Plastiktüte am Pranger

Dass wir 2016 noch immer über Plastiktüten diskutieren, erschreckt mich.
Schon in den 70ern des letzten Jahrhunderts waren sie ein großes Thema, weil sie recht oft in der Landschaft rumflogen.
Dann kam Jute statt Plastik und man sollte glauben, dass es alles Generationen geschnallt hätten.

Ist doch nicht schwierig, sich auf dem Weg zum Einkaufen ein oder zwei Stofftaschen in die Jacke, den Mantel oder die Handtasche zu stecken. Noch dazu, wo große Handtaschen eh modern sind.
Und im Auto ist der Platz sogar für ein ganzes Dutzend da. Sogar Körbe lassen sich drin transportieren.

Dennoch sieht man mehr als genug Käufer, die sich sogar Plastiktüten kaufen um die Käufe im Bioladen aus dem Wagen ins Auto zu laden.
Gedankenlosigkeit?

geisterfrei schrieb:Dennoch sieht man mehr als genug Käufer, die sich sogar Plastiktüten kaufen um die Käufe im Bioladen aus dem Wagen ins Auto zu laden.
Gedankenlosigkeit?

Bioladenkunden halt . . . :}

@geisterfrei


Nö, keine Gedankenlosigkeit.

Ich habe zum Beispiel nicht immer den Platz um zwei oder drei Stofftaschen mit mir rumzuschleppen.

Und ich nutze die Plastiktüten aus dem Supermarkt als Müllbeutel. Solange die Tüten als Teil der Recyclingkette genauso wie andere Verpackungen im Kreislauf bleiben ist das ein total unnützes Bashing.

Da wäre es viel sinnvoller mal drüber nachzudenken,ob alle Sachen dopppelt und dreifach einfoliert sein müssen.

SergeyFärlich schrieb:doch. So ein Behältnis ist ja nicht unendlich lange haltbar.

das nicht, hörte sich jedoch so an als würde der Aufwand den du meinst mit

SergeyFärlich schrieb:Größenkategorien unterteilen

zusammenhängen der ja nur anfänglich einen Aufwand darstellen würde..

SergeyFärlich schrieb:Der Verbraucher muss da aber auch noch mitspielen. Und da glaub ich kaum, dass viele Verbraucher darauf einlassen würden, ihr Müsli aus ner Schüssel zu essen, in der vorher Schweineleber drin war.

würde sich dann zeigen..

SergeyFärlich schrieb:Quelle?

Gegenargument Quelle? :D
ich mein, soweit in dem Bereich weder von mir als auch von dir nix kommt bleibt alles nur Vermutung, ich für meinen Teil hab keine Lust Stundenlang nach Quellen zu googlen um hier Recht zu behalten, dafür is es mir nicht wichtig genug..

SergeyFärlich schrieb:Der größte Teil des Mülls, der irgendwo wild rumlag, waren Flaschen. Klar, Flaschen nehm ich gerne mal mit in den Wald, mein Marmeladenglas eher nicht. Die Flaschenproblematik hat man ja auch durch das relativ hohe Einwegpfand versucht zu verringern. Meiner Meinung nach hat das - zumindest bei mir in der Gegend - relativ gut geklappt. Wenn ich irgendwo Flaschen rumstehen sehe, sind das vor allem Mehrweg-Bierflaschen.

wäre ja nen Argument was meiner Idee zu gute kommt, also hier bei mir wird alles was zu Geld gemacht werden kann aufgesammelt und abgegeben..

SergeyFärlich schrieb:Das Mehrweg-Zeugs sammelt erstmal der Verbraucher. Der muss es ja auch wieder abgeben. Also Kofferraum auf und ab zum nächsten Supermarkt. Und das weit öfter als derzeit. Nicht jeder hat einen Keller oder Abstellraum oder, oder, oder, wo das Mehrwegzeugs gelagert werden kann. Und selbst wenn, gibt's da das Hygiene-Problem. Meine Leberwurstpackung schmeiß ich in Müll und der wird abgeholt.
Meine Leberwurst-Mehrweg-Verpackung, die nicht abgeholt wird, die schimmelt fröhlich vor sich hin. Oder ich reinige sie so, dass da nichts mehr schimmeln kann. Da freut sich die Umwelt über meinen Energieverbrauch

gut, geb ich dir teilweise Recht, jedoch gibt es Verpackungen/Behälter die man in sich selber stapeln kann, nehm zb derzeitige Joghurtbecher, man kann sie "zusammenstecken und dabei wird der schimmelige untere Becher durch den neu aufgesteckten "Luftdicht versiegelt, es ist also kein Ding der Unmöglichkeit..


wir können auf den Mond "fliegen, da wird sowas "simples wohl um zu setzen sein ^^


es gibt mehrere Fertigmalzeiten Hersteller die ihre Ware in Tupperdosen Manier in den Laden bringen, Deckel abziehen, Microwellentauglich und nach verzehr hat man ne Tupperdose ohne Deckel. Dies könnte man ausbauen.

@tic

tic schrieb:gut, geb ich dir teilweise Recht, jedoch gibt es Verpackungen/Behälter die man in sich selber stapeln kann, nehm zb derzeitige Joghurtbecher, man kann sie "zusammenstecken und dabei wird der schimmelige untere Becher durch den neu aufgesteckten "Luftdicht versiegelt, es ist also kein Ding der Unmöglichkeit..

So ein "Konstrukt" kann man aber nicht mehr irgendwie sinnvoll reinigen, so was ist ja nicht mal mehr richtig zu recyclen wenn es mal schimmelt und zu viel Reststoffe dran sind.

Das passiert ja auch bei Glasflaschen, wenn die im normalen Reinigungsvorgang (Kippenreste, Fremdkörper) nicht sauber werden, dann kommen sie in den Müll.

tic schrieb:keine Lust Stundenlang nach Quellen zu googlen um hier Recht zu behalten, dafür is es mir nicht wichtig genug..

damit geh ich mit dir konform, zumal ich auch noch n bisschen was arbeiten muss... ;-)

wenn ich ne Redbulldose in den Pfandautomaten Stopfe und es ist nen Halbes Kilo an Kippen darin dann nimmt er sie nicht, das Problem liegt dann ja nicht an dem Pfand-System @stanmarsh

Es müsste also jemand mit Peitsche vor den Pfandautomaten postiert werden der auf die Pfandabgeber ein Auge hat und gegebenen Falls die Kippen aus den Dosen peitscht.



@SergeyFärlich ^^ hab zum Glück noch Winterpause...

@xionlloyd
Natürlich nicht, einfach überspitzt ausgedrückt. Kann man auch bei Aldi sehen.
Oder bei Edeka.

Aber keinen Platz für zwei dünne Stofftaschen zu haben, wenn man Einkaufen geht? Wirklich? Das könnte man sicher mit Planung hinkriegen.

Übrigens, schon mal nachgedacht, wie viel Plastik und auch Glas mit viel Spritverbrauch durch Europa gefahren wird, damit Menschen Wasser kaufen können?
Obwohl es bei uns in einer größtenteils besseren Qualität aus der Leitung kommt. Und man damit nicht Danone oder Nestle unterstützt.

@tic

Verstehe ich nicht, sorry.

Du wirst halt immer Verschmutzungen in Pfandbehältern haben. Wenn es vom Inhalt stammt, weil dieser eben nur schwer restfrei zu entfernen ist, dann wird das schwieriger zu reinigen. Wenn der Restinhalt dann auch noch verdirbt (was er bei Flüssigkeiten/Getränken mit Zucker oder Alkohol nicht tut), dann wird es noch schwieriger. Klar, reinigen kann man alles, der Aufwand steigt halt exponentiell an.

eine "Tupperdose" /etwas ähnliches (große Fläche die leicht zugänglich ist), ist leichter von Rückständen zu reinigen als ne Pfandflasche würd ich meinen, ich seh da kein all zu großes Problem @stanmarsh

tic schrieb:es gibt mehrere Fertigmalzeiten Hersteller die ihre Ware in Tupperdosen Manier in den Laden bringen, Deckel abziehen, Microwellentauglich und nach verzehr hat man ne Tupperdose ohne Deckel. Dies könnte man ausbauen.

tic schrieb:das Problem liegt dann ja nicht an dem Pfand-System

Das Problem liegt auch bei den anderen Dingen nicht am System. Sondern rein an den Menschen, die die Systeme falsch oder gar nicht nutzen.

Schon mal versucht, ne Tupperdose in der was so richtig vergammelt ist, sauber zu kriegen? Nur mit 20 ml Wasser ist da nix zu wollen. Da muss Chemie her, nicht grad wenig und umweltschonend. Und heißes Wasser, viiiieeeeeel.

es gibt zb Stahlwolle, wenn hier bei mir was in nem gut zugänglichem Behältnis krepiert/sich zu neuem Leben entwickelt nutz ich so etwas, nen Plastikbehälter/"Tupperdose" hält sehr viele Reinigungen mit so einem Material aus und auch das Reinigunsmaterial selbst nimmt kaum Schaden @geisterfrei

@tic

Das Problem ist aber dann doch die Lagerung. Eine Verpackung in der Fleisch oder Fisch war kommt bei mir sofort in den Müll oder Tupperdose mit Fleisch oder Fisch aus dem Kühlschrank kommt direkt in die Spülmaschine. Die läuft dann am gleichen Tag, sonst stinkt das zum Himmel.
Wenn aber alle Leute anfangen ihre Mehrweg Tupperdosen zu Hause zu spülen bevor sie sie wieder zur Annahme bringen, dann lohnt sich das ggf. schon nicht mehr. Manche werden die Dosen dann aber trotzdem nicht spülen, dann muss das bereits noch mal vorgespült werden, direkt in der Annahmestelle, sonst hast Du da im Sommer eine Sondermüllannahme.

Das gilt zumindest für verderbliche Waren wie Fleisch und Fisch. Bei Joghurt ist es aber ähnlich. Die Landliebe Gläser sehe ich immer in Einkaufswagen von "perfekten Hausfrauen" blitzblank sauber gespült vor Rückgabe. Würde mich nicht wundern, wenn die dafür eine Spülmaschine mit dem guten Somat extra laufen lassen, damit alle Gläser sauber sind und die Nachbarn nicht anfangen zu reden.

Grundsätzlich finde ich solche Ideen ja auch gut, man muss nur realistisch bleiben, was bei uns umgesetzt werden kann und was nicht.

ist nicht falsch, jedoch halte ich an dem Tupperdosenprinzip fest, Behältnis mit Deckel was egal ob neu/leer oder mit neu entwickelter Spezies drinnen Luftdicht versiegelt werden kann, drüber hinaus gibts noch die Möglichkeit die Behältnisse so zu konzipieren das sie eben ähnlich wie Joghurtbecher in einander stapelbar und somit auch Luftdicht und Platzsparend zu lagern sind @stanmarsh

Kennst du Metten Würstchen?
Thunfischdosenprinziep mit Plastikdeckel der angefangene Dosen Versiegelt/frisch hält und leere Dosen/den Menschen vor Übernahme einer neu entwickelten "Spezies schützt..

.. also Schimmel zb ^^

zum Thema Logistik.
wenn ein Supermarkt Täglich zwei Auflieger voll an Lebensmittel anliefert und zwei den entstandenen Pfand zurück führen wäre dies immer noch weniger an Logistik/Abgasen als die derzeitige Müllindustrie verursacht die jeden Haushalt anfahren muss um entstandenen nicht Pfand ab zu holen und an die vielen Verwerter zurück zu führen.

Pfand-System:
Lebensmittelhersteller beliefert Großlager,
diese beliefern Läden,
Pfand wird zurück geführt zu Reinigungsfirmen,
diese beliefern Lebensmittelhersteller,
zwischendurch beliefert die Reinigungsfirma Pfandartikelhersteller die aus Alt Neu macht und wiederum Lebensmittelhersteller versorgen,
zwischendurch werden Rohstoffe angeliefert für Neue Pfandprodukte in geringen Maße da Pfand = Geld und Geld landet nicht auf der Straße.

Jetziges-System:
Lebensmittelhersteller beliefert Großlager,
diese beliefern Läden,
Pfand wird zurück geführt zu Reinigungsfirmen,
diese beliefern Lebensmittelhersteller,
zwischendurch beliefert die Reinigungsfirma Pfandartikelhersteller die aus Alt Neu macht und wiederum Lebensmittelhersteller versorgen.
Durch geringe Pfandmengen wird die Mülllogistik involviert die Müll von jedem Haushalt abholt und zu Sortierstationen oder Verbrennungsanlagen befördert,
Sortierstationen beliefern einzelne Recyclingstationen Papier Plastik etc etc Recyclingstationen beliefern Verpackungshersteller,
diese beliefern Lebensmittelhersteller,
Durch Müll der auf Straßen Landet ist eine größere Rohstoffmenge erforderlich um Verlust durch nicht Pfandmüll ausgeglichen werden muss.

Unterschied, bei Pfandsystem entfällt Mülllogistik fast komplett und die Rohstofflogistik ist Minimal, es steigt lediglich die Pfandrückführung die im Vergleich zum jetzigen System immer noch weniger ausmacht.





hab ich was übersehen?

Und Du glaubst, das hätte sich in der Industrie noch nie jemand ausgerechnet?
Warum wohl sind immer mehr Getränke Einweg verpackt?

Der ausgescheuerte Plastikbehälter entspricht übrigens nicht dem deutschen Lebensmittelrecht. In feinen Kratzern können sich Keime festsetzen. Zudem sieht das nach zwei, drei Benutzungen einfach unappetitlich aus.

geht in der Welt ja nicht um Umweltschutz oder was besser wäre für die Welt, es geht rein um Kohle schäffeln auch wenn die Regierung versucht es anders zu verkaufen um im gleichem Atemzug uns wieder Kohle ab zu nehemn weil wir ja der Umwelt schaden was sie durchaus anders regeln könnten ohne davon zu profitieren @geisterfrei

Häuchelei eben/unprofitabel.

mein Zeugs hier war nur ne Spontane Idee...

Viele Umweltdinge gehen auch mit gesparten Kosten einher.

Die Plastiktüte ist so ein Beispiel. 20 bis 50 ct zahlen für einen Transport und evtl Mülltüte, statt ne geschenkte Tasche mitzunehmen und ne dünne Mülltüte für 2 ct. zu nutzen.

Energie und Wasser machen einen großen Teil des Aufwands bei den Herstellern aus, sie sind also extrem daran interessiert, den Verbrauch so gering wie möglich zu halten.

Bei den Behältern oder Flaschen wird mehr Platz benötigt, es ist auch ein höheres Gewicht, als beim geschredderten, dünnen Plastik das man zurücktransportiert. Das bedeutet, dass man mehr Fahrten hat. Denn am Lager des Supermarktes ist der Transport ja längst nicht beendet. Mehr Lagerplatz wird nötig, mehr Flächenversiegelung, mehr Aufwand zur Schädlingskontrolle (nein, ne Miezekatze reicht da nicht) .

Wie stark die Reinigung die Umwelt belastet haben wir schon diskutiert.

Am meisten können die Kunden selbst tun. Nicht jeden Kraut- oder Salatkopf muss man in zwei Gemüsetüten verpacken. Genauso wenig Bananen, drei Äpfel.

Fertig geschnittenen Salat aus der Tüte?
Pfannkuchenteig aus der Flasche?
60 gr Obstmus (Quetschies) in ungefähr 10 g Plastik verpackt?
Smoothie aus der Kühltheke statt zu Hause im Glas?
Portionsverpackte Wurst und Käse, die dann nochmals eine Plastik und Papierverpackung haben, weil eine Comicfigur drauf ist, die Kinder anspricht? KnaggiFix für Carbonara, ne Verbundtüte für 20 g Mehl und Milchpulver mit Salz und 0,2 g Gewürzen, die man eigentlich für das Gericht gar nicht benötigt?

Da gibts noch zig Produkte, die man anführen könnte....