Männliche Erzieher - Tabuthema?

entschuldigt meine schrift, ich tippe dies mit einem mobil telefon.

bei mänlichen erziehern geht die angst einher des missbrauches an dem zu betreuendem kind.
frauen im allgemeinen werden immer noch die erzieherischen hauptaufgaben einer mutter angesehen und medien im umgang mit sexuellen übergriffen fixieren sich auf männliche pendanten.

ich selbst arbeite an einer grundschule und damals bei vertragsunterzeichnung wurde mir unter anderem auch gesagt das ich z.b. keine kinder auf den schoß nehmen darf, weder zum trösten noch um einem einzelnen kind etwas zu erklären, da die assoziation der pädophilie bei eltern dem männlichen geschlecht gegenüber viel schneller hergestellt sei.

ich finde es schade in vielen teilen meiner tätigkeit schränkt es mich ein. es ist schade eine männliche bezugsperson zu haben die 'kaum' was taugt.

Fast hätte ichs vergessen.. Ich melde mich zurück zu folgendem Fall:

Beitrag von Intemporal (Seite 9)

Die Eltern des Mädchens hatten ein Gespräch mit der Kindergartenleitung, der es gelungen ist, die Situation zu klären und die Eltern zu besänftigen. Anschließend fand ein Gespräch mit dem Erzieher statt, bei dem sie sich entschuldigten und bei meiner Cousine entschuldigten sie sich ebenfalls. Die Kleine bleibt weiterhin in der Gruppe.

Happy End, kann man sagen. Der Erzieher aber wird diesen Schreck wohl nicht so schnell überwinden.

@Intemporal

Das ist schon heftig. Man stelle sich einfach vor ein Kind hat sich weh getan und weint. Soll man als männlicher Erzieher dann sagen "Du tut mir leid, ich kann dich nicht in den Arm nehmen, du musst kurz warten bis ich meine Kollegin geholt habe."? Total bescheuert. So können die Kinder auch gar keinen Bezug zum Erzieher herstellen.

Solche Anschuldigungen können aber auch viele langfristige Probleme nach sich ziehen. Ein lernender Erzieher aus meiner damaligen Seminarklasse hat von seiner Chefin vorgeworfen bekommen eines der Mädchen unsittlich berührt zu haben. Da gab es massig Aufruhr danach und das Ende vom Lied war, dass die Chefin zugegeben hat, dass sie ihn nur aus der Einrichtung raus haben wollte und das einfach so mal behauptet hat. Er konnte die Ausbildung danach jedoch vergessen, da ihn keine andere Einrichtung mehr nehmen wollte aufgrund der Vorwürfe, auch wenn sie sich als unwahr herausgestellt hatten.
Find ich schon ziemlich krass und einfach nur ne absolute Frechheit.

@ahri

ahri schrieb:und das einfach so mal behauptet hat

Abweichend vom Thema kann man aber auch vermehrt beobachten dass manche Frauen diese Entwicklung unverfroren ausnutzen um einen unbeliebten Mann beiseite zu schaffen um daraus einen eigenen Vorteil zu ziehen. Ob es dabei um Geld oder unsoziale Komponenten geht ist egal, genauso wie der Schaden der das betreffende Opfer ereilt.
Da wird zu schnell verurteilt ohne Hintergründe richtig geprüft zu haben

Pest schrieb:Da wird zu schnell verurteilt ohne Hintergründe richtig geprüft zu haben

Beim Thema männliche Erzieher liegt das denk ich mal einfach daran, dass man sofort von einer potentiellen Gefahr ausgeht und lieber schnell die Gefahrenquelle beseitigt, als wie du schon sagst, Hintergründe richtig zu prüfen.

Auf der einen Seite verstehe ich es. Ein Vorwurf dahingehend kann natürlich wahr sein und in dem Fall muss schnell gehandelt werden. Nur bringt selbst eine Klärung zu Gunsten des Erziehers im Nachhinein meist nichts mehr, da der Ruf des "Pädophilen" ihm dann schon anhaftet.

Ich finde weibliche Mitarbeiterinnen, die solche Behauptungen ungerechtfertigt aufstellen nur um jemanden loszuwerden, sollten nicht ohne Konsequenz davon kommen.

@ahri

ahri schrieb:Nur bringt selbst eine Klärung zu Gunsten des Erziehers im Nachhinein meist nichts mehr, da der Ruf des "Pädophilen" ihm dann schon anhaftet.

Und darin liegt das größte Problem, die/der Kläger/in hat in jedem Fall erreicht was er/sie erreichen wollte. Das Opfer wird im schlimmsten Fall nie wieder Fuß in seinem (Traum-)Beruf fassen können. Und auch die psychische Belastung die von dem eigenem Umfeld ausgeht muss enorm sein

ahri schrieb:ch finde weibliche Mitarbeiterinnen, die solche Behauptungen ungerechtfertigt aufstellen nur um jemanden loszuwerden, sollten nicht ohne Konsequenz davon kommen.

Bei einer Gegenklage wird das auch nicht passieren. Der Geschädigte kann sich auf Verleumdung und Rufmord berufen, was so auch ganz sicher vor Gericht durchgehen würde. Dennoch bleiben die Folgen im Vergleich ehr gering

@ahri
Ich wette, er wird jedenfalls mit speziell diesem Kind, niemals wieder so unbefangen umgehen können, wie zuvor. Das ist so verdammt schade, weil das Mädchen in dem besagten Moment Vortschritte in ihrer Entwicklung machte. Sie überwand ihre Schüchternheit. Dass die Eltern das nicht einfach zur Kenntnis nehmen konnten..

Die Aktion mit der Chefin und dem Erzieher ist aber auch mal eine Schweinerei. Rufmord der feinsten Art.

Eigentlich ist es traurig, dass man darüber überhaupt diskutieren muss. Männer in KiTas und Grundschulen sind eine Bereicherung! Schon viel zu lange wird dieses Metier fast ausschließlich von Frauen vereinnahmt. Nun haben viele Kinder schon zu Hause oftmals nur die Mutter um sich, weil Papa arbeitet. Dann in der Krippe, im Kindergarten, in der Grundschule ... immer nur Frauen. Das kann doch nicht gut gehen. Die armen Jungs. ;)

Und was die Vorwürfe hinsichtlich Pädophilie angeht ... no comment. Jeder gebildete Bürger weiß, dass der Großteil an Missbrauchsfällen in der eigenen Familie geschieht und das hat auch in den wenigsten Fällen etwas mit Pädophilie zu tun, sonder eher mit Pädosexualität.

„Konkrete (realisierte) sexuelle Handlungen eines Erwachsenen vor, an oder mit einem (vorpubertären) Kind werden dem gegenüber als pädosexuelle Handlungen bezeichnet und beschreiben damit ausschließlich eine sexuelle Verhaltensäußerung (und nicht automatisch eine möglicherweise im Hintergrund stehende Pädophilie). Mit anderen Worten: Der Begriff Pädosexualität beschreibt nach sexualmedizinischer Definition eine sexuelle Verhaltensäußerung und nicht eine Form von sexueller Ausrichtung (als Bestandteil der sexuellen Präferenzstruktur). Andersherum besagt die sexuelle Ausrichtung (Pädophilie) nicht automatisch, dass ein entsprechendes Verhalten an den Tag gelegt wird. Das bedeutet zusammengefasst: Pädophilie ist nicht gleich Pädosexualität und umgekehrt.“

(Ahlers Ch. J., Schaefer G. A., Beier K. M. (2005): „Das Spektrum der Sexualstörungen und ihre Klassifizierbarkeit in DSM-IV und ICD-10.“, Sexuologie 12 (3/4), S. 145)

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:Natürlich finde ich männliche Bezugspersonen auch gut, aber doch nicht deshalb, wegen Fussball und Handwerk......

Weshalb denn :ask:

@Nati85

Nati85 schrieb:Vielleicht habe ich mich falsch oder schlecht ausgedrückt,

Mach dir keine Vorwürfe bei so was sind hier einige Personen ganz schnell :D

@1ostS0ul

Ja, man muss verdammt gut aufpassen was man schreibt, sonst kommt man sofort in den Hexenkessel 😜

Mein Sohn hatte im ersten Kindergartenjahr einen männlichen Erzieher in seiner Gruppe.
Ich habe keine einzige Sekunde darüber nachgedacht ob das gut oder schlecht ist. Ich fand ihn sympathisch und die Kinder mochten ihn sehr. Mein Sohn schwärmt heute noch von ihm. Da ich alleinerziehend bin und meine Kinder keine männliche Bezugsperson zu Hause haben fand mein Sohn es eben besonders toll daß es im Kindergarten jemanden gab. Zum raufen, Fußballspielen,... Nicht daß ich das nicht auch kann aber für ihn war das was ganz besonderes.

Ich wünschte, ich hätte damals eine männliche Bezugsperson im Kindergarten gehabt, da ich meinen Vater nur selten gesehen habe - entweder er war schlafen oder arbeiten. In der Grundschule waren alle in meiner Klasse (auch die Mädchen) begeistert, als wir den einzigen männlichen Lehrer in Sport hatten - nach dem Jahr ging er in Rente. Danach hatte ich bis zur 8. Klasse keinen männlichen Lehrer mehr.

Kinder brauchen einfach beide Seiten, wurde denke ich auch oft genug hier gesagt. Und die Ausbildung ist der beste Schutz vor Pädophilen. Da gibt es leichtere Wege, ein Kind abzugreifen. Ich hätte keinerlei Sorgen bei einem männlichen Erzieher und hoffe, dass sich das Geschlechterverhältnis im Laufe der Zeit anpassen wird. Zumal Männer verständnisvoller auf die Probleme der Jungs reagieren (können) als Frauen. Das war zu meiner Zeit ziemlich problematisch.

So lange Erzieher so grottig bezahlt werden, wird das wohl immer eine "Frauen-Leichtlohngruppe" bleiben.

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass Kinder gerade im Grundschulalter/Kindergarten sehr von männnlichen Bezugspersonen profitieren. Einiges sieht der Mann halt dann doch evtl. anders als die Kolleginnen.

@ahri

Das Männliche Erzieher schlecht sind sagt ja keiner!
Nur sind es gewisse Ängste die sich bei den Vätern breit machen und es ist ein ungewohntes Bild Männer in solchen Einrichtungen vorzufinden!

Wenn nicht einmal die Kirche vor Kindern halt macht...

Und seien wir mal ehrlich, sollte es doch mal irgendwo ein Vorfall mit einem Männlichen Erzieher geben...Dann hat sich das eh erstmal für eine Zeit gegessen das Thema...

@What

What schrieb:Das Männliche Erzieher schlecht sind sagt ja keiner!

Doch, um genau solche Aussagen ging es mir.

1ostS0ul schrieb am 29.03.2016:Weshalb denn

Ich denke wegen der Gleichstellung.

@What

What schrieb:Nur sind es gewisse Ängste die sich bei den Vätern breit machen und es ist ein ungewohntes Bild Männer in solchen Einrichtungen vorzufinden!

...und zwar dumme Begründungen uns Männer so unter Druck zu setzen, weil manche Menschen zu doof sind Pädophile von normalen Männern zu unterscheiden (und wohl auch zu doof zu vergessen, dass Pädophilie keine reine Männerkrankheit ist).

@What
Warum sollte sich das Thema dann gegessen haben? Einstellverbot für Männer und sogar Entlassungen, weil - generalverdachtsmäßig - ja jeder so drauf sein könnte?

Bei mir ist es neuerdings sogar ein Kriterium mich für eine Kita zu entscheiden und das werde ich bei einem Wechsel, der evtl. bald ansteht, auch berücksichtigen, dass da ein Mann dabei ist. Natürlich ist's nicht das alleinige Kriterium, aber es ist für mich eins der Wichtigsten....

@Kältezeit

ich meinte es so das sich dann im Falle eines Vorfalls manche Eltern es sich dann überlegen ihr Kind in eine eine Einrichtung mit Mann zu schicken oder gar rausnehmen...

Leider ist es meistens so :(