@Gaswolkenwesen
Gaswolkenwesen schrieb:Das ist einfach nur eine Programmierung. Diese Haltung so ist eine mentale Blockade in sich, egal um was es geht.
Puuh, also ich finde du machst es dir ein bisschen zu leicht mit dieser Aussage.
Wie genau will man sich denn programmieren wenn man gar nicht weiß, dass die Dinge nur im eigenen Kopf stattfinden?
Ich will dir eher keine Böswilligkeit unterstellen zumal du anscheinend selbst betroffen bist und somit deine eigenen Erfahrung mit einbringst aber ich kann das trotzdem nicht nachvollziehen, nicht beim ersten Mal.
Wenn ich glaube es besteht eine reale Bedrohung für Leib und Leben kann ich nicht entspannt mitflowen und den Sch…. einfach passieren lassen.
Ich habe dann in erster Linie Angst um mein Leben.Von Halluzinationen, die sich mehr als echt anfühlen will ich gar nicht anfangen. Für mich klingt es so als wäre ich selbst dafür verantwortlich wenn ich mit einer Psychose nicht umgehen kann. So ähnlich wie bei Depressionen der Satz „Du musst dich einfach nur zusammenreißen“.
Einfach ist das halt oft gar nicht und manchmal ist es nur noch kompliziert, schwer und fühlt sich endlos schlimm an, vor allem am Anfang.
Das bedeutet nicht, dass ich dir in gewissen Aussagen nicht auch zustimmen kann.
Man kann auch meiner Meinung nach lernen gut damit umzugehen, sich positiv zu programmieren, wie du es nennst, was aber ausreichend Informationen über die Erkrankung voraussetzt.
Es ist möglich seltsame Bilder und Gefühle zu korrigieren, das habe ich in der Therapie lange geübt.
Trotzdem kann ich nicht sagen ob ich es heute erkennen würde sollte ich wieder psychotisch sein aber ich vermute schon.
Und schlussendlich muss jeder seinen Weg selbst finden, mit oder ohne Unterstützung, mit oder ohne Medikamente, wobei viele Faktoren da eine Rolle spielen könnten.
Was hat die Psychose ausgelöst?
Gibt es erblich bedingte Faktoren?
Gibt es Vorerkrankungen?
Wie einschneidend sind die Symptome?
Bin ich für andere Verantwortlich?
Wie sieht es aus mit Existenzängsten?
Kommen die Symptome in regelmäßigen Abständen wieder?
So wie bei jeder Krankheit ist das alles sehr individuell und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Deswegen finde ich es auch bemerkenswert, dass du für dich einen Weg gefunden hast damit umzugehen und sogar etwas positives für dich aus der Erkrankung ziehen kannst. Ich bin einfach nur froh es überlebt zu haben
:D
Gaswolkenwesen schrieb:Keine Ahnung wer Psychologen ständig dazu aufruft die Leute in die mentale Opferrolle zu knechten. Das hilft nicht.
Zum Abschluss möchte ich noch etwas zu Thema Therapie und Therapeuten/Psychiater schreiben.
Ich hatte in meinem Leben drei ambulante Therapien und einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Klinik mit wechselnden Therapeuten.
Ich bilde mir also ein in dem Bereich ein wenig Erfahrung zu haben.
Keiner der Therapeuten hat mir jemals eine Opferrolle eingeredet und versucht mich in irgendeiner Weiße hilflos oder machtlos darzustellen.
Ganz im Gegenteil, ich konnte sehr viel Kraft aus den Gesprächen ziehen und jeder Therapeut hat seine ganz eigene Art Dinge anzugehen. Auch habe ich gelernt zu erkennen wann alles zu viel wird, wie ich früh genug darauf reagieren kann und mich vor Situationen schütze, die mich zu stark unter Druck setzten und belasten.
Manchmal wünschte ich mir mehr Mut aber daran arbeite ich
:)