@yong Also es gibt ja die Diskussion über legale Zuwanderungswege bzw. legale Fluchtwege. Aber da kenne ich mich jetzt nicht sooo gut aus. Also es gibt wohl kaum legale Fluchtwege in die EU. Flüchtende sehen oft nur den Ausweg über Umwege nach Europa zu kommen. Umwege bedeutet, auf diesen Schlepperbooten zum Beispiel.
Soweit ich weiß ist das syrische Aleppo von Assads Truppen auch umkreist, wie kommt man denn da raus. Auch nur über Umwege.
Und sicher ist es generell so, dass Frauen, Kinder, Alte und Kranke eine länger dauernde Fluchtroute oder den Nervenkitzel kaum durchstehen.
Mit Familie im Nacken stelle ich mir die Reise übers Mittelmeer oder von Syrien aus, wie sie auch immer von statten geht, schwer vor. Kinder müssen ja auch dauernd essen, aber essen ist ja genau das, was nicht immer und zu jeder Zeit verfügbar ist.
In meiner Heimatstadt sind viele Flüchtlinge aus Gambia. Das Land ist mitten in Afrika, Westafrika. Was wohl bedeutet, Flüchtlinge müssen erstmal der Polizei entkommen und dann eine Menge Landesgrenzen, sicherlich ohne Visum, überqueren. Illegal. Also auch den Polizeien in den durchquerten Staaten entkommen. In den Häfen Nordafrikas angekommen, kommt die Flucht übers Mittelmeer. Das hält dir mit 100%iger Sicherheit kaum ein Kind und Frau lange durch. Vor allem Kinder dürften dir da weg sterben.
Der ein oder andere denkt vielleicht an "Nicht ohne meine Tochter". Betty Mahmoody ist die Flucht aus dem Iran (ohne Papiere) als Frau mit ihrer Tochter auch gelungen. Okay. Und das vom Iran über die Berge in die Türkei, wenn ich das jetzt richtig im Kopf hab. Vielleicht ist Betty Mahmoody ne Ausnahme? Frau und Kind können auch lange Strapazen aushalten, durchhalten. Aber ist das die Regel?
Lass dich da nicht zuquatschen von deutschen Konservativen, dass ist sogar gut so, dass mehr "junge Männer" ankommen. Weil, auch wenn wir von Konfliktregionen sprechen aus denen Menschen kommen, Frauen und Kinder sollten so eine Tortur nicht mitmachen. Am ehesten schaffen das nervlich, körperlich und emotional starke, junge Männer. Was ja auch logisch ist, also finde ich.
Ansonsten: Das Leben hat sich auch in meiner Heimatstadt verändert, stimmt schon. Also in Bezug auf ganz, ganz neue Phänomene, die direkt mit der Zuwanderung aus Südosteuropa zusammenhängen. Vielleicht hab ich aufgegeben, aber ich würd dir dennoch raten, die deutsche Diskussion so zu nehmen, wie sie ist. Du gewinnst auch keinen Blumentopf damit, dir die Gedankenwelt von Deutschnationalen und Konservativen zu eigen zu machen. Am besten immer versuchen irgendwo zwischen links und rechts zu denken. Nicht unter, und nicht übertreiben.