Asylanten in Turnhallen und Vereine ohne Turnhallen

@Optimist

Optimist schrieb:Vor allem weil diese Einstellung einem "Fass ohne Boden" gleicht.
Die Ursachen müssten bekämpft werden, ehe an den Symptomen rumgedoktert wird.

Sehe ich genau so! Für Afrika wird eine Verdoppelung der Bevölkerung bis 2050 prognostiziert und eine Vervierfachung bis zum Ende des Jahrhunderts. Wohin soll das führen, Jahr für Jahr Hunderttausende hier aufzunehmen?

@Optimist

Beispiele dafür gibt es ausreichend. Angefangen im Irak bishin nach Syrien. Ich formuliere es so "übertrieben" weil das vorgehen genauso übertrieben ist.

@DerFremde

DerFremde schrieb:Mein Vorschlag wäre nach wie vor, das wir alle in die USA abschieben. Die erklären dann den Flüchtlingen, warum sie zu Flüchtlingen wurden. Das problem wäre nämlich weitaus kleiner, würden die USA nicht den gesamten Orient mit einem Bombenteppich überhäufen.

Das mag - zumindest indirekt - auf einen kleinen Anteil an Flüchtlingen zutreffen. Aber der allergrößte Teil ist nicht die Folge der bombenfreudigen US-Politik.

Optimist schrieb:Was hindert Dich daran, dich bei der betreffenden Behörde zu melden um einen Asylanten aufzunehmen?

Meine derzeitige Wohnsituation. Meine Kapazitäten sind defintiv unzureichend und ungeeignet.

Es wird ja gerne mit dieser Frage eine Falle gebaut, um dann auf der sogenannten "Gutmenschlichkeit" rumzureiten, um ein schlechtes Gewissen und Verlogenheit vorzuwerfen.

Aber der Unterschied einen fremden Menschen in den eigenen vier Wänden unterzubringen oder ihm seine eigenen vier Wände zu geben, ist überhaupt nicht miteinander vergleichbar und auch nicht für jeden umsetzbar.

Ich bin nachwievor für die zweite Lösung, da unter anderem die Intimsphäre ein menschliches Bedürfnis ist, auch insbesondere in einer Notlage.

@rainlove

rainlove schrieb:Die Bevölkerung müsste mehr tun, sie könnte genauso Wohnraum zur Verfügung stellen, wenn jemand alleine eine 3 Zimmerwohnung hat und ein Zimmer frei ist könnte diese Person einen Asylbewerber aufnehmen und dafür im Monat eine kleine Vergütung erhalten. Zusätzlich könnte er diesem Menschen helfen und beispielsweise Deutsch üben oder eben bei alltäglichen Sachen helfen, sodass sich dieser besser integrieren könnte.

Warum sollte jemand das tun? Selbst wenn ich ein Etablishment mit 20 Zimmern bewohnen würde und täglich 24 Stunden Freizeit hätte, sähe ich keinen Anlass dafür. Wer sich dazu berufen fühlt, soll es tun. Es ist aber moralisch genauso in Ordnung, wenn jemand besseres zu tun hat.

rainlove schrieb:Menschen in Not sollte man nicht im Stich lassen, stell dir mal vor, du hättest ein schweres Kriegstrauma, bist in ein fremdes Land geflüchtet und auf dich allein gestellt, ich denke dass kann sich kaum jemand vorstellen.

"Menschen in Not"... wenn ich das schon höre! Das sind so populistische Schlagworte, die genauso unreflektiert verwendet werden, wie alle Ideologen ihr Gedankengut unter's Volk zu bringen versuchen.

@abschied

Dazu dass Du geschrieben hattest, Du würdest jemanden in Deiner Wohnung aufnehmen:

Was hindert Dich daran, dich bei der betreffenden Behörde zu melden um einen Asylanten aufzunehmen?

-->
Meine derzeitige Wohnsituation. Meine Kapazitäten sind defintiv unzureichend und ungeeignet.

Mir ging es bei meiner Frage nur um Notlagen, wenn keine anderen Räume zur Verfügung sind...

Aber ehrlich gesagt, ich wusste es vorher, dass es Deine Wohnsituation nicht zulässt. ;)
Ich meine, selbst WENN sie es zulassen würde und Du würdest niemanden - auch nicht bei Notsituationen - aufnehmen, dann wäre es jetzt mehr als ehrlich gewesen, wenn Du DAS zugegeben hättest.
Ich behaupte mal, kein Mensch würde es einsehen in einem Forum solch eine Ehrlichkeit an den Tag zu legen ;) (um sich dann auch noch dafür "in die Mangel nehmen zu lassen").

@abschied

abschied schrieb:Aber der Unterschied einen fremden Menschen in den eigenen vier Wänden unterzubringen oder ihm seine eigenen vier Wände zu geben, ist überhaupt nicht miteinander vergleichbar und auch nicht für jeden umsetzbar.

Ich bin nachwievor für die zweite Lösung, da unter anderem die Intimsphäre ein menschliches Bedürfnis ist, auch insbesondere in einer Notlage.

...und deshalb bist du ja auch ein Fürsprecher für Turnhallen, nicht wahr? :D

Jaja, es wird schnell eng bei den "Menschenfreunden", wenn von ihnen selber Menschenfreundlichkeit erwartet wird. Viel lieber zeigen sie ihre Gutmenschlichkeit in der Einforderung von Dingen, die bitteschön andere machen sollen ;)

@Marcandas

Oder es wird einfach Kackdreist gelogen und sonstwas erzählt wie man sich gemeinnützig für Asylanten engagiert.

Okey, ich gebe zu, die Frage hat mal wieder gewonnen. Ich gebe mich geschlagen. Lassen wir die Flüchtlinge verecken, die sowieso nur aus wirtschaftlichen Gründen hier sind, und uns aussaugen wollen. Hätte nicht gedacht, dass man mich so leicht umkrempeln kann.

Hat vielleicht jemand ein gutes Rezept für ein Molotov-Cocktail?

@abschied
Warum denkst Du nur in Extremen? Gibt es für Dich keinen Mittelweg? Zum Beispiel eine Festlegung wieviele aufgenommen werden können?

Und ist es denn nicht so, dass ein Boot kentert wenn es zu voll ist?

@abschied

abschied schrieb:die sowieso nur aus wirtschaftlichen Gründen hier sind

negierst du es denn, dass es davon ziemlich Viele gibt?
Irgendwer hatte hier Statistiken gepostet, wieviele keinen wirklichen Asylgrund haben... (und da meine ich jetzt nicht die Homosexuellen z.B., die haben in meinen Augen tatsächlich einen Grund).

Marcandas schrieb:...und deshalb bist du ja auch ein Fürsprecher für Turnhallen, nicht wahr?

Ich war nie Fürsprecher explizit für Turnhallen, aber wenn sofern keine andere Möglichkeit auf die Schnelle gibt, muss man wohl oder übel darauf zugreifen.

Optimist schrieb:Zum Beispiel eine Festlegung wieviele aufgenommen werden können?

Die Frage ist doch wieviele dann nicht aufgenommen werden können? Und was macht man dann mit denen?

Ist es nicht so, dass die Welt eine Vernetzung von Zusammenhängen ist, die an keiner Stelle zusammenhangslos ist und wir alle in diesem Boot sitzen.

Optimist schrieb:Irgendwer hatte hier Statistiken gepostet, wieviele keinen wirklichen Asylgrund haben

Ich kann es mir kaum vorstellen, dass es zu wenige gibt, die einen Asylgrund haben. Damit meine ich, dass wir genug Brandherde auf der Welt haben, um genug Flüchtlinge mit Daseinsberechtigung zu haben.

@abschied

Zum Beispiel eine Festlegung wieviele aufgenommen werden können?

-->
Die Frage ist doch wieviele dann nicht aufgenommen werden können? Und was macht man dann mit denen?

Ich verstehe Deine Frage schon gut.
Aber man muss diese doch auch mal andersrum stellen.

Stelle dir bitte wirklich mal ein Boot vor (von mir aus ein sehr großes). Es wollen alle in dieses Rettungsbot. Es passen jedoch nicht alle rein. Was passiert mit dem Rest?
Sie müssen leider draußen bleiben.

Oder eine andere Situation:
Manche Menschen retten Hunde von Spanien usw. Die Tierheime sind damit überfüllt. Es können leider Gottes (ich liebe Hunde, hab selbst einen!) nicht alle Hunde gerettet werden. Was passiert mit dem Rest?

Oder stelle dir eine Katastrophe vor. Da können leider auch nicht alle gerettet werden, immer nur ein paar haben das Glück.

Weißt Du was ich meine?
Was ich sagen will: Man kann leider weder in der Tierwelt noch bei Menschen ALLE retten.

abschied schrieb:Ist es nicht so, dass die Welt eine Vernetzung von Zusammenhängen ist, die an keiner Stelle zusammenhangslos ist und wir alle in diesem Boot sitzen.

Es mag sein dass wir alle im Boot sitzen, aber auch da gilt: wenn es voll ist, kentert es.

Die Natur wird übrigens früher oder später sowieso paar Menschen "rausschmeißen" wenn Du weißt wie ich das meine. Denn sie lässt sich den Raubau der Menschen nicht ewig gefallen. Davon bin ich fest überzeugt.
Und auch da gilt wieder: Es können nicht alle gerettet werden.

Woher kommt also bei Euch immer das Denken, dass man ALLE retten kann?

Optimist schrieb:Woher kommt also bei Euch immer das Denken, dass man ALLE retten kann?

Ich verstehe zwar deine Sorgen und man kann auch nicht alle retten. Aber die Kapazitäten sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Bis dato ist nur die Toleranz einiger Egoisten ausgeschöpft, die sich vor Überfremdung in die Hose pissen. Niemand will mehr ein Stück vom Kuchen abgeben. Das ist alles.

@abschied

abschied schrieb:die sich vor Überfremdung in die Hose pissen.

Dieses urteil von Dir ist mir zu pauschal.
Ich habe von zahlreichen Erlebnissen einiger Menschen gehört (z.T. kenne ich sie persönlich und es sind keine, welche ausländerfeindlich sind usw...) , deren Ängste ich dann schon berechtigt finde.

Ich denke, die Politik macht den Fehler, alle Sorgen diesbezüglich so abzutun wie Du es jetzt auch gemacht hast. Wenn diese Sorgen nicht ernst genommen werden, treibt das die Leute nach rechts.
DAVOR hab ich die größte Angst, dass dadurch die Rechten immer mehr erstarken.

Die Rechten nehmen sich dieser Themen und Sorgen an und die übrigen Parteien versuchen alles zu beschönigen und Bedekenträger abzustempeln. Das halte ich für den größten Fehler.

Hier oder woanders hatte @Duma u.a. etwas selbst Erlebtes gepostet - es ging um Undankbarkeit von Ausländern und @-Therion- hatte auch von Erlebnissen in Wien berichtet, wo 50% mit Migrationshintergrund leben. Hast Du das zufällig alles gelesen? Schau z.B. auch Berlin an, was da z.T. in den Schulen abgeht...

Ich denke wirklich, das sollte man nicht alles völlig unter den Teppich kehren. ... aus oben genannten Gründen (Zulauf für die Rechten...).

abschied schrieb: Niemand will mehr ein Stück vom Kuchen abgeben. Das ist alles.

Sicher sind Viele auch egoistisch. Aber das ist mMn eben nicht alles. Es spielt viel mehr mit rein, u.a. eben auch ECHTE Sorgen.

Marcandas schrieb:- Wir sind nicht das Sozialamt der Welt!

Doch sind wir. Wir müssen doch alles wieder gut machen wegen unserer Vergangenheit
Wird werden noch in 1000 Jahren allen anderen zu Kreuze kriechen müssen

Optimist schrieb:Dieses urteil von Dir ist mir zu pauschal.

Dieses Urteil war pauschal. Sicher gibt es auch sinnvolle Ausnahmen, denen ich aber aus aktuellem Notstand keine so hohe Gewichtung zuschreiben kann, dass sie meine Meinung ändern können.

Optimist schrieb:Wenn diese Sorgen nicht ernst genommen werden, treibt das die Leute nach rechts.
DAVOR hab ich die größte Angst, dass dadurch die Rechten immer mehr erstarken.

Noch mehr Sorgen bereitet mir jedoch, dass man dann den Forderungen dieser Rechten dann nachkommt. Soll man dann vorsorglich schon jetzt damit anfangen? Paradox.

@abschied
Mir geht es um die Extreme. Ich finde alle Extreme - egal in welcher Hinsicht - gefährlich.

Ihr wollt das Extrem gehen und ALLE retten. Und die Rechten wollen KEINEN retten. Das meine ich.

@Marcandas
nee, sind wir nicht, noch nicht einmal das Europas, zumindest nicht 2013
http://mediendienst-integration.de/artikel/wer-nimmt-die-meisten-fluechtlinge-auf-2013.html

Optimist schrieb:Mir geht es um die Extreme. Ich finde alle Extreme - egal in welcher Hinsicht - gefährlich.

Ihr wollt das Extrem gehen und ALLE retten. Und die Rechten wollen KEINEN retten. Das meine ich.

Niemand will und kann alle retten, aber soviele wie möglich. Und da sind wir ja noch lange nicht bei angelangt.

Langfristig gesehen muss man sowieso zusehen, dass man die Ursachen bekämpft, aber stattdessen geschieht genau das Gegenteil.

Man hätte genug Mittel, um gezielt auf der Welt Brandherde zu löschen, aber der Mensch ist so in seinen Zwängen seines eigenen Systems befangen, dass er weiterhin einen Scheißdreck tun wird.

Daher muss man ihm die Symptome immer schön vor die Nase binden, anstatt sie auszusperren. Vielleicht lernt er es dann. ;)