll mit Einmachgläsern welche sie selbst befüllte. Krieg und Nachkriegszeit haben eben die Erfahrung geprägt das Geld von einem auf den anderen Tag fast wertlos sein kann, man besser für Monate Nahrung, Wasser und Treibstoff hat und auch z.B. mit Gemüsegarten, Hühnern und Kaninchen eine stabile Versorgung hat.

Ihr VW Käfer war jedenfalls immer vollgetankt, ein paar Kanister im Gartenhaus um den Rasenmäher wahrscheinlich ein Jahr zu betanken waren ebenso offensichtlich. Der Vorratsraum war auch schon damals voller Klopapier und nach ihrem Ableben haben wir noch etliche Gold und Silberfunde gemacht.

Als Kind habe ich das ganze noch etwas belächelt, aber schon in der Jugend habe ich erlebt wie unsere Stadt durch gewaltige Schneemassen einmal von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Und derartiges sorgt natürlich für einen "Aha-Effekt".
Man schrieb das Jahr 1986, alles war noch wesentlich zivilisierter als heutzutage. Und trotzdem stürmten sofort alle Menschen in die Apotheken, Supermärkte und zu den Tankstellen. Innerhalb von wenigen Stunden gab es nur mehr leere Regale und die zwei Tankstellen waren geschlossen. Insulin und andere wichtige Mittel mussten per Hubschrauber eingeflogen werden.

Als ich dann auszog und meine erste eigene Wohnung hatte bin ich auch immer auf der Suche nach Möglichkeiten gewesen um für Katastrophen oder ähnliche Situationen etwas gerüstet zu sein.
Trotz wenig finanzieller Mittel während dem Studium habe ich zumindest bei jedem Einkauf immer eine Dose für den Vorrat in den Einkaufswagen gelegt, im Keller hatte ich einen Kanister Diesel für das Studiermobil, was ein klappriger Citroen BX mit Saugdiesel war. Und einen der Golddukaten meiner Großmutter hatte ich ebenfalls behalten.

Über 20 Jahre später sieht die Sache natürlich anders aus. In dem Altbau den ich saniert habe war noch ein Luftschutzkeller. Den habe ich damals reaktiviert und wieder mit Belüftung, Ofen und Stromaggregat ausgestattet. Im Garten habe ich einen Tank vergraben der auch für den Rasenmäher genutzt wird. Nahrung, Medikamente habe ich für 4 Personen für 4 Monate auf Vorrat. Für Wasser gäbe es einen Brunnen oder Bach, Filterutensilien reichen notfalls. Gemüsegarten gibt es ebenso, ein paar Hühner und Kaninchen könnte ich im Notfall schnell von den Haltern in der Umgebung bekommen da ich in einem Provinznest mit viel Landwirtschaft lebe.
Und Holz habe ich unmengen aus dem eigenen Wald gestapelt um Notfalls nur mit dem Holzofen zu heizen.

Auf die Probe gestellt hat mich seinerzeit der Lockdown in der Pandemie. Als nicht klar war in welche Richtung der Virus mutieren wird zog ich es vor mich völlig abzuschotten. Mir war es nicht geheuer das man es auf die leichte Hand genommen hat ob dieser Virus nun eine hohe Mortalitätsrate erzeugt, oder wie zum Glück auch passiert, einfach natürlich abschwächt.

Dank stabiler Internet Verbindung konnte ich zwei von drei Gewerben die ich betreibe recht gut weiterführen. Homeschooling bei den Kindern funktionierte ebenso gut. Klopapier hatte ich genug, Essen war kein Thema, da die Tiefkühltruhe immer gut gefüllt ist. Persönliche Kontakte habe ich mit Facebook und WhatsApp aufrecht erhalten.
Medikamente die wir benötigten reichten aus.

Aber natürlich wurden auch Schwächen zu Tage gefördert. Denn an meine Rasierklingen habe ich z.B. natürlich nicht gedacht. Ein Schluck Bier, Wein oder Gin hätte nach einer Woche wohl auch nicht geschadet. Ansonsten gingen noch Kleinigkeiten wie Speiseöl, Taschentücher und Tampons für die zwei Mädels in der Familie zur Neige. Und ebenso hatten wir keine Packung "Pille" auf Vorrat. :)

Nach drei Wochen musste ich mich also doch auf den Weg machen. Zumindest hatte ich im Gegensatz zu jenen die mit ihren "Unterhosen" vor dem Mund umhergeisterten eine P3 Halbmaske mit B Filter die zu 100% dicht ist und zu 100% bekannte Viren Filtert. Nicht weil ich eine magische Glaskugel hatte, aber gerne als Hobby Lackiere und damals gleich ein Vollset für A, B, C von Dräger kaufte.
Das sah zwar etwas witzig aus, aber im Gegensatz zu dem "Schrott" der damals empfohlen undgetragen wurde ein echter Schutz. Denn damit riecht man nicht einmal etwas wenn man vor einem Güllesee stehen würde. FFP3 Masken mit Ventil hatte ich ohne Ende vom Schleifen und Fräsen in der Hobby Werkstatt. Da konnte ich dann auch 50 Stück an den hiesigen Hausarzt spenden. Ebenso einige Packungen Latexhandschuhe.

Da habe ich auch erkannt wie hilflos und schlecht ausgestattet unsere Gesellschaft und auch der Staat sind. Ich ging bis dahin immer davon aus das im Notfall die Armee über solche Ressourcen verfügt und diese dann verteilt. Aber wie sich zeigte hatte keiner etwas. Und da sage ich sogar als Atheist, dankt den Göttern das sich die Geschichte nicht in die andere Richtung entwickelt hat! Denn wie sich Viren entwickeln ist immer russisches Roulette.

Da viele Verwandte und Freunde von meinen Vorräten wussten gab es dann auch einige Anfragen bezüglich diverser Materialien.
Ein paar konnte ich natürlich erfüllen, einige musste ich aber ablehnen um nicht selbst in Gefahr zu geraten das mir etwas ausgeht.

Bei dem Sturm der vor einigen Wochen Österreich heimsuchte waren wir auch betroffen. Etwa 48 Stunden hatten wir keinen Strom. Mit dem Stromerzeuger im Keller konnten wir bequem die Handys und Laptops laden. Per Hotspot mit dem Handy waren wir dann auch wieder online.
Licht war mit Taschenlampen und Kerzen gegeben und selbst die Außenbeleuchtung konnte mit einer Laterne aufrecht erhalten werden.
Beim Kochen hat sich aber gezeigt das der Griller im Garten bei Sturm und Regen nicht nutzbar ist.
Zum Glück hatte ich noch die Camping Kochstelle die mit Gas betrieben wird. So eine Kartusche hält erstaunlich lange. Zusammen mit einem Schnellkochtopf kann man da auch ohne Probleme Kartoffeln etc. kochen.

Was nicht mehr ging war die Straßen zu befahren. Zwar haben wir Allrad bei den PKWs, aber um sich einen Weg zu machen hätte man schon eine Motorsäge und einen hohen Geländewagen gebraucht. Zum Glück ging die Feuerwehr aber gleich an das Werk. Ein wenig bin ich aber nun am überlegen ob zumindest ein PKW wenn er einmal die Reifen streckt nicht durch etwas geländegängiges ersetzt werden sollte.

Ein wenig lernt man eben erst dazu wenn man mit der Realität konfrontiert ist. Krieg oder schlimmere Katastrophen würden sehr wahrscheinlich noch mehr Lücken offenbaren.
Die größte Herausforderung wäre wohl eine spontane Flucht. Im schlimmsten Fall zu Fuß.

Meine Doktrin ist jedenfalls das man sich mehr mit Zivilschutz beschäftigen sollte. Man hilft nicht nur der eigenen Familie und sich selbst, sondern notfalls auch anderen. Den Begriff "Prepper" finde ich etwas infantil, vor allem weil sich darunter auch viele sehr merkwürdige Menschen sammeln.

Zivilschutz und Vorsorge sind hingegen ein Thema das mich anspricht. Die Kosten halten sich im Rahmen, mit Rotation beugt man Verschwendung vor und lieber zu viel als zu wenig haben.

Erschreckend fand ich die ersten Bilder aus einem U-Bahn Tunnel als die Ukraine angegriffen wurde. Eine Frau mit zwei Kindern deren Ausrüstung aus zwei Packungen Chips und einer Saftflasche bestanden hat. So möchte ich zumindest im Ernstfall nicht enden!


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Der Preppers Thread

05.10.2024 um 00:23
Zitat von JohannDJohannD schrieb:Was ein "Prepper" ist habe ich erst vor einigen Jahren im Fernsehen erfahren. Dort wurde fast zwanghaft versucht das Thema auf psychisch instabile Menschen zu reduzieren.
Punkt eins ES ist TV ES lebt von Reisserischen Aussagen!
--> Frage: Was war das für Sender?
Zitat von JohannDJohannD schrieb:Über 20 Jahre später sieht die Sache natürlich anders aus. In dem Altbau den ich saniert habe war noch ein Luftschutzkeller.
Ich sag nur ich hoffe für dich das, dass keiner mehr weiss das du so was hast.
Könnte im Notfall für Dich richtig Probleme bereiten ( Mob, mit Fackeln ) die dich rausholen wollen.


Wenn du so gut aufgestellt bist, würde ich an deine stelle noch einen Solarofen ( zum Kochen ) anschaffen!


--> Frage: Hast du eine PV-Anlage mit Akkus? als Ergänzung.


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Der Preppers Thread

05.10.2024 um 11:42
Erst mal Danke an dich für den Erfahrungs- und Motivationsbericht. Einige Stellen möchte ich hervorheben bzw. gezielt kommentieren.
Zitat von JohannDJohannD schrieb:Da habe ich auch erkannt wie hilflos und schlecht ausgestattet unsere Gesellschaft und auch der Staat sind. Ich ging bis dahin immer davon aus das im Notfall die Armee über solche Ressourcen verfügt und diese dann verteilt. Aber wie sich zeigte hatte keiner etwas. Und da sage ich sogar als Atheist, dankt den Göttern das sich die Geschichte nicht in die andere Richtung entwickelt hat! Denn wie sich Viren entwickeln ist immer russisches Roulette.
Ta-da, willkommen in der Realität :D

Manche Missstände oder sagen wir mal naive Vorstellungen von Einzelpersonen über staatliche Vorsorge usw. offenbaren sich erst wenn man sich intensiv mit den etwaigen Themen befasst. Und das ist nicht als Seitenhieb (also nicht direkt) gemeint sondern einfach als Festellen gewisser Tatsachen oder Wahrscheinlichkeiten in gewissen Szenarien. Das ist so wie Selbstschutz-Gedanken um in Notfällen wehrhaft zu sein. Simples Beispiel: Man verlässt sich darauf dass die meisten Menschen sich anderen gegenüber benehmen. Das klappt auch in Summe. Aber es gibt dennoch die sich wiederholenden abweichenden Fälle.

Sinngemäßer Dialog: "Aber warum soll ich in Selbstschutz investieren, Polizei ist doch vorhanden."
-> "Ja, aber die materialisiert sich nicht aus der Luft neben dir, die muss erst mal informiert werden wenn sie akut gebraucht wird, das kostet Zeit, und dann muss sie auch den Ort erreichen und die Lage erfassen/reagieren, das kostet auch Zeit."

Genau so ist es mit staatlichen Reaktionen bei Krisen und Katastrophen. Die kommt - aber je nach Szenario nicht sofort und nicht vollumfänglich bei allen an. Also ist es im Grunde Hilfe zur Selbsthilfe sowie Nothilfe für andere.

Es ist ja auch etwas paradox: Gerade eine Gesellschaft die in gewissen Themen bequemer wird und Resilienz, Wehrfähigkeit und Zivilschutz eher weniger beachtet weil es allen gut geht und Krisenleiden sich in Grenzen halten... und wo im Schnitt dann folglich vermutlich weniger Leute in die entsprechenden Organisationen gehen weil Sensibilität fehlt... die darf halt weniger erwarten.

Anyway, natürlich gibt es staatliche Krisenvorsorge und Reservelager. Aber auch hier gilt mein Polizeibeispiel: Das dauert alles und es muss ankommen.

Am besten hilft man sich immer, in dem man präventiv vorsorgt. Das entlastet so gesehen auch andere Stellen und man lebt entspannter oder kann Nachbarn usw. helfen, die dann auch entspannter leben.
Zitat von JohannDJohannD schrieb:Meine Doktrin ist jedenfalls das man sich mehr mit Zivilschutz beschäftigen sollte. Man hilft nicht nur der eigenen Familie und sich selbst, sondern notfalls auch anderen. Den Begriff "Prepper" finde ich etwas infantil, vor allem weil sich darunter auch viele sehr merkwürdige Menschen sammeln.
Definitiv; die Gesellschaft sollte sich im Schnitt mehr damit befassen und vorsorgen aber solange andere in ihren Alltagsblasen leben oder ganz andere Prioritäten (ob eher oder weniger legitim ist ja subjektiv) setzen und keine Notreserve anlegen, die man auch spätestens auf Zeit mit überschaubarem Geldeinsatz aufbauen kann... so ist es halt dann immer noch ausbaufähig.

Man reagiert hier in den wohlhabenderen Breitengraden gefühlt immer erst wenn es zu spät ist oder ist dann überrascht.
Zitat von JohannDJohannD schrieb:Erschreckend fand ich die ersten Bilder aus einem U-Bahn Tunnel als die Ukraine angegriffen wurde. Eine Frau mit zwei Kindern deren Ausrüstung aus zwei Packungen Chips und einer Saftflasche bestanden hat. So möchte ich zumindest im Ernstfall nicht enden!
Gut, wenn du gerade in der Stadt unterwegs bist und von einem Angriff ggf. überrascht wirst bzw. plötzlichem Raketenbeschuss am Kriegsanfang der ja dann da noch nicht gängig war, dann hast du ggf. auch nicht ein halbes Warenlager dabei. Aber wenn die Szene zur Motivation hilft, möglichst gut vorzusorgen, warum nicht?

Noch kurz mein eigener Werdegang zum Thema - wen es jucken möge
Bei mir ist die bittere Ironie derzeit: Ich bin schon Jahre was das Thema angeht sensibilisiert. Von "Prepping" an sich habe ich vermutlich lange nie bewusst eine Relevanz entnommen. Mir ging es wie vielen in einer relativen Überflussgesellschaft: Man denkt da einfach nicht dran und kriegt man mal am Rande was mit bleibt es nicht hängen. In der Jugendphase hatte ich eine kurze Aluhutphase. Ich glaube das erste mal wo dann ungewollt das Thema aufploppte, dass es bei mir hängenblieb waren etwaige Doomsday-Szenarien von Verschwörungstheoretikern dass irgendein beliebiges Endzeitszenario kommen würde und man sich vorbereiten solle, seien es göttlich-religiöse, virulente, übernatürliche oder menschengemachte Szenarien.

Nachdem ich da raus fand habe ich mich mit vielen Themen auch unaufgeregter beschäftigt weil ich auch Sicherheits- und Verteidigungspolitik spannend fand und da natürlich Themen wie Resilienz und Zivilschutz auch aufkommen. Das mag jetzt auch befremdlich für manche klingen aber das sporadisch gespielte Zombieapokalypsen-Spiel mit Survival Elementen hat eine Wichtigkeit nochmal zementiert - es war halt das wenn auch fiktive aber nahbarste Beispiel wie Vorsorge eine Relevanz entfalten kann, ich war selbst nie akut in echt von so was betroffen. Aber man muss kein Spiel mit fiktivem Plot dafür spielen, die Beispiele von Krisen und Mangel gibt es auch in Echt genug.

Anyway, nach Jahren diversen Inputs und des Interesse war das Thema auch bei mir dann aktiv verankert als etwas worauf man achten muss. Die oben angesprochene bittere Ironie? Trotz natürlicher Sensibilität bin ich dahingehend etwas...träge oder faul was das Nachhalten angeht. Da müsste ich mich mal dransetzen und einzelne Grundvorräte zumindest aufstocken. Gerade wenn man im urbanen Ballungsraum lebt.

Mein mittelfristiges Ziel zum THW oder zur Reserve zu gehen bleibt aber bestehen. Es hilft abstrakt wenn Leute die sensibilisiert sind ggf. auch noch hauptberuflich oder via Ehrenamt/Reservefunktion zu dem staatlich-gesellschaftlichen Oberbau beitragen und staatlich-gesellschaftliche Ressourcen in den Bereichen durch eigene Teilnahme ausbauen, was wieder im Falle X Y oder Z allen nützt :)


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Der Preppers Thread

05.10.2024 um 12:13
@O.G.

Das war auf National Geographic die Serie Doomsday Prepper. Nicht das man da nicht auch etwas lernen hätte können, aber der Fokus war eben auf sehr seltsame Menschen ausgerichtet.
Ich hätte mir da eher gewünscht wenn man Menschen vorstellt die oft von realen Katastrophen heimgesucht werden und sich auf Tornados, Hochwasser oder Erdbeben vorbereitet haben.

Stattdessen präsentierte man meistens paranoide Waffennarren die Angst davor hatten das ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. :)

Die Geheimhaltung bezüglich der Vorräte ist natürlich ein Thema. Wie erwähnt lebe ich auf dem Land zwischen Bauernhöfen und anderen Einfamilienhäusern. Im Notfall wäre es irgendwann ohnehin soweit in Tauschhandel zu treten. Zum Beispiel Gemüse und Obst gegen Fleisch und Milch oder eben Eier und Futtermittel. Einmal abgesehen von speziellen Materialien haben die meisten Menschen in meinem Umfeld die Landwirtschaft betreiben wesentlich mehr als ich.

Wer sich aber mit dem Waffenrecht in Österreich einmal beschäftigt wird feststellen das eine Plünderung in der Provinz so sicher wie in Texas ist. Ich gehe stark davon aus das es in dem Dorf wo ich lebe mehr Haushalte mit Flinte und Jagdgewehr als ohne gibt.
Bei den meisten Höfen gehört auch noch der Wachhund zum guten Ton.

In der Stadt, vor allem in den Wohnblöcken sieht das natürlich völlig anders aus. Da würde ich im Notfall wirklich empfehlen die Fenster zu verdunkeln und die Tür massiv zu blockieren und keiner Menschenseele etwas von Vorräten zu erzählen.

Eine PV Anlage habe ich einmal überlegt. Allerdings werden diese in meinem Bundesland nur sehr schlecht gefördert, so würde sich die Anschaffung nicht amortisieren da die Ersparnis durch die Anlage und der Lebensdauer der Komponenten eigentlich ein fettes Minus wäre.
Kleinere Anlagen die man selbst aufstellen könnte haben hingegen eine so magere Ausbeute das sie praktisch keinen Wert haben wenn es um den Betrieb eines Haushalts geht. Im Winter werden diese "Balkonkraftwerke" dann völlig zum Nonsens.

Wesentlich besser finde ich da Diesel und Benzin Stromerzeuger. Je nach Variante kann man diese mit Alkohol, Speiseöl oder sogar mit einem Holzvergaser betreiben. Vor allem letztere Variante ist für mich ideal da ich über Wald verfüge. Die Diesel Stromerzeuger sind etwas teurer, die Benzin Varianten bekommt man oft schon für unter 200€.
Auch kann man sie im Alltag nutzen wenn man z.B. Fischerhütten oder Jagdhütten nutzt die keinen Strom haben und auch bei Waldarbeiten zum laden der Akkukettensägen oder bei diversen Partys hat sich die Sache schon bewährt. Einfach auf den Anhänger und man hat auch mobilen Strom.
Bei Katastrophen kann man darüber auch Keller auspumpen wenn der Strom weg ist.

Dagegen ist die PV Anlage eher Kinderspielzeug, da Regenwetter, Nacht, sonnenarme Wintermonate, Schneebedeckung, Verschmutzung und Alterung immer gegen die ohnehin recht magere Ausbeute arbeiten. Die Speicherung wäre natürlich möglich um derartige Englässe etwas zu überbrücken, aber ab da wird die Sache dann sehr kostspielig wenn man wirklich darauf abzielt z.B. einen E-Herd, Kreissäge oder ähnliches zu betreiben.

Grundsätzlich gebe ich auch nur Geld für derartige Vorkehrungen aus wenn sie auch außerhalb von Katastrophen einen Nutzen haben. Auch im Luftschutzkeller steht jetzt die Märklin Bahn. :)


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Der Preppers Thread

05.10.2024 um 12:29
Zitat von JohannDJohannD schrieb:mehr Haushalte mit Flinte und Jagdgewehr als ohne gibt.
Angenommen, eine hungernde Familie erscheint bei dir und bittet um Essen oder Aufnahme?

Und es kommt bei Verweigerung zu einer Eskalation: würdest du die Waffe einsetzen?

Oder sie gehen weg und kommen in der Nacht mit Molotowcocktails wieder. Dafür braucht es nur leere Flaschen und ein Gemisch aus Öl und Benzin. Mit Styropor im Benzin, bildet sich eine sirupartige Flüssigkeit, die wie Napalm am Zielobjekt kleben bleibt.
Zitat von JohannDJohannD schrieb:Bei den meisten Höfen gehört auch noch der Wachhund zum guten Ton.
Der wird mit einer Heugabel aufgespießt. Und dann wird schon geworfen.

Man braucht nicht nur Waffen, sondern auch eine größere Gruppe von Menschen. Um zB Wachen zu bilden und genug Feuerpower in Ladephasen zu haben.

Wenn der Hunger groß genug ist, läuft man auch in ein Sperrfeuer.


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Der Preppers Thread

05.10.2024 um 14:37
Zitat von WardenWarden schrieb:Man reagiert hier in den wohlhabenderen Breitengraden gefühlt immer erst wenn es zu spät ist oder ist dann überrascht.
Ja, ich muss zugeben, dass ich eigentlich auch zu dieser Fraktion gehöre, gerade auch, weil ich mir größere Katastrophen nie wirklich vorstellen konnte (was natürlich völlig bescheuert und blauäugig ist). Der Ukraine Krieg hat mich da schon zum nachdenken angeregt. Auch Umweltkatastrophen der letzten Zeit. Schaden kann eine gewisse Grundausstattung sicherlich nie.


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Der Preppers Thread

05.10.2024 um 16:50
@Bishamon

Angenommen ein Waschbär der gelernt hat eine Waffe zu benutzen überfällt dich auf offener Straße und will dein Handy... .

Man kann sich immer etwas ausmalen, nur vergessen die meisten das solche Situationen nicht vom Himmel regnen.

Wenn das System derartig zusammen brechen würde, das schon hungernde Menschen umherziehen und um Nahrung betteln kann man sich auch darauf vorbereiten. Zumindest wenn die Waffengesetze oder technischen Möglichkeiten es zulassen.

Das würde aber im Fall von Ländern wie Österreich schon vorraussetzen das Bundesheer, Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz sowie die Verwaltung, inklusive der Hilfsorganisationen zusammen gebrochen sind.
In so einer "Endzeit" gilt dann ohnehin schon Faustrecht.

Bei Katastrophen oder ähnlichen Szenarien würde ich jederzeit eine Familie aus der Umgebung versorgen und notfalls auch beherbergen.
Derartige Vorfälle gab es bei uns auch schon bei Vollbrand und Hochwasser. Allerdings boten hier immer sofort die Hotels und Wirte eine kostenlose Unterbringung an. Der Rest vom Dorf half dann mit kostenloser Arbeit beim Wiederaufbau und mit Sach und Geldspenden. Das ist in kleineren ländlichen Gemeinden auch völlig üblich und ist eine großartige Sache wenn es darum geht in Krisen zusammen zu halten, auch wenn man ansonsten um jeden Grashalm streitet.

Ganz anders würde das jedoch aussehen wenn Menschen von außerhalb hier hausieren würden.
Das wird hier allgemein strikt abgelehnt und da gibt es auch keinerlei Spielraum für Hilfe, weil zu viele Kriminelle den ländlichen Raum in der Vergangenheit ausgenutzt haben.

Bei landesweiten Krisen würde man sich da schnell organisieren, das im Notfall die Struktur der Feuerwehr genutzt würde ist hier kein großes Geheimnis. Das sind hier seit gestern genau 100 aktive Mitglieder bei 1500 Einwohnern in der ganzen Gemeinde. Dazu war die Mehrheit der Männer hier beim Bundesheer, es gibt mehr Jäger als Reviere und unser Bürgermeister ist auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen. :)

Das Einzelpersonen oder Kleingruppen hier in Krisensituationen durch Plünderung oder Brandstiftung eine große Lebenserwartung hätten muss man stark bezweifeln. Da müssten sie schon über militärisches Gerät und Bewaffnung verfügen.

Ganz anders sieht das natürlich in größeren Städten aus wo sich schnell ethnische, religiöse, berufskriminelle oder politisch motivierte Gruppen gründen können die dann plündernd durch die Straßen ziehen. Das konnte man auch schon in den USA, Frankreich und in Südafrika gut beobachten.

Das ich von der Großstadt wieder auf das Land gezogen bin hat natürlich auch Gründe gehabt. Letzten Endes geben die Schulen immer ein gutes Bild über das Bedrohungspotential ab. Hier brauchen wir jedenfalls keine Privatschulen für unsere Kinder. ;)

Und dazu muss man auch erwähnen das die ganze Familie hier lebt. Das sind insgesamt 24 Personen, es ist aber auch nicht unüblich das es hier Familien mit bis zu 50 oder gar 100 Verwandten gibt. Auch das gibt natürlich große Vorteile ab wenn diverse Dinge passieren. Wobei Hochzeiten und Jubelzahlen bei Geburtstagen recht kostspielig werden.

Klar formuliert kann man behaupten hier sehr lange eine Ordnung und Sicherheit aufrecht zu erhalten.
Insofern selbst das nicht mehr genügt bleibt ohnehin nur mehr die Flucht in sichere Gebiete oder gar das Ausland.

Speziell zum Beispiel des Hundes. So treue Kameraden Hunde auch sind, in Situationen wie du sie beschreibst dienen sie nun einmal als Kanonenfutter. Die wenigsten Hunde werden bewaffnete Plünderer effektiv überwältigen können, reichen eher für unbewaffnete Einbrecher. Was sie aber tun ist Alarm zu schlagen. Und wenn man sieht und hört das Eindringlinge schon den Hund töten hat man die Sicherheit sich aktiv mit allen Mitteln zu wehren. Daher ist es grundsätzlich auch egal ob man einen hochintelligenten Schäferhund, einen gutmütigen Labrador oder einen aggresiven Rotweiler hat. Im Notfall reicht es wenn er bellt und die Eindringlinge zu einer Reaktion zwingt.

Persönlich hatte ich früher einen Jagdterrier und später einen Rauhaardackel. Keine Riesen, aber haben auf jede fremde Person ausreichend reagiert und mich damit alarmiert.

Auch wenn es etwas hart klingen mag, aber wenn derartige Umtriebe geschehen wird es zuerst sehr abgelegene Häuser mit sehr alten Bewohnern treffen. Das erkennt man heutzutage schon an den sogenannten "Home Invasions".

Aber auch im Alter kann man noch wehrhaft sein wie erst der jüngste Fall von Notwehr bewiesen hat.
https://m.noen.at/niederoesterreich/chronik-gericht/harmannsdorf-wien-prozess-um-home-invasion-bei-der-einbrecher-angeschossen-wurde-441287928
Da hat sich z.B. ein 71 Jahre alter Mann erfolgreich mit seinem Revolver behauptet.

Hätte er noch einen Hund besessen wäre seine Frau wahrscheinlich sogar unverletzt geblieben, denn diese hat hier quasi die Rolle der "Vorhut" eingenommen für die ein Hund einfach ideal ist.

Allgemein sollte man sich aber nicht mit Selbstzweifel fertig machen. Ja, theoretisch könnten "Sie" auch mit einem Panzer kommen und man hätte keine Chance. Aber in der Regel sind es ungebildete Personen denen keine große geistige Begabung in die Wiege gelegt wurde. Solche Elemente kann man abwehren indem man Ausbildung, Technik und Intelligenz einsetzt.
Was in guten Kreisen oft zum Verhängnis wird sind Naivität und Hemmungen. Ich persönlich habe im Ausland gesehen zu welcher Brutalität gewisse Menschen fähig sind, wer sich ein Bild dazu machen möchte kann aber auch einfach ein paar Videos auf theync oder theworldwatch konsumieren.

Und wahrscheinlich ist es die größte Gefahr wenn man zögert oder gar an Diplomatie glaubt die derartig gesinnte Menschen gar nicht kennen.
Sich geistig auf Szenarien dieser Art vorzubereiten um dann richtig zu reagieren ist wohl die wichtigste Vorarbeit. Das aber nicht nur auf Katastrophen bezogen, denn heutzutage wird wegen Übersensibilisierung und Passivität die nötige Logik minimiert um Effektiv zu sein, was man inzwischen selbst im Verkehr und beim Anstellen an der Kassa schon bemerkt. :)


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Der Preppers Thread

17.01.2025 um 16:26
@JohannD

Danke für den schönen Post deinerseits. Damit sprichst du mir aus der Seele, da auch ich die Meinung vertrete, dass eine normale Vorratshaltung, wie sie schon die Eltern und Großeltern betrieben, nichts mit diesem aufgeblähtem Monstrum "Prepping" aus dem Fernsehen zu tun haben.

Das man selber in der Pflicht ist für sich und seine Liebsten vorzusorgen sollte klar sein. Obwohl Deutschland trotzdem eines der wenigen Länder weltweit ist, dass überhaupt selber Notreserven auf Vorrat hält für die Zivilbevölkerung.


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Der Preppers Thread

18.01.2025 um 16:38
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Obwohl Deutschland trotzdem eines der wenigen Länder weltweit ist, dass überhaupt selber Notreserven auf Vorrat hält für die Zivilbevölkerung.
um im Zweifel dann an andere Länder abzugeben als an die eigene Bevölkerung zu denken - wie so oft...

Unser Garten wird dieses Jahr noch mehr an Gestalt annehmen.

Zuerst lassen wir aber einen "Hochwasserschutz" in Form einer Mauer durch den Garten ziehen, da letztes Jahr das Wasser den Berg runter kam, weil viele Haushalte ihr Holz außerhalb der Ortschaft gestapelt haben und so die Gräben verstopft haben. So lief das Wasser in unsere Lichtschächte und über den Lichtschacht der Wärmepumpe in den Keller. Wir waren auf den Tag genau 2 Jahre eingezogen.

Das hat "mich" alles etwas zurückgeworfen, aber dafür gehts dann dieses Jahr umso mehr weiter mit dem Selbstanbau.


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Der Preppers Thread

21.01.2025 um 21:06
Zitat von Obse89Obse89 schrieb am 18.01.2025:um im Zweifel dann an andere Länder abzugeben als an die eigene Bevölkerung zu denken - wie so oft...
Mag sein oder nicht, aber es gibt diese Notreserven. :Y:
Zitat von Obse89Obse89 schrieb am 18.01.2025:So lief das Wasser in unsere Lichtschächte und über den Lichtschacht der Wärmepumpe in den Keller. Wir waren auf den Tag genau 2 Jahre eingezogen.
Autsch... Ich drücke mal die Daumen das ihr es fix wieder hinbekommt.

Unser Umbau auf die Kamine war eine gute Investition. Die möchte ich nun auch nicht mehr missen.

Mit Anbau und Beete wollen wir uns dieses Jahr auch weiter steigern.


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Der Preppers Thread

21.05.2025 um 13:18
Sodele,

mal wieder etwas interessantes.

Wer von euch

@Obse89
@JohannD
@Photographer73
@Bishamon
@Warden
@O.G.
@Raspelbeere
@EDGARallanPOE
@Negev
@Narchaeum

macht denn eventuell selber Wurst?

Youtube: Teewurst
Teewurst
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Hier sieht man ja das es auch einfach für Laien geht. Sehr interessant wie ich finde. nach dem Einkochen von Suppen, Eintöpfen und so will ich mich auch einmal daran versuchen. :Y:


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Der Preppers Thread

21.05.2025 um 14:06
Wenn man mal realistisch ist und in Mitteleuropa lebt - was "braucht" man wirklich?

Reden wir vom Überleben für ein paar Tage bis Hilfe kommt? Von einigermaßen komfortablem Überleben, bis Hilfe kommt? Von der Apokalypse? Davon, ein paar Tage zu überstehen, ohne größere Einschränkungen im normalen Leben zu haben?

Ich werde mich nicht auf apokalyptische Situationen vorbereiten, in denen es darauf ankommt, sich gegen andere verteidigen zu müssen und mit rudimentären Mitteln ein neues Leben aufzubauen. Dafür braucht man Waffen und eine geeignete Infrastruktur. Kann man machen, aber das ist auch die Denkweise vieler aus dem Lager rechtsaußen. Viele gehören natürlich nicht zu diesen Gesinnungsgenossen und es macht Spaß, so was zu haben und zu organisieren. Sei jedem überlassen.

Dann bleibt es (für mich) dabei, ein paar Tage einigermaßen zu überleben. Man braucht Wasser und Kalorien. Alles andere trägt in meinen Augen mehr oder weniger zum Komfort bei. Kochen zu können ist sicher schön, aber nicht essentiell. Strom zu haben ist schön, aber nicht essentiell.
Sprich: Wasser, Nudeln und Öl (z.B.) in einer vernünftigen Menge. Ist man dann wirklich abgeschnitten, packt man sich bei Bedarf in seine Klamotten ein und überlebt ein paar Tage. Sicherlich bezahlt man das mit Folgeschäden (Gefrierschrank taut ab, Leitungen platzen im Winter etc.). Aber es wäre eben nicht fatal.

Für mehr Komfort muss man eben schauen, ob man heizen und kochen kann, Licht hat und ggf. Internet oder eine andere Informationsquelle. Auf dem Land oder im Haus mit Garten sicherlich leichter umzusetzen, als in einer Wohnung in der Stadt, auf dem Land hat man viele dieser Sachen sowieso.


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Der Preppers Thread

21.05.2025 um 14:17
@azazeel

Mir geht es eher um eine normale Vorratshaltung, die man selber vielleicht noch von Eltern oder Großeltern kennt.

Nix mit Überleben und so. :)

Natürlich kam man mal in diverse Notlagen kommen, vor denen auch das BBK warnt, der mittlerweile sicherlich bekannte 10-Tages-Vorrat macht bei den meisten Sachen auch Sinn. Selber habe ich schon ein großes Hochwasser durch, zwar hatten wir selber vom Wasser nichts abbekommen, aber für längere Zeit war der Strom weg und vieles in der Nähe war nur eingeschränkt möglich deswegen.

Lies dich einfach durch den Thread wenn du magst, sind einige interessante Sachen dabei. :Y:


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Der Preppers Thread

21.05.2025 um 14:23
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Mir geht es eher um eine normale Vorratshaltung, die man selber vielleicht noch von Eltern oder Großeltern kennt.
Ist das "preppen"? Ernst gemeinte Frage, ich bin ein Definitionsfetischist.

Was Du hier anführst (und was ich voll unterstütze), würde ich eben auch eher als "normale Vorratshaltung, die in vielen Fällen eine sinnvolle Anwendung hat und meist auch viel Geld spart" ansehen. Sehr oldschool vielleicht.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Lies dich einfach durch den Thread wenn du magst, sind einige interessante Sachen dabei.
Bin ich schon dabei. Ich will mich auch gar nicht abfällig äußern, nur meine Gedanken einbringen.


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Der Preppers Thread

21.05.2025 um 15:12
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:macht denn eventuell selber Wurst?
Ich mache keine Wurst, da wir uns nachwievor vegetarisch ernähren und wir - ja, es gibt auch täuschend ähnlich schmeckende vegetarische und vegane Würste zum Selbermachen - Wurstgeschmack nicht mögen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wenn man mal realistisch ist und in Mitteleuropa lebt - was "braucht" man wirklich?
Selbst achte ich auf eine normale Vorratshaltung. Ein paar Wochen ohne wesentliche Einschränkungen nicht einkaufen müssen.
(Standardmäßig: wir kaufen alle zwei Wochen ein.)

Praktisch für ganz alltägliche Situationen wie:
- der ÖPNV streikt
- Überstunden, viel Arbeit, anderweitig ausgelastet
- krank, aber man kann sich zu Hause selbst versorgen

Ansonsten habe ich auch keine Lust darauf, spontan (ggf. noch nach der Arbeit) los zu müssen wegen:
- Erste-Hilfe-Material
- die "Glühlampe" (LED) im Bad ist ausgebrannt und so wird das morgens um 5 sonst ein bisschen nervig
- es sind fünf Briefe abzuschicken aber ich habe keine Umschläge mehr
- Hilfe, der Reißverschluss geht nicht mehr zu
- ich soll nun doch für ein Fest einen Kuchen etc. mitbringen

Auch bin ich gerne auf Pannen vorbereitet wie:
- in Bad oder Küche fliegt der Abfluss ab (=Eimer, Werkzeug, wissen wo und wie man das Wasser abstellt)
- regionstypisches Unwetter
- Stromausfall, ich sollte aber dennoch versuchen morgens um 5 Uhr die Wohnung zu verlassen (Arbeitsplatz hat Strom und es wäre auch sinnvoll dort zu erscheinen)

Auch bin ich gerne situativ vorbereitet (= das mal durchgedacht) bzgl. Situationen wie:
- es brennt
- es gibt eine massive Überschwemmung nach Rohrbruch
- schweres Erdbeben (wir sind hier in Chile)
- alle vor Ort anwesenden Personen des Haushalts sind ausgesperrt (z.B.: beide ausgesperrt; oder einer vor Ort, der andere auf Geschäftsreise und Person vor Ort ist ausgesperrt)
- Einbruch, Überfall (nein, das heißt nicht dass wir Waffen besitzen)
- Probleme auf (Geschäfts-)Reisen (Beispiel: was mache ich wenn mir irgendwo alle Papiere gestohlen werden?)
- es gibt einen plötzlichen medizinischen Notfall (wir sprechen die Landessprache noch nicht gut; was tun wenn es einen Notfall gibt bei dem es über sowas wie "Arm gebrochen" hinausgeht sondern medizinischer Notfall in dem sofort Notarzt angesagt ist?)

So als groben Überblick ;)
Somit sind Lebensmittelvorräte da - die ergeben sich z.B. schonmal automatisch daraus dass wir immer ("immer" = außer ausnahmsweise schick essen gehen) selber kochen und backen. Bei uns ist eben nicht ein halbes Scheibenbrot zu Hause, sondern ein 20-kg-Sack Mehl der nachgekauft wird wenn nur noch ca. 5 kg drin sind, exemplarisch. Oder ein Sack Nüsse, anstatt Snickers, Müsliriegel und gemahlene Nüsse. Vorteil dessen: auch vielfältig verwendbar, anstatt eine größere Anzahl von Lebensmitteln mit eingeschränkter Nutzungsmöglichkeit a la "Backmischung Geburtstagstorte" da zu haben. Viele Lebensmittel wären erstmal auch roh/ unerhitzt genießbar, z.B. die ganzen Gemüse, Obst, Nüsse, Trockenfrüchte, Antipasti, selbst eingemachte Tomaten(sauce) und so weiter.
Obige Situationen mal durchgedacht um zumindest einen "Handlungsfaden" zu haben.
Von uns ist glücklicherweise keiner auf Medikamente oder auf (mitunter elektrisch betriebene) Hilfsmittel angewiesen, aber wenn, würde ich auch da schauen.

(Wie wir wohnen: Stadtwohnung 80qm, oberes Stockwerk. Hatten Lebensmittelvorräte, Leuchtmittel, normale Haushaltsprodukte aber auch in einer wesentlich kleineren Wohnung, z.B. 30 qm zu zweit im Studium, bevorratet.)
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Mir geht es eher um eine normale Vorratshaltung, die man selber vielleicht noch von Eltern oder Großeltern kennt.

Nix mit Überleben und so. :)
Ebenso. "Überleben" höchstens betreffend sowas wie Wanderungen - normale Vorkehrungen m.E., weiß halt dass das Handy-Navi nicht der Weisheit letzter Schluss ist, und eine Wanderung anzutreten mit unzureichendem Schuhwerk/Bekleidung und ohne Proviant etc. auch nicht, und halte mich daran.
Es gibt aber eben auch Menschen, die das nicht machen.
Nur exemplarisch: Habe an einem wissenschaftlichen Kongress teilgenommen (Erwähnung dessen, um das Publikum etwas abschätzbar zu machen: Erwachsene, sicherlich nicht geistig eingeschränkt). Am freien ersten Tag ging ich wandern. Schon nach wenigen Minuten begegnete mir ein Kollege mittleren/ jüngeren Alters: kirschrot, schon mäßig verwirrt, ohne Hut (Glatze!), ohne Wasser, keine Karte, sowieso kein Kompass, und auch kein Handy (es wäre Empfang gewesen) denn "es lädt im Zimmer". Bin langsam mit ihm zum Hotel zurückgegangen. Selbst hätte er schon nicht mehr zum Hotel zurückgefunden. Wo war das? Saguaro-Nationalpark in Arizona.

Was wir nicht besitzen, exemplarisch:
- speziell für Notfälle gedachte Nahrung (MRE etc.)
- Waffen
- (Flucht-)Fahrzeug (da wir kein Auto benötigen, haben wir auch keines)
- zwar praktische, aber unter den Gegebenheiten nicht sinnvoll einsetzbare Gerätschaften (Generator etwa)
- Gegenstände für Notfälle die hier unwahrscheinlich bis unmöglich sind (z.B. haben wir hier nichts für Starkregen oder Schneefälle)
- selbst nicht genutzte Waren die manche als Tauschwaren bevorraten (das sind typischerweise Alkohol, Zigaretten)
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ist das "preppen"? Ernst gemeinte Frage, ich bin ein Definitionsfetischist.

Was Du hier anführst (und was ich voll unterstütze), würde ich eben auch eher als "normale Vorratshaltung, die in vielen Fällen eine sinnvolle Anwendung hat und meist auch viel Geld spart" ansehen. Sehr oldschool vielleicht.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob das unter "preppen" fällt. Das von mir wie auch von PrivateEye angeführte Verhalten scheint mir aber schon von dem vieler abzuweichen. Indizien:
- viele Menschen kaufen standardmäßig mehrmals die Woche ein weil ihnen ansonsten das Essen ausgeht
- wie lange sich Vorräte halten ist oft nicht mehr bekannt
- Leute die mich kennen schätzen oft schon ab dass ich was parat habe für die kleinen alltäglichen Situationen ("Du hast doch bestimmt ein...")


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Der Preppers Thread

21.05.2025 um 15:21
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:- viele Menschen kaufen standardmäßig mehrmals die Woche ein weil ihnen ansonsten das Essen ausgeht
Das mache ich eigentlich auch - nicht unbedingt, weil mir das Essen ausgeht, ein paar Packungen Reis und Nudeln, Dosen und ein paar Sachen im Tiefkühlschrank habe ich auch. Aber ich finde es schöner, meine Essensplanung kurzfristig zu gestalten. Verstehe aber auch, wenn man lieber plant und dann selten einkauft.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Leute die mich kennen schätzen oft schon ab dass ich was parat habe für die kleinen alltäglichen Situationen ("Du hast doch bestimmt ein...")
So geht es mir auch. Ich finde es auch praktisch, die Lampe gleich wechseln zu können, vernünftiges Werkzeug, ein Seil, Draht zu haben usw.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:- wie lange sich Vorräte halten ist oft nicht mehr bekannt
Ich bin sensibler geworden, was das MHD angeht. Früher war das für mich schon eher der Indikator, wie lange man es verwenden sollte. Heute mache ich es viel mehr von der Art des Lebensmittels abhängig, inwieweit das MHD relevant ist oder nicht.


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Der Preppers Thread

21.05.2025 um 15:43
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber ich finde es schöner, meine Essensplanung kurzfristig zu gestalten. Verstehe aber auch, wenn man lieber plant und dann selten einkauft.
Bei uns ist es so, dass wir uns (natürlich) auch keinen strengen Zweiwochenplan aufzwingen. Aus vielen Zutaten lassen sich so viele verschiedene Gerichte zubereiten - z.B. ein halber Kürbis, daraus könnte ich jetzt Kürbisnudeln, Kürbislasagne, Kürbismuffins deftig wie Brötchen, Kürbismuffins süß oder eine Kürbistorte zum Sonntagskaffee machen, ich könnte ihn auch einwecken. Aus de Blumenkohl könnte ich einen Blumenkohlauflauf deutscher Art, Blumenkohl-Masala indisch, eine Blumenkohlcremesuppe machen.
Wir kaufen die üblichen bei uns verwendeten Zutaten, das Obst und Gemüse das gerade auf dem Markt "gut aussieht". Und dann so verarbeitet wie wir gerade Lust drauf haben, auch mal spontan angepasst (z.B.: doch später von der Arbeit? Dann mache ich keine Lasagne die dauert, sondern eine Gemüsesuppe aus Zucchini und Tomaten, und ein Griff in den Schrank fördert Suppennudeln dafür zutage.)

Warum wir seltener einkaufen: Relativ hohe Wochenarbeitszeit (in Chile standardmäßig 44 Wochenstunden welche wir sowieso überschreiten), und definitiv keine Lust jeden Samstag mit Einkaufen zu verbringen. So wird nur jeder zweite Samstag zum Einkaufen genutzt - und es ist mehr Zeit für Ausflüge, andere Hobbyaktivitäten, nebst es auch überhaupt kein Problem wenn das Wochenende durchgearbeitet wird oder ich von einer Geschäftsreise am Sonntagabend zurückkomme und vorm nächsten Wochenende nicht mehr zum Einkaufen komme.
Während der Woche möchte ich auch gerne sofort wenn ich von der Arbeit komme mit dem Kochen loslegen, anstatt noch einzukaufen (wären 45 Minuten extra: die nächste Einkaufsmöglichkeit ist 15 Gehminuten entfernt (rechne dann noch 10 - 15 Minuten im abends sicherlich vollen Geschäft, 15 Minuten Rückweg), finde ich auch icht viel, nur abends würde ich nicht gerne das Abendessen um 45 Minuten verzögern). Ich weiß, dass viele Berufstätige gerade bei hohen Arbeitszeiten dann mit bestellten Mahlzeiten kompensieren; machen wir nicht.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich bin sensibler geworden, was das MHD angeht. Früher war das für mich schon eher der Indikator, wie lange man es verwenden sollte. Heute mache ich es viel mehr von der Art des Lebensmittels abhängig, inwieweit das MHD relevant ist oder nicht.
Ich achte da auch bzgl. des jeweiligen Lebensmittels darauf. Zudem: Gerade wenn es nicht tierisch ist (wir essen außer ab und zu Eier keine tierischen Lebensmittel, auch nichts in dem sie indirekt verarbeitet sind), ist Verderb sofort zu erkennen und in der Regel viel weniger gesundheitsgefährlich.
Lebensmittel werden bei uns auch ganz normal aufgebraucht - der z.B. 20-kg-Sack Reis lohnt sich, wenn man jegliches Brot, Pizza, Kuchen... selbst bäckt. Wir kaufen kein Gebäck.
Mit dem MHD war ich noch nie streng, auch weil ich viele Lebensmittel von früher selbstgemacht kenne. Bin auf dem Land aufgewachsen, Eltern Fast-Selbstversorger die wirklich überproportional viel selbstgemacht haben.
Ebenso hier: Wir wohnen städtisch, hier kauft man aber noch viel auf dem Markt ein, bei kleinen Geschäften etc. Da hat der Tee, der Sack Nüsse, die Gewürze, die gerösteten Nüsse oder die Trockenfrüchte, die aus dem Fass abgefüllten Oliven, selbst der Käse einfach kein MHD. (Im Supermarkt haben diese Produkte ein MHD.)


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Der Preppers Thread

22.05.2025 um 00:32
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:macht denn eventuell selber Wurst?
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Hier sieht man ja das es auch einfach für Laien geht. Sehr interessant wie ich finde. nach dem Einkochen von Suppen, Eintöpfen und so will ich mich auch einmal daran versuchen.
Aus meiner Erfahrung kann ich da folgendes beitragen...

In den 70ern/80ern war die eigene Schlachtung, auch bei Stadtbewohnern sehr beliebt und wurde auch von meinen Eltern und deren Freundeskreis rege betrieben.

In einer nahegelegenen ländlichen Region, hatten sich eine handvoll Landwirte auf diesen Zweig spezialisiert. Sie züchteten dafür, neben der normalen Belieferung der Schlachthöfe, noch extra Viehbestände heran. Schlugen auf den Viehpreis noch eine Gebühr für die Nutzung der Örtlichkeiten auf. Was im Endeffekt natürlich noch immer billiger war, als der Bezug von Fleischwaren/Wurstwaren vom Metzger.

Örtlich ansässige Metzger, mussten aber immer, vor allem bei der Herstellung von Wurstwaren hinzu gezogen werden, natürlich auch gegen Bezahlung , um ein schmackhaftes Ergebnis zu erzielen.

Natürlich hat man mit geringen Mengen Rohwurstmasse, auch mal selber ein bissi experimentiert. Allerdings mit eher mäßigem Ergebnis.

Das begann schon bei der Konsistenz der Wurst. In der Regel war das Ergebnis bei Marke Eigenbau entweder trocken/zu fest...oder im anderen Extrem zu weich und überfettet.

Und auch die Abwürzung war schwierig. Zu lasch, im Gegensatz zu überschärft. Ein Gewürz dominierte die Würzung, anstatt eines ausgeglichenen harmonischen Gesamtergebnisses.

Möchte dich jetzt nicht entmutigen. Aber der Weg zu einem wirklich zufriedenstellenden Gesamtergebnis, ist da meiner Meinung nach schon recht lang und nicht einfach.


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