Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

jada schrieb:Es liest sich bei dir nicht so, als würde er eine Gefahr für das Wohl eures Kindes darstellen, sondern er ist einfach nur bequem.

Korrekt.

jada schrieb:Der Vater hat das halbe Sorgerecht, wenn sein Kind aber dringend eine Unterschrift von ihm braucht, kann das Kind (hier du als Stellvertreterin) ihn nicht erreichen?

Alle Dinge, die ich zu klären habe, mache ich telefonisch oder Sonntags alle zwei Wochen, wenn er mir unsere Tochter zurückbringt. Bislang habe ich seine Adresse nicht gebraucht, da ich den Gang zum Anwalt oder vors Gericht nicht gegangen bin.

jada schrieb:Ist der Vater sonst ein "erwachsener" und verantwortungsbewusster Mensch?

Ich kann das nicht mehr beurteilen. Vieles kommt mir einfach als Machtkampf vor und nicht als konstruktiv. Ich bin gespannt, auf die Gespräche was den Schulwechsel nächstes Jahr betrifft. Da wird er mitreden wollen und ich hoffe, er zieht zum Wohle unseres Kindes mit. Rauskristallisieren tut es sich jetzt aber noch nicht, im Gegenteil.

jada schrieb:D.h. praktisch behält er jeden Monat 102 EUR ein, um den Umgang mit seinem Kind zu finanzieren.

Das finde ich jedes mal so lächerlich, wenn ich genauer drüber nachdenke. Eigentlich gehört das mal überarbeitet, denn Umgangsverweigerer brauchen das Geld schließlich nicht, um den Umgang zu finanzieren, sondern der andere Elternteil, der das Kind zu 100% bei sich hat.

Lilith101 schrieb:Alle Dinge, die ich zu klären habe, mache ich telefonisch oder Sonntags alle zwei Wochen, wenn er mir unsere Tochter zurückbringt. Bislang habe ich seine Adresse nicht gebraucht, da ich den Gang zum Anwalt oder vors Gericht nicht gegangen bin.

Die Adresse würde ich schnellstens erfragen, denn du weißt ja so gar nicht, wo dein Kind alle zwei Wochen ist.

Becky schrieb:Das finde ich jedes mal so lächerlich, wenn ich genauer drüber nachdenke. Eigentlich gehört das mal überarbeitet, denn Umgangsverweigerer brauchen das Geld schließlich nicht, um den Umgang zu finanzieren, sondern der andere Elternteil, der das Kind zu 100% bei sich hat.

Bei Elternteilen, die den Umgang gänzlich Verweigern sehe ich das auch so. Es gibt aber auch den kompletten Gegensatz: Umgangsberechtigte, die jede Möglichkeit, ihr Kind zusehen, wahrnehmen. Ein Kinderzimmer vorhalten, die Kosten für die Hin- und Rückfahrt tragen etc.
Da sind 102 EUR im Monat sehr wenig.

Den Verweigerern ist dieses Geld wahrscheinlich gar nicht bewusst. Sie bekommen keine monatl. Überweisung von der Familienkasse. Es wird halt nur verrechnet.

Becky schrieb:Die Adresse würde ich schnellstens erfragen, denn du weißt ja so gar nicht, wo dein Kind alle zwei Wochen ist.

Sehe ich auch zwingend so. Allerdings hier den Papa in der "Bringschuld". Er hat auch das Sorgerecht. Stellt euch mal vor, @Lilith101 zieht um und vergisst dem Spross, die neue Adresse mit zuteilen.


Noch zu meinem Problemchen:

jada schrieb:(Meiner hat z.B. rausbekommen, dass wenn er der Horterzieherin erzählt, ihm sei übel, diese sofort Mama anruft und um Abholung bittet. Mit dem Nachsatz - er darf aber erst wieder in 48 h in den Hort. Clever das Kerlchen...)

Wie würdet ihr das mit den ErzieherInnen regeln?
(Beim letzten Mal, habe ich sie schon dezent darauf angesprochen, dass mein Kind das "System" mit dem Anruf durchschaut hat. Mir sprang ein entsetztes Gesicht der Erzieherin entgegen.)

Es war jetzt das dritte mal. Das erste mal, ging es ihm wirklich nicht gut. Ab dem zweiten Mal saß ihm wahrscheinlich ein Pups quer, kurzes Bauchziehen und dann gleich zur Erzieherin. Ich denke, mein Kind macht es nicht böswillig oder dass er die Erzieherin anlügt.
Aber die Konsequenz - 2 Tage zuhause bleiben mit eigentlich fitten Kind - ist nun nicht sonderlich produktiv. Vielleicht genießt er nur die Zeit mit Mama, aber es gilt Schulpflicht.

@jada

Ich würde den Erziehern vorschlagen, dass das Kind am nächsten Tag wiederkommt, wenn es tatsächlich nichts hatte. Oder zumindest nur einen Tag zu Hause bleiben muss.

Ansonsten fördert man ja quasi eine Art "Schwänzen". Und so viel "Kind krank"-Tage hat man ja auch nicht zur Verfügung.

@Becky
Ich versuche es beim nächsten Mal.

Bis dahin gestalte ich den "Kind-krank-Tag" fürs Kind sooo langweilig wie möglich =)

Becky schrieb:Ansonsten fördert man ja quasi eine Art "Schwänzen".

Sehe ich auch so.

Becky schrieb:Und so viel "Kind krank"-Tage hat man ja auch nicht zur Verfügung.

Da habe ich ziemlich Glück. Ich bin zwar angestellt, kann mir die Zeit aber relativ frei einteilen und Arbeit auch mal von zuhause erledigen.

Mir wäre es auch unangenehm mit dem gesunden Kind - mit Männergrippe =) - den Kinderarzt zu belästigen.

jada schrieb:Sehe ich auch zwingend so. Allerdings hier den Papa in der "Bringschuld". Er hat auch das Sorgerecht. Stellt euch mal vor, @Lilith101 zieht um und vergisst dem Spross, die neue Adresse mit zuteilen.

Dann wäre aber was los, das kann ich euch sagen.
Zu deinem Problem, da kann ich mich @Becky anschließen.

Lilith101 schrieb:Dann wäre aber was los, das kann ich euch sagen.

Vielleicht dem Papa mal genauso näher bringen. Dazu mitteilen, dass er ja auch als Kontaktperson und Sorgeberechtigter bei der Schule/ Hort vermerkt ist und dass die Schule sich ja auch bei ihm melden kann, zwecks Notfall. Wirkt evtl. Wunder.

Es kann ja auch mal mit dir etwas unvorhersehbares sein, z.B. ein Unfall. Will er sein Kind dann vom Kindernotdienst abholen?

jada schrieb:Vielleicht dem Papa mal genauso näher bringen. Dazu mitteilen, dass er ja auch als Kontaktperson und Sorgeberechtigter bei der Schule/ Hort vermerkt ist und dass die Schule sich ja auch bei ihm melden kann, zwecks Notfall. Wirkt evtl. Wunder.

Bei ihm leider nicht. Er würde erwidern, dass die Schule seine Handynummer hat. Was ja sinnvoll ist, denn das hat er immer dabei und dass sie seine Adresse nicht brauchen. Somit haben die Gespräche dann immer ein jähes Ende :)

@Lilith101

Ist schon etwas her. Mich konnte die KITA mal nicht erreichen. Dann haben sie den zweiten Kontakt gewählt - den Papa. Er möge doch bitte sein Kind abholen. Der wohnt allerdings 600 km entfernt. (Die fehlende Adresse bei der KITA war allerdings meine Schuld, sonst hätten sie wohl die Oma angerufen). Papa hat sich auch auf den Weg gemacht, weil er dachte mir ist etwas passiert. Hat sich dann relativ schnell aufgeklärt.

Wie alt ist euer Kind? Schulkinder sollten doch wissen, wo ihre Eltern wohnen. Er kann seinem Kind doch nicht die Adresse verweigern.

Warum macht er um seine Adresse so ein Geheimnis?

jada schrieb:Wie alt ist euer Kind? Schulkinder sollten doch wissen, wo ihre Eltern wohnen. Er kann seinem Kind doch nicht die Adresse verweigern.

Warum macht er um seine Adresse so ein Geheimnis?

Sie ist jetzt neun.
Ich glaube, würde ich ihn danach fragen mit Grund, würde ich sie auch bekommen. Für mich wäre es auch nicht schwer das herauszufinden (Amtshilfe und so ;) ). Bislang habe ich sie schlicht nicht gebraucht.

@Lilith101
Sie ist neun Jahre alt. Sie braucht (spätestens in ein paar Jahren) die Adresse von ihrem Vater. Sie hat m.M.n. ein Recht darauf.

Es hat ja mal einen Grund, für die Entscheidung zur gemeinsamen Sorge, gegeben (wenn ihr nicht verheiratet gewesen seid). Daran muss er sich doch erinnern und mal verstehen, dass die eigene Komfortzone beim Kinderkriegen, verlassen werden muss.

Lilith101 schrieb:Ganz ehrlich: Ich weiß nicht mal wo er jetzt wohnt.

das ist krass, schliesslich ist das Kind doch auch bei ihm, Du musst doch wissen, WO es sich befindet. Also ich denke, dass es sehr viel einfacher für alle wird, wenn das Ganze geklärt wird, notfalls per Gericht. Dann muss er sich nämlich an bestimmte Dinge halten, dann muss er die Adresse rausgeben, dann ist das mit dem Verreisen auch kein Problem mehr. Mit der Situation, die Du hast, wäre es mir viel zu stressig. Zumindest solltest Du Dich bei einem Familienanwalt informieren, was es denn für Möglichkeiten gibt. So ist die Situation doch unerträglich. Und wenn ich nicht wüßte, WO mein Kind sich aufhält, wenn es nicht bei mir ist, dann dürfte es nicht weg. Das geht gar nicht.

Tussinelda schrieb:das ist krass, schliesslich ist das Kind doch auch bei ihm, Du musst doch wissen, WO es sich befindet.

Ich weiß, in welchem Ort sie sich befindet. Dort war ich noch nie. Warum auch? Er holt sie Freitag aus der Betreuung ab und bringt sie Sonntags nach hause.

Tussinelda schrieb:Mit der Situation, die Du hast, wäre es mir viel zu stressig.

Ist es mir tatsächlich auch. Ich denke halt immer, so lange es sich so irgendwie klären lässt, wird es nicht noch schlimmer.

Tussinelda schrieb:Zumindest solltest Du Dich bei einem Familienanwalt informieren, was es denn für Möglichkeiten gibt. So ist die Situation doch unerträglich.

Aber das muss ich wiederum auch bezahlen. Das will ich nicht.

Tussinelda schrieb:WO mein Kind sich aufhält, wenn es nicht bei mir ist, dann dürfte es nicht weg. Das geht gar nicht.

Es ist nicht so, dass er es mir nicht sagt. Ich habe nicht gefragt.

@Lilith101
Verstehe ich das richtig? Er will dir seine Adresse nicht verraten? Das ist schon komisch.

Ich hab deinen Beitrag gerade gefunden und werde mich jetzt ein wenig einlesen, damit ich auch mitdiskutieren kann wenns dir recht ist :)

Was ich mitbekommen habe ist, dass die Dinge zwischen dir und dem Kindsvater nicht immer super laufen. Das kenn ich, bin grade auch in der Situation, wir haben uns vor knapp 3 Monaten getrennt, die kleine Prinzessin wird nächsten Monat vier. Bei uns läuft gar nix nach Plan, also wirklich gar nix.

Und was du am Anfang deines Beitrags geschrieben hast, dass man zu wenig Auskunft bekommt, da kann ich dir nur zustimmen. Einmal was das finanzielle Angeht, denn ganz ehrlich, welcher alleinerziehende Elternteil ist nicht auf Geld angewiesen? Es muss in manchen Fällen Miete und Betriebskosten bezahlt werden, ein Auto, Essen, und und und. Wem erzähle ich das denn. Das wisst ihr ja selbst ;)
Aber auch was die Rechte und so weiter angeht. Hab mir dafür extra einen Anwalt geholt, weil mir nicht mal die Jugendwohlfahrt alles erklären konnte. Find ich auch etwas seltsam.

Peachy001 schrieb:Er will dir seine Adresse nicht verraten? Das ist schon komisch.

Nein, er will mir keine Kopie seines Personalausweises geben. Das war die ursprüngliche Aussage.

Peachy001 schrieb:Ich hab deinen Beitrag gerade gefunden und werde mich jetzt ein wenig einlesen, damit ich auch mitdiskutieren kann wenns dir recht ist :)

Ja, gerne :)

Hallo Peachy,

Der Weg zu Einkommen:

1. Arbeit,


wenn das Gehalt nicht reicht, dann
2. Antrag auf Unterhaltsvorschuss (nach dem fruchtlosen Versuch, Kindesunterhalt einzufordern)
3. Antrag auf ergänzende Leistungen zur Grundsicherung, wenn abgelehnt, dann
4. Antrag auf Wohngeld (inkl. der Ablehnung Grundsicherung)
5. Antrag auf Leistungen für Bildung und Teilhabe
6. Antrag auf Übernahme der Betreuungskosten

Peachy001 schrieb:Einmal was das finanzielle Angeht, denn ganz ehrlich, welcher alleinerziehende Elternteil ist nicht auf Geld angewiesen?

Da gibt es einige. Ich mag es nicht, wenn Alleinerziehende immer als arm dargestellt werden.
Natürlich ist es ein Unterschied, ob zwei Verdienende die Last tragen oder nur einer. Aber diese ewige Opferrolle muss aufhören. Wenn man Alleinerziehende immer nur als einkommensschwach darstellt, muss ja auch nichts an der Zuordnung in die Lohnsteuerkl. geändert werden.

Lilith101 schrieb:Aber das muss ich wiederum auch bezahlen. Das will ich nicht.

Du kannst ein Schreiben auch selbst aufsetzen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?

jada schrieb:Du kannst ein Schreiben auch selbst aufsetzen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?

Das beeindruckt ihn nicht. Ohne Rechtsgrundlagen zeigt er sich da wenig betroffen.

Lilith101 schrieb:Das beeindruckt ihn nicht. Ohne Rechtsgrundlagen zeigt er sich da wenig betroffen

Beeindrucke ihn doch und nenne entsprechende Paragraphen oder rechtskräftige Urteile.

Ansonsten kannst du versuchen, Prozess- oder Verfahrenskostenhilfe zubeantragen.

@jada
Es ist ja richtig was du sagst. Da gibt es aber den ein oder anderen Punkt dazu. Ich schrieb bereits, dass ich Angst habe, dass das Verhältnis noch schlechter wird, als es ist und dann zu Lasten meiner Tochter. Da versuch ich mich lieber allein durchzuwursteln.

Prozess- oder Verfahrenskostenhilfe bekomme ich nicht, da ich "zu viel" verdiene. Das ist mit Kitakosten-Zuschuss dasselbe gewesen. Also habe ich keine Lust Geld zu investieren in eine Sache, deren Ausgang ungewiss ist. Ich bekomme das allein geschafft und fertig. Ich teile ihm auch die Ferien nicht mehr mit. Soll er fragen wenn er was wissen will. Ansonsten plane ich für mich. Ich versuche immer wieder drüber zu stehen.

@Lilith101
Hört sich doch auch nach einer Lösung an =) Nerven sind wertvoll=) Außerdem bekommt deine Tochter wohl schon mit, wer die Heldin der Feriengestaltung ist...

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.