Vegetarier - eure Meinung

@Obrien
Da liegt ja das Problem. Ich habe das Gefühl das du einfache persönliche subjektive Bewertungen bereits als "Selbstgerechtigkeit" einstufst. Ich zumindest habe vorhin versucht extra darauf Wert zu legen die Subjektivität meiner Schlussfolgerung zu unterstreichen, dennoch empfandest du es als doppelmoralisch. Ich habe bei dir das Gefühl (villeicht irre ich mich) das du Subjektivität und Objektivität als Wiederspruch siehst, dem ist allerdings nicht so, zumindest meiner Meinung nach nicht.
Deswegen habe ich dich jetzt auch nach DEINEN grundsätzlichen Moralvorstellungen gefragt. Du sagst wir sind alle Bestandteil der Nahrungskette, das ist die objektive Wahreit, doch was bedeutet das letztendlich für dich Im Umgang mit Pflanzen, Tieren und Menschen? Wer ist dir wichtig? Wer ist dir gleichgültig? Und noch viel wichtiger: Worin liegt deiner Meinung nach die Begründung vor anderen Menschen "halt" zu machen. Gibt es dafür objektive Begründungen? Oder hast du ab einem gewissen Grad nicht auch irgendwann mal keine andere Wahl als subjektive Schlussfolgerungen zu ziehen?

@Obrien

Obrien schrieb:Mir persönlich ist es völlig egal, ob jemand vegetarier ist. Nur habe ich wiederum die Erfahrung gemacht, das viele Vegetarier ein überhöhtes Sendungsbewusstsein haben und ich angeblich höhere Moral jedem aufs Auge drücken müssen.

Vermutlich ist es so, dass Menschen mit diesen Charakterzügen häufig erst Vegetarier werden. Da geht es nicht so sehr um rationale Überlegungen. Die nehmen bewusst eine vermeintlich moralisch überlegene Position ein und verteidigen diese dann verbissen gegen alle Kritiker. Das Thema ist dabei zweitrangig, solange es nur eine starke moralische Komponente hat und politisch korrekt ist. Fanatiker halt.

@The.Secret

Da liegt ja das Problem. Ich habe das Gefühl das du einfache persönliche subjektive Bewertungen bereits als "Selbstgerechtigkeit" einstufst.

Wenn diese subjektive Meinung als Grundlage einer vermeintlich überlegenen Moral dient, dann darf man das auch ruhig selbstgerecht nennen.

Doppelmoral habe ich dir deswegen unterstellt, weil deine Moralvorstellungen recht ambivalent scheinen.

@Obrien

Obrien schrieb:Wenn diese subjektive Meinung als Grundlage einer vermeintlich überlegenen Moral dient, dann darf man das auch ruhig selbstgerecht nennen.

Wie kommst du auf die Idee das ich oder irgendwer sonst zwangsläufig der Meinung sind sie seien überlegen? Sicher ist das bei manchen Veggis hier der Fall. Aber grundsätzlich habe ich schon das Gefühl das du einem Klischee verfallen bist. Wenn du einem Obdachlosen nen Euro in die Buchse wirfst machst du das doch auch nicht nur um dich zu profilieren oder?

Obrien schrieb:Doppelmoral habe ich dir deswegen unterstellt, weil deine Moralvorstellungen recht ambivalent scheinen.

Dann gehe ich noch ein bisschen weiter. Ich esse kein Fleisch aber ich bin eingeschränkt Tierversuchen garnicht mal so abgeneigt. Ich erschlage Mücken wenn sie mich stechen aber ich würde niemals eine Katze erschlagen wenn sie mich beißt. Ich bin manchmal nett und manchmal ein Bastard. Ich glaube ebenfalls an das "survival of the fittest" Jetzt hälst du meine Maxime oder meine Moral villeicht für wiedersprüchlich, weil meine Taten und Worte sich zu wiedersprechen scheinen. Dies erachte ich allerdings als ein vorschnelles Urteil. Es wäre so als würdest du von weitem nur ein paar Figuren auf einem Tisch liegen sehen und sagen "die Spielfiguren stehen sinnlos rum" erst wenn du dich näherst siehst du villeicht das Brett und erkennst dass, das alles zu einem Spiel gehört.
Ich kann dir aufjedenfall versichern dass, das "Spiel" das ich spiele durchaus Form und Regeln hat und einer gewissen Logik folgt. Welche Züge ich innerhalb dieses Spieles mache kann allerdings varieren. Ob ich das "falsche" Spiel spiele wird sich zeigen.
(Ob das jetzt verständlich war oder Sinn ergibt, weiß ich nicht ich bin zimlich müde o_O )

Nun hast du aber im übrigen meine Frage wieder nicht beachtet. ;)
Ich habe dich gefragt warum man im großen Überlebenskampf vor anderen Menschen halt machen sollte? Klar, weil wenn jeder sich abmurcksen würde alles vor die Hunde geht. Aber warum sollten beispielsweise mächtige Militärnationen sonderlich viel Gnade vor ihren "unterlegenen" Opfern haben? Wo wäre da der Vorteil?
Ist das Spiel das du spielst überhaupt logischen Regeln unterworfen?

P.S. Natürlich können sich im Spiel auch Fehler einschleichen. Ich versuche sie zu finden zu entfernen.

@Obrien

Obrien schrieb:Die Inuit und andere Polarbewohner beispielsweise essen bei traditioneller Lebensweise fast ausschliesslich Fleisch.

Das liegt aber daran, dass sie in diesen Regionen nicht anders hätten überleben können, daher würde ich hier nicht von Tradition, sondern von Notwendigkeit sprechen.

@eyecatcher

Ich spreche deswegen von Tradition, weil es auch heute noch Inuit gibt, die so leben. Das natürlich nicht aus Notwendigkeit,sondern aus Tradition, schliesslich gibt es dort mittlerweile auch Obst und Gemüse in den Supermärkten und die Jugendlichen haben auch nicht unbedingt Lust auf vergorenenen Fisch.

Es gibt sehr viele Naturvölker, die sich fast ausschließlich von Fleisch und Fisch ernähren. Das heißt aber ja noch lange nicht, dass es deshalb richtig ist. Denn dort wird auch Tierblut getrunken und es werden Rituale mit Opferzeremonien gefeiert, die hier zu Lande verboten wären.
Die Lebensweisen der Naturvölker dienen also keineswegs als Maßstab für "richtiges" Verhalten.

@Obrien

Ich fände es mal nett wenn du auf meine Fragen antworten würdest, anstatt diese immerzu zu ignorieren. Wenn du mich schon so frei nach deinen persönlichen Moralvorstellungen deutest, wäre es nicht übel wenn du mir diese zumindest mal genauer erläutern könntest. Ich habe nämlich allmälich keinen Bock mehr dir durch 3 Threads hinterherzulaufen! Das halte ich persönlich für rückratlos.

Unnötig, man lebt nur einmal.

Hmmm... umso menschenähnlicher ein Tier ist umso mehr kann ich mich mit diesem Tier identifizieren. Würde einer von euch jemals Gorillafleisch essen?

dependence schrieb:Unnötig, man lebt nur einmal.

Richtig. "Life's to short, to make others shorter."

Aber wir können uns ja auch am besten mit uns selbst identifizieren, rein optisch und genetisch, dennoch steht kein "La Flute de l´homme" auf der Speisekarte.In China essen sie Hunde, ich denke das ist abhängig vom Kulturkreis und nicht rein von der Optik.

@Vymaanika
Klar. Ich würde ungerne Menschenfleisch essen. ;) Ich meine das bedeutet jetzt nicht das man alle Menschen so lieb hat wie sich selbst. Aber ich würde jetzt eher ein Hünchen essen anstatt einen Affen. Ich bin mir jetzt nicht sicher ob es wegen der Kultur so ist oder weil mir der Affe ähnlicher ist. o_O

Ihr Lieben,

ich glaube, jetzt iss die Diskussion ein bissi aus dem ruder geraten.
möge doch Vegetarier sein, wer möchte und Fleisch essen, wer will, aber ohne den anderen zu belehren und schon gar nicht mit Beleidigungen.

Ich finde, dass zieht sich jetzt hier alles wie ein alter Kaugummi.

@Chapa

Ja DAS sowieso. Wie gesagt. Liegt wohl alles im Auge des Betrachters.

ich habe Respekt vor Vegetariern und strebe selbst diese Ernährungsform an, aber im Moment schmeckt mir Fleisch noch einfach zu gut, obwohl ich kaum noch Fleisch esse, esse ich es dennoch ab und zu.
Fisch jedoch wird weiterhin Bestandteil meiner Ernährung sein.
Ledigilich Veganer find ich nicht so toll, vorallem welche die ihre Kinder so ernähren, den die kleinen benötigen auch essentielle Aminosäuren die nur im Fleisch bzw. Fisch vorkommen.

@The.Secret

The.Secret schrieb:Würde einer von euch jemals Gorillafleisch essen?

Wenn's mir angeboten wird, würde ich so ziemlich alles mal probieren.

Natürlich würde ich Gorilla nicht auf meinen Speiseplan setzen, aber probieren würde ich es auf jeden Fall.

heutzutage fleisch zu essen ist zumindest vom ernährungsphysiologischen standpunkt aus betrachtet völlig überflüssig und noch dazu umweltschädlich, da mindestens die hälfte aller agrarflächen für den anbau von tiernahrung verwendet wird.
außerdem kommt noch die methanbelastung dazu, die entsteht weil kühe wiederkäuer sind und deshalb viel furzen (hört sich lustig an,ist aber so!).
die belastung der umwelt mit diesen treibhausgas, das auf diese weise entsteht, soll angeblich nicht unerheblich sein.
davon abgesehen - die einzig hochwertige tierische eiweisse und fette sind im fisch enthalten.
zuviel fleisch essen ist gesundheitsschädlich. das ist eindeutig wissenschaftlich bewiesen. die rückkehr zum "sonntagsbraten" (einmal in der woche fleisch) währe wohl besser, wenn man denn nicht ganz auf fleischkonsum versichten kann oder will (was wirklich besser währe).

@Bukowski
Wirklich? Obwohl der Gorilla dem Menschen genetisch angeblich sehr ähnlich ist? Hmm... für mich wäre das schon fast Kannibalismus. o_O
Aber gut jedem das seine. :D
Was ich mit dem Gorillavergleich ursprünglich bezwecken wollte war den Begriff "Tier" ein wenig zu relativieren und zu verdeutlichen das es durchaus Tiere gibt die uns "ähnlicher" sind als andere Tiere. Weswegen ich wohl "Fisch" eher essen würde als Schweinefleisch.

Ich bin mir jetzt nicht sicher ob man diesen subjektiven Maßsab als "Moral" oder einfach nur als persönliche Identifikation bezeichnen sollte.
Dafür ist mir der Begriff Moral jetzt irgendwie noch zu abstrakt. Ich habe den Begriff "Moral" jetzt immer als persönlichen unobjektiven Masstab empfunden der das fördert was einem selbst wichtig ist. Das Interessante ist nämlich das in das Thema "Vegetarismus" grundsätzlich immer auch irgendwelche anderen moralischen Streittehmen mit einfließen wie z.B. Abtreibung, Rassismus, Todesstrafe, Euthanesie ect.

@mahadeva
Das Problem bei den Kindern ist häufig das der Vegetarier/Veganer grundsätzlich sobald er eine Familie hat gezwungen ist Kompromisse zu machen. Ich selber würde meinen Kindern zwar auch die Wahl lassen aber das ich mich dazu durchringen könnte "Fleisch" zuzubereiten bezweifle ich ehrlich gesagt. Veganismus ergibt je nach Betrachtungsweise schon eingeschränkt einen Sinn, da die Veganer darauf verzichten tierische Produkte zu konsumieren welche durch Tierhaltung entstanden ist. Ob man diese Einstellung nun teilt oder nicht muss jeder für sich entscheiden.