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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

908 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Auto, Kosten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

26.09.2023 um 14:10
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Je nach Wohnort (und sonstiger persönlicher Situation) hat man sehr wohl eine Wahl.
Und wenn man sich meinen Post genau durchliest, geht es um Orte ohne Wahl.
Natürlich kann man sich gegen das Auto entscheiden und 8Std/Tag in irgendwelchen Bahnhöfen und Bisse verbringen, das geht mit Sicherheit!

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26.09.2023 um 14:15
@Abahatschi

Dass ÖPNV nicht überall nutzbar ist habe ich doch selbst geschrieben - siehe ein paar Postings vorher.
Ich würde niemals behaupten dass doch jeder einfach den ÖPNV nutzen könne. Warum habe ich einen Führerschein? Weil am früheren Wohnort nur Autofahren machbar war.
Auch meine Eltern brauchen das Auto: Jegliche Geschäfte, auch Post, Bank, nicht zu reden von Ärzten mittlerweile 15 km weit weg. Kleiner Ort, Anbindung an die nächste Kleinstadt über eine enge Straße, selbstverständlich ohne Rad-/Fußgängerweg. Auf die absurde Idee dass sie mit über 70 Jahren die Serpentinenstraße radeln sollen käme ich nicht - im Gegenteil, ich bin auch als aktuell Nicht-Autofahrer jemand der öfter schon Leute darauf hingewiesen hat dass ÖPNV und Bus nunmal nicht überall nutzbar sind.


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26.09.2023 um 16:03
Leider. Das müsste in D mehr gefördert werden. Das deutsche Bahnnetz ist eindeutig ausbaufähig. Es erinnert mich schon etwas an amerikanische Verhältnisse, dass es in D offenbar Straßen gibt ohne Tempolimit.


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26.09.2023 um 17:01
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Leider. Das müsste in D mehr gefördert werden. Das deutsche Bahnnetz ist eindeutig ausbaufähig. Es erinnert mich schon etwas an amerikanische Verhältnisse, dass es in D offenbar Straßen gibt ohne Tempolimit.
Bahnnetz, aber auch Busnetz.
Hier frage ich mich: Warum können auf bestimmten Strecken nicht mal Buslinien getestet werden - mal einen Monat, dann sehen ob es sich lohnt? Es gibt genügend Leute die bei weiteren Strecken gerne aufs Selberfahren verzichten würden.
Exemplarisch: Eine gewisse Buslinie (und sicherlich noch einige andere) wird von Azubis genutzt die zu jung für den Führerscheinerwerb sind, funktioniert leidlich, sprich, ganzer Arbeitstag passt nicht zwischen Hin- und Rückfahrt, man braucht jemanden der einen zur Haltestelle fährt. Der Bus ist aber komplett besetzt (100 Plätze). Ab Führerscheinerwerb fährt "jeder" mit dem Auto, auch ich habe das getan.
Ich würde darauf wetten dass man einen zweiten Bus voll bekommen würde (mit den Azubis aus dem ungefähr zweiten und dritten Ausbildungsjahr etwa) wenn dieser zu passenderen Zeiten fahren würde. Etliche von ihnen finden nämlich, Zitat, "die Fahrerei" (Auto fahren) noch nicht gerade einfach.
Die Situation ist seit mindestens 25 Jahren unverändert.


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26.09.2023 um 18:15
Ich habe ein Netz von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Führerschein bzw. kein Auto haben (Alter, Behinderung, Armut), denen ich Mitfahrten anbiete, wenn ich in der nächsten grösseren Stadt (Niebüll), in der Kreisstadt (Husum) oder der nächsten "Grossstadt" (Flensburg) etwas zu erledigen habe. Dann hole ich sie ab, setze sie an ihrem Ziel aus und vereinbare über's Handy die Rückholung, wonach ich sie wieder daheim absetze. Das klappt seit vielen Jahren hervorragend.


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02.10.2023 um 09:18
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb am 26.09.2023:Es erinnert mich schon etwas an amerikanische Verhältnisse, dass es in D offenbar Straßen gibt ohne Tempolimit.
Mit amerikanischen Verhältnissen hat das allerdings nicht viel zu tun, denn in Nordamerika gibt es fast überall recht niedrige Tempolimits. Eine Straße ohne Tempolimit habe ich dort nie gesehen.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb am 26.09.2023:Das deutsche Bahnnetz ist eindeutig ausbaufähig.
Kommt immer drauf an, womit man es vergleicht. Im Vergleich zur Schweiz ist das deutsche Bahnnetz natürlich in einem schlechten Zustand, aber im Vergleich zu vielen anderen Ländern haben wir immerhin doch ein relativ dichtes Netz, das auch viele kleine Städte anbindet und meistens einen regelmäßigen Taktverkehr anbietet (dass die Züge oft kaputt gehen oder ausfallen, ist die andere Seite der Medaille).


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02.10.2023 um 12:47
Apropos Tempolimits:

Wer erinnert sich noch an die gute alte Transitstrecke BRD - WB durch bolschewistisches Feindesland? Die von der BRD finanzierte Jabo-Behelfsstartbahn A24 kannt noch die Regel: Tempo 100. Dann ein Schild: 50! keine zehn Meter weiter: 30!, nach weiteren zehn Metern blitzen die Genossen von der Vopo auf Devisenjagd. Da schreckt einen nichts mehr.

Nicht viel anders in den USA, im land of the free hat man schnurgerade Highways mit freier Sicht bis morgen früh - aber wehe, Du kommst über 55 mph. Hinter jeder Reklametafel lauert ein Deputy, der Dich ablasert, martialisch verfolgt, brachial stoppt und anherrscht, als sei er bei der Gestapo in die Schule gegangen. "Hands on the wheel. Don't move!" Gern mal wird man von zweien aus dem Auto komplimentiert, ans Fahrzeug gestossen und weibliche Verkehrssünder werden bevorzugt im Brust- und Genitalbereich abgetastet - schliesslich erkennt man Terroristinnen an ihrer Nase und weiss, wo sie Atomwaffen bevorzugt verstecken.

Wer, beispielsweise im Ruhrgebiet, an einer belebten Autobahn direkt vor der Haustür lebt, Makler nennen solche Häuser "verkehrsgünstig gelegen", der weiss Lärmschutzwälle zu schätzen.

Natürlich ist es lästig, wenn irgendwo irgendwelche gehbehinderten Omas und Opas mit Druckknopfampeln den Verkehr aufhalten. Dabei sollten gerade sie doch noch wissen: "Räder müssen rollen für den Sieg" - und überhaupt: Wer will denn in dem Alter noch ans andere Ufer? Warum bleiben sie nicht zu Hause und warten auf den FSJler mit dem Essen auf Rädern. Wenn alte Leute irgendwo hinwollen, dann doch bitte nur mit Deckel drauf im schwarzen Kombi.

Kinder sind auch nicht besser. Statt sich von Mama im SUV die 50 Meter zur Schule fahren zu lassen, bestehen sie darauf, zu Fuss zu gehen und an Druckknopfampeln die Strasse zu überqueren. Was wird denn das für eine Weichei-Generation? Früher sind die jungen Menschen noch mit dem Deutschlandlied auf den Lippen ins feindliche MG-Feuer gestürmt. Na und, hat uns das vielleicht geschadet? Aber Knöpfchen drücken - und womöglich noch auf Tempo 30 vor der Grundschule bestehen. Wo bleibt da der gute alte Darwinismus, wenn juteberockte und birkenstocksandalige Doppelnamen-Mütter gutmenschelnd meinen, die lieben Kleinen müssten vollzählig in der Schule ankommen. Dabei sollten gerade sie als Naturfreunde wissen, dass in der Tierwelt der weitaus grösste Teil des Nachwuchses dem natürlichen Schwund anheim fällt. Ausserdem sind gerade in Grundschulen die Klassen ohnehin viel zu gross. Da kann man über jede "Verkehrslücke" doch nur froh sein.


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02.10.2023 um 13:21
Zitat von martenotmartenot schrieb:Mit amerikanischen Verhältnissen hat das allerdings nicht viel zu tun, denn in Nordamerika gibt es fast überall recht niedrige Tempolimits. Eine Straße ohne Tempolimit habe ich dort nie gesehen.
Kann ich bestätigen - habe gute 7 Jahre in den USA gelebt. Typische Frage an mich: Habt ihr in Deutschland wirklich Straßen ohne Tempolimit?

Was eher typisch USA ist, kein Vorurteil sonern selbst dort so erlebt und mir auch von dortigen Freunden so als üblich bestätigt:
- Meiden des ÖPNV auch wenn er rational betrachtet nutzbar wäre. Grund: ÖPNV-Nutzung gilt als für arme Menschen und man möchte keinesfalls mit Armut assoziiert werden. Ausnahme: bestimmte Städte wie New York, Chicago, Boston.
Beobachtete exemplarische Auswirkungen im Alltag: Mein Arbeitgeber (US-Uni) hat für alle Mitarbeiter und Studenten die Busnutzung im gesamten Stadtgebiet kostenlos ermöglicht. Außer mir hat nur einer meiner direkten Kollegen jemals einen solchen Bus genutzt. Rein rational betrachtet hätte für die meisten eine wenigstens gelegentliche Nutzung - z.B. in die Stadt fahren zum Shoppen oder zu Veranstaltungen, die teils horrenden Parkgebühren sparen - praktisch sein müssen. Für etliche hätte es wohl auch zur Fahrt zur Arbeit gepasst; etliche Kollegen wohnten in der selben Ecke wie ich, nutzten den Bus aber nie. Es gab auch mal eine Aktion dass der Museums- und Zooeintritt im Sommer nur die Hälfte (ca. 10 USD gespart) kostet wenn man ein Busticket (1 USD) löst - wurde kaum genutzt.
- Striktes Trennen von Laufen und Radfahren als Sport vs. Laufen und Radfahren um irgendwo hin zu gelangen.
Ich hatte mich zunächst gewundert dass wir von fitten jungen Leuten die gerne joggen gegangen sind, Rennrad gefahren sind... öfter verwundert darauf angesprochen wurden dass wir zu Fuß und per Fahrrad Erledigungen (z.B. Einkauf, Post in knapp 500 m Entfernung; Weg zur Arbeit gut 1,5 km) erledigt haben. Mit der Zeit, wir kannten Leute besser, es entwickelten sich langsam Freundschaften, sodass man sowas auch mal ganz vernünftig nachfragen konnte: Viele trennen strikt Bewegung für Sport (das macht man, ist cool, sorgt für einen strammen "body") von Alltagserledigungen (unbedingt mit dem Auto). Auch wer locker täglich eine Stunde joggt würde meist nicht die 500 m laufen um etwas zu erledigen. Mein norwegischer Kollege der "zwei Fliegen mit einer Klappe schlug" (Fitness plus Parkgebühren sparen) indem er morgens zur Arbeit radelte wurde von vielen als etwas schräg angesehen, auch von Menschen die am Wochenende viel gesportelt haben.


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02.10.2023 um 13:24
@Raspelbeere

Ich habe allerdings auch hierzulande Menschen beobachtet, die mit ihrem SUV in die Pampa brettern, um dort dann zu joggen oder mit dem Rad zu fahren. Wie war das noch? Alle wollen zurück zur Natur, aber niemand zu Fuss.


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02.10.2023 um 13:28
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:- Meiden des ÖPNV auch wenn er rational betrachtet nutzbar wäre. Grund: ÖPNV-Nutzung gilt als für arme Menschen und man möchte keinesfalls mit Armut assoziiert werden. Ausnahme: bestimmte Städte wie New York, Chicago, Boston.
Meinem Eindruck nach ist der ÖPNV in Nordamerika auch oft recht "klapprig", im Vergleich zu europäischen oder asiatischen Systemen. Die Bahnen wirken oft antiquiert und die Stationen schäbig. Da schneiden sogar die vielkritisierten deutschen ÖPNV-Systeme gut ab. Und häufig ist einfach auch fast kein sinnvoll nutzbares Streckennetz vorhanden.

Was Fußwege betrifft, habe ich auch mal solche Erfahrungen gemacht. Vor Jahren war ich mal beruflich in Florida gewesen und wollte am ersten Abend nach der Ankunft nach europäischer Sitte zu Fuß vom Hotel zu einem nahegelegenen Restaurant gehen, um zu Abend zu essen. Dabei wäre ich fast überfahren worden, weil es keinerlei Fußwege gab und man auch nicht mit Fußgängern gerechnet hatte. Dabei war das Restaurant höchstens 300 oder 400 Meter entfernt gewesen.


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02.10.2023 um 13:51
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich habe allerdings auch hierzulande Menschen beobachtet, die mit ihrem SUV in die Pampa brettern, um dort dann zu joggen oder mit dem Rad zu fahren. Wie war das noch? Alle wollen zurück zur Natur, aber niemand zu Fuss.
Davon, jemals zu Ausflügen mit dem Auto (mit-)gefahren zu sein nehme ich mich nicht aus.
Definitiv aber nicht: unmotorisiert zurücklegbare Strecken, SUV, "brettern" (= schnell und rücksichtslos), immer.

(Bin ländlich aufgewachsen, täglich ein ausgedehnter Spaziergang war seit Kindheit durchgängig normal, Pilze sammeln, Nüsse sammeln, Erledigungen im noch fußläufigen Umkreis zu Fuß. Wochenendausflüge - sprich: eine Wanderung oder eine Besichtigung, einen Museums- oder Zoobesuch irgendwo durchführen wofür eine Anfahrt nötig ist - haben wir aber auch ab und zu gemacht und uns nicht nur im fußläufigen Umkreis (den ich für einen Erwachsenen bei maximal 20, eher 15 km ansetzen würde für einen Ausflug) bewegt.
Auch heutzutage ohne Auto mache ich selbstverständlich immer wieder Ausflüge die eine Bus- oder Bahnanfahrt nötig machen. Oder wandere im Urlaub.)


In den oben genannten Beispielen - joggen ja, zu Fuß einkaufen nein - sind diejenigen übrigens gar nicht mit dem Auto zum Joggen in irgendeinen Park oder dergleichen gefahren, sondern sind von zu Haus aus losgejoggt oder losgeradelt. War eine ruhige, schöne Wohngegend.
Es galt aber als völlig normal, "leer" zu joggen/ radzufahren, aber als Zeichen von Armut, unmotorisiert einen Einkauf oder eine sonstige Besorgung zu erledigen.
Selbst bin ich z.B. morgens 40 Minuten zur Arbeit gegangen; fanden manche Kollegen zu umständlich, die.... morgens eine knappe Stunde gejoggt sind.
Genau der Aspekt wirkt mir "aus deutscher Sicht" widersinnig: Wenn schon die körperliche Kondition und das Interesse an der Bewegung besteht, warum dann nicht das mit praktischen Aspekten verbinden und oben drein noch Geld sparen?


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02.10.2023 um 14:02
USA und ÖPNV - ein Fall für VerschwörungstheoretikerInnen?
Als Großer Amerikanischer Straßenbahnskandal, auch General Motors Straßenbahn-Verschwörung (englisch General Motors streetcar conspiracy), wird die systematische Zerstörung des auf der Straßenbahn basierenden öffentlichen Personennahverkehrs in 45 Städten der Vereinigten Staaten unter Führung des größten Automobilherstellers der USA, General Motors (GM), ab den 1930er bis in die 1960er Jahre bezeichnet. Die Verkehrsunternehmen wurden aufgekauft, um anschließend eine Stilllegung der Straßenbahnstrecken zu Gunsten des Automobilverkehrs zu erreichen, damit Fahrzeuge und Betriebsstoffe aus eigener Produktion abgesetzt werden konnten.
Quelle: Wikipedia: Großer Amerikanischer Straßenbahnskandal


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02.10.2023 um 14:08
@Doors
War mir bekannt, würde ich aber nicht unter "Verschwörungstheorie" einordnen.
Dass z.B. frühere gut laufende Straßenbahnstrecken stillgelegt wurden kann man ja nachweisen.

(Oben ging es mir aber explizit um die Situation: Nutzbarer ÖPNV existiert aber wird aus Scham gemieden. Zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs sein ist der Person möglich (Fitness, Wege), wird aber aus Scham strikt von Alltagserledigungen getrennt und nur als expliziter Sport betrieben.)


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02.10.2023 um 14:11
@Raspelbeere

Mir erzählte mal ein Bekannter, der in den 1970ern länger in verschiedenen US-Städten gelebt hat, dass er, notorischer Fussgänger, des öfteren von der Polizei angehalten wurde. Entweder galt er als verdächtig (langhaariger Junkie auf der Suche nach Einbruchsmöglichkeiten?) oder er wurde gewarnt: In dieser Gegend geht kein Weisser zu Fuss!


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02.10.2023 um 21:12
@Doors

Von der Polizei wurden wir (Leute Mitte 30, "notorischer Fußgänger", zum Einkaufen und zu Besorgungen üblicherweise mit Einkaufstrolley unterwegs) nie angehalten. Allerdings haben wir oft erlebt:

- standen wir an einer Haltestelle, haben viele vorbeifahrende Autofahrer gehupt, Stinkefinger gezeigt oder "get a caaaar!" rausgebrüllt
- sind wir irgendwo gelaufen, v.a. außerhalb von Wohnsiedlungen (für uns ist es z.B. auch normal eine halbe Stunde und länger zu einem Supermarkt oder Markt zu laufen, oder eine längere Strecke zu einer Sehenswürdigkeit zu laufen die meist mit dem Auto angefahren wird): selbiges
- ich wurde mehrfach zwar nicht von der Polizei, aber von z.B. Straßenarbeitern (nicht streetworkern ;)), Tankstellenangestellten und so weiter gefragt ob ich eine Panne oder einen Unfall gehabt hätte, und wenn ich das verneinte, wurde nochmals nachgebohrt, hätte ja eine Schocksituation sein können
- mein Mann wäre als Fahrradfahrer wohl mal fast von der Polizei nach Hause gebracht worden (tagsüber, Fahrrad verkehrstüchtig, sichere Fahrweise, selbstverständlich keinerlei Alkohol-/Drogenkonsum, Bürokleidung, keine Aussehensmerkmale die zu denen gehören die manchen Menschen unangenehm sind)

Recht typisch waren auch die mitleidigen Blicke wenn man z.B. bei der schon fast automatischen Ausstellung eines Parkausweises beim Arbeitgeber, bei der Frage nach dem Kennzeichen (Arztbesuch, "we just need your license plate number") und so weiter den Autobesitz/ das Autofahren verneinte.


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02.10.2023 um 22:14
Ich habe eine ausgeprägte Bus/Zug Aversion. Ich mag die Enge und die Gerüche nicht, zudem misstraue ich Fahrern, die stundenlang die gleichen Strecken fahren. Ein grottenschlechter Beifahrer bin ich auch.

Mein Auto ist mein zweites Zuhause, ich fühle mich sicher, ich kann es von innen abschließen, ich liebe es, durch die Natur zu fahren und die Landschaft zu genießen und jederzeit das zu tun, was ich will.

Und wo kann man schon seine Lieblingsmusik in voller Lautstärke hören?

Ein Auto bedeutet Freiheit, ich kann jederzeit losfahren und muss mich nicht nach katastrophalen Busverbindungen/Wetterlagen oder Uhrzeiten richten. Dazu ist Busfahren für mich teurer als mein Auto.

Ich fahre mit meinen Hunden fast täglich in einsame Waldgebiete, das geht mit den Öffies eh nicht.

Einkaufen - wie soll ich das alles zu Fuß heranholen? Ohne Auto wäre ich hier aufgeschmissen.

Ich habe meiner Tochter geraten, unbedingt den Führerschein zu machen, weil diese Vorteile (insbesondere die Freiheit und Unabhängigkeit) einfach nicht zu toppen sind. Und obwohl sie in einer Großstadt mit guten Verkehrsverbindungen studiert, möchte sie ihr Auto auf gar keinem Fall mehr missen.


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02.10.2023 um 22:53
Zitat von DawnDawn schrieb:Ein Auto bedeutet Freiheit, ich kann jederzeit losfahren und muss mich nicht nach katastrophalen Busverbindungen/Wetterlagen oder Uhrzeiten richten. Dazu ist Busfahren für mich teurer als mein Auto.
Kommt immer drauf an, in welchen persönlichen Verhältnissen man lebt. Für mich ist das Auto bloßes Transportmittel, Bier- und andere Getränkekisten und irgendwelche Pflanzenkübel aus dem Baumarkt muss man ja irgendwie nach Hause kriegen. Ansonsten: Mein Fahrrrad ist mein ein und alles, bei uns (meist Flachland) reicht das für alle Wege völlig.

Ich gestehe: rein Natur ist es nicht mehr, inzwischen E-Bike. War aber eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Gerade jetzt bei einsetzenden Herbststürmen und daher viel Gegenwind ist E-Bike unschlagbar :D

Und WEHE, die Politik schafft das 49-Euro-Ticket ab. Habe eins, und in Kombination mit E-Bike ist es konkurrenzlos, schon bei der Parksituation, vom Preis ganz abgesehen, vorausgesetzt, die Bahnhöfe haben Aufzüge (oder nur ein Bahngleis ohne Unterführung), denn so ein E-Bike ist durch seinen Akku nun mal eine gewichtige Angelegenheit, trotz Schiebehilfe.


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02.10.2023 um 22:58
Zitat von AndanteAndante schrieb:Für mich ist das Auto bloßes Transportmittel, Bier- und andere Getränkekisten und irgendwelche Pflanzenkübel aus dem Baumarkt muss man ja irgendwie nach Hause kriegen.
Geht mir auch so. Mein emotionales Verhältnis zu meinem Wagen ist vergleichbar mit dem zu meiner Bohrmaschine oder meinem Kühlschrank. Wobei mein Kühlschrank weniger Beulen hat und die Bohrmaschine sauberer ist.


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02.10.2023 um 23:03
Zitat von DoorsDoors schrieb:Geht mir auch so. Mein emotionales Verhältnis zu meinem Wagen ist vergleichbar mit dem zu meiner Bohrmaschine oder meinem Kühlschrank. Wobei mein Kühlschrank weniger Beulen hat und die Bohrmaschine sauberer ist.
Genau. Mein Auto wird sozusagen gar nicht gereinigt. Von außen muss es der Regen machen, und innen darf jeder Mitfahrer auf alles drauftreten, was rumliegt. Kommt nicht drauf an. Irgendwann muss ich aus Platzgründen mal was entfernen. Aber ansonsten soll das Auto fahren, und gut ist.


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