Hartz 4 und Weihnachten

@NothingM
Und macht dein Vater da etwas dagegen, dass dort

NothingM schrieb:Leute nur noch weit unterhalb des 8,50 Stundenlohns

eingestellt werden?

@SergeyFärlich
Nach meines Wissens kann er da schwer was dagegen tun als normaler Mitarbeiter, er kümmert sich zwar um ein Lehrlinge usw, dass die einigermaßen anständig durchkommen aber das mit den Hilfsarbeitern wird von der Firma selbst beschlossen. Fast alle sind da inzwischen Hilfskräfte nur. Er ist gelernter Fleischer zusammen mit ein Meister, ein Lehrling und zwei bis drei andere Arbeiter. Das ist leider auch so ne Sache: Die Leute, die es vielleicht besser haben aber in so einer Firma sind riskieren vielleicht irgendwann auch den Job zu verlieren, sobald sie aufmucken. Die Firma, wo ich aber die Lehre machen werde, scheint aber dort fairer zu sein. (Ist ein kleines Unternehmen in Bereich Gebäudetechnik).

@NothingM

Also meines Wissens nach gilt für das Fleischerhandwerk noch ein Branchenmindestlohn bis 12/2017.

Der ist jedoch seit Oktober 2015 bei 8,60 Euro/Zeitstunde, also dürften dort auch Hilfsarbeiter etwas über dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn liegen.

NothingM schrieb:riskieren vielleicht irgendwann auch den Job zu verlieren, sobald sie aufmucken.

Das ist wohl ein großes Problem, dass sich viele Arbeitnehmer ihrer Rechte gar nicht bewusst sind.
Weil aus diesem Grund, kann man schon gar nicht gekündigt werden, bzw. ist es einfach, dagegen etwas zu unternehmen.

Nur kommt halt auch hier wieder dazu, dass man es wollen muss, aufzumucken. Die meisten werden sich wohl der Lethargie hingeben und sich einreden, dass das alles gar nicht so schlimm ist.

@NothingM

NothingM schrieb:Aus meiner Sicht zeigt es ganz gut, dass Firmen gern nen Umweg suchen, wenn Dinge wie Mindestlohn eingeführt werden. Es ist einfach nur Augenwischerei.

Klar wird es sowas geben, genauso wie es auch Hartzler geben wird, die nebenher schwarz arbeiten und so mehr verdienen als die ehrliche Masse.
Du solltest vielleicht etwas weniger pauschalisieren, vor allem dann, wenn du dich selbst über andere aufregst, die dann über Hartzler verallgemeinern.

NothingM schrieb:Nach meines Wissens kann er da schwer was dagegen tun als normaler Mitarbeiter

Er könnte die Firma bei der zuständigen Stelle anzeigen, möglicherweise ist er sogar dazu verpflichtet, ein ihm bekanntes Vergehen anzuzeigen, bin mir da aber nicht sicher, da juristischer Laie.

mfg
kuno

Die Tatsache das sich jeder über Leistungsbezieher aufregt nicht aber über Unternehmen die-mit Verweiss auf "Aufstockhartz"-schlecht bezahlen ist bezeichnend für das, was in dieser Gesellschaft schief läuft.

Groucho schrieb:Ach so, Drecksjobs sind gemeint.

Aber auch die müssen gemacht werden! Und es wäre fair, wenn man davon auch leben könnte, denn wenn ich mir nur mal alle diejenigen wegdenke, die hier bei uns in orangener Kleidung in der Innenstadt den Müll aufsammeln....wir brauchen Leute, die auch diese Dinge tun, und die Wertschätzung dieser Arbeit sollte sich auch im Lohn widerspiegeln. Dann wären es nämlich endlich auch keine "Drecksjobs" mehr!

Ilvareth schrieb:wir brauchen Leute, die auch diese Dinge tun, und die Wertschätzung dieser Arbeit sollte sich auch im Lohn widerspiegeln. Dann wären es nämlich endlich auch keine "Drecksjobs" mehr!

Um das zu erreichen müssen entsprechend Druck auf die Unternehmen ausgeübt werden. Unternehmensleiter sind ja auch nicht blöd, die denken sich heutzutage: "Wieso soll ich ein Job mit miesen Bedingungen richtig bezahlen, wenn so viele es freiwillig für fast umsonst machen?" (Stichwort: Hauptsache Arbeit, auch wenn schlecht bezahlt und man aufstocken muss)

@NothingM
Die Problematik sehe ich auch darin, dass Menschen ohne wirklicher Perspektive ausgebeutet werden.

Ich habe 3 Monate (Hauptsache ein Job, egal wie beschissen trotz Ausbildung) bei Mc... gearbeitet für ein Hungerlohn in Relation zu den Arbeitsbedingungen die dort vorherrschten. Dort gab es genug Kollegen und Kolleginnen die von dieser Arbeit sehr abhängig waren und genau dies wurde schamlos ausgenutzt.

Möglicherweise wäre es sinnvoll, wenn sich die Menschen, die in solchen Jobs arbeiten, gewerkschaftlich zusammen zu schließen, dann haben sie auch die Möglichkeit bessere Bedingungen auszuhandeln.

mfg
kuno

@Ilvareth

Antworte dir später noch

Bis dahin für alle

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/hartz-iv-empfaenger-koennen-sich-immer-weniger-leisten-a-1069950.html

Ilvareth schrieb:Aber auch die müssen gemacht werden!

Auf jeden Fall.

Ilvareth schrieb:Und es wäre fair, wenn man davon auch leben könnte,

"fair" hört sich beinahe wie ein Sahnehäubchen an, das ist das Mindeste, dass man davon anständig leben kann.

Ilvareth schrieb:denn wenn ich mir nur mal alle diejenigen wegdenke, die hier bei uns in orangener Kleidung in der Innenstadt den Müll aufsammeln....

Wobei die, soweit ich gehört habe, sogar noch ganz gut bezahlt werden.
Aber grundsätzlich gebe ich dir recht. In unserem Land läuft einiges schief, was die Proportion von Wichtigkeit eines Jobs für die Gesellschaft und dessen Entlohnung angeht.

Ilvareth schrieb:wir brauchen Leute, die auch diese Dinge tun, und die Wertschätzung dieser Arbeit sollte sich auch im Lohn widerspiegeln. Dann wären es nämlich endlich auch keine "Drecksjobs" mehr!

Natürlich. Nur produziert die Altenpflegerin oder die Krankenschwester keinen großen Wert im Sinne eines finanziellen Mehrwertes. Das ist ja das traurige. Der Markt kennt eben keine Moral, und wenn dann nur durch Druck von außen. Das Lohndumping in diesen Bereichen ist ein ernstes Problem.

Erschreckend sind aber auch die Aussagen von manchen Menschen. Ich hatte letztens eine Diskussion mit jemanden, der meinte, dass der HartzIV-Satz so weit runtergedreht werden muss, dass sich Arbeit quasi wieder lohnt. Worauf ich entgegnete, dass vielmehr die Löhne steigen müssen, damit einerseits die Differenz so groß ist, dass es sich wirklich lohnt, zu arbeiten und andererseits man als auch HartzIV-Empfänger würdig von der Stütze leben kann. Es scheint aber, wenn man von HartzIV-Empfängern spricht, dass es sich immer um lebensfaule Langszeitsarbeitslose handelt. Das ist immer dieses Schubladendenken und trägt zur Spaltung bei.

Aldaris schrieb:Der Markt kennt eben keine Moral, und wenn dann nur durch Druck von außen. Das Lohndumping in diesen Bereichen ist ein ernstes Problem.

Erfasst, und das wird auch weiter so bestehen, wenn so viele weiter mit dem "Hauptsache Arbeit egal wie schlecht bezahlt und mit Aufstockung" denken.

Es scheint aber, wenn man von HartzIV-Empfängern spricht, es sich immer um lebensfaule Langszeitsarbeitslose handelt.

Tja, die mediale Berieselung von fetten Typen, der Flachbildschirm, Smartphone usw hat und der arme Deutsche es bezahlen muss, trägt fleißig Früchte.

Zum Thema selbst...

Als Kind, und auch heute, hatte Weihnachten für mich, SEHR hart gesagt, nur eine Bedeutung.

Minimum 90% der Familie sitzt zumindest 2/3 Tagen zusammen und hält sein verdorbenes Maul, vorallem wenn Kinder dabei sind. Persönliche Differenzen werden ignoriert (Jeder der eine große Familie hat und behauptet dass da alle immer mit jedem und allem was sie tun einverstanden sind, bekommt entweder nur die Hälfte mit oder belügt sich selber), niemand schleudert mit Vorwürfen herum, keiner mosert, alle sind (ausnahmsweise) freundlich und man genießt die, einfach viel zu seltene, Zeit miteinander und bekommt in den Schädel, dass der ganze Müll der übers Jahr passiert ist unbedeutend ist (Wenn es nicht gerade zu schwerwiegenden Problemen kam, kenne ICH persönlich nicht aber ich bin auch nur EIN Mann, und nicht alle Menschen) und verträgt sich hoffentlich. Bis zur nächsten unstimmigkeit. Bäume hab ich im Wald, Geschenke kann ich das ganze Jahr über machen, die Familie kommt meist nur zu Weihnachten (bei manchen auch Ostern) Komplett zusammen. Und verträgt sich, was nicht immer selbstverständlich ist. Ich hoffe, man versteht was ich meine. Ob Harz4 oder nicht, ist da nicht zwangsläufig von Bedeutung, ausser man hat diese kleinen Pisser-Kinder, die nen heulkrampf kriegen wenn sie nicht das neueste I-Dreck Modell unter einem weißen Glitzer-Weihnachtsbaum, am besten mit Elfenbein behangen, liegen haben, weil sie nicht die Köpfe am Tisch sondern die Pakete unterm Baum zählen.

@Fredericfail

Vielen Dank für diesen surrealen realitätfremden Beitrag

Fredericfail schrieb:ausser man hat diese kleinen Pisser-Kinder, die nen heulkrampf kriegen wenn sie nicht das neueste I-Dreck Modell unter einem weißen Glitzer-Weihnachtsbaum, am besten mit Elfenbein behangen

@Groucho
@Fredericfail hat wahrscheinlich den neusten RTL-Beitrag geschaut ;)

@Groucho


Bevor ich mich deinem Inhaltslosen Einzeiler zuwende, erkläre doch mal was genau dir an meinem Beitrag nicht schmeckt. Falls dir hemmungslose Übertreibung als Stilmittel nicht geläufig ist, tut es mir Leid. Dann schreibe ich in Zukunft nurnoch nüchtern nach kalten Fakten, auf die Gefahr hin dass Menschen wie du auch diese Art Beiträge nicht verstehen und einfach alles wörtlich nehmen.

Was käme dann? Ich wäre ein schelchter Mensch weil ich es zu kalt und trocken benenne? Na, sicher irgendsowas.

@NothingM

Hör mir mit RTL auf. Ich habe in einem Kindergarten gearbeitet, so fürchterlich übertrieben ist meine Darstellung nicht, wenn ich auch ein extrem krasses Beispiel angeschlagen habe. RTL ist leider in vielen Punkten bereits "real life" geworden, wenn auch zum Glück nicht in allem. Da muss man sich nur mal Morgens um 7:30 im Bus die Kopfhörer abschalten und den Schülern zuhören... aber das gehört nicht zum Thema. Ich hab echt keinen Bock auf Krach mit einem von euch, weil euch mein Schreibstil nicht zusagt.