Vorbild Polen - Sollte Abtreibung wieder verboten werden?

@schtabea
wieso für Männer? Die treiben ja nicht ab. Fallen also nicht unter §218a und §219, die Beratung dient dem Schutz des ungeborenen Kindes......und abtreiben tut nun einmal die Frau, in der Frau wächst das Kind heran....vielleicht mal mit den Gesetzen beschäftigen, so als Empfehlung

@Tussinelda

Richtig, die Beratung dient dem Schutz des ungeborenen Lebens. Und Du weißt genau, daß unter den 100000 Abtreibungen jährlich auch viele sind, bei denen der Mann die Frau zur Abtreibung drängt. Deshalb Beratungspflicht auch für Männer.

Daß ausgerechnet Du Dich dagegen sträubst, wundert mich. Schon mal was von Gleichstellung und Gleichberechtigung gehört?

@schtabea
Soll ich jetzt einen Lach- oder Heulkrampf bekommen bezüglich Deiner Argumentation?

@schtabea

Und was macht frau, wenn der werte Herr der Beratungspflicht nicht nachkommt? Pech gehabt, wird halt nicht abgetrieben? Oder wird man(n) dann von der Polizei zur Beratungsstelle kutschiert und darf unter Aufsicht an der Beratung teilnehmen?

Die Beratungspflicht für Männer für den nötigen Schein wäre... ziemlich ungut für Frauen, deren Männer eine Abtreibung nicht wollen (oder von ebenjener erfahren dürfen, weil sonst wer weiß was los ist).

@Becky

Blödsinn. Die Frau darf natürlich abtreiben, wenn sie an einer Beratung teilgenommen hat. Wenn der Mann trotz Aufforderung nicht kommt, gibt es eine empfindliche Strafe.

Ich kann nicht verstehen, warum ihr Euch so sehr sträubt, dass Männer in den Entscheidungsprozess einzubinden.

@schtabea

Ich hab überhaupt nichts dagegen, dass Männer bei den Beratungsgesprächen dabei sind, ihre Meinung sagen usw.

Du willst aber, dass die Beratungspflicht auf beide übertragen wird, statt, wie jetzt, nur für die Frau vorhanden ist. Das wäre dann logischerweise auch mit den gleichen Konsequenzen verbunden. Nämlich: Beratungsschein nur für stattgefundene Beratung. Und ohne Beratungsschein gibts keine Abtreibung.

Ansonsten wäre es eine verpflichtende Beratung, die mit der Abtreibung nichts zu tun hätte. Also mehr so nen allgemeines Ding.

@Becky

Ich habe doch

Becky schrieb:Du willst aber, dass die Beratungspflicht auf beide übertragen wird, statt, wie jetzt, nur für die Frau vorhanden ist. Das wäre dann logischerweise auch mit den gleichen Konsequenzen verbunden. Nämlich: Beratungsschein nur für stattgefundene Beratung. Und ohne Beratungsschein gibts keine Abtreibung.

Ich habe doch gerade das Gegenteil geschrieben : natürlich gibt es den Schein auch dann, wenn nur die Frau an der Beratung teilnimmt. Letztendlich muss ja auch sie allein die Entscheidung treffen.

Aber schön, daß wir uns ansonsten einig sind!

@schtabea

Dann ist die Frage, wie man festmacht, für wen diese Gespräche verpflichtend sind. Bzw wie man das feststellen will. Muss die Frau den Vater angeben? Was macht man, wenn der auf die Chose keine Lust hat und die Vaterschaft abstreitet? Oder mehrere Männer als Väter in Frage kommen?

Und wie genau sollen die Strafen aussehen?

@Becky

Das sind Ausnahmesituationen. Dafür muss man sich Regelungen überlegen.
Mir geht es um den Normalfall. Ich glaube, es kommt häufig vor, daß Männer sich in dieser Situation wegducken oder übergangen werden. Beides ist nicht gut. Dazu ist ist diese Entscheidung zu groß und wichtig. Es geht darum, daß beide für sich und im Idealfall gemeinsam die richtige Entscheidung treffen. Und genau dazu soll ja dieses Beratungsgespräch dienen.

Zu den Ausnahmesituationen : Wenn eine Frau den Mann nicht nennen kann oder will, kann man nichts machen. Wenn der angegebene Mann abstreitet, kann man vermutlich auch nicht viel machen, oder?
Aber das sind vielleicht 5-10% der Fälle. Ich denke, die Allermeisten würden zu so einer Beratung gehen.

schtabea schrieb:Zu den Ausnahmesituationen : Wenn eine Frau den Mann nicht nennen kann oder will, kann man nichts machen. Wenn der angegebene Mann abstreitet, kann man vermutlich auch nicht viel machen, oder?
Aber das sind vielleicht 5-10% der Fälle. Ich denke, die Allermeisten würden zu so einer Beratung gehen.

Wie kommst du auf die 5-10% ?
Die meisten Frauen, die so ein Abtreibungsgespräch/ Beratungsgespräch führen möchten, wählen den Weg des geringsten Widerstandes- da, die Entscheidung schon zum größten Teil gefällt ist.
Ich gehe also davon aus, dass man den Erzeuger schon von sich aus nicht mehr benennen würde, einfach um sich unnötige Diskussionen zu ersparen.

Man geht als betroffene Frau doch eher selten zu sowas mit dem Gedanken "och.. ich lass mich mal beraten bezüglich eines Abbruches, schaden kanns ja nicht" sondern viel mehr mit einer schon vorgefestigten Meinung und Entscheidung.

Nein warum sollte es wieder verboten werden? Was machen den sonst die Frauen die vergewaltigt wurden? Es war doch eine erneute schande für die Frau wenn sie das Kind ihres Vergewaltigers austrägt.

*wäre

Polen ist in Bezug auf Abtreibungen kein Vorbild, sondern eher ein abschreckendes Beispiel. Jeder Mensch sollte die Entscheidungsgewalt über seinen eigenen Körper haben. Es ist mir völlig unverständlich wie man es als gut empfinden kann, wenn der Staat oder die Kirche über den Körper einer Frau gegen ihren Willen bestimmen dürfen.

Zumal Frauen die abtreiben möchten, immer einen Weg finden werden. Das war schon früher so und ist heute immer noch so. Solche Verbote treiben die Frauen nur in die Arme von unseriösen Scharlatanen. Alternativ falls genug Geld vorhanden ist, werden die Abtreibungen dann im Ausland vorgenommen.

Und wer denkt an die Kinder, die bei einer Mutter aufwachsen müssen die sie nicht gewollt hat?

Ich bin nicht für ein generelles Verbot, aber ich bin dafür dass eine Abtreibung strengen Regularien unterworfen sein sollte, denn die Abtreibung sollte nicht als verspätetet Form der Empfängnisverhütung begriffen werden. Das heranreifende Leben hat auch Rechte und die sollten nicht so einfach unterworfen werden...
Aber das ist nur meine kleine bescheidene Meinung...

Becky schrieb:Und was macht frau, wenn der werte Herr der Beratungspflicht nicht nachkommt? Pech gehabt, wird halt nicht abgetrieben? Oder wird man(n) dann von der Polizei zur Beratungsstelle kutschiert und darf unter Aufsicht an der Beratung teilnehmen?

Ist ja eh Schwachsinn. Was, wenn die Frau gar nicht weiß, wer der Vater ist? Soll ja auch Frauen geben, die gerne mal unverbindlichen Sex haben ohne Nachnamen und Kontaktinformationen auszutauschen

Ein generelles Verbot lehne ich ab.
Wer sinn- und verantwortungsvoll verhütet und dennoch schwanger wird, darf nicht zum Austragen gezwungen werden.
Vergewaltigungsopfer sowieso nicht.
Ebensowenig Frauen, deren Leben gefährdet würde.
„Ups, schon wieder die Pille vergessen und er mag halt keine Gummis. Egal, lass ich‘s halt wegmachen.“-Extremfälle finde ich zwar fragwürdig (Pille danach ist nicht schön aber ich bin froh, dass es sie gibt) aber auch da muss die Möglichkeit bestehen bleiben.
Wenn das Kind schwer behindert wäre, steht es auch niemandem zu, die Frau zum Austragen zu zwingen.
All das immer unter der Voraussetzung, dass sie bzw. beide potentiellen Eltern ausreichend informiert wurden und ggf Unterstützung zugesichert wurde, falls sie sich gegen eine Abtreibung entscheiden.
Fristen sind dabei natürlich immer zu beachten.

@kingari
Bist du denn mit der momentan gültigen Rechtslage zufrieden?

passepartout schrieb:Wer sinn- und verantwortungsvoll verhütet und dennoch schwanger wird, darf nicht zum Austragen gezwungen werden.

Und wer schon das nicht zusammenbringt, der sollte erst recht keine Kinder austragen und großziehen müssen. Die Naivität straft spätestens die Kinder doppelt.

@xfairyx

Nein warum sollte es wieder verboten werden? Was machen den sonst die Frauen die vergewaltigt wurden? Es war doch eine erneute schande für die Frau wenn sie das Kind ihres Vergewaltigers austrägt.

Das ist so eine Standardaussage um die Abtreibung zu rechtfertigen, aber man sollte sich mal die Statistiken anschauen.

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Schwangerschaftsabbrueche/Tabellen/RechtlicheBegruendung.html;jsessionid=70539F26C7CA8A531FE245D472BEE7BC.InternetLive1

Das sind sehr seltene Fälle die du erwähnst.

@Salachrist
Bin trotzdem der meinung das es gut ist das es abtreibungen gibt.