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Dürfen Studenten sich nichts leisten?

161 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Urlaub, Studieren ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Dürfen Studenten sich nichts leisten?

18.06.2015 um 16:39
@cejar
Zitat von cejarcejar schrieb:Ich weiß auch nicht ob Bayern anders ist.....
:D
Bayern ist anders. Immer und und in jedem Fall.

Wenn du einen Technikkurs hast, dann kannst du im Labor zwischen 8 und 16:30 Uhr arbeiten, so war es bei uns.
Wie lange du tatsächlich arbeitest hängt ganz wesentlich von dir ab.
Bist du schneller fertig, die Arbeiten werden begutschtet und testiert, hast du auch mehr Zeit.


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18.06.2015 um 17:12
@Heide_witzka
Ja Bayern ist immer anders, und bestimmt ist es schwerer, wie beim Abitur.
Man zahlt doch nicht umsonst Studiengebühren ;)


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19.06.2015 um 17:25
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Dein Problem wird aber - so wie ich das verstanden habe - vor allem durch Deine Erkrankung extrem verschärft. Sie hindert Dich daran, Geld zu verdienen und sie kostet Dich auch noch welches. Eine blöde Situation.

Aber wenn Du Jura studierst (Du hast gerade erst angefangen, oder?), bieten sich später durchaus einige Möglichkeiten, fachbezogen Geld zu verdienen.
Wenn Du gut bist, dann geh an den Lehrstuhl und später in einem Praktikum in eine Kanzlei. Das hilft Dir einerseits beim Studium und Du verdienst auch etwas Geld (und hast es nach dem Studium leichter, eine Stelle zu finden).
Jupp, das wird auch schon. Einfach durchbeißen und fleißig lernen. Das Leben war nie ein Ponyhof ;)
Es ist nur subjektiv extrem ärgerlich, wenn vielen - nicht allen! - Studenten keinerlei Verständnis gegenüber ihrer finanziellen Lage entgegengebracht wird. Da denke ich mir immer: Seid ihr mal in meiner Lebenssituation. Dann würde euch der Spaß ganz schnell vergehen^^

@moric
Zitat von moricmoric schrieb:Studiengebühren? Die gibt es doch nicht mehr, oder? Ich weiß jetzt aber nicht, ob nicht einige Bundesländer doch noch welche erheben.
Ich bin gebürtige Niedersächsin :)
Aber wurde zur "Emigration" gezwungen, weil es zu Beginn meiner Studien"karriere" eben noch die 500€ Studiengebühren + ca. 200€ Semesterbeitrag zu entrichten gab. Und das konnte ich mir eben so gar nicht leisten :D

An meiner aktuellen Uni gibt es keine Studiengebühren, aber einen Semesterbeitrag. Den muss man aber an jeder Uni zahlen, soweit ich weiß. Einzig die Höhe des Beitrags kann variieren. Der Semesterbeitrag ist direkt an die Uni zu entrichten und wird für "Verwaltungstätigkeiten", ASTA, Mensaessen, etc. verwendet. Blöd nur, wenn man so wie ich viele Unverträglichkeiten hat (hoffentlich nur akut für ein paar Jahre) und dennoch den vollen Beitrag zahlen muss, obwohl es in der Mensa kein einziges verträgliches Essen gibt.

440€/Monat ist wirklich hart. Hoffentlich rentiert sich die Ausbildung irgendwann einmal... Würde von meinen ehemaligen Pflegeeltern übrigens nie verlangen, dass sie mir Unterhalt zahlen zwecks Studienfinanzierung. Was nicht drin ist, ist eigentlich nicht drin. Die Eltern haben doch oft selbst nicht genug. Den Studienkredit habe ich selbst verschuldet, weil ich ursprünglich unbedingt studieren wollte. Inzwischen bin ich ja eher dazu gezwungen.

@Heide_witzka
Bin übrigens an einer Uni, an der es NICHT gestattet ist, ein oder mehrere Urlaubssemester einzulegen, zwecks Studienfinanzierung :D Die erwarten sogar ernsthaft, dass man zum Examen mit Säugling erscheint, wenn man es nicht anders unterbringen kann oder stillen muss. Da gibt es keine Ausweichtermine. Keine Ahnung, warum das so ist. Aber die mosern generell bei allem herum, deren Lieblingsbegriff ist "nur bei nachweislich wichtigem Grund". Gilt auch beim Studentenwerk. Man kann sich denken, wie restriktiv diese Gründe akzeptiert werden :D :D
Zitat von crimefancrimefan schrieb:Vielleicht sollte man es eher so sehen dass man zwar im Studium weniger Geld zur Verfügung hat, aber dann wenn man damit fertig ist mehr verdient als jemand der nicht studiert hat und eine Ausbildung gemacht hat.
Da investiert man 3 Jahre, verdient wenig und arbeitet dafür 36 Stunden pro Woche mindestens, danach ist man z.B. Verkäufer oder Handwerker und verdient jetzt nicht das große Geld. Oder man zahlt sogar für die Ausbildung.
Im Gegensatz dazu Juristen, Ärzte etc.
Da sieht man mal, dass du keine Ahnung hast bzw. nicht die aktuelle Arbeitsmarktsituation bedenkst. Die meisten Juristen fangen mit 2000€ BRUTTO Einstiegsgehalt an. Das sind nach Abzug aller (Zwangs)abgaben ca. 1300€. Meiner Meinung nach ist das nicht deutlich mehr als ein Berufseinsteiger mit abgeschlossener Berufsausbildung verdient. Es gibt inzwischen zu viele (durchschnittliche) Juristen. Aber was soll man machen? Besser eine Ausbildung als gar keine. So denke ich inzwischen. Als Jurist kann man wenigstens in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden und ist nicht auf den rechtl. Bereich beschränkt. Und so ein frisch gebackener Jurist hat keine 36 Stunden-Woche. Die hatte ich damals zu Oberstufen-Zeiten. Juristen haben je nach Anstellungen 40-70 Stunden-Wochen. 70 Std. absolviert man natürlich nur in einer Großkanzlei, wenn man zu den Besten gehört... Und dann, aber auch nur dann hätten sich die Studienkosten mehr als rentiert.
Zitat von crimefancrimefan schrieb: dann fahr ich halt zum See statt Essen zu gehen
Aber hoffentlich mit dem Rad und nicht mit dem PKW. Letzteres ist für Studenten nämlich auch nicht drin. Berufsauszubildene können dafür (um bei fehlender ÖPNV-Versorgung mit einem Auto zur Arbeitsstelle zu kommen) wenigstens BAB (Berufsausbildungsbeihilfe) beantragen.


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19.06.2015 um 17:57
@Crusi
Um dein “mageres“ Einstiegsgehalt liegt über meinem für einen Vollzeit Job, und das mit Berufserfahrung. Muss man auch mit Leben können.
Und bei mir wird's nicht mehr, weil kein Tarifvertrag.
Ein Anwalt kriegt ja wohl mehr, oder ein Richter.
Ein Arzt sicher auch wenn er fertig ist.

Und für Studenten gibt's Semestertickets, damit kann man doch öffentlich fahren. Ausserdem können Studenten BAföG bekommen, und Kindergeld bis 25. Ist das nichts?

Zum Vergleich Ausbildung Einzelhandel:
im 1. Ausbildungsjahr 600 bis 750 Euro brutto
im 2. Ausbildungsjahr 700 bis 800 Euro brutto
im 3. Ausbildungsjahr 800 bis 950 Euro brutto


Ich fahr Auto, aber kein teures, bin auch schon alt.


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20.06.2015 um 11:05
@crimefan
Unter dem würde ich gar nicht arbeiten gehen. Bekommst ja genauso viel, wenn du Hartz IV beziehst und 2 Kinder zeugst :D Kindergeld, Familienzuschlag... ist doch gesünder, als wenn man sich im Arbeitsdschungel psychisch kaputt macht, wegen dem ganzen aufgezwungenem Stress. Fängt ja schon bei Bewerbungen für Ausbildungsplätze an: 1-4 freie Stellen, aber 900 Bewerber, lol. Da hilft auch kein Einserabi, wenn man etwas schüchterner oder nicht so gut in Mathe ist :D
Zitat von crimefancrimefan schrieb:Ein Anwalt kriegt ja wohl mehr, oder ein Richter.
Ein Arzt sicher auch wenn er fertig ist.
Sicher, aber welcher ausstudierter Jurist wird mal selbstständiger Anwalt oder sogar Richter? Die meisten landen abhängig beschäftigt bei Unternehmen als Syndikusanwälte (die bekommen auch nur eine kleine Rente, weil sie nicht im Versorgungswerk der Selbstständigen aufgenommen werden) oder in der Rechtsberatung.
Viele Uniabsolventen landen auch direkt im Hartz IV, weil es nicht genügend Arbeitsplätze gibt bzw. die Unternehmen zu hohe Anforderungen an Bewerber und potenzielle neue Mitarbeiter stellen...
Zitat von crimefancrimefan schrieb:Und für Studenten gibt's Semestertickets, damit kann man doch öffentlich fahren. Ausserdem können Studenten BAföG bekommen, und Kindergeld bis 25. Ist das nichts?
Semestertickets schon, die sind nur sau teuer und oftmals kann man damit nur im Umkreis der Stadt damit fahren (z.B. in Kiel der Fall). Fährst du regelmäßig ÖPNV? Was meinst du, wie anstrengend es ist, 3 std. täglich in Bussen und im Zug zu sitzen? Kaum Sauerstoff, brütende Hitze und fürchterlicher Gestank nach Alkohol, Schweiß, Urin und Erbrochenem im Sommer... Zudem ständige Verspätungen. Nervig an Prüfungstagen. Bei mir zu Hause fährt trotz Semesterticket KEIN Bus, muss immer 2 Km zu Fuß einen Berg hoch und runterlaufen, entsprechend muss ich früh aufstehen und komme nur spät nach Hause. Und der Zug fährt auch nur unregelmäßig. Meist muss ich Stunden in der Unistadt überbrücken (Bibliothek ist eine Option), damit ich irgendwann wieder nach Hause kann. Mit dem Rad schaffe ich das nicht, 60 Km am Tag zu fahren, weil ich dann nicht mehr genug Zeit zum Lernen und zur Erholung hätte.
Also Preis-Leistungs-Verhältnis lässt da zu wünschen übrig.

Bafög ist schön und gut, aber das Studium ist heutzutage nichts für stressempfindliche Menschen und Leuten, die ein schwaches Immunsystem haben. Du hast nur wenige Prüfungsversuche bei hoher Stoffdichte und kurzer Lernzeit (weil alle 2 Wochen eine Klausur geschrieben wird, wenn sie denn anstehen). Beim BaföG ist das perfide, dass du bis zum Ende des 4. Semesters einen sog. "Leistungsnachweis" erbringen musst. D.h. du musst bis dahin ALLE Module, die im Regelstudienplan vorgesehen sind, bestanden haben. Teilnahme an den Prüfungen ist nicht ausreichend. Schaffst du es bis zu dem Zeitpunkt nicht (was in den Naturwissenschaften eigentlich Normalzustand ist), bist du DRAUßEN. Du kannst jetzt gern weiter studieren, aber BaföG gibt es NIE WIEDER.
Schon ist man in der Kreditfalle gelandet, wenn man nicht dem Staat in Form von Hartz IV auf der Tasche liegen möchte.

Berufsausbildung ist nicht immer eine Alternative. Dir muss auch eine angeboten werden. Damit meine ich nicht solche, wie Florist, Friseur oder Kaufmann im Einzelhandel. Sondern etwas anspruchsvollere, wie z.B. Schreiner, Chemiekant, Chemielaborant, Mechatroniker.
Tja, blöd wenn man ausgerechnet in Mathe und Physik nie der Bringer war und auch Nachhilfe und Training keinen Erfolg erzielen. Dann bist du zum sozialen Abstieg prädestiniert, wenn du das nicht mit "Vitamin B" ausgleichen kannst.

Denn nicht jeder Mensch kann Tierpfleger, Kosmetiker, Fotograf, Konditor, Silberschmied und was es nicht alles tolles gibt... werden.


Kindergeld bis 25 ist nichts, ja. Solange man noch nicht 25 ist, kann man damit gut einen Teil der Wohnungsmiete finanzieren. Was ist mit den restlichen Unkosten? Normalen Nahrungsmitteln (bzw. teurer Spezialernährung und Nahrungsergänzungsmitteln bei Magen-Darm-Erkrankungen), Kleidung, Hygieneartikeln, Unilernmaterial, sozialer Teilhabe? Alles nicht drin.
Wenn ein Studium i.d.R. 7 Jahre dauert (Jura), dann sind 7 Jahre Isolation und Verzicht schon ziemlich hart. Du kannst mir nicht erzählen, dass man das ohne psychischen Schaden überstehen kann. Den Prüfungsstress und anschließendem Stress beim Versuch der Integration in den Arbeitsmarkt nicht zu vergessen.

Mit Prädikatsexamen ist von dem allen natürlich keine Rede :D Das Geld kann man dann locker zurückzahlen und Stress hat man dann schon nach dem 1. StEx nicht mehr. Leider werden nur an 1% aller Studenten in meinem Studiengang an meiner Uni diese Noten vergeben. Der Rest darf sich mit den anderen um die Krümel prügeln.
Zitat von crimefancrimefan schrieb:Zum Vergleich Ausbildung Einzelhandel:
im 1. Ausbildungsjahr 600 bis 750 Euro brutto
im 2. Ausbildungsjahr 700 bis 800 Euro brutto
im 3. Ausbildungsjahr 800 bis 950 Euro brutto
Schön. Die bekommen bereits in der Lehre Geld fürs Fehlermachen und damit Unterstützung für ihren Lebensunterhalt. Ich muss sogar Geld an die Uni ZAHLEN, damit ich KEINE Fehler machen darf. Sonst bin ich draußen und sitze hochverschuldet auf der Straße. Naja, an die Privatinsolvenz kann man denken, nur der Schufa-Eintrag verbaut einem jegliche Jobmöglichkeiten...
600-750€ Brutto finde ich schon ausreichend für einen Auszubildenden. Ich komme mit 450€ plus Kindergeld/Monat aus bzw. muss damit auskommen. 100€ davon muss ich 3x im Halbjahr noch für den Semesterbeitrag an die Seite legen.

Bei Lidl und Aldi bekommt man während der Ausbildung übrigens deutlich mehr. Da sind es im 3. LEHRjahr bereits 1.500€ Brutto. Nicht schlecht. Aber die nehmen auch nur die Extrovertierten, die auch Mathe gut beherrschen.


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20.06.2015 um 11:14
@Crusi
Also können wir uns drauf einigen dass es keiner leicht hat?

Im Studium kann man doch noch nebenbei jobben, neben der Ausbildung nicht.
Und mit den öffentlichen fahren viele, bin ich auch jahrelang, 2 Stunden einfach.
Kommt vor wenn man nicht in der Stadt lebt.


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20.06.2015 um 11:42
Zitat von crimefancrimefan schrieb:Im Studium kann man doch noch nebenbei jobben, neben der Ausbildung nicht.
Hast du ihren Beitrag nicht gelesen? Sie hat doch deutlich gemacht, dass sie kaum Zeit hat.

Außerdem geht das recht vielen Studenten so und längst nicht alle sind so wunderbar belastbar, dass sie Unistress (Klausuren, Exkursionen, Hausarbeiten, Lernerei etc pp) mit nem Nebenjob vereinbaren können.

Und wenn du als Student mal einen Referatspartner hast, der dir klar sagt, dass sein Job ihm wichtiger ist als die Uni, dann kriegst du echt das Kotzen (zumindest wenn man wie ich das Studium ernst nimmt!).


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20.06.2015 um 15:07
Mein Eindruck ist, dass ein großer Teil der Menschen in Deutschland der Meinung ist, die Vermutung habe ich ja schon oft geäußert, dass ausgerechnet ER (bzw. beliebige Leute, die er gut findet) am meisten arbeitet, am wichtigsten ist und doch hoffnungslos unterbezahlt ^^

Mit weniger Neid lebt es sich besser.

Mir ist relativ egal, ob andere mehr Geld bekommen, solange ich von dem, was ich bekomme, zumindest bescheiden gut leben kann.


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20.06.2015 um 15:20
Zitat von KcKc schrieb:Mein Eindruck ist, dass ein großer Teil der Menschen in Deutschland der Meinung ist, die Vermutung habe ich ja schon oft geäußert, dass ausgerechnet ER
Das Gefühl habe ich auch öfter. Wie oft habe ich den Satz vernommen "ohne mich bricht hier alles zusammen".
Als "Er" dann weg war gings trotzdem weiter. Klar ist, dass es in Firmen Leute gibt, die überdurchschnittlich gut sind,
dennoch zählt am Ende was die Gemeinschaft schafft oder eben nicht. Einzelne sind zu 99% ersetzbar.

Gerade Studenten haben mittlerweile viel zu hohe Ansprüche. Otto-Durchschntts-BWL-Student reibt sich die Augen, dass er keine Abertausende verdient zu Beginn. Und oft fehlt die Praxisnähe an allen Ecken und Kanten.
Gerade der BWL-Markt ist hoffnungslos überlaufen mMn.

Als "normaler" Industriekaufmann kann man heutzutage auch sehr gut verdienen.


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20.06.2015 um 16:45
Klar dürfen Studenten sich was leisten, nur nicht soviel Rechtschreibfehler wie im EP ;). Ich hoffe der TE studiert kein Deutsch auf Lehramt...


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20.06.2015 um 16:48
Zitat von CarlMorckCarlMorck schrieb:Gerade der BWL-Markt ist hoffnungslos überlaufen mMn.
BWL Studiengänge sind halt quasi so nach dem Motto "mhh..ich will irgendwas studieren..hab aber von vielem keine Ahnung..also nehm ich BWL!"

BWL Studenten werden kollektiv von allen anderen belächelt.. (selbst von Philosophie Studenten :troll: )


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20.06.2015 um 17:21
@Nerok
@CarlMorck

Irgendwie werden Studium bzw. Abschlüsse auch etwas überbewertet in deutschen Gefilden. Wie es in Schweiz und Österreich ist, weiss ich natürlich nicht.

Aber hier in D. muss halt wirklich ALLES schön nachgewiesen werden, was man für Fähigkeiten besitzt, einen Job auszuführen.
Man könnte meinetwegen ein Genie in einem Ingenieurbereich sein - hat man keinen Master of Engineering, steht man dumm da und braucht schon Glück, einen guten Job zu kriegen.

Ist in vielen Bereichen so, auch in den Erziehungswissenschaften oder im geisteswissenschaftlichen Bereich.

Es gilt: Wenn man Zertifikate, ausgedruckte Abschlüsse usw. besitzt, muss man gut sein. Sonst hätte man die Dokumente ja nicht.

Ist natürlich Schwachsinn :D

Es gibt mehr als genug Leute, die auf dem Papier gut aussehen, gut an der Uni waren und dann im Job in der Praxis ahnungslos rumhängen.


Eigentlich wäre es sinnvoller, Mindeststandards zu setzen - sinnvolle Mindeststandards, als Hausmeister braucht man nunmal kein Abitur - und dann zu gucken:,,Was kann der Bewerber konkret? Passt der ins Team? Ist der für die anvisierte Aufgabe geeignet?"

Ich halte ja auch neben dem Theologiestudium schon in einer kleinen Kirche Andachten vor den Besuchern, ab und zu. Für das Schreiben meiner Predigten oder das Halten habe ich noch NICHTS verwendet, was ich an der Uni hatte :D
Zwar hab ich da schon eine Menge Sachen gelernt, die für sich genommen durchaus spannend sind und zur Wissenserweiterung beitragen.
Jedoch: Nützen in meinem angestrebten Job tut mir das gar nichts, da habe ich sozusagen durch eigenes Studium, Nachdenken, Austausch mit Mitstudenten und sogar Usern hier, durch Unterhaltung mit Pastoren usw. mehr gelernt.

Und haargenau so war es auch, als ich noch Lehramt studiert hatte.
5 Semester Erziehungswissenschaften, Deutsch und Religion, dann integriertes Schulpraktikum.
Lief auch wirklich super, der Unterricht mit den Schülern, er machte Spaß, sie haben sich gut benommen bei mir und mitgemacht - aber was ich bis dahin in der Uni gelernt hatte, habe ich 0 gebraucht, um guten Unterricht zu machen.

Trotzdem würde man nun beispielsweise nur Lehrer, die heute einen Master of Education vorweisen können, für eine volle Stelle auf höchstem Niveau anstellen.
Ob der nun ein guter Lehrer ist oder nicht :D


In anderen Ländern wird nicht so viel Wert auf diese Wische gelegt. Da zählt, was man wirklich drauf hat.

In Schweden beispielsweise legt man auf Titel weniger Wert, eine Professorin von mir hatte zwei Doktortitel und ich hab das erst am letzten Tag praktisch mitbekommen, da hat niemand, inklusive ihr, einen Aufriss drum gemacht, von wegen sie sei wegen den Titeln besonders gut.


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20.06.2015 um 17:59
@Kc
@Nerok
Ich stimme euch beiden in großen Teilen zu.
Pauschalisieren kann man natürlich nicht - Jeder BWL-Student ist dumm -
Es ist der hohe Anspruch, den sie leben besoders in Bezug auf Gehalt und
der Stellung im Unternehmen.

Besonders gute Erfahrungen habe ich in der Firma, in der ich arbeite, mit Studenten
der dualen Hohschulen gemacht. Wenn die fertig studiert haben sind sie
im Unternehmen bereits integriert, kennen es und haben auch praktische Erfahrungen
im U sammeln können. Wenn hier ein Student gut ist lohnt es sich auf jeden Fall das Geld der Ausbildung
in die Hand zu nehmen. Risiko bleibt jedoch immer.


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20.06.2015 um 21:38
@AthleticBilbao
Die Studenten die ich so kenne jobben, die nutzen dafür auch gern die langen Semesterferien.
In der Ausbildung hatte ich auch Ferien, das hiess dann statt Schule in den Betrieb gehen.

Die Frage vom TE war doch, darf ein Student sich was leisten, ich finde wenn er das Geld hat, ja, so wie alle anderen halt auch.

Nur Jammern auf hohem Niveau nervt mich.


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20.06.2015 um 21:44
@crimefan

Semesterferien ist da schon etwas anderes normalerweise, ja.
Dennoch fallen auch mitunter Exkursionen in diese (zum Beispiel in Geographie), aber klar, das sind keine Dreimonatsexkursionen.

Mein Posting bezog sich auf Jobben IM Semester und da gibt es halt eben nicht "den Student", der das locker flockig macht. Manche kommen mit Stress gut zurecht, manche haben weniger Stress in der Uni - und bei anderen geht es gar nicht.

Jammern auf hohem Niveau nervt mich auch - nur definiert jeder "hohes Niveau" anders.
Und was den TE betrifft (auf den ich mich gar nicht bezog): Natürlich dürfen sich Studenten etwas leisten, sofern sie es können. Ich gehe auch in der Regel NULL weg, habe wenige soziale Interaktion, kann aber deswegen auch mal nach Hause nach Bilbao fliegen, was ich dann auch mach.

Ich hab dafür beispielsweise weder Auto noch Führerschein, etwas, das 99% aller Studenten haben (zumindest den Führerschein)... Prioritäten und so...


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20.06.2015 um 22:13
@AthleticBilbao
Jeder muss irgendwie Prioritäten setzen. Gibt Leute die verdienen 5000 EUR im Monat und es reicht ihnen nicht, weil ihre Bedürfnisse auch mit dem Geld steigen .

Ich komme mit meinem bisschen gut aus weil ich keinen Wert auf teure Sachen lege.

Kenne Leute die nur in den Ferien jobben können, andere Auch im Semester, aber die kommen klar.
Und wenn man zu wenig hat, gibt wirklich Jobs wo man auch nur einmal die Woche kommen braucht wenn es nicht anders geht.
Uni ist doch nicht jeden Tag.

Bei mir ist eine in der Firma, die studiert Medizin, hat zwei Kinder und schafft es trotzdem, arbeitet oft nachts und lernt da dann.


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22.06.2015 um 10:23
Zitat von CrusiCrusi schrieb:440€/Monat ist wirklich hart. Hoffentlich rentiert sich die Ausbildung irgendwann einmal... Würde von meinen ehemaligen Pflegeeltern übrigens nie verlangen, dass sie mir Unterhalt zahlen zwecks Studienfinanzierung. Was nicht drin ist, ist eigentlich nicht drin. Die Eltern haben doch oft selbst nicht genug. Den Studienkredit habe ich selbst verschuldet, weil ich ursprünglich unbedingt studieren wollte. Inzwischen bin ich ja eher dazu gezwungen.
Ist auch hart! Ich finde nicht, dass ausgebildete Ergotherpeut/Innen gut verdienen... ne, wirklicht nicht.

Das sich überhaupt noch jemand für den Gesundheitssektor entscheidet, also für die Gesundheitsfachberufe in diesem Fall, ist eigentlich ein Wunder.

Ich bin unterhaltspflichtig... Unterhalt muss ich zahlen und das mache ich auch, natürlich könnte ich das Geld auch gut für mich gebrauchen, aber meine Tochter braucht es eben auch.

Aber mehr als das, was ich jetzt zahle, kann ich eben nicht... ich kanns einfach nicht, ich würde es sonst machen.


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16.10.2016 um 17:27
Mal eine frage von mir.

Vor kurzum war ich in Münster. Kenne mich dort nicht so gut aus, nur ich war dabei wo manche sich unterhalten haben.

Es ging um das Leben in Münster.

Es betraf ein Mann der eine kleine Wohnung hatte und morgens um 6 uhr meist anfängt im Sommer.

Er kam gerade aus der Klinik, enttäuscht, vielleicht innerlich wütend.

Er wohnte seit 20 jahre in seine Wohnung.
Naja und er konnte abends schlafen weil einfach um 22 uhr nachruhe einkehrte, wie man dies eigentlich so kennt.

Nur dann aufeinmal würde es mehr oder weniger ein Wohnviertel vor flüchtlingen und Studenten.

Die nachtruhe war vorbei, sie erscheinen meist später zu UNi, oder hatten noch keine arbeit und Kinder liefen abends lange herum.

Er versuchte lange verständniss zu haben, so unter den Motto steiger dich nicht rein, warst auch mal jung, nur mit dem schlafen war es vorbei. Morgens erschien er müde zu seine Arbeit, und nebenbei versuchte er eine neue Wohnung zu bekommen.

Nur.. rate mal... vermietet alles an studenten.
Zimmer vermieten bringt mehr ein als die ganze wohnung vermieten.

Er landete am ende in eine Klinik, ausgelaugt. Es waren rentner dabei, die sich auch beklagten, und sagten wir wollen nicht meckern, nur die Stadt dient nur noch vorwiegend studenten vermietung. So kamen immer mehr zu Wort und sie waren sich einig, stadt Münster wollen keine arbeitende bevölkerung mehr.

Diesen eindrück würde erweckt. Vielleicht war es ja von mir ein momentaufnahme?

Weiß jemand mehr zu berichten?


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16.10.2016 um 17:40
Ja, in Universitätsstädten kann es passieren, dass da Studenten wohnen. Und im Umland von Universitätsstädten kann das auch passieren. Weiß aber nicht, was daran jetzt seltsam oder diskussionswürdig sein soll.
Außer gewisse Rücksichtslosigkeiten, die du angesprochen hast, denn ab einer gewissen Uhrzeit ist eigentlich "Feierabend". Außer wiederum, man wohnt mitten in der Stadt, dann muss man nunmal mit Publikumsverkehr und Verkehrslärm leben. Dafür wohnt man ja in der Stadtmitte. @waterfalletje3


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16.10.2016 um 17:59
@hallo-ho

So wie du schreibst, finde ich schade.

Weil es scheint wirklich ein problem zu sein, das man mitterweile lieber an studenten vermittelt weil man pro zimmer so mehr bekommen kann.

Und Menschen die arbeiten in Münster selber, so kaum noch Wohnraum bekommen. Also soll sehr schwer sein. Und immer schwieriger werden.

Finde durchaus das dies mal hinterfragt werden kann, weil ich kann durchaus verstehen das dies frustierend sein kann.

Diese gruppe war durchaus locker, nur haben gesprochen welchen probleme es zurzeit gibt,.

Kein grund so 'verbiestert' zu schreiben, oder war dies nur mein eindrück?


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