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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

908 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Auto, Kosten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

12.04.2020 um 22:09
Zitat von FordFord schrieb:Also auch damals konnte man auf eine gewisses Fortbewegungsmittel nicht verzichten. Das Auto ist doch einfach nur der Ersatz für das Pferd. Was ist daran so schlimm?
Es ist im Vergleich zum Pferd, nicht das ökologischste sag ich mal. :D
Das Verpesten der Luft in der Stadt wird vielleicht durch E-Autos langsam zurückgehen.
Ich selbst würde nie in der Stadt leben wollen, hab ich mir letztens noch einmal überlegt, weil ich da nun eine sehr gute Aufgabe habe.
Zu viele Menschen, es stinkt, es ist laut, vorher würd ich mir ne Höhle graben. :D
Und vom Preis her, ob ich da nun die Mieten zahle oder das Auto nehme...
Zitat von FordFord schrieb:Das Dorf meines Vaters hat sich heute gewandelt. Es wird kein Vieh mehr durch die Straßen getrieben, die Leute stellen nicht mehr alles selbst her und Pferde sind auch nur selten unterwegs, aber das gemeinschaftliche Leben ist noch da. Was aber auffällig ist: Autos, Autos, Autos. Da schließlich kaum noch jemand von Dorf zu Dorf per Fahrrad oder Pferd unterwegs ist, muss ein anderes Fortbewegungsmittel her. Die Busanbindung kannst du knicken und der Bus ist für den Alltag dort ohnehin nicht passend.
Vor den Cafes und Häusern stehen sie: Autos und Motorräder. Aber was ist schlecht daran? Warum sollte man darauf auf dem Land verzichten, nur weil die Leuten in den Städten verstopfte Straßen haben?
Bei uns genauso, wenn man noch Viecher hat, wird man schief angeschaut.
War früher ganz normal hier, dass man welche hatte auch wenn man "normal" gearbeitet hat.

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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

12.04.2020 um 22:24
Zitat von YoooYooo schrieb:Es ist im Vergleich zum Pferd, nicht das ökologischste sag ich mal. :D
Ja, nur gehts auf dem Land halt nicht anders, sofern man nicht wieder Pferde anschafft. ;)


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

28.04.2020 um 21:38
Als Stadtbewohner habe ich tatsächlich kein Auto, und ich habe noch nie eines besessen. Bisher bin ich damit immer gut klar gekommen, weil ich überall gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hinkomme. Und wenn es mal nicht geht, dann helfen mir ein Fahrrad oder ein Mietauto weiter.


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

02.05.2020 um 01:44
Ich lebe in der Stadt, ohne Auto, und das bleibt hoffentlich auch noch eine ganze Weile so. Nicht nur aus umwelttechnischen Gründen, sondern weil ich den Straßenverkehr extrem stressig finde, sogar teilweise wesentlich weniger flexibel. Gerade auf dem Weg zur Arbeit (mit Fahrrad) steh ich an jeder Ampel mit denselben Autos, wenn die es denn überhaupt so schnell schaffen, wie ich. Von dem Mangel an Parkmöglichkeiten, die man sowohl als Fahrradfahrer als auch als Fußgänger zu spüren bekommt, mal ganz abgesehen.
Aber ich muss auch zugeben, sowohl mit Wohnlage als auch mit Joblage habe ich großes Glück. Ich wohne so zentral, dass ich es weder zum Discounter, noch zum Bioladen weit habe. Meine Arbeit ist mit Fahrrad maximal 30min entfernt und wenn's mir danach dürstet ist der nächste Wald auch nur 15min zu Fuß entfernt. Glückspilz. :D
Wie andere ihre 1500m zur Arbeit oder zum Einkaufen mit dem Auto zurücklegen können, ist mir ein Rätsel. (Ausgenommen, gesundheitlich beeinträchtigter natürlich) Wenn alles so nah liegt, ist es auch nicht schlimm, aller drei Tage mal eben in den Supermarkt zu hechten.

Ich bin allerdings auf dem Dorf aufgewachsen, und dort sieht die Sache schon anders aus. Mit Fahrrad und Bus (wenn denn überhaupt ein Bus fuhr) war es immer mindestens eine Stunde, bis man irgendwo hinkam, wo man einkaufen konnte. Da brauchte man schon ein Fahrzeug, mit dem man ordentliche Wocheneinkäufe für die ganze Familie transportieren konnte.
Aber auch dort habe ich nicht verstanden, warum man mit dem Eintritt ins Erwachsenenleben plötzlich ein Auto brauchte. Da wurde bei manchen noch ausgebaut, damit alle 4 Autos einen Unterschlupf haben. Hauptsache Statussymbol, denn genutzt wurden nie mehr als zwei. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)

Also ab einer bestimmten Strecke, die man regelmäßig zurücklegen muss, verstehe ich ein Auto vollkommen. Ich glaube allerdings, wenn nur diejenigen Autofahren würden, die es auch wirklich müssen, wären die Straßen nicht so arg verstopft.
(Und wenn der ÖPNV mehr an Arbeitszeiten angepasst würde, also das zu Stoßzeiten auch entsprechend mehr fährt, könnte man die Menschen auch eher von ihrem Autobedarf abbringen.)


Gruß,
Moire


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

02.05.2020 um 11:44
Zitat von MoireMoire schrieb:Gerade auf dem Weg zur Arbeit (mit Fahrrad) steh ich an jeder Ampel mit denselben Autos, wenn die es denn überhaupt so schnell schaffen, wie ich.
Bei mir ist es genau andersrum. Die Radfahrer, die auch auf dem Weg zur Arbeit überhole, sehe ich nie wieder. Nicht, weil ich sie beim Überholen umniete... :D Die Grüne Welle ermöglicht es mir halt. Außerdem kann ich auf den Strecken auf 50km/h beschleunigen und selbst wenn jede Ampel rot ist, schafft es der Radfahrer mit seinen 10-25km/h nicht, ein Auto einzuholen.

Es kommt halt einfach auf die Straße an.
Zitat von MoireMoire schrieb:Wie andere ihre 1500m zur Arbeit oder zum Einkaufen mit dem Auto zurücklegen können, ist mir ein Rätsel. (Ausgenommen, gesundheitlich beeinträchtigter natürlich) Wenn alles so nah liegt, ist es auch nicht schlimm, aller drei Tage mal eben in den Supermarkt zu hechten.
Auch das ist jetzt schwierig. Erstmal zu denen, die wirklich 1500m zum Einkaufen fahren. Wie viel kaufen die denn ein? Kann man das alles überhaupt auf dem Fahrrad transportieren? Und die, die 1500m zur Arbeit fahren. Ja gut, das ist jetzt schon hart bei dem kurzen Stück, aber auch da die Frage: Was machen die denn nach der Arbeit? Realistischer wären vielleicht 5km.

Ich selbst habe fußläufig zwei Supermärkte. Dennoch fahre ich lieber zwei größere Märkte an, die (Luftlinie!) 5km bzw. 10km entfernt sind. Warum? Da kriege ich alles in einem Markt und habe eine größere Auswahl. Zudem fahre ich unterwegs noch am Getränkemarkt vorbei, gebe mein Leergut ab und kaufe neue Kisten Getränke. Das alles natürlich nach der Arbeit, sodass ich also schon morgens mit dem Auto zur Arbeit muss.
Es ist viel angenehmer, die Erledigungen in einem Wisch zu machen und gleich so viel einzukaufen, dass es für mindestens eine Woche reicht. Mit dem Auto kann man das alles gut transportieren.

Hinzu kommt, dass ich nach der Arbeit auch gerne anderen Freizeitaktivitäten nachgehe, wobei bei einigen die Anreise per Auto angenehmer ist. Musst nicht viel umsteigen und kannst direkt losfahren. Nach Sport ist man erschöpft und froh um das Auto.

Dann kommen auch noch Zeiten, in denen der ÖPNV kacke fährt. Arbeitest sonntags oder ab früh morgens bzw. bis spät abends. Wenn überhaupt ein Bus fährt, dann meist so beschissen, dass du 50 Minuten vor Arbeitsbeginn ankommst oder 10 Minuten später. Oder dass du nach Feierabend den Bus nicht mehr kriegst und dann 30-60 Minuten warten musst. Bis dahin bist du mit dem Auto längst zu Hause.


Mittlerweile wird doch an selbstfahrenden Autos geforscht und Anrufsammeltaxis (heute etwas anders) sind wieder im Trend. Dafür bin ich sehr offen und wäre der perfekte Kanditat. Forderst so einen Wagen an und der fährt dich direkt ans Ziel. Eventuell mit Zwischenstopps wegen anderen Passagieren.


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

02.05.2020 um 13:50
@Ford
Zitat von FordFord schrieb:Die Grüne Welle ermöglicht es mir halt. Außerdem kann ich auf den Strecken auf 50km/h beschleunigen und selbst wenn jede Ampel rot ist, schafft es der Radfahrer mit seinen 10-25km/h nicht, ein Auto einzuholen.
Da hast du recht, kommt auf die Straßen an. Auf meinem Arbeitsweg kann man zwischen den Ampeln kaum auf 50 beschleunigen und die, die es doch machen, hass ich wie die Pest. Die rasen meist rücksichtslos (am besten noch halb auf dem Fahrradweg, weil sie nicht einsehen können, ob auf den Schienen nicht vielleicht doch eine StraBa kommt) an einem vorbei und machen dann fast eine Vollbremsung, weil 'se die Grünphase doch nicht mehr geschafft haben. Aber es gibt auch Strecken, da seh ich Autos nur ein Sekündchen und dann nie wieder, da kann man also keine pauschalen Aussagen treffen.
Zitat von FordFord schrieb:Erstmal zu denen, die wirklich 1500m zum Einkaufen fahren. Wie viel kaufen die denn ein?
Es gibt bei uns überzeugten Auto-Ablehnern diese allseits bekannte "Statistik", die besagt "über 70% aller Autofahrten innerhalb der Stadt liegen bei unter 2km."
Ich hab grad wie verrückt danach gegoogelt, aber nichts in der Hinsicht gefunden. Vermutlich eine mythologische Statistik.
Trotzdem hat man von Leuten gehört oder welche Mal im Bekanntenkreis gehabt, die auch für 'ne Dose Bier und 'ne Tüte Chips das Auto bis zur nächsten Straßenecke nehmen. Bequemlichkeit. Beziehungsweise das eingeforderte Recht auf Bequemlichkeit, das ich nicht unbedingt immer nachvollziehen kann.
Zitat von FordFord schrieb:Und die, die 1500m zur Arbeit fahren. Ja gut, das ist jetzt schon hart bei dem kurzen Stück, aber auch da die Frage: Was machen die denn nach der Arbeit? Realistischer wären vielleicht 5km.
Ich habe einen Arbeitskollegen, der ist seit ein paar Jahren auf's Fahrrad umgestiegen. - Damals lediglich aufgrund von Baumaßnahmen, die Parkplätze vernichtet haben. Der wohnte zwei Straßen weiter. Und er war damit nicht allein.
Gibt es also.
Aber es gibt ja zum Glück auch Umdenken. :D
Zitat von FordFord schrieb:Es ist viel angenehmer, die Erledigungen in einem Wisch zu machen und gleich so viel einzukaufen, dass es für mindestens eine Woche reicht. Mit dem Auto kann man das alles gut transportieren.
Mhm. Grundsätzlich kann ich das nachvollziehen. Nur sind für mich 3x 20min Einkaufen die Woche wesentlich bequemer als so ein Riesending im Kaufland o.ä. Ich versteh auch nicht, was man gebrauchen könnte, dass es nicht auch in jedem Discounter gibt. Im Bioladen bin ich maximal 2x im Monat, und andere Sonderkäufe kann ich vor oder nach der Arbeit bequem mit dem Fahrrad erledigen.
Aber ich habe auch noch nie in meinem Leben privat einen Kasten Getränke gekauft - außer einmal bei einer Einweihungsfeier, Bier für die Gäste. Es gibt ab und an mal einen Saft bei mir, ansonsten Sirup und Leitungswasser oder Tee (und Kaffee). Bei diesen Ansprüchen würde so ein Großeinkauf überhaupt keinen Sinn ergeben.
Ich hab von Leuten gehört, die immer einen Kasten Wasser/Limo/... zuhause stehen haben, und es ist absolute Ansichtssache, ob man das braucht oder nicht, dessen bin ich mir schon bewusst. (Ich denke, wir reden hier von 1- bis 2-man-Haushalte, oder? Bei größeren Familien ist das ja etwas grundlegend anderes.) Aber da gehen eben schon recht grundsätzliche Anspruchsgedanken gründlich auseinander.
Wenn man will, könnte man schon hier ordentlich die Hörner wetzen. ;)
Zitat von FordFord schrieb:Nach Sport ist man erschöpft und froh um das Auto.
Arwww. Nee, nee, da bin ich raus. Zum Sport mit'm Auto, so sehr ich das auch nachvollziehen kann, aber da wäre ich zu stolz zu. Entweder Sport oder bequem, aber bei sowas rauf ich mir die Haare. :D ;)
Zitat von FordFord schrieb:Dann kommen auch noch Zeiten, in denen der ÖPNV kacke fährt. Arbeitest sonntags oder ab früh morgens bzw. bis spät abends. Wenn überhaupt ein Bus fährt, dann meist so beschissen,
Das hatte ich ja selbst auch schon gemeint. Würde man den ÖPNV mehr anpassen, würden viele sich überzeugen lassen, das Auto stehen zu lassen. Ich arbeite auch in Schichten und meist am Wochenende, ich kenn diese Probleme sehr gut. Hatte da eben nur Glück, dass die Strecke mit dem Fahrrad gut zu radeln ist. Das Glück hat nicht jeder und dessen bin ich mir durchaus bewusst.
Zitat von FordFord schrieb:Mittlerweile wird doch an selbstfahrenden Autos geforscht und Anrufsammeltaxis
Selbstfahrende Autos würden mich maximal interessieren, wenn sie denn dann auch weniger sinnlos Qualm in die Luft wirbeln. Nur, weil es dann noch bequemer wird, wäre ich dagegen.
Und Sammeltaxis gibt's bereits. Ich hab's mir nicht gemerkt, weil ich ja selten in die Situation komme das zu brauchen, aber ein paar Bekannte nutzen das häufig. - Vor allem, wenn es nach dem Feiern nachhause geht. Man sagt einfach, wo man einsteigen will und wo man rausgelassen werden will, und der Fahrer fährt dann eine halbwegs passende Strecke, auf der er noch andere einsammeln und absetzen kann. Hab's einmal live miterlebt, die haben etwas 10min gewartet.


Für mich ist das Auto nicht nur ein zusätzlicher Geld- und Stressfaktor, sondern auch ein Status- und Bequemlichkeitssymbol. Natürlich nicht pauschal - bei manchen geht's nicht anders oder es ist zumindest ohne Auto auf eine unzumutbare Weise unbequem. Aber viele Dinge halte ich lediglich für Anpassungsfaulheit und da beiße ich mir jedes Mal auf die Lippen, um nicht auf ein hohes Ross zu steigen und die Nase zu rümpfen.
(Der Wortwitz war aus Versehen.)

Gruß,
Moire


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

02.05.2020 um 15:52
Zitat von MoireMoire schrieb:Da hast du recht, kommt auf die Straßen an. Auf meinem Arbeitsweg kann man zwischen den Ampeln kaum auf 50 beschleunigen und die, die es doch machen, hass ich wie die Pest.
Ohja, sowas hasse ich auch total. Das ist fernab von vorausschauendem Fahren. Ich fahre möglichst so, dass ich nur beschleunige, viel rolle und möglichst wenig bremse. Das geht besonders auf Strecken, die man tagtäglich fährt, sehr gut. Da kennt man die Ampelphasen und Straßenlängen doch. Ich habe eine Ampel, die wird rot, kurz nachdem die vorherige grün wurde. Die kriegst du einfach nicht, auch wenn du mit 70 statt 50 zufährst. Ein Rotlichtblitzer würde sich dort lohnen, weil viele aus Frust trotzdem über Rot fahren... Jedenfalls beschleunige ich auf 30km/h und rolle dann bloß auf die Ampel zu. Muss selten bremsen, weil sie dann wieder grün wird.
Und auch sonst so beschleunige ich nicht, wenn ich sehe, dass ich doch eh gleich stoppen muss.

Hört sich jetzt an, als wäre ich ein rollendes Verkehrshindernis, aber ist nicht so. :D Es macht bloß keinen Sinn, noch mehr Gas zu geben, wenn die Ampel vorne rot ist.
Zitat von MoireMoire schrieb:Es gibt bei uns überzeugten Auto-Ablehnern diese allseits bekannte "Statistik", die besagt "über 70% aller Autofahrten innerhalb der Stadt liegen bei unter 2km."
Ich hab grad wie verrückt danach gegoogelt, aber nichts in der Hinsicht gefunden. Vermutlich eine mythologische Statistik.
Trotzdem hat man von Leuten gehört oder welche Mal im Bekanntenkreis gehabt, die auch für 'ne Dose Bier und 'ne Tüte Chips das Auto bis zur nächsten Straßenecke nehmen. Bequemlichkeit. Beziehungsweise das eingeforderte Recht auf Bequemlichkeit, das ich nicht unbedingt immer nachvollziehen kann.
Vielleicht ist das wirklich eine mythologische Statistik. Denn das wäre nämlich absolut bescheuert und wegen der Parkplatzsuche nicht lohnenswert. Ich geb zu, dass ich bei starkem Regen die 1km entfernte Packstation mit dem Auto anfahre, jedoch ist das tatsächlich mein einiger Extremfall und außerdem regnet es hier eh selten so lange, dass ich nicht warten kann und dann zu Fuß gehe oder (mittlerweile) nen E-Scooter leihe.

Und nein, ein Fahrrad habe ich nicht. Hier gibt es kaum Radwege. Die Verkehrspolitik bei uns schickt Radfahrer lieber auf die Straße und hebt Radwegnutzungspflichten auf, um marode Radwege nicht sanieren zu müssen... :shot:
Zitat von MoireMoire schrieb:Ich habe einen Arbeitskollegen, der ist seit ein paar Jahren auf's Fahrrad umgestiegen. - Damals lediglich aufgrund von Baumaßnahmen, die Parkplätze vernichtet haben. Der wohnte zwei Straßen weiter. Und er war damit nicht allein.
Gibt es also.
Mal ehrlich, dein Arbeitskollege ist schon recht hohl. :D Der macht sich das Auto doch bloß kaputt damit.
Selbst als Autoliebhaber würde ich da lieber das Fahrrad nehmen.

Genau dieses Verhalten bestärkt doch die Politik gegen Autos. Weil irgendwelche Leute für 1km das Auto brauchen, sucht man Parkplätze.
Zitat von MoireMoire schrieb:Mhm. Grundsätzlich kann ich das nachvollziehen. Nur sind für mich 3x 20min Einkaufen die Woche wesentlich bequemer als so ein Riesending im Kaufland o.ä. Ich versteh auch nicht, was man gebrauchen könnte, dass es nicht auch in jedem Discounter gibt. Im Bioladen bin ich maximal 2x im Monat, und andere Sonderkäufe kann ich vor oder nach der Arbeit bequem mit dem Fahrrad erledigen.
Da hat jeder ein anderes Verhaltensmuster. Real, Kaufland und Globus sind mir lieber als kleine Discounter. An sich haben kleine Discounter alles, was man braucht, aber nicht immer genau die Produkte, die einem schmecken. Bei meinem Aldi hier um die Ecke schmecken alle Cornflakes für mich abartig und Softdrinks gibt es auch nur in begrenzter Auswahl. Bevor ich also in zwei Läden einkaufe, gehe ich gleich in einen größeren.

Dann bin ich ein Mal in der Woche für 30 Minuten einkaufen und habe genug, sodass ich nicht drei Mal in der Woche die Zeit dafür verschwende. Das ganze Zeug passt in meinen Kofferraum und fertig. Sicher kann man seine Lebensweise anpassen, aber ich sehe keinen Vorteil darin, drei Mal die Woche einzukaufen statt ein Mal.
Zitat von MoireMoire schrieb:Aber ich habe auch noch nie in meinem Leben privat einen Kasten Getränke gekauft - außer einmal bei einer Einweihungsfeier, Bier für die Gäste. Es gibt ab und an mal einen Saft bei mir, ansonsten Sirup und Leitungswasser oder Tee (und Kaffee). Bei diesen Ansprüchen würde so ein Großeinkauf überhaupt keinen Sinn ergeben.
Ich hab von Leuten gehört, die immer einen Kasten Wasser/Limo/... zuhause stehen haben, und es ist absolute Ansichtssache, ob man das braucht oder nicht, dessen bin ich mir schon bewusst. (Ich denke, wir reden hier von 1- bis 2-man-Haushalte, oder? Bei größeren Familien ist das ja etwas grundlegend anderes.) Aber da gehen eben schon recht grundsätzliche Anspruchsgedanken gründlich auseinander.
Wenn man will, könnte man schon hier ordentlich die Hörner wetzen. ;)
Siehst mal, wie unterschiedlich die Menschen doch sind. ;)
Ich kaufe regelmäßig Kästen Getränke. Das Leitungswasser bei uns ist viel zu hart und schmeckt somit garnicht. Daher kaufe ich kistenweise Wasser und wenn ich schon Kisten schleppe, dann nicht alle zwei Tage eine Kiste, sondern alle zwei Wochen nen Kofferraum voll. Überwiegend Wasser (still und Sprudelwasser), aber auch einige Softdrinks als Abwechslung.
Vom Kofferraum zum Lagerort der Kisten sind es zehn Meter. Also keine große Schlepperei.

Weißt du, ich mag es einfach nicht, wenn bei mir schon nach zwei Tagen wieder irgendwas ausgeht und ich nachkaufen muss. Lieber habe ich tagelang Ruhe und schaue ein Mal in der Woche nach, was ich mal nachkaufen müsste. So bleibt der Kopf für wichtigeren Kram frei. Heute könnten spontan zehn Familienmitglieder zu Besuch kommen und es gäbe genug für alle. Muss nicht noch schnell einkaufen.
Zitat von MoireMoire schrieb:Arwww. Nee, nee, da bin ich raus. Zum Sport mit'm Auto, so sehr ich das auch nachvollziehen kann, aber da wäre ich zu stolz zu. Entweder Sport oder bequem, aber bei sowas rauf ich mir die Haare. :D ;)
Zu meinem Fitnessstudio sind es 6km. Mit dem Fahrrad ist es abartig mangels vernünftigen Radwegen und mit dem ÖPNV braucht man eine Ewigkeit, weil ich dafür zwei(!) Mal umsteigen müsste. Sicherlich gibt es in der näheren Umgebung auch andere, aber dieses eine hat top Personal und Geräte.
Dann doch lieber ins Auto. Nach der Arbeit direkt hin und danach direkt nach Hause. Arbeitskleidung kann ich im Kofferraum lassen und muss sie nicht noch mit ins Studio nehmen. Meine Sportkleidung, das Handtuch und Duschzeug hingegen kann ich den Arbeitstag lang im Kofferraum lassen. Also praktisch alles. :)

Aber egal, das ist jetzt zu personenbezogen.
Zitat von MoireMoire schrieb:Das hatte ich ja selbst auch schon gemeint. Würde man den ÖPNV mehr anpassen, würden viele sich überzeugen lassen, das Auto stehen zu lassen. Ich arbeite auch in Schichten und meist am Wochenende, ich kenn diese Probleme sehr gut. Hatte da eben nur Glück, dass die Strecke mit dem Fahrrad gut zu radeln ist. Das Glück hat nicht jeder und dessen bin ich mir durchaus bewusst.
Genau hier ist doch das Problem. Ich bin aus der Branche und ÖPNV ist einfach ein Minusgeschäft. Unternehmen in Öffentlicher Hand machen eh alle Miese und ist der Verkehr privatisiert, muss das private Unternehmen auch sparen, um Plus zu machen. Um den ÖPNV anzupassen, muss die Politik mehr Gelder bereitstellen. Ganz genau da hakt es.

Du kannst ja nicht nachts alle 20 Minuten für fünf Fahrgäste einen 20m langen Bus oder eine 30m lange Stadtbahn fahren lassen. Dafür bräuchtest du kürzere Fahrzeuge, aber dann hast du im Fuhrpark noch mehr Wagen, die Geld kosten. Alles eine ziemlich komplizierte Sache.
Fakt ist, dass die Wiederbelebung der Anrufsammeltaxis ein wichtiger Punkt im ÖPNV sein werden. Wenn darin deine Monatskarte gültig ist, dann ist es geschafft. Die Leute rufen sich so ein Taxi nachts und kommen weiterhin mit ihrer Monatskarte von A nach B. Das wäre perfekt und würde wieder viele Leute ohne Zwang vom Auto abbringen. Aber bis dieses Angebot überall funktioniert, dauert es noch.
Zitat von MoireMoire schrieb:Selbstfahrende Autos würden mich maximal interessieren, wenn sie denn dann auch weniger sinnlos Qualm in die Luft wirbeln. Nur, weil es dann noch bequemer wird, wäre ich dagegen.
Naja... Das kann man so nicht sagen. Verbrenner sind nicht automatisch schlechter als Elektrowagen. Der Strom für die Akkus kommt irgendwoher und die kurzlebigen Akkus müssen auch hergestellt werden. 100% Öko sind die auch nicht.

Für mich zählt eher ein anderer Punkt: Langlebigkeit. Wenn ein Wagen mindestens 30 Jahre alt werden kann, dann ist er gut. Denn was nützen uns saubere Antriebsarten, wenn die Autos nach 15 Jahren Sondermüll sind?
Zitat von MoireMoire schrieb:Und Sammeltaxis gibt's bereits. Ich hab's mir nicht gemerkt, weil ich ja selten in die Situation komme das zu brauchen, aber ein paar Bekannte nutzen das häufig. - Vor allem, wenn es nach dem Feiern nachhause geht. Man sagt einfach, wo man einsteigen will und wo man rausgelassen werden will, und der Fahrer fährt dann eine halbwegs passende Strecke, auf der er noch andere einsammeln und absetzen kann. Hab's einmal live miterlebt, die haben etwas 10min gewartet.
Klassische Sammeltaxis gibt es. Aber für die muss man extra bezahlen. Wer eine Monatskarte für den ÖPNV hat, macht das ungerne. Zwar gibt es auch an manchen Orten ein Sammeltaxi, bei dem die Monatskarte auch gültig ist, aber das ist eher Ausnahme.
Zitat von MoireMoire schrieb:Für mich ist das Auto nicht nur ein zusätzlicher Geld- und Stressfaktor, sondern auch ein Status- und Bequemlichkeitssymbol. Natürlich nicht pauschal - bei manchen geht's nicht anders oder es ist zumindest ohne Auto auf eine unzumutbare Weise unbequem. Aber viele Dinge halte ich lediglich für Anpassungsfaulheit und da beiße ich mir jedes Mal auf die Lippen, um nicht auf ein hohes Ross zu steigen und die Nase zu rümpfen.
(Der Wortwitz war aus Versehen.)
Für mich ist MEIN Auto kein Statussymbol. Ich pflege es und sehe es als ein wertvolles Eigentum, jedoch brauche ich es aus praktischen Gründen. Selbst wenn hier alles fußläufig erreichbar wäre und es flächendenden ÖPNV mit Sammeltaxi geben würde, hätte ich noch ein eigenes Auto in der Garage stehen. Da gehts mehr darum, weiterhin ein brauchbares Fortbewegungsmittel zu haben, das man nutzen kann, wie man möchte. Es ist mein Eigentum und daher ist es nicht schlimm, wenn ich darin was für den Wertstoffhof transportiere oder beim Möbeltransport den Inneraum zerkratze. Auch kann ich spontan für längere Zeit wegfahren. Zum Beispiel in die Heimat zu meinen Eltern ins Ausland. Jetzt sofort, so lange es mein Urlaub erlaubt. :D

Verändern sollte sich aber natürlich, dass man das Auto für jede Kleinigkeit braucht. Früher fuhr man ja nicht mit dem Auto mal eben Brötchen holen. Die Autofahrt war eher besonders und eine aufwändige Sache.


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

02.05.2020 um 20:25
@Ford
Zitat von FordFord schrieb:Vielleicht ist das wirklich eine mythologische Statistik. Denn das wäre nämlich absolut bescheuert und wegen der Parkplatzsuche nicht lohnenswert
Zur Not wird halt auf dem Fußweg geparkt. ;) (Und ja, erlebe ich regelmäßig.)
Und ja, das sind eben diese Probleme, wenn man zu einer bestimmten Fraktion gehört. Man hat die Klischees kennen gelernt und ab einem bestimmten Grad an Frust muss man sehr bewusst an etwas herantreten, weil man sonst zum schwarz-weiß-denken neigt. Und wenn mir einer mit dem Argument kommt, "warum laufen, wenn ich fahren kann" brodelt diese mythologische Statistik in meinem Bauch und ich will einen auf Rumpelstilzchen machen. :D
Zitat von FordFord schrieb:Ich geb zu, dass ich bei starkem Regen die 1km entfernte Packstation mit dem Auto anfahre
Jaaaa. Also Ausnahmen bestätigen ja nun auch die Regel. Du hast auf mich im Verlaufe dieses Gespräches nicht den Eindruck gemacht, ein Auto-Proll zu sein, also darfst du dein Paket gern auch weiterhin vor Nässe schützen. ;) :D
Zitat von FordFord schrieb:Hier gibt es kaum Radwege. Die Verkehrspolitik bei uns schickt Radfahrer lieber auf die Straße
Jupp. Noch so ein Ding, bei dem ich auf eine Entwicklung hoffe. Ich meide es zutiefst, auf der Straße zu fahren, weil ich die Autofahrer nur schwer einschätzen kann. Lieber tingel ich zehn Minuten hinter ein paar tauben Fußgängern hinterher, die meine Klingel nicht hören wollen. (Ist auf nem Fußweg letzten Endes ja auch ihr gutes Recht.)
Bei uns wurde an einer Kreuzung meines Arbeitsweges dieses Jahr immerhin ein erstes innovatives Testprojekt gestartet: Halt dich fest, das gab's noch nie! - eine Fahrradampel! :D Leider wurde die Ampel hinter eine Säule auf dem Fußgängerweg platziert, wo sie garantiert von keinem Autofahrer gesehen wird. Zwar ist es jetzt absolut rechtens, mit dem Fahrrad über die Kreuzung zu fahren, obwohl die Fußgänger bereits Rot haben, die Autofahrer werden davon aber wohl noch eine ganze Weile überrascht sein... Man bleibt gespannt.
Zitat von FordFord schrieb:Mal ehrlich, dein Arbeitskollege ist schon recht hohl. :D Der macht sich das Auto doch bloß kaputt damit.
Selbst als Autoliebhaber würde ich da lieber das Fahrrad nehmen.
Hehe. Naja, er hat die Dinge ja auch sehr schnell selber so gesehen und ist deswegen ja auch beim Fahrrad geblieben, selbst als der Arbeitsweg länger wurde.
Ich habe mich ein paar Mal mit Leuten unterhalten, die eine Zeit lang genauso ihr Auto gelebt haben. Sie meinten meistens, es wäre die Euphorie nach der Schulzeit gewesen. Es war so üblich, dass man seinen Führerschein macht und arbeiten geht, damit man sich ein Auto leisten kann. Und als sie dann eins hatten, musste es eben jede Sekunde genutzt werden, denn wozu denn sonst die ganze Arbeit? Aber das hielt wohl nie länger als ein knappes Jahr an, dann hat sie die eigene Entwicklung so weit ab vom "das macht man eben so" gebracht, dass sie ganz nüchtern an diese Autosache herangetreten sind. Viele von den Leuten, mit denen ich da im Gespräch war, haben mittlerweile gar kein Auto mehr.
Aber ich kann mir vorstellen, dass diese Prägung, die vielleicht sogar vom Elternhaus kam, nicht so einfach verblasst ist und es daher immer noch Menschen gibt, die ihr Auto nutzen, schlichtweg weil sie es können.
(Das sind dann meistens auch Leute, von denen man sich anhören muss, dass Fahrradfahrer sich gefälligst einen ordentlichen Job suchen sollen, da müssen sie sich auch nicht weiter mit ihrem Drahtesel selbst demütigen. Und jupp, hab ich schon zu hören bekommen.)
Zitat von FordFord schrieb:Weißt du, ich mag es einfach nicht, wenn bei mir schon nach zwei Tagen wieder irgendwas ausgeht und ich nachkaufen muss. Lieber habe ich tagelang Ruhe und schaue ein Mal in der Woche nach, was ich mal nachkaufen müsste. So bleibt der Kopf für wichtigeren Kram frei. Heute könnten spontan zehn Familienmitglieder zu Besuch kommen und es gäbe genug für alle.
Das kann ich sogar mehr als nachvollziehen. Das war immer das erste, was ich getan habe, wenn ich irgendwo eingezogen bin und eine Lebensmittelkühlanlage installiert war: Vorräte besorgen. Da war ich meist den ganzen Tag einkaufen, aber danach war ich auf alles vorbereitet.
Ich wurde allerdings umerzogen. Es gab in meinem Haushalt zu oft Kontakt mit Menschen, die das Zum-Kühlschrank-Gen besitzen. Und bis auf ein paar geheime Verstecke habe ich den Vorratsgedanken aufgegeben.
Der Großeinkauf mit dem Auto ist also von mir genehmigt. :D ;)
Zitat von FordFord schrieb:Zu meinem Fitnessstudio sind es 6km.
Mhm. Ja. Da bin ich wohl von der Stadt verwöhnt. Das Training, zu dem ich (eigentlich regelmäßig) gehen wollte ist mit dem Fahrrad auch nur ne halbe Stunde entfernt. Und da hab ich mir nachher lieber noch ne kleine Verschnaufpause gegönnt und habe dann auf der Fahrt nachhause mit stolzgeschwellter Brust meine müden Beine angefeuert.
Obwohl. 30min mit dem Fahrrad sollte eine ähnliche Strecke sein, oder? Naja, ist auch egal. Ich habe mein Verständnis ja vorher schon angedeutet. Und meinen Stolz. (Meine Sportklamotten waren dann eben nicht im Kofferraum, sondern im Rucksack. :) )
Zitat von FordFord schrieb:Unternehmen in Öffentlicher Hand machen eh alle Miese und ist der Verkehr privatisiert, muss das private Unternehmen auch sparen, um Plus zu machen. Um den ÖPNV anzupassen, muss die Politik mehr Gelder bereitstellen. Ganz genau da hakt es.
Mhm. Das stimmt. Aber Laien haben dazu auch noch andere Meinungen, wenn du sie auf die jährlichen Preiserhöhungen von Tickets ansprechen würdest. Ich weiß, ich weiß... Aber jemand der 60,- oder 80,- (was glaub ich sogar noch ziemlich günstig ist mit anderen Städten verglichen) für ein Monatsticket hinlegt, erwartet dann natürlich auch, dass er bequem von A nach B kommt.
Daher empfände ich deine Idee mit dem Sammeltaxi, das direkt zum ÖPNV gehört, tatsächlich als eine der besten Lösungen.
Vor 10 Jahren gab es das hier sogar noch für einige Linien.
Zitat von FordFord schrieb:Das kann man so nicht sagen. Verbrenner sind nicht automatisch schlechter als Elektrowagen.
Das wollte ich damit auch nicht sagen. Kurzfristig wäre es vor allem in der Stadt eine Erleichterung hinsichtlich der Atemwege, aber dass es nicht so einfach ist, das ist mir schon klar. Da muss insgesamt eine Entwicklung stattfinden, aber da fehlt mir fachlich einfach das Knowhow, um irgendwie klugscheißen zu können.
Ich wollte nur sagen, dass ich gerne vor einem Bequemlichkeitsupgrade gern noch ein technisch-ökonomisches Upgrade hätte, sonst würde man ja Pest nur mit Cholera eintauschen.
(Wobei ich deinem letzten Beitrag entnehmen würde, du meinst bei den selbstfahrenden Autos die Sammeltaxis, die nachts ihre paar Hanseln einpacken. Da spielt mein Einwand natürlich keine Rolle, ein riesiger Bus würde ja noch viel mehr rumstinken. :) )
Zitat von FordFord schrieb:Für mich zählt eher ein anderer Punkt: Langlebigkeit
Wie jetzt, Dinge ohne Sollbruchstelle, die nicht zwei Tage nach Garantieablauf kaputt gehen und so shice gebaut sind, dass man sie auch nicht mehr reparieren kann? Das sind doch Märchen aus alten Zeiten. :D
Nee, aber ich weiß, was du meinst. Wenn schon ein Eigentum zum Nutzen, das ja auch noch seinen nicht ganz so zu verachtenden Preis hat, dann soll es gefälligst auch lange nutzbar sein. Der Wunsch geht ja aber weit über das Auto hinaus, wenn du mich fragst, und ist schon fast ein eigenes Thema.
Zitat von FordFord schrieb:Es ist mein Eigentum und daher ist es nicht schlimm, wenn ich darin was für den Wertstoffhof transportiere oder beim Möbeltransport den Inneraum zerkratze. Auch kann ich spontan für längere Zeit wegfahren. Zum Beispiel in die Heimat zu meinen Eltern ins Ausland. Jetzt sofort, so lange es mein Urlaub erlaubt.
Flexibilität sorgt für ein besseres Lebensgefühl, das möchte ich ja auch niemandem absprechen. :)
Das es Menschen gibt, die vernünftig mit dem Objekt Auto umgehen, wollte ich ja auch gar nicht in Frage stellen. - Nur eben auch meine Negativerfahrungen als Senf auf das Threadbrötchen schmieren. ;)


Gruß


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

02.05.2020 um 21:22
Zitat von martenotmartenot schrieb am 28.04.2020:oder ein Mietauto weiter.
Da habe ich eine Frage: was machst Du wenn für diesen Vorgang doch kein Auto zur Verfügung steht?
Ich sehe nämlich keinen Unterschied zwischen eigenen oder Mietwagen...es wird ein Auto gebraucht ;)
(da ist die Argumentation wer in der Stadt wohnt braucht kein Auto nicht mehr so schlüssig)


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

02.05.2020 um 21:31
Zitat von MoireMoire schrieb:Zur Not wird halt auf dem Fußweg geparkt. ;) (Und ja, erlebe ich regelmäßig.)
Und ja, das sind eben diese Probleme, wenn man zu einer bestimmten Fraktion gehört. Man hat die Klischees kennen gelernt und ab einem bestimmten Grad an Frust muss man sehr bewusst an etwas herantreten, weil man sonst zum schwarz-weiß-denken neigt. Und wenn mir einer mit dem Argument kommt, "warum laufen, wenn ich fahren kann" brodelt diese mythologische Statistik in meinem Bauch und ich will einen auf Rumpelstilzchen machen. :D
Darum ist es ja auch immer gut, wenn man alle Seiten kennt. Als Schüler nutzte ich überwiegend den ÖPNV und das Fahrrad, ab 18 kam dann noch das Auto hinzu. Aber alles relativ ausgeglichen, bis mir das Fahrrad geklaut wurde. Der Polizei konnte ich aber nur einen Zeitraum von zwei Wochen nennen, in der das Fahrrad gestohlen wurde. Da war mir dann bewusst, wie nutzlos es hier geworden ist...
Jedenfalls muss man sich manchmal selbst an die Nase packen und überlegen, ob die eigenen Argumente vielleicht doch unsachlich sind. Hab ja auch oft sehr autofreundlich reagiert. :D
Zitat von MoireMoire schrieb:Jupp. Noch so ein Ding, bei dem ich auf eine Entwicklung hoffe. Ich meide es zutiefst, auf der Straße zu fahren, weil ich die Autofahrer nur schwer einschätzen kann. Lieber tingel ich zehn Minuten hinter ein paar tauben Fußgängern hinterher, die meine Klingel nicht hören wollen. (Ist auf nem Fußweg letzten Endes ja auch ihr gutes Recht.)
Pass auf. Vor einigen Tagen kamen doch neue Verkehrsregeln. Fahren auf dem Gehweg mit dem Fahrrad und E-Scooter kosten von nun an 55€ statt bisher 10€. Total bescheuert! Noch ein Grund mehr, das Fahrrad nicht zu nutzen und schade um die E-Scooter, die ich gerade erst lieb gewonnen habe. Denn mangels Radwegen hier muss ich ja nun auf der Straße fahren, obwohl auf dem Gehweh viel Platz ist und ich ja auch 10km/h fahren könnte...
Zitat von MoireMoire schrieb:Bei uns wurde an einer Kreuzung meines Arbeitsweges dieses Jahr immerhin ein erstes innovatives Testprojekt gestartet: Halt dich fest, das gab's noch nie! - eine Fahrradampel! :D
Das ist gut. Sowas haben wir hier teils auch und die Ampelschaltungen wurden sogar entsprechend angepasst, dass rechtsabbiegende Autofahrer erstmal warten müssen.
Zitat von MoireMoire schrieb:Ich habe mich ein paar Mal mit Leuten unterhalten, die eine Zeit lang genauso ihr Auto gelebt haben. Sie meinten meistens, es wäre die Euphorie nach der Schulzeit gewesen. Es war so üblich, dass man seinen Führerschein macht und arbeiten geht, damit man sich ein Auto leisten kann. Und als sie dann eins hatten, musste es eben jede Sekunde genutzt werden, denn wozu denn sonst die ganze Arbeit? Aber das hielt wohl nie länger als ein knappes Jahr an, dann hat sie die eigene Entwicklung so weit ab vom "das macht man eben so" gebracht, dass sie ganz nüchtern an diese Autosache herangetreten sind. Viele von den Leuten, mit denen ich da im Gespräch war, haben mittlerweile gar kein Auto mehr.
Aber ich kann mir vorstellen, dass diese Prägung, die vielleicht sogar vom Elternhaus kam, nicht so einfach verblasst ist und es daher immer noch Menschen gibt, die ihr Auto nutzen, schlichtweg weil sie es können.
(Das sind dann meistens auch Leute, von denen man sich anhören muss, dass Fahrradfahrer sich gefälligst einen ordentlichen Job suchen sollen, da müssen sie sich auch nicht weiter mit ihrem Drahtesel selbst demütigen. Und jupp, hab ich schon zu hören bekommen.)
Ach das war doch früher so. Kennst du das nicht mehr? Aus meiner Kindheit weiß ich, dass der Gedanke einfach normal war, mit 18 den Führerschein zu machen und Auto zu fahren. Wenn man 18 wird, macht man halt den Führerschein. Dieser Gedanke hat sich ja mittlerweile verändert. Es machen immer weniger Leute gleich mit 18 den Führerschein.
Einerseits ist das gut für den Verkehr, für die Jobsuche aber manchmal doch einschränkend. Dann macht man den Schein nachträglich, könnte die Zeit und das Geld aber anderswo gebrauchen.

Für mich als Jungen war ja eh klar, dass ich gleich nen Führerschein mache. :D
Aber mein erstes Auto... Ach Mensch, das waren Zeiten. Musst dir ja mal vorstellen, dass du 18 Jahre lang immer auf andere angewiesen warst und nun den Lappen und nen Schlüssel in Händen hattest, mit denen du dich in jeden Winkel der Region fahren konntest. Einfach ins Auto rein. Das Auto hat dir da so viele Möglichkeiten eröffnet, die du im Leben noch nie hattest. Als ich meine Monatskarte als Schüler erstmals bekam, bin ich auch am selben Tag noch einfach in die nächste Bahn eingestiegen und planlos durch die Gegend gefahren, eben weil ich nun diese "Freiheit" hatte. Auf die Monatskarte war ich so stolz. Beim Auto war es ähnlich. Rein und einfach rumfahren. "Jetzt kann ich überall hin."
Das war für mich so intensiv, dass mein erstes Auto ein Teil von mir war. Es war 'Ich' und als ich es zur Verschrottung abgeben musste, trauerte ich ehrlich gesagt regelrecht ums Auto. Als wäre es ein Haustier oder so. Ich denke heute noch manchmal an mein erstes Auto und vermisse es, damit rumzufahren oder einfach nur davorzustehen und es anzusehen. Manchmal denke ich deswegen, dass ich nen Knacks im Kopf hab... :D
Zitat von MoireMoire schrieb:Das kann ich sogar mehr als nachvollziehen. Das war immer das erste, was ich getan habe, wenn ich irgendwo eingezogen bin und eine Lebensmittelkühlanlage installiert war: Vorräte besorgen. Da war ich meist den ganzen Tag einkaufen, aber danach war ich auf alles vorbereitet.
Ich wurde allerdings umerzogen. Es gab in meinem Haushalt zu oft Kontakt mit Menschen, die das Zum-Kühlschrank-Gen besitzen. Und bis auf ein paar geheime Verstecke habe ich den Vorratsgedanken aufgegeben.
Der Großeinkauf mit dem Auto ist also von mir genehmigt. :D ;)
Der Trick ist, nicht so viel Knabberkram zu haben. Das meiste Zeug bei mir muss man zunächst erst zubereiten. Sei es der Toast, den man toasten und belegen muss. Da ist dann nix mit "Zum-Kühlschrank-Gen".^^ Wenn es mir Arbeit verbunden ist, dann lässt man es eher mal.
Zitat von MoireMoire schrieb:Obwohl. 30min mit dem Fahrrad sollte eine ähnliche Strecke sein, oder? Naja, ist auch egal. Ich habe mein Verständnis ja vorher schon angedeutet. Und meinen Stolz. (Meine Sportklamotten waren dann eben nicht im Kofferraum, sondern im Rucksack. :) )
Könnte man zunächst sagen, dass das eine ähnliche Strecke ist. Sie ist aber doch ganz schön umständlich. Hab eben mal auf Google Maps geschaut. Das ist abartig fürs Fahrrad. Mehrere große Kreuzungen und zwei Hauptverkehrsstraßen müsste ich auf der Fahrbahn befahren. Das ist bei dem Verkehr höchst unangenehm. Zudem geht es mehrmals bergauf und bergab. Am Fitnessstudio angekommen kann man gleich wieder zurückkehren. :D
Ich verschleiße lieber die Geräte im Studio, um die Energie zu verbrennen, statt ein Fahrrad.^^
Zitat von MoireMoire schrieb:Mhm. Das stimmt. Aber Laien haben dazu auch noch andere Meinungen, wenn du sie auf die jährlichen Preiserhöhungen von Tickets ansprechen würdest. Ich weiß, ich weiß... Aber jemand der 60,- oder 80,- (was glaub ich sogar noch ziemlich günstig ist mit anderen Städten verglichen) für ein Monatsticket hinlegt, erwartet dann natürlich auch, dass er bequem von A nach B kommt.
Das mit den Ticketpreisen ist ja auch verständlich. Da vom Staat nichts kommt, müssen die Kosten auf die Kunden abgewälzt werden. Es wird alles teurer. Die Betriebe haben ja auch Ausgaben, die sie irgendwie decken müssen. Hinzu kommt, dass auch die Digitalisierung kostet. Haltestellen haben digitale Anzeigetafeln. Gab es früher nicht. Die Technik der Fahrzeuge wird komplizierter. Klimaanlagen müssen auch sein. Vor allem sind die Taktzeiten im Vergleich zu früher deutlich dichter und es gibt mehr Linien. Könnte jetzt unzählige Dinge aufzählen, jedenfalls kostet alles Kohle und es ist an der Zeit, dass das Geld mal wieder beim Bürger ankommt und der Staat den ÖPNV mehr fördert.
Schon vor 100 Jahren war ÖPNV nicht gerade billig.

Diese moderne Art vom Anrufsammeltaxi wird sicher ein Segen für den ÖPNV sein. Ich hoffe sehr drauf und werde häufiger Kunde sein, aber mein Auto trotzdem behalten. Dann fahre aber weniger das eigene Auto.
Zitat von MoireMoire schrieb:(Wobei ich deinem letzten Beitrag entnehmen würde, du meinst bei den selbstfahrenden Autos die Sammeltaxis, die nachts ihre paar Hanseln einpacken. Da spielt mein Einwand natürlich keine Rolle, ein riesiger Bus würde ja noch viel mehr rumstinken. :) )
Nachts macht es ja auch mehr Sinn, wenn ein PKW oder maximal ein Kleinbus die handvoll Leute einsammelt statt ein großer Bus. Dann können statt einem großen Bus drei kleinere Wagen fahren.
Zitat von MoireMoire schrieb:Wie jetzt, Dinge ohne Sollbruchstelle, die nicht zwei Tage nach Garantieablauf kaputt gehen und so shice gebaut sind, dass man sie auch nicht mehr reparieren kann? Das sind doch Märchen aus alten Zeiten. :D
Nee, aber ich weiß, was du meinst. Wenn schon ein Eigentum zum Nutzen, das ja auch noch seinen nicht ganz so zu verachtenden Preis hat, dann soll es gefälligst auch lange nutzbar sein. Der Wunsch geht ja aber weit über das Auto hinaus, wenn du mich fragst, und ist schon fast ein eigenes Thema.
Jup, eigenes Thema, aber trotzdem wichtig. Es hatte aber auch enorme Wirkung auf das Auto. Weißt du, warum viele Oldtimer als "Scheunenfund" überleben? Man hat sie halt nicht viel genutzt, aber dennoch aufgehoben und zwischendurch gefahren. Sie waren daher gut erhalten.
Das Auto sollte auch mal zwei Monate problemlos stehen können. Dann geht man hin, lässt es an und tuckert los. So sehe ich meine Autos ja auch. Ich fahre im Jahr keine 3.000km mit ihnen. Die Autos, die ich bisher hatte, stehen überwiegend rum. Bei längerer Standzeit muss es halt auch mal bewegt werden und wenn ich länger keine Autobahn fuhr, fahre ich halt mal den Supermarkt in der Nachbarstadt an. Zwei Fliegen mit einer Klatsche.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Da habe ich eine Frage: was machst Du wenn für diesen Vorgang doch kein Auto zur Verfügung steht?
Ich sehe nämlich keinen Unterschied zwischen eigenen oder Mietwagen...es wird ein Auto gebraucht ;)
(da ist die Argumentation wer in der Stadt wohnt braucht kein Auto nicht mehr so schlüssig)
Da geb ich mal meinen Senf dazu. Also ich sehe schon einen enormen Unterschied zwischen Mietwagen und eigenem Wagen. Im Mietwagen habe ich nicht meinen Kram drinnen. Im Kofferraum habe ich Werkzeug, um es nötigenfalls flott zu machen. Es ist immer eine Decke und eine Packung Wasser im Kofferraum. Hab schon zwei Mal in einer Vollsperrung gestanden. Nicht schön ohne Wasser!
Meine Radiosender sind eingestellt, im Kofferraum habe ich für spontane Käufe eine Einkaufstüte, hinterm Spiegel steckt meine Dashcam und außerdem brauche ich keine Sorgen zu haben, wenn es mal zu einem Kratzer kommt.

Mietwagen haben ihre Vorteile, aber in den Alltag würde ich sowas niemals einbinden.


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02.05.2020 um 23:18
@Ford
Zitat von FordFord schrieb:Pass auf. Vor einigen Tagen kamen doch neue Verkehrsregeln. Fahren auf dem Gehweg mit dem Fahrrad und E-Scooter kosten von nun an 55€ statt bisher 10€.
Mhm. Von E-Scootern hab ich keinen Plan, die Regelungen habe ich nicht verfolgt, aber meines Wissens ist das Fahren auf dem Gehweg nur dann verboten, wenn du einen ausgeschriebenen Radweg hast. Ist kein ausgeschriebener Radweg vorhanden, darf dir niemand die Nutzung des Gehweges verweigern. (Man muss sich natürlich an die allgemeinen Regeln des Miteinander halten. Fußgänger umzunieten, nur weil es keinen Radweg gibt, wird wahrscheinlich doch eher kritisch wahrgenommen. :D ) Zumindest bei uns ist es so, dass ein Fußweg automatisch zweigeteilt ist (auch ohne Ausschilderung), sobald sich als Alternative nur die befahrene Straße anbietet. Die Polizei kontrolliert bei uns auch immer wieder sporadisch/stichprobenartig und hält noch nicht mal Fahrradfahrer an, die trotz Fahrradweg den Gehweg bevorzugen.
Hast du einen Link zu diesem neuen Gesetz?
Zitat von FordFord schrieb:Dieser Gedanke hat sich ja mittlerweile verändert. Es machen immer weniger Leute gleich mit 18 den Führerschein.
Es machen aber auch immer mehr Leute schon mit 16 den Führerschein und üben die zwei Folgejahre mit Begleitung eines Fahrerfahrenen das reguläre fahren. Zumindest nach dem Hören-Sagen in meiner Gegend.
Zitat von FordFord schrieb:Musst dir ja mal vorstellen, dass du 18 Jahre lang immer auf andere angewiesen warst und nun den Lappen und nen Schlüssel in Händen hattest, mit denen du dich in jeden Winkel der Region fahren konntest. Einfach ins Auto rein. Das Auto hat dir da so viele Möglichkeiten eröffnet, die du im Leben noch nie hattest.
Als ich noch klein war, ist meine Familie mit uns auf's Land gezogen. Entgegen der Prognosen wurden dort die Busverbindungen immer weiter eingeschränkt, sodass man gerade so noch zur Schule kam und wieder zurück, in den Ferien aber nur zwei Zeiten am Tag hatte, die man zur Dorfflucht nutzen konnte. Meine Eltern hatten nicht die Kapazitäten, mich ständig irgendwo hinzufahren, daher musste ich mich mit Fuß, Bus und Fahrrad anpassen. Ich hab damals auch nicht meinen Führerschein gemacht, dafür reichte das Geld einfach nicht. Ein Auto kam mir dementsprechend damals nie in den Sinn. Mein Freiheitssymbol war die Stadt. (Da bin ich quasi direkt nach der letzten Abiprüfung hingezogen.) Und das war ja vielleicht ein Ding. Endlich von A nach B ohne Berge überwinden zu müssen - und zwar den GANZEN Tag. Muhaha. Und der Bahnhof! In jede Richtung konnte man fahren, Rucksack, Ticket, Welt, ich komme! Ich konnte endlich problemlos Freunde aus anderen Bundesländern besuchen, weil ich eben keine verdammte Stunde bis zum nächsten Bahnhof gebraucht habe. Das war mein Abenteuer nach der Schule.
Zitat von FordFord schrieb:Ich denke heute noch manchmal an mein erstes Auto und vermisse es, damit rumzufahren oder einfach nur davorzustehen und es anzusehen. Manchmal denke ich deswegen, dass ich nen Knacks im Kopf hab... :D
Da kann ich dich beruhigen. Wirklich jeder, den ich kenne, spricht so über sein "erstes Auto". Diesen nostalgischen Gesichtsausdruck kenne ich nur zu gut. ;)
Zitat von FordFord schrieb:Der Trick ist, nicht so viel Knabberkram zu haben. Das meiste Zeug bei mir muss man zunächst erst zubereiten. Sei es der Toast, den man toasten und belegen muss. Da ist dann nix mit "Zum-Kühlschrank-Gen".^^ Wenn es mir Arbeit verbunden ist, dann lässt man es eher mal.
Nope. Das half auf jeden Fall nicht. Aber OT. ;)
Zitat von FordFord schrieb:Die Betriebe haben ja auch Ausgaben
Deswegen sagte ich ja auch "Laien" und "Meinung". Die Grundprinzipien für ansteigende Preise sind mir schon klar. Und "je privater desto Kosten". :) Die Regulierung für sowas muss halt von oben kommen, sonst wird das eine Endlosschleife. Wo wir wieder bei deinem ersten Beitrag dazu angekommen wären. ;)
Zitat von FordFord schrieb:Die Autos, die ich bisher hatte, stehen überwiegend rum.
Die stehen rum? Ich denke, du fährst jeden Tag damit zur Arbeit?
siehe --->
Zitat von FordFord schrieb:Bei mir ist es genau andersrum. Die Radfahrer, die auch auf dem Weg zur Arbeit überhole, sehe ich nie wieder.
Zitat von FordFord schrieb:Hinzu kommt, dass ich nach der Arbeit auch gerne anderen Freizeitaktivitäten nachgehe, wobei bei einigen die Anreise per Auto angenehmer ist.
Zitat von FordFord schrieb:und dann 30-60 Minuten warten musst. Bis dahin bist du mit dem Auto längst zu Hause.
Also, selbst wenn du nur 3 mal die Woche mit dem Auto zur Arbeit fährst, steht es ja wohl nicht nur rum, oder?


Gruß
Moire


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03.05.2020 um 01:29
Zitat von MoireMoire schrieb:Mhm. Von E-Scootern hab ich keinen Plan, die Regelungen habe ich nicht verfolgt, aber meines Wissens ist das Fahren auf dem Gehweg nur dann verboten, wenn du einen ausgeschriebenen Radweg hast. Ist kein ausgeschriebener Radweg vorhanden, darf dir niemand die Nutzung des Gehweges verweigern. (Man muss sich natürlich an die allgemeinen Regeln des Miteinander halten. Fußgänger umzunieten, nur weil es keinen Radweg gibt, wird wahrscheinlich doch eher kritisch wahrgenommen. :D ) Zumindest bei uns ist es so, dass ein Fußweg automatisch zweigeteilt ist (auch ohne Ausschilderung), sobald sich als Alternative nur die befahrene Straße anbietet. Die Polizei kontrolliert bei uns auch immer wieder sporadisch/stichprobenartig und hält noch nicht mal Fahrradfahrer an, die trotz Fahrradweg den Gehweg bevorzugen.
Hast du einen Link zu diesem neuen Gesetz?
Glaub du hast mich falsch verstanden. Zweigeteile Bürgersteige sind ja dann ein Gehweg und ein (unbeschildeter) Radweg. Das Fahrradfahren auf dem Gehweg ist aber verboten. Also dort, wo die Fußgänger rumlaufen. ;)

Die neuen Regeln gibts hier: https://www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorschriften-deutschland/stvo-novelle/
Zitat von MoireMoire schrieb:Es machen aber auch immer mehr Leute schon mit 16 den Führerschein und üben die zwei Folgejahre mit Begleitung eines Fahrerfahrenen das reguläre fahren. Zumindest nach dem Hören-Sagen in meiner Gegend.
Hmm... Also ich kenne niemanden, der das macht. Ist wohl wieder mal abhängig von der Region. :D
Zitat von MoireMoire schrieb:Mein Freiheitssymbol war die Stadt.
Seltsam. Wenn man in der Stadt aufgewachsen ist wie ich, dann empfindet man das nicht so. Vielleicht, weil man das alles ja auch so schon hatte.
Zitat von MoireMoire schrieb:Die stehen rum? Ich denke, du fährst jeden Tag damit zur Arbeit?
siehe --->
Zitat von MoireMoire schrieb:Also, selbst wenn du nur 3 mal die Woche mit dem Auto zur Arbeit fährst, steht es ja wohl nicht nur rum, oder?
So exakt ins Detail wollte ich nicht gehen, aber wie ich sehe, sorgt das für Missverständnisse. Das Auto nehme ich ja nicht jeden Tag zur Arbeit, sondern es kommt darauf an, was ich nach Feierabend machen möchte und vor allem ist die Arbeitszeit wichtig.
Zum Einkaufen auf jeden Fall das Auto. Ansonsten, wenn ich direkt danach jemanden besuche oder sonstwohin muss, nehme ich das Auto. Geht ja schneller. Habe ich für den Tag nichts geplant, gehts direkt nach Hause und da reicht der ÖPNV halt aus.
Es kommt auf die Situation an und im Grunde genommen überlege ich es mir erst abends, wenn ich den Wecker stelle.

So kommt es, dass ich manchmal an allen fünf Tagen Auto fahre und auch mal an allen fünf Tagen nur den ÖPNV nehme. Und ja, es kann auch mal passieren, dass das Auto drei oder mehr Wochen steht. Mal ne Woche ÖPNV, dann hab ich zwei Wochen nen Dienstwagen... Durch den Dienstwagen, den ich meist eine Woche im Monat (mal mehr, mal weniger) nach Hause nehmen muss, sinken ja auch die Fahrten mit dem eigenen privaten PKW.

Mein Auto ist mehr so eine spontane Sache. Passt grad, passt grad nicht. Brauch ich, brauch ich nicht. Finde ich einfach klasse, weil ich so jederzeit ganz spontan und flexibel entscheiden kann, was ich benutze. Ich hab sogar mal mein Auto auf der Arbeit stehen gelassen und ein paar Tage später doof in die leere Garage geschaut. :ford:

So ist das alles ganz angenehm. Nimmst das, was gerade passt.


Und zum Thema... Ohne Auto wäre es für mich verkraftbar, wie man sieht. Aber es wäre halt recht beknackt, weil ein fehlendes Auto einschränkt. Wenn man schon eine Garage hat, dann wird man da wohl ne Karre drinnen parken dürfen. :)


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03.05.2020 um 02:02
@Ford

Es tut mir leid, aber auf deinem Link finde ich nichts, von dem, was du gemeint hast. Da steht nichts von 55,- Buße bei Benutzung des Gehweges.
Das eine direkt im Link bezieht sich auf das Parken.
Auf gleiche Höhe wie für das Halten in zweiter Reihe (55 Euro) sollen auch die Bußgelder für das Parken auf Geh- und Radwegen sowie das Halten auf Schutzstreifen angehoben werden. Bei Behinderung sollen 70 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig werden.
Und bei Benutzung der SuFu bin ich nur auf folgendes gestoßen:
Als Radfahrer nicht für Radfahrer freigegebenen Fußgängerbereich (Zeichen 239, 242.1) befahren oder Verkehrsverbot nicht beachtet 15Euro
Mangelnde Rücksichtnahme auf Fußgänger auf gemeinsamen Rad-/Gehweg 15Euro
Und zum Schluss:
Darf ich auf dem Gehweg fahren?
Nein. Nur wenn folgendes Zusatzzeichen vorhanden ist, dürfen Radfahrer mit Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehweg bzw. in der Fußgängerzone fahren.
Aber das ganz ohne Strafe.
Laut deinem Link sieht es genauso aus, wie ich es auch von hier kenne. Man darf den Fußgängerweg benutzen, wenn kein Fahrradweg ausgeschildert/ausgewiesen/markiert ist.
Zitat von FordFord schrieb:So exakt ins Detail wollte ich nicht gehen, aber wie ich sehe, sorgt das für Missverständnisse.
Von der Ausdrucksweise war das schon irreführend, ja. :) Aber nun kann ich das einordnen.


Liebe Grüße
Moire


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03.05.2020 um 08:36
Zitat von MoireMoire schrieb:Aber das ganz ohne Strafe.
Laut deinem Link sieht es genauso aus, wie ich es auch von hier kenne. Man darf den Fußgängerweg benutzen, wenn kein Fahrradweg ausgeschildert/ausgewiesen/markiert ist.
Das ist falsch. Du darfst den Fußweg nur nutzen, wenn dieser als nutzbar für Fahrradfahrer markiert ist, ansonsten musst Du die Straße nutzen, wenn kein Fahrradweg da ist.


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

03.05.2020 um 10:33
@Moire
https://www.bussgeldkatalog.org/fahrradfahren-auf-dem-gehweg/

Mit dem Fahrrad oder E-Scooter einen Gehweg oder Radweg verbotswidrig befahren 55 €
... mit Behinderung 70 €
... mit Gefährdung 80 €
... mit Unfallfolge 100 €



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03.05.2020 um 11:09
Zitat von cejarcejar schrieb:ansonsten musst Du die Straße nutzen, wenn kein Fahrradweg da ist.
Das ist das Dilemma. Zumindest in Städten sollte es umgekehrt sein: Wo eine Autostrasse Platz hat, dürfen Autos fahren, das Fahrrad und die Fahrradwege muss Priorität haben.


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03.05.2020 um 11:23
@Kurzschluss

Dadurch das ich hauptsächlich Fußgänger bin, sehe ich es etwas anders - mich nerven beide, aber zumindest rasen Autos nicht in 20 cm an mir und meinem Hund vorbei und sind nachts beleuchtet. Tatsächlich habe ich mehr Streit mit Fahrradfahrern, die denken sie leben in einem rechtsfreien Raum.

Ganz schlimm ist es mit den Fahrradrowdys bei uns im Alstertal, eine Art Waldgebiete in Hamburg. Das Alstertal hat bestimmte Abschnitte in denen Hunde unangeleint laufen dürfen - die ganzen Sportmountenbiker Rasen da mit mehr als 30 Sachen durch und sind auch noch pissig, wenn mein Hund, obwohl ausgewiesene Fläche, ihren Weg kreuzt. So pissig, das ich mich in den letzten 5 Jahren schon mehrmals sogar körperlich wehren musste - zum Glück boxe ich (sportlich) seit knapp 30 Jahren.


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03.05.2020 um 12:11
@Moire
https://www.bussgeldkatalog.org/fahrradfahren-auf-dem-gehweg/

55€ kostet Gehwegfahren mit dem Fahrrad und E-Scooter. Ein Gehweg ist es ja dann, wenn es keinen Radweg gibt, der irgendwie markiert ist. Sei es durch eine weiße Linie, andersfarbige Bepflasterung oder ganz simpel durch einen Randstein.
Das deutsche Gesetz ist da dummerweise recht schwammig.
Zitat von cejarcejar schrieb:Ganz schlimm ist es mit den Fahrradrowdys bei uns im Alstertal, eine Art Waldgebiete in Hamburg. Das Alstertal hat bestimmte Abschnitte in denen Hunde unangeleint laufen dürfen - die ganzen Sportmountenbiker Rasen da mit mehr als 30 Sachen durch und sind auch noch pissig, wenn mein Hund, obwohl ausgewiesene Fläche, ihren Weg kreuzt. So pissig, das ich mich in den letzten 5 Jahren schon mehrmals sogar körperlich wehren musste - zum Glück boxe ich (sportlich) seit knapp 30 Jahren.
Das ist so, weil viele Fahrradfahrer denken, ihnen gehöre alles. Was ich bei solchen Leuten in ihrer Ausdrucksweise immer herauslese, ist folgender Grundgedanke: "Ich will ohne gucken und bremsen zu müssen von A nach B durchradeln können."
Dass man im Verkehr aber auch Rücksicht auf andere nehmen muss und auch mal stoppen muss, wollen solche Leute wohl nicht verstehen. Im Straßenverkehr wird dann auf der Autospur einfach zwischen den Autos gerast, obwohl sie auch mal ganz dicht aneiannder stehen und dann fährt man einfach direkt über Rot. Und in deinem Waldgebiet gibts keine Rücksicht auf andere.
Man muss vielleicht mal akzeptieren, dass Straßen und Waldgebiete keine Rennstrecken sind, auf denen man ohne zu stoppen durchfahren kann.

Autofahren, Fahrradfahren, Gehen... Das heißt auch mal "Stop" an einigen Stellen. Niemand kann pausenlos durchfahren.


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03.05.2020 um 13:35
Danke, @prof.bunsen
@cejar
Ich bin ganz offensichtlich zu doof, eine Website zu lesen.
Zitat von cejarcejar schrieb:Das ist falsch. Du darfst den Fußweg nur nutzen, wenn dieser als nutzbar für Fahrradfahrer markiert ist, ansonsten musst Du die Straße nutzen, wenn kein Fahrradweg da ist.
Mir wurde hier eben erklärt, dass ich als Fahrradfahrer nicht gezwungen bin, auf der befahrenen Straße zu fahren. (Ich fände es auch wirklich unfair, wenn man bestraft wird, weil man lieber sicher unterwegs ist.) Und wie gesagt, hier steht auch immer wieder stichprobenartig die Polizei und die ziehen nur raus, was kein Licht hat oder bei Rot über die Ampel fährt.
Da bedeutet ja aber nicht, dass es nicht eigentlich verboten ist, das heißt wohl nur, bei uns haben die Beamten Verständnis.
Zitat von cejarcejar schrieb:Tatsächlich habe ich mehr Streit mit Fahrradfahrern, die denken sie leben in einem rechtsfreien Raum.
Zitat von FordFord schrieb:Das ist so, weil viele Fahrradfahrer denken, ihnen gehöre alles
Ja, da gibt's Menschen und Menschen.
Ich beobachte das auch immer wieder, manche Radeln hier, als wäre die Welt ein einziger Pakourwettlauf. Da versteh ich sowohl die genervten Autofahrer, als auch die Fußgänger. Ich denke aber, die gleichen Radfahrer wären auch im Auto und zu Fuß keine beliebten Verkehrsteilnehmer. Das Vorhanden sein von Mitdenken und Rücksichtnahme wird leider nicht kontrolliert, bevor die Leute vor die Haustür gehen.
Diese Leute gibt's ja auch zu Fuß: anderthalb Meter Fußweg, ein halber Meter Radweg und der Kinderwagen wird über den schmalen roten Streifen geschoben. Naja. Hat ja auch Räder unten dran... Und wenn man zu viert unterwegs ist, muss man auch immer nebeneinander laufen, zur Not halb auf der Straße, Hauptsache, es kommt niemand vorbei.
Zitat von cejarcejar schrieb:die ganzen Sportmountenbiker Rasen da mit mehr als 30 Sachen durch und sind auch noch pissig, wenn mein Hund, obwohl ausgewiesene Fläche, ihren Weg kreuzt.
Das ist ganz schön hart. :/
Das muss doch noch mehr Leuten so gehen, kann man da nicht zusätzlich Strecken für die Mountenbiker ausschreiben, damit ihr wenigstens rein rechtlich was gegen diese Idioten in der Hand habt?


Gruß


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03.05.2020 um 17:22
Der ADFC erklärt es ganz gut.

https://www.adfc.de/artikel/ein-irrweg-radfahren-auf-gehwegen/

Radfahren auf ausgewiesen Gehwegen - ja. Radfahren auf Gehwegen allgemein - nein.

Ganz wichtig - für Radfahrer gilt auch noch Rechtsfahrgebot, dh gibt es nur auf der einen Seite einen Radweg und kein Schild, das Du als Radfahrer den auch verkehrt herum nutzen darfst, bleibt Dir nur die Straße.


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