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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

2.132 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehung, Narzissmus, Narzisst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

05.01.2021 um 12:43
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber die Alternative kann ja auch nicht sein, auf gedeih und verderb beim NPS Menschen zu bleiben.
Hab ich auch nicht gesagt. Aber sich jahrelang im Opfertum suhlen und klagen bringt auch nichts. da müssen Profis ran, hier wie dort.

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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

05.01.2021 um 12:52
@capslock
Zitat von capslockcapslock schrieb:Hab ich auch nicht gesagt. Aber sich jahrelang im Opfertum suhlen und klagen bringt auch nichts. da müssen Profis ran, hier wie dort.
Derjenige, der eine Beziehung mit einem NPS Menschen verlassen hat, hat eigentlich wieder ganz gute Chancen, ein glückliches Leben zu führen und da kann tatsächlich eine professionelle Begleitung eine Menge bringen. Er / sie muss sich nur auf eine recht lange zeit einstellen, in der erst recht aus allen Rohren gefeurt wird. Das ist auch erst mal kein Spaß.

Derjenige mit NPS hat schlechte Aussichten, dann kann der Profi noch so professionell sein. Der kann ja auch nur dann ran, wenn ihn der NPS Mensch ranlässt. Eine Therapei gegen den Willen kann und darf es nicht geben. Und selbst wenn NPS Menschen sich auf eine Therapie einlassen, sind die Ergebnisse geradezu niderschmetternd, schon weil NPS einer Therpaie selbst sehr im Wege ist. Die therapeutischen Mittel sind ohnehin sehr begrenzt, dazu kommt eine riesige Abbruchrate an Therapien.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

05.01.2021 um 13:11
Hmmm ja, was kann ich dazu noch sagen. Ich denke nichts mehr. Jeder hat seine eigene Meinung und seine eigenen Gründe.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

05.01.2021 um 13:14
@sacredheart
Da hast du vollkommen Recht.
Aber es ist ein ziemlich langer verarbeitungsprozess.
Ein Partner mit nps hat einen innerhalb der Beziehung schon mit seinen Manipulationen, Lügen und heiß /kalt Phasen schon völlig destabilisiert.
Ein npsler verdreht unsere eigene Wahrnehmung so subtil und überzeugend, dass man irgendwann völlig verwirrt ist..... Und das schon innerhalb der Beziehung. Die eigenen Werte werden verschoben, Grenzen überschritten..... Und das alles immer völlig verdreht, da ein npsler es immer wieder schafft sich selbst als Opfer zu sehen.
Und sein offensichtlich falsches Handeln damit rechtfertigt und entschuldigt.

Schafft man dann sich zu trennen ist erstmal noch lange nicht ruhe.
Eine Trennung bedeutet für den npsler eine erneute Krankung, die er nicht einfach hinnimmt.
Es folgt dann wochenlangen psychoterror..... Der wieder täglich schwankt zwischen ich will dich zurück, es tut mir leid zu ich hasse dich wie die Pest und will dich nicht mehr sehen.
Das ganze geht solange bis der npsler das ganze so rumgedreht hat das er sich fühlt als hätte ER die Beziehung beendet und als hätte ER alles für die Beziehung getan und wurde nicht wert geschätzt.
Damit hat er sein künstliches Selbstwertgefühl wieder hergestellt.

Zurück lässt er verbrannte Erde und unendlich viel Schmerz.

Da als Partnerin wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen und auch wieder in der Realität anzukommen..... Braucht unglaublich lange und viel Verarbeitung der Geschehnisse


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

05.01.2021 um 13:23
@Tyson1511
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Das ganze geht solange bis der npsler das ganze so rumgedreht hat das er sich fühlt als hätte ER die Beziehung beendet und als hätte ER alles für die Beziehung getan und wurde nicht wert geschätzt.
Das kann auch genau so umgekehrt passieren. Wenn der NPS Mensch sich getrennt hat (wie bei mir) dann wird es hinteerher so verdreht, als wäre es andersherum gewesen. Ich hatte schon sehr intensiv über eine Trennung nachgedacht, als sie damit um die Ecke kam, weil sie wohl mit einem anderen Mann eine Beziehung eingehen wollte.

Ich war sehr glücklich über ihren Impuls, weil ich die irrige Hoffnung hegte, dann würde sie mich nicht so sehr im Nachgang terrorisieren.
Wenige Monate später hatte 'der Neue' dann das Weite gesucht und plötzlich wurde das Spiel 'Ich arme Verlassene' publikumswirksam gespielt und nachdem ich ein halbes Jahr später dann eine Frau kennenlernte um eine Komponente erweitert.

Im Nachhinein glaube ich, ihre Trennung war eher eine Inszenierung. Sie wollte, dass ich in einer Ein-Zimmer-Wohnung vor mich hinleide, sie anflehe, mich zurückzunehmen, was sie nach einer Weile wohl auch getan hätte. So sollte eine höhere Gefügigkeit meinerseits erzeugt werden. Stattdessen habe ich einfach wieder angefangen zu leben.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

05.01.2021 um 16:41
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich krieg immer so ein bißchen Puls, wenn ich von Menschen, die das Ganze entspannt von außen betrachten, höre: Ja, da guck mal lieber bei Dir selber, warum Du das mit Dir hast machen lassen.
Jop so geht's mir auch.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Da ich ab und zu noch mit ihr konfrontiert bin, finde ich es jetzt, fast 10 Jahre 'danach' auch ganz interessant, gänzlich anderes Verhalten an den tag zu legen und meine innere Ruhe nicht mehr zu verlieren.
Sehr gut, ich hoffe, ich komme da auch noch hin. Von der inneren Ruhe und der Egal-Einstellung bin ich noch lange entfernt. Ich hatte zb die ganzen Feiertage extrem Schiss, dass meine NPS Mutter hier auftaucht und mega Theater macht. Un dich weiß nicht, ob ich die Kraft hätte einfach zu sagen, dass sie mein Grundstück zu verlassen hat oder ich die Polizei rufe. Die arme alte Frau im Rollstuhl...
Oder wie sie es ausgedrückt hat: Wenn ich irgendwann an einem Herzinfarkt sterbe, bist du schuld.
Zitat von capslockcapslock schrieb:Am Umfeld. Kinder lernen in der Ursprungsfamilie und dem Umfeld. Man muss keine 30 oder 40 werden, um übertriebenes verhalten unangenehm zu finden
Ist ja witzig, wenn gerade die Ursprungsfamilie kaputt und die Wurzel allen Übels ist.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur die allerwenigsten NPS Patienten befinden sich wegen NPS in einer Therapie. Das ist auch leicht verständnlich. Leiden tun ja die anderen. Und im Weltbild eines Menschen mit NPS haben ja die anderen alle einen an der Waffel.
NPS Patienten sind zwar nicht selten in einer Therapie, oft aber wegen Burn out o.ä. Geht die Therapie dann tiefer und die Diagnose NPS kommt in den Raum wird in aller Regel der Therapeut wegen Inkompentenz gewechselt. Mit NPS kann man nur sehr schwer akzeptieren, dass man selbst der Geisterfahrer ist und nicht alle, die einem mit Lichthupe entgegenkommen
Ja genauso ist es. Der NPSler ist ja in seinem Weltbild der einzige, der normal tickt. Die anderen sind alle verrückt und sollten zum Psychologen.
Und wenn dann die Betroffenen wirklich zum Psychologen gehen, um ihre Trümmer wieder zu flicken, dann sieht sich der NPSler erst recht im Recht und bestätigt. Wieso sonst soll man zum Psychologen gehen, wenn man nicht verrückt ist?


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

06.01.2021 um 17:20
Zitat von RumoRumo schrieb:Ich hatte zb die ganzen Feiertage extrem Schiss, dass meine NPS Mutter hier auftaucht und mega Theater macht. Un dich weiß nicht, ob ich die Kraft hätte einfach zu sagen, dass sie mein Grundstück zu verlassen hat oder ich die Polizei rufe. Die arme alte Frau im Rollstuhl...
Ja diese Sorgen hatte ich auch über Weihnachten und Silvester, überhaupt an Feiertagen oder Geburtstagen, dass die Frau auftaucht und ne Szene macht. Gott sei Dank sind diese Sorgen aber nimmer allzugroß.
Hab sowieso bei der Arbeit für fast alle Feiertage den Wunsch geäußert, dass die mich einteilen dürfen. Mir bedeuten die meisten Feiertage oder Geburtstage eh nicht wirklich was. Will nur meine Ruhe.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 14:40
Mein letzter Partner war auch sehr speziell. Keine Ahnung, ob er Narzisst oder einfach nur bescheuert ist.

Wir waren ca. 3 Jahre zusammen, obwohl es mehr off als on war.

Unser Kennenlernen: Er war mein Nachbar (Tür an Tür) und ich fand ihn sehr sympathisch, zurückhaltend, irgendwie wirkte er auch traurig. Mehr als small talk lief da nicht. Soziale Kontakte schien er nicht zu haben, außer einen Freund, mit dem er ab und zu die Nacht durch trank.
Nachdem ich auszog, fingen wir an, uns zu schreiben. Er gab sich Mühe, mich zu beeindrucken.
Wenn ich mir diese E-Mails heute durchlese, bin ich immer noch fasziniert, wie gut er sich verstellt hat.

Die erste Auffälligkeit war, dass er mir von seiner traumatischen Kindheit schrieb. Da wir uns kaum kannten, wunderte mich das. Ich fragte ihn nach seinen Gründen und er gab an, dass mich das vielleicht beruflich interessieren könnte und dass es ja eine Erfolgsgeschichte sei, dass ein traumatisierter Mensch wie er, nun so gut im Leben stehen würde.

Nachdem wir zusammen kamen hatten wir neun schöne Monate. Er war aufmerksam, liebevoll mit Worten und Taten, wollte viel Zeit mit mir verbringen, schrieb nette Nachrichten (wenn auch nicht mehr so ausführlich wie in der E-Mail-Zeit), machte kleine Geschenke und Zukunftspläne. Die Kommunikation war auch noch recht problemlos; er interessierte sich für mich und er erzählte ungefragt viel von sich (wenn auch nur die halbe Wahrheit, wie sich später herausstellte).

Mir fiel aber schon in der Anfangszeit nach und nach auf, dass er eine Tendenz zum Ausfragen hatte und mich häufig mimiklos anstarrte. Er interpretierte viel in meine Sätze, wirkte immer pessimistischer und fragte dann, ob es ein Problem sei, dass er als Lkw-Fahrer und ich in einem akademischen Beruf arbeite. Oft wirkte er niedergeschlagen und sagte mir, er sei nicht gut für mich. Ich verstand nicht, wie er das meinte und bekräftigte um so mehr meine Liebe. Irgendwie brauchte er viel Bestätigung. Manchmal erzählte er auch Geschichten von früher, aus denen er als Held hervorging.

Dann wurde er immer eifersüchtiger, paranoider, stimmungsschwankender, launisch, egozentrischer, machte Vorwürfe, suchte Streit, beschimpfte mich, zeigte kaum Nähe, machte ständig Schluss, schmiss mich raus, schenkte mir nie wieder etwas, machte keine Komplimente mehr und Nachrichten beantwortete er gar nicht mehr oder nur knapp mit "ok". Er fragte mich nichts mehr (außer nach anderen Männern, die es nicht gab) und redete nur noch von sich.

Ja, ich weiß, an dieser Stelle fragt man sich schon, warum ich keinen cut gemacht habe. Ich weiß auch nicht, was damals mit mir los war. Das war nicht mehr ich.

Dass er sich veränderte, kam allerdings auch nicht über Nacht, sondern schleichend, so dass ich zunächst mir die Schuld gab. Er war doch am Anfang ganz anders, so zugewandt und liebevoll. Was habe ich falsch gemacht?

In meinen vorherigen Beziehungen (die eher durchschnittlich und ohne leidenschaftliche Konflikte verliefen) hatte ich nie das Problem, derart missverstanden zu werden. Ich entwickelte also den Ehrgeiz, dass mich dieser schwierige Mann doch endlich verstehen muss.....wenn ich mich nur genug anstrenge. Ich gab mir also noch mehr Mühe, achtete noch besser auf meine Sätze, sprach nichts Brisantes an, fragte nicht zu viel, war tolerant, hilfsbereit, schenkte ihm viel.

Der erste seiner Ausraster nach 9 Monaten Beziehung lief so ab:
Er lieh sich oft mein Auto (er musste gar nicht fragen, ich bot es von selbst an), tankte nie (was ich ihm nie vorwarf) und als ich ihm einmal sagte, dass ich das Auto heute selbst benötige, flippte er aus: Ich würde ihm unterstellen, dass er mich ausnutzt, ich wäre das Letzte, in seiner Welt sei man nicht so geizig.
Natürlich unterstellte ich ihm damals nicht, dass er mich ausnutzt, nicht mal im Subtext. Und so fühlte ich mich falsch verstanden. Ich weinte und er schrie auf mich ein. Danach machte er Schluss.

Nach einigen Tagen des Schweigens näherte er sich wieder an und ab da wiederholte sich das immer häufiger. Ich denke, er hatte den Respekt verloren, weil ich trotz seines Verhaltens keine Grenze zog und immer Verständnis zeigte.
Die Anlässe für seine Vorwürfe und Ausraster wurden immer nichtiger und unberechenbarer.

Manchmal schrie er mich an, wenn ich ihn nach seinem Tag fragte ("wird man denn hier nur noch kontrolliert und ausgefragt"). Dabei war er ja der eifersüchtig-kontrollierende.
Wenn ich mich hingegen einen Tag nicht meldete, dann unterstellte er mir, dass ich ohnehin längst jemand anderen hätte.

Er unterstellte mir, dass ich etwas mit dem alten Friseur um die Ecke hätte ("wenn du zu ihm gehst, dann macht er sich Hoffnung"). Klar, ich war halt seine Kundin.
Und fremde Männer auf der Straße hätten mich angeblich angelächelt, ich würde nur nicht zugeben, dass ich mit denen etwas hätte.

Meine Sätze verdrehte er komplett, machte daraus Dinge, die ich nicht mal ansatzweise meinte und zettelte aus dieser Interpretation einen Streit an. Die Unterstellungen wurden auch immer absurder. Das steigerte sich, bis es kein Treffen mehr ohne Unterstellungen, Reinsteigern und Bestrafung durch Kontaktabbruch gab. Ich musste gar nicht mehr reden oder reagieren, das war eine one-man-show.

Wenn er sich aufregte, war ich nur noch die "Fotze". Geschlagen hat er mich nie. Das aggressivste war, dass er vor mir stand und schrie "ich könnte dir die Kehle durchschneiden".
Das war wie aus einer anderen Welt.

Da ich bei Meinungsverschiedenheiten immer schon ruhig und sachlich blieb und Harmonie gerne mag, hielt er mich für arrogant. Wahrscheinlich ärgerte ihn das, aber ich bin nicht der Typ, der schreit.
Ganz am Anfang weinte und rechtfertigte ich mich ein paar Mal, wenn er ungerecht und laut wurde. Dann nutzte sich die Schreierei und das ständige Rausgeschmissenwerden bei mir ab. Ich deponierte keine Sachen und keinen Schlüssel mehr in seiner Wohnung, weil ich ja ohnehin bei jedem Ausraster wieder alles vor die Füße geschmissen bekam. Irgenwie wurde ich emotionslos.

Eine Zeit lang probierte ich noch erfolglos einige lösungsorientierte Gesprächstechniken aus, die ich für meine Arbeit gelernt habe.

Am Ende ließ ich nur noch seine wütenden Monologe auf mich einprasseln. Ich fing an, mich zu distanzieren, mein Leben weiterzuleben, konzentrierte mich auf meine Arbeit, lernte neue Leute kennen, traf ihn immer seltener und erzählte dann wenig von mir. Ab und zu regte er sich noch über irgendetwas auf, dann lehnte ich mich zurück und sah es mir wie ein interessantes Schauspiel an.
Der Zauber des Anfangs war längst verflogen und ich konnte das Gift langsam ausschleichen.

Heute haben wir nur noch selten Kontakt und wenn, dann nur sehr oberflächlich. Ich hatte ihm vor einem halben Jahr Bewerbungen geschrieben, so dass er nach längerer Arbeitslosigkeit wieder einen Job hat. (das selbe tat ich aber auch für eine Frau aus meinem Stadtteil, die ihre Arbeit verlor).
Wenn er frei hat, sitzt er in der Wohnung, zockt die Nacht durch, trinkt seine Bierchen und schimpft über Gott und die Welt. Sein Lieblingsspruch: "Ich bin wie ich bin und wem das nicht passt, der kann weg bleiben".

Auch wenn ich nicht mehr verstehen kann, was ich an dem mal fand; viel über mich gelernt habe ich trotzdem.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 15:45
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:. Ich hatte ihm vor einem halben Jahr Bewerbungen geschrieben, so dass er nach längerer Arbeitslosigkeit wieder einen Job hat.
@Anne1
Darf ich fragen, warum Du das getan hast? Es kann Dir doch vollkommen egal sein, ob er einen Job hat oder nicht.
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:(das selbe tat ich aber auch für eine Frau aus meinem Stadtteil, die ihre Arbeit verlor).
Auch das hiermit zu relativieren, macht es mMn. nicht besser. Befrei Dich richtig von ihm und kapp den Kontakt. Solange Du das nicht machst, hat er immer noch einen Einfluss auf Dich.
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:Wenn er frei hat, sitzt er in der Wohnung, zockt die Nacht durch, trinkt seine Bierchen und schimpft über Gott und die Welt. Sein Lieblingsspruch: "Ich bin wie ich bin und wem das nicht passt, der kann weg bleiben".
Sowas dürftest Du gar nicht von ihm wissen oder sollte Dir vollends egal sein. Dann erst bist Du nicht mehr co-abhängig.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 15:57
Zitat von InterestedInterested schrieb:Sowas dürftest Du gar nicht von ihm wissen oder sollte Dir vollends egal sein. Dann erst bist Du nicht mehr co-abhängig.
Was @Anne1 schildert klingt für mich nicht nach Co Abhängigkeit, sondern nach zu lange festgehalten.


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07.01.2021 um 16:01
@paxito

Für mich schon. Alles was er ihr antun konnte hat sie lange nicht dazu bewogen, ihn zu verlassen. Sie hat im Gegenteil noch die Fehler bei sich gesucht und versucht einzulenken. Erst, als sie schilderte, sich von ihm zu distanzieren, hatte er keine Macht mehr über sie - bis auf, dass sie noch Kontakt hält und den hat sie nicht nötig, wenn sich jemand so abartig verhalten hat. Das hat auch nichts mit Großmut zu tun, es ist aus meiner Sicht eine Co-Abhängigkeit.
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:Ich fing an, mich zu distanzieren, mein Leben weiterzuleben, konzentrierte mich auf meine Arbeit, lernte neue Leute kennen, traf ihn immer seltener und erzählte dann wenig von mir. Ab und zu regte er sich noch über irgendetwas auf, dann lehnte ich mich zurück und sah es mir wie ein interessantes Schauspiel an.
Der Zauber des Anfangs war längst verflogen und ich konnte das Gift langsam ausschleichen.



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07.01.2021 um 16:01
@Anne1

So muss man das machen, wie du es machst. Scheinst aber beruflich auch über einen Background zu verfügen, der dir viele Handlungsalternativen beschert, oder?


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Anne1 ehemaliges Mitglied

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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:05
Ich schreibe gerne Bewerbungen und kann das halt gut. Das Ergebnis hatte ich ihm per e-mail geschickt.
Wir wohnen in einer Straße und da läuft man sich halt alle paar Wochen mal über den Weg. Ist für mich ok, da er mir nicht auf die Pelle rückt. Für nähere Kontakte haben wir ohnehin keine Zeit mehr, weil wir aneinander vorbei arbeiten.

Auch mit meinen anderen Ex-Partnern habe ich grob Kontakt.

Seinen Lieblingsspruch kenne ich noch von früher, er hatte immer die gleichen Phrasen. Dass er nächtelang zockt, sehe ich am Licht, wenn ich am Fenster vorbei laufe.

Ich bin nicht der Mensch, der irgendjemanden etwas nachträgt. Es war ja meine Entscheidung den Zirkus drei Jahre mit zu machen und auch ich habe davon profitiert. Aber das ist ja nun auch schon länger her und mittlerweile gibt es halt andere Themen in meinem Leben.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:14
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:Ich schreibe gerne Bewerbungen und kann das halt gut.
Das ist für mich keine Erklärung dafür, dass jemand einen gerne "Fotze" nennt, permanent degradiert, rausschmeißt, ausnutzt, beleidigt und die Kehle durchschneiden würde, wenn er könnte...

Das damit zu argumentieren, dass man das gut kann und so jemandem noch zu helfen... Auch die anderen Ex haben damit nichts zu tun und die Erklärung hinkt, denn sie haben lt. Deiner eigenen Aussage, Dich nicht so behandelt.
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:Es war ja meine Entscheidung den Zirkus drei Jahre mit zu machen und auch ich habe davon profitiert.
Ja, das schreibst Du im Nachgang. Natürlich wäre es ohne Dein Zutun nicht dazu gekommen, jemandem so viel Macht über sich zu geben, dass man selber immer noch angekleckert kommt, obwohl der andere einen wie Dreck behandelt. Viele Menschen lassen gar nicht so mit sich umgehen und ziehen sofort die Reißleine und setzen ganz klare Grenzen. Für meine Begriffe relativierst Du sein Verhalten gerade ziemlich, auch indem Du erwähnst, auch davon profitiert zu haben. Also ich kann da nichts rauslesen, was sich für einen lohnen würde, sich 3 Jahre so erniedrigen zu lassen.


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07.01.2021 um 16:16
@Interested

Sie hats nicht mit sich machen lassen, sondern sich Stück für Stück distanziert, ohne Geschrei und Nachtreten. Ich nenn das nicht gedemütigt oder relativierend, sondern charakterstark.

Ich jedenfalls find das gut. Sollte man denjenigen, die aus dem ewigen Opfertum nicht rauskommen mal als Alternative vorlegen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:26
@capslock

Ist ja auch super, dass sie am Ende den Absprung noch geschafft hat - dennoch darf ich doch fragen oder eine andere Meinung dazu vertreten? Was hat das mit Charakterstärke zu tun, einem Narzissten nach wie vor zuzuspielen? Nur weil sie jetzt das Kind beim Namen nennen kann? Es sollte ihr vollkommen egal sein, ob er Bewerbungen geschissen bekommt oder nicht. Es ist sein Problem, er war doch die ganze Zeit über der Tolle - da kann er doch ganz sicher so ne Bewerbung mit Links ausm Ärmel schütteln? :) Er benutzt sie doch nach wie vor für seine Zwecke und sie erfüllt nach wie vor. :Y:


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Anne1 ehemaliges Mitglied

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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:26
Dass ich damals in diese merkwürdige Beziehung geriet hatte mehrere Gründe:

1) Projektion: Ich fand ihn halt schon länger toll und war dann begeistert, als wir tatsächlich zusammen kamen.

2) Einige ungünstige Verhaltensweisen kommen wohl aus meiner Kindheit, wo ich Leistung erbringen musste, ohne Respekt dafür zu erhalten. Also eine Art Reinszenierung.

3) Mein Interesse an menschlichen Abgründen, gepaart mit viel Toleranz.

4) Dieser Mann war so ganz anders, als alle Männer davor. Das hatte etwas exotisch-anziehendes. (nein, er ist kein Ausländer)

5) Mit ihm hatte ich mich noch mal jung gefühlt, nächtelang Musik gehört etc. Mit wem in meinem Alter kann man das schon tun? Die meisten leben eher mainstream (nein, er ist nicht jünger)

6) Hatte ich damals durch meine Arbeitszeiten und den Zuzug in diese Stadt kaum soziale Kontakte. Zu ihm konnte man auch zu ungewöhnlichen Zeiten spontan ohne Aufwand vorbei gehen und hat etwas erlebt (wenn auch manchmal anstrengendes). Endlich war etwas los in meinem Leben.

7) Leide ich selbst unter Bindungsängsten und bin gerne alleine. Ein Mann, der öfter abtaucht und sich distanziert war nicht das schlechteste.

8) Ich "litt" zu der Zeit des Kennenlernens unter Progesteronmangel und somit unter Östrogenüberschuss (wie viele Frauen in den 40ern). Das kurbelte wohl meine Leidenschaft an.

9) Ab einem bestimmten Zeitpunkt hatte ich schon so viel in diese Beziehung "investiert", dass ich nicht aufgeben wollte


Einige dieser Punkte hatten sich dann von alleine erledigt, so dass ich wohl deshalb auch das Interesse verlor.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:33
Zitat von InterestedInterested schrieb:ennoch darf ich doch fragen oder eine andere Meinung dazu vertreten?
Habe nicht gemeint, dass man dazu keine andere Meinung haben darf. Darf man.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Was hat das mit Charakterstärke zu tun, einem Narzissten nach wie vor zuzuspielen?
Tut sie nicht.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Es sollte ihr vollkommen egal sein, ob er Bewerbungen geschissen bekommt oder nicht.
Ich glaube das ists ihr. Wäre es was gewesen, wozu sie keinen Bock gehabt hätte, hätt sies nicht gemacht. So hab ichs jedenfalls verstanden.

Man muss Narzissten nicht kommentarlos fallen lassen und jegliches soziales Verhalten einstellen. Die Dame um dies grade geht ist ein souveränes Beispiel. Gift und Galle Spucken, andere als Schuldige vor sich hertreiben kann jeder. Sich selber reflektieren und sich unter allen Umständen selber immer korrekt und sozial verhalten kann noch lang nicht jeder.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Es ist sein Problem, er war doch die ganze Zeit über der Tolle - da kann er doch ganz sicher so ne Bewerbung mit Links ausm Ärmel schütteln? :)
Finde die Aussage gehässig, als würdest du den bösen Narziss gerne fallen und bestraft sehen?
Zitat von InterestedInterested schrieb:Er benutzt sie doch nach wie vor für seine Zwecke und sie erfüllt nach wie vor.
Nö, finde ich wie gesagt nicht. Sie hat was gemacht, was sie sowieso gerne macht, lebt vor sich hin und stört sich nicht an dem Kerl. Andere "Opfer" leben noch Jahre danach in der Vergangenheit, geilen sich daran auf, was ihnen schlimmes getan wurde und verwandeln sich ohne es zu merken selbst in eine Antisoziale Persönlichkeit mit Rachegelüsten. Eigne Unfehlbarkeit inbegriffen. Böse und schlimm ist und war nur der oder die Ex. Ende.

Da ist mir jeder Narziss roh lieber, als die verbitterten Expartner gebraten.


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07.01.2021 um 16:41
Zitat von capslockcapslock schrieb:Andere "Opfer" leben noch Jahre danach in der Vergangenheit, geilen sich daran auf, was ihnen schlimmes getan wurde und verwandeln sich ohne es zu merken selbst in eine Antisoziale Persönlichkeit mit Rachegelüsten. Eigne Unfehlbarkeit inbegriffen. Böse und schlimm ist und war nur der oder die Ex. Ende.
Warum setzt Du Opfer in Anführungszeichen. Sie sind co-abhängig. Das Eine bedingt das Andere. Und jene, die lange Jahre noch darüber berichten, haben vermutlich noch nicht gänzlich damit abgeschlossen.
Zitat von capslockcapslock schrieb:Da ist mir jeder Narziss roh lieber, als die verbitterten Expartner gebraten.
Macht Dir das Spaß, diejenigen noch zu degradieren und als verbitterte Expartner zu bezeichnen? Scheinbar ja! Glaube, all die Beziehungen sind mit völlig anderen Zielsetzungen eingegangen worden - jedenfalls nicht, um sich dermaßen schlecht behandeln zu lassen und natürlich dauert es, bis man eigene Anteile wahrnimmt, reflektiert, eine sich selbst schützenden und wertschätzende Haltung einnimmt und ein jeder von uns trägt narzisstische Anteile in sich - nicht jeder lebt sie aber so stark an anderen aus. Und nicht jeder lässt einen Narzissten an sich abreagieren.

Fühlst Du Dich eigentlich angesprochen @capslock :)


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Anne1 ehemaliges Mitglied

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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:44
Ich habe die Bewerbung tatsächlich gerne geschrieben und auch nur, weil er nicht danach gefragt hat. Das ist so ein Tick von mir: werde ich um etwas gebeten oder gar bedrängt, dann gehe ich in die Reaktanz und finde es lästig (Ausnahme: Beruf). Wenn die Hilfsangebote von mir kommen - und ich biete gerne Hilfe an - dann geht das klar.

Warum soll ich mich jetzt noch jahrelang über diesen Mann ärgern? Ich denke, ich habe es leichter damit zurecht zu kommen, als er, der eben auf alles in seiner Vergangenheit voller Gram schaut.

Fotze hin oder her. Für mich ist das nur ein Wort und für ihn war es der hilflose Versuch, sich nicht mehr so klein zu fühlen.

Das war halt eine spannende Zeit und auch ein Blick in meine eigenen Abgründe.


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